Kai Hospelt

Deutschland  Kai Hospelt

Geburtsdatum23. August 1985
GeburtsortKöln, Deutschland
Größe185 cm
Gewicht85 kg

PositionFlügel
SchusshandLinks

Draft

NHL Entry Draft2003, 7. Runde, 216. Position
San Jose Sharks

Karrierestationen

bis 2003Kölner Junghaie
2003–2008Kölner Haie
2008–2013Grizzly Adams Wolfsburg
2013–2016Adler Mannheim
2016–2019Kölner Haie
2019–2020Krefeld Pinguine
2020–2021Ravensburg Towerstars

Kai Hospelt (* 23. August 1985 in Köln) ist ein ehemaliger deutscher Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 2000 und 2021 unter anderem 915 Spiele für die Kölner Haie, Grizzly Adams Wolfsburg, Adler Mannheim und Krefeld Pinguine in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf der Position des Flügelstürmers bestritten hat. Mit den Adler Mannheim gewann Hospelt im Jahr 2015 die Deutsche Meisterschaft, nachdem er zuvor mit Köln und Wolfsburg insgesamt dreimal Vizemeister geworden war.

Karriere

Hospelt (rechts) im Trikot der Kölner Haie (2006)

Hospelt begann mit dem Eishockey in der Jugend der Kölner Haie, wo bereits sein Vater Wim Hospelt von 1972 bis 1978 spielte und im Jahr 1977 die Deutsche Meisterschaft gewann. In der Saison 2000/01 kam der Flügelstürmer erstmals zu Einsätzen in der Juniorenmannschaft des KEC in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL), wo er auf Anhieb zum Stammspieler aufstieg. Bereits in seiner zweiten Saison überzeugte der Linksschütze durch 106 Scorerpunkte in 40 Spielen. Ein Jahr später wurde der Angreifer erneut Topscorer der DNL-Hauptrunde, obwohl er an einigen Spielen nicht teilnehmen konnte, da er zu ersten Einsätzen in der Profimannschaft der Haie kam. So konnte Hospelt am Ende der Saison 2002/03 auch die Vizemeisterschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit den Haien feiern. Im Sommer wurde Hospelt schließlich von den San Jose Sharks aus der National Hockey League (NHL) im NHL Entry Draft 2003 in der siebten Runde an 216. Stelle ausgewählt.

Nach diesem Übergangsjahr sollte der Offensivspieler ab der Saison 2003/04 ausschließlich in der ersten Mannschaft des KEC zum Einsatz kommen. Er etablierte sich als Stürmer in der vierten Reihe, was ihm regelmäßige Eiszeit ermöglichte. Vor der Spielzeit 2004/05 erlitt der Angreifer einen Kreuzbandriss, sodass er einen Großteil der Spieljahres verpasste und daher seine Scoringquote aus dem Vorjahr nicht erreichte. In der Saison 2005/06 erzielte Hospelt insgesamt zwölf Scorerpunkte und erreichte mit den Haien das Halbfinale der Playoffs. Zu Beginn der Spielzeit 2007/08 zog sich der Linksschütze im ersten Saisonspiel erneut einen Kreuzbandriss zu, kam aber bereits vier Monate später zurück in den Kader des KEC.

Schon während der Saison 2007/08 gab er bekannt, dass er eine neue Herausforderung suchen wollte und zusammen mit seinem Mitspieler Sebastian Furchner zur folgenden Spielzeit zu den Grizzly Adams Wolfsburg wechseln werde.[1] Bei dem erst in der Vorsaison aufgestiegenen DEL-Neuling aus Niedersachsen, entwickelte sich Hospelt in einer Angriffsreihe mit Furchner und Norm Milley zum Nationalspieler, Leistungsträger und Führungsspieler. So konnte er bereits in seiner zweiten Spielzeit für die Wolfsburger mehr als 40 Punkte erzielen. In der folgenden Saison 2010/11, die als Hauptrundenerster und dem Erreichen des Meisterschaftsfinales eine der erfolgreichsten des Vereins wurde, erzielte er den entscheidenden Treffer zum Finaleinzug im Halbfinale gegen die Krefeld Pinguine.[2] In der Saison 2011/12 wurde er mit 25 Toren der Torschützenkönig der DEL-Hauptrunde und zum DEL-Spieler des Jahres gewählt.[3] Obwohl er schon zu Beginn der folgenden Spielzeit bekannt gab, den Verein nach der Saison 2012/13 verlassen zu wollen, wurde er in dieser zum Mannschaftskapitän der Grizzlys ernannt und erzielte für seine Mannschaft nochmal mehr als 40 Punkte.[4]

Von der Saison 2013/14 an spielte Hospelt drei Jahre für die Adler Mannheim, mit denen er im Spieljahr 2014/15 den ersten Tabellenplatz nach der Hauptrunde erreichte und in den anschließenden Playoffs die Deutsche Meisterschaft gewann. Auch dort erzielte er wieder den Treffer zum Finaleinzug im Halbfinale gegen seinen früheren Verein Grizzly Adams Wolfsburg.[5] Im April 2016 gaben die Kölner Haie Hospelts Rückkehr zu seinem Heimatverein bekannt.[6] Nach drei Jahren bei den Haien wechselte er zu Saison 2019/20 zu den Krefeld Pinguinen.[7] Zwischen November 2020 und April 2021 stand Hospelt bei den Ravensburg Towerstars in der DEL2 unter Vertrag,[8] ehe er seine Karriere nach der Spielzeit 2020/21 im Alter von 35 Jahren beendete. Anschließend begann er als Spielerberater und TV-Experte zu arbeiten.

International

Auf internationaler Ebene kam Hospelt ab der Spielzeit 2000/01 für die Juniorennationalmannschaften des Deutschen Eishockey-Bundes zu Einsätzen. In der Folge absolvierte er die World U-17 Hockey Challenge 2002 und mit der deutschen U18-Auswahl die U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2002, bei er allerdings nur eine untergeordnete Rolle im Kader einnahm, als das deutsche Team abstieg. Nur ein Jahr später nahm der Stürmer sowohl an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2003 als auch der U18-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I teil, bei der er mit sieben eigenen Treffern bester Torschütze war. Danach spielte Hospelt mit dem deutschen U20-Nationalteam bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I 2004, als der Mannschaft der Aufstieg in die Top-Division gelang. Einen weiteren Auftritt mit der U20-Auswahl absolvierte der Angreifer bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2005.

Hospelt nahm mit der deutschen A-Nationalmannschaft mehrmals am Deutschland Cup sowie den Weltmeisterschaften 2009, 2010, 2011, 2012, 2014 und 2015 teil. Das beste Ergebnis war dabei der vierte Platz bei der Heim-Weltmeisterschaft im Jahr 2010. Sein persönlich bestes Turnier bestritt der Offensivspieler mit der WM 2014, als ihm fünf Scorerpunkte gelangen. Darüber hinaus gehörte Hospelt zum deutschen Aufgebot bei den Olympischen Winterspielen 2010 im kanadischen Vancouver. Im Juli 2017 gab er nach 115 Länderspielen seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt.[9]

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1999/00Kölner EC U18Jugend-BL1847112
2000/01Kölner JunghaieDNL3825184316
2001/02Kölner JunghaieDNL4051551061056284
2002/03Kölner JunghaieDNL293942812032572
2002/03Kölner HaieDEL21022060110
2003/04Kölner HaieDEL472241860002
2004/05Kölner HaieDEL231126
2005/06Kölner HaieDEL4755101291120
2006/07Kölner HaieDEL5069152090004
2007/08Kölner HaieDEL172464140112
2008/09Grizzly Adams WolfsburgDEL5211162742101234
2009/10Grizzly Adams WolfsburgDEL532021411474484
2010/11Grizzly Adams WolfsburgDEL521316293094372
2011/12Grizzly Adams WolfsburgDEL522525503541230
2012/13Grizzly Adams WolfsburgDEL5121204114122138
2013/14Adler MannheimDEL308917853030
2014/15Adler MannheimDEL521120311015591410
2015/16Adler MannheimDEL501014241430440
2016/17Kölner HaieDEL511116271071120
2017/18Kölner HaieDEL5271522460220
2018/19Kölner HaieDEL484101420110000
2019/20Krefeld PinguineDEL34371010
2020/21Ravensburg TowerstarsDEL2421012228704414
DNL gesamt10711511523046887156
DEL gesamt78216021337327113322315336

International

Vertrat Deutschland bei:

JahrTeamVeranstaltungResultatSpTVPktSM
2002DeutschlandU17-WHC9. Platz41230
2002DeutschlandU18-WM10. Platz80002
2003DeutschlandU20-WM9. Platz60110
2003DeutschlandU18-WM Div. I2. Platz573104
2004DeutschlandU20-WM Div. I1. Platz52242
2005DeutschlandU20-WM9. Platz60006
2009DeutschlandWM15. Platz60112
2010DeutschlandOlympia11. Platz40112
2010DeutschlandWM4. Platz71234
2011DeutschlandWM7. Platz71234
2012DeutschlandWM12. Platz71344
2013DeutschlandOlympia-Quali2. Platz30000
2014DeutschlandWM14. Platz72352
2015DeutschlandWM10. Platz70114
Junioren gesamt341081814
Herren gesamt485131822

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Kai Hospelt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Furchner und Hospelt kommen. Kicker, 6. Februar 2008, abgerufen am 4. August 2019.
  2. Wolfsburg zieht ins Finale ein. Der Spiegel, 8. April 2011, abgerufen am 4. August 2019.
  3. Kai Hospelt ist Spieler des Jahres – auch Jochen Reimer und Chris Lee geehrt. Eishockey News, 17. März 2012, abgerufen am 4. August 2019.
  4. Hospelt verlässt Wolfsburg nach dieser Saison. Heilbronner Stimme, 12. September 2012, abgerufen am 4. August 2019.
  5. Comback-Könige im Finale. Spox.com, 3. April 2015, abgerufen am 4. August 2019.
  6. Drei Stürmer für die Haie. In: haie.de. Abgerufen am 20. April 2016.
  7. Ex-KEC-Stürmer: Krefeld nimmt Kai Hospelt unter Vertrag. In: ksta.de. 17. April 2019, abgerufen am 1. August 2019.
  8. Ravensburg Towerstars holen Patrick Seifert zurück, Kai Hospelt kommt aus Krefeld. In: eishockeynews.de. 30. November 2020, abgerufen am 10. Dezember 2020.
  9. kicker online, Nürnberg, Germany: Hospelt tritt aus Nationalmannschaft zurück. In: kicker online. (kicker.de [abgerufen am 13. Juli 2017]).