Glauco-Klasse (1905)

Glauco-Klasse
Drei Schiffe der Glauco-Klasse (Narvalo, Glauco und Squalo) im Hafen von Brindisi im Jahre 1918
Drei Schiffe der Glauco-Klasse (Narvalo, Glauco und Squalo) im Hafen von Brindisi im Jahre 1918
Schiffsdaten
LandItalien Königreich Italien
SchiffsartU-Boot
EntwurfCesare Laurenti
BauwerftArsenal in Venedig
Bauzeitraum1903 bis 1909
Stapellauf des Typschiffes9. Juli 1905
Gebaute Einheiten5
Dienstzeit1906 bis 1921
Schiffsmaße und Besatzung
Länge36,8 m (Lüa)
Breite4,32 m
Tiefgang (max.)2.5 m
Verdrängungüber Wasser: 160 ts
unter Wasser: 243 ts
 
Besatzung15 Mann
Maschinenanlage
Maschine4 × Fiat-Ottomotoren (Glauco, Squalo, Narvalo) oder
4 × Thornycroft-Ottomotoren (Otaria, Tricheco)
2 × Savigliano-Elektromotoren
Maschinen­leistung600 PS oder 800 PS / 170 PS
Höchst­geschwindigkeit13 kn (24 km/h)
Propeller2
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradiusüber Wasser: bei 13 kn 150 sm oder bei 10 kn 225 sm
unter Wasser: bei 6,2 kn 18,6 sm oder bei 3,5 kn 81 sm
Tauchtiefe, max.25 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
6,2 kn (11 km/h)
Bewaffnung

Die Glauco-Klasse war eine Klasse von fünf U-Booten der Regia Marina, die nur experimentellen Nutzen hatten und deshalb nur zu Ausbildungszwecken genutzt wurden.

Geschichte

Bei der italienischen Marine war man nicht unbedingt von dem Nutzen von U-Booten überzeugt. Da jedoch Frankreich und England daran forschten, wurde auf Betreiben des ehemaligen Kriegsministers Alessandro Asinari di San Marzano und des Generalstabschefs des Heeres Tancredi Saletta die Entwicklung fortgesetzt. Auf Grundlage der Erfahrungen, die man mit dem Versuchs-U-Boot Delfino gemacht hatte, entwickelte der Major und Marineingenieur Cesare Laurenti die Glauco-Klasse. Es handelte sich eher um experimentelle U-Boote und wegen ihrer begrenzten Einsatzfähigkeit wurden sie als Untersee-Küstentorpedoboote klassifiziert.

Die Boote der Glauco-Klasse waren 36,80 m lang, 4,32 m breit und hatten bei einem Tiefgang von 2,50 m eine Verdrängung von 160 ts und im untergetauchten Zustand von 243 ts. Die Rumpfform war auf die Fahrt im aufgetauchten Zustand abgestimmt, weshalb bei Fahrten unter Wasser nur eine niedrige Geschwindigkeit erreicht wurde und die Reichweite entsprechend abnahm. Auch die Druckstabilität war nicht sehr groß, so dass man nur 25 m tief tauchen konnte.

Sie verfügten über vier Ottomotoren, wobei die ersten drei Einheiten mit Fiat-Motoren mit jeweils 150 PS und die letzten zwei mit Thornycroft-Motoren mit jeweils 200 PS ausgestattet wurden. Ihr Kraftstoffverbrauch war sehr hoch, weshalb die Schiffe auch als „Tankwarte“ (it. benzinari) bezeichnet wurden. Außerdem kam es oft zu Problemen mit den Motoren. Mit den Ottomotoren wurde im aufgetauchten Zustand der Bleiakkumulator mit 216 Zellen geladen. Die beiden Schrauben wurden von zwei Savigliano-Elektromotoren mit jeweils 85 PS angetrieben. Mit ihnen erreichte man aufgetaucht maximal 13 kn und untergetaucht 6,2 kn.

Als Bewaffnung verfügte man über zwei Torpedos und vier Maschinengewehre. Nur das Typboot Glauco verfügte über drei Torpedorohre. Die anderen U-Boote hatten nur zwei Torpedorohre im Bug. Mit den Erfahrungen der vorherigen Einheiten wurden die genauen Maße der Boote leicht variiert, so dass jedes etwas andere Abmaße und Verdrängung hatte.

Die Boote der Glauco-Klasse kamen nur zu Patrouillenfahrten und zu Ausbildungszwecke zum Einsatz.

Einheiten

NameBauwerftKiellegungStapellaufIndienststellungVerbleib
GlaucoRegio Arsenale di Venezia1. August 19039. Mai 190515. Dezember 19051. September 1916 gestrichen
SqualoJanuar 190410. Juni 19061. September 190626. September 1918 gestrichen
Narvalo190421. Oktober 190616. Mai 190726. September 1918 gestrichen
Otaria1. Mai 190525. März 19081. Juli 190826. September 1918 gestrichen
Tricheco6. November 19056. Juni 190915. Oktober 190926. September 1918 gestrichen

Literatur

  • Riccardo Magrini: Schiffe. Segelschiffe, Kriegsschiffe, Passagier- und Handelsschiffe, Fränkisch-Crumbach 2016, S. 50, ISBN 978-3-8468-0022-5
Commons: Glauco-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien