Harry E. Yarnell

Harry E. Yarnell

Harry E. Yarnell (* 18. Oktober 1875 nahe Independence, Iowa; † 7. Juli 1959 in Newport, Rhode Island) war ein US-amerikanischer Marineoffizier, dessen Karriere 51 Jahre und drei Kriege vom Spanisch-Amerikanischen Krieg bis zum Zweiten Weltkrieg umfasste.

Laufbahn

Yarnell kommandierte die Schiffe USS Dale, USS Saratoga und 1936 bis 1939 die Asienflotte der USA. 1932 zeigte Yarnell in einem Seemanöver die Verwundbarkeit der amerikanischen Flottenbasis in Pearl Harbor durch einen Luftangriff auf. Wie beim späteren japanischen Angriff vom 7. Dezember 1941 attackierten an einem Sonntag Morgen Flugzeuge, die unter dem Schutz eines Sturms und bei verordneter Funkstille von zwei Flugzeugträgern gestartet worden waren, den Hafen mit den dort vor Anker liegenden Kriegsschiffen. Es gelang an diesem 7. Februar 1932 den Verteidigern nicht, auch nur ein einziges Flugzeug zu starten, und keines der angreifenden 152 Stuka-Flugzeuge ging nach den Regeln des Planspiels von Army und Navy verloren. Die treffsicher abgeworfenen „Bomben“ (Sandsäcke und Farbbeutel) hätten dagegen im Ernstfall schwerste Schäden angerichtet.

Yarnell, der gute Kenntnisse des japanischen und des Chinesischen besaß, warnte in der Folge vor einem ähnlich gestalteten japanischen Angriff auf die weit vorgeschobene Flottenbasis. Die Ergebnisse des Planspiels und die daraus erwachsenden Warnungen des Admirals wurden jedoch ungünstig aufgenommen. Als bemerkenswert gilt unter anderem der seit 1972 von der Geheimhaltungspflicht befreite warnende Bericht Yarnells vom November 1938.[1] Der Hinweis auf die von der japanischen Marine bis in Einzelheiten zum Vorbild genommene Manöversituation spielt heute bei den Verschwörungstheorien zum Angriff auf Pearl Harbor eine bedeutende Rolle.

Nach drei Jahren Dienst als Kommandant der Asienflotte der USA wurde er in den Ruhestand versetzt. Am 1. November 1941, als sich der Krieg abzeichnete, wurde Yarnell in den aktiven Dienst zurückgerufen und arbeitete im Büro des Marineministers als Sonderberater für die chinesische Militärmission. In dieser Funktion sagte er vor dem Einwanderungsausschuss des Repräsentantenhauses aus und forderte die Aufhebung der Chinese Exclusion Act. Yarnell wurde am 15. Januar 1943 aus dem aktiven Dienst entlassen, kehrte aber im Juni als Leiter einer Sonderabteilung im Büro des Chefs der Marineoperationen zurück, bis er im Dezember 1944 erneut aus dem aktiven Dienst verabschiedet wurde.

Nach Yarnell wurde 1963 der Lenkwaffenkreuzer USS Harry E. Yarnell (CG-17) benannt.

Literatur

  • William Stewart: Admirals of the World. A Biographical Dictionary,1500 to the Present, McFarland & Company 2009, S. 291f

Einzelnachweise

  1. siehe dazu den Verweis in der Präsidentenrede von Admiral James P. Wisecup des Naval War College (2008): Archivlink (Memento des Originals vom 28. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.usnwc.edu