„Wologda“ – Versionsunterschied

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Im [[5. Jahrhundert]] setzte die slawische Besiedlung des Gebietes ein und im [[8. Jahrhundert]] entstanden vermutlich die ersten Städte, nämlich [[Belosersk]], Wologda und Weliki Ustjug. Belosersk (Weißensee) als älteste nachgewiesene Stadt wurde [[862]] erstmals erwähnt, nur wenig später als [[Nowgorod]].
Im [[5. Jahrhundert]] setzte die slawische Besiedlung des Gebietes ein und im [[8. Jahrhundert]] entstanden vermutlich die ersten Städte, nämlich [[Belosersk]], Wologda und Weliki Ustjug. Belosersk (Weißensee) als älteste nachgewiesene Stadt wurde [[862]] erstmals erwähnt, nur wenig später als [[Nowgorod]].
[[Datei:Sophienkathedrale.jpg|thumb|Sophienkathedrale am Wologdaer Kreml]]
[[Datei:Sophienkathedrale.jpg|thumb|<center>Sophienkathedrale</center>]]


Im [[11. Jahrhundert|11.]] und [[12. Jahrhundert]] erreichte das [[Christentum]] die Gegend, nachdem es bereits seit [[988]] in [[Kiew]] Staatsreligion war. Die Stadt Wologda wurde im Jahre [[1147]] zum ersten Mal in einer Chronik erwähnt. Ab dem [[13. Jahrhundert]] setzte eine rege missionarische Tätigkeit in Wologda ein. Viele Klöster wurden damals vor allem in [[Russland]]s Norden erbaut (unter anderem das [[Kirillo-Beloserski-Kloster]], das größte in Russland), man hoffte, damit auch die nicht-slawische Bevölkerung zum [[Christentum]] zu bekehren.
Im [[11. Jahrhundert|11.]] und [[12. Jahrhundert]] erreichte das [[Christentum]] die Gegend, nachdem es bereits seit [[988]] in [[Kiew]] Staatsreligion war. Die Stadt Wologda wurde im Jahre [[1147]] zum ersten Mal in einer Chronik erwähnt. Ab dem [[13. Jahrhundert]] setzte eine rege missionarische Tätigkeit in Wologda ein. Viele Klöster wurden damals vor allem in [[Russland]]s Norden erbaut (unter anderem das [[Kirillo-Beloserski-Kloster]], das größte in Russland), man hoffte, damit auch die nicht-slawische Bevölkerung zum [[Christentum]] zu bekehren.


Das Gebiet stand damals noch nicht unter der Herrschaft Wologdas, vielmehr war Belosersk (damals noch Belo Osero) das Zentrum des gleichnamigen Fürstentums in der nördlichen russischen Grenzmark. Während des [[Mittelalter]]s und auch danach hielt Wologda, wie auch [[Belosersk]], Totma und Kirillow, regen Handelskontakt zur [[Hanse]]. Zeugnis dieser Zeit ist die von [[Albert Benningk]] gegossene [[Lübeck]]er Glocke von 1687, welche sich im Glockenturm des Wologder [[Liste der Kreml|Kreml]] befindet. [[Datei:Glockenturm des Wologdaer Kreml.jpg|thumb|Glockenturm des Wologdaer Kreml]]
Das Gebiet stand damals noch nicht unter der Herrschaft Wologdas, vielmehr war Belosersk (damals noch Belo Osero) das Zentrum des gleichnamigen Fürstentums in der nördlichen russischen Grenzmark. Während des [[Mittelalter]]s und auch danach hielt Wologda, wie auch [[Belosersk]], Totma und Kirillow, regen Handelskontakt zur [[Hanse]]. Zeugnis dieser Zeit ist die von [[Albert Benningk]] gegossene [[Lübeck]]er Glocke von 1687, welche sich im Glockenturm des Wologder [[Liste der Kreml|Kreml]] befindet. [[Datei:Glockenturm des Wologdaer Kreml.jpg|thumb|<center>Glockenturm der Sophienkathedrale</center>]]


In der Mitte des 15. Jahrhunderts musste Fürst [[Wassili II. (Russland)|Wassili II.]] (der Vater von [[Iwan III.]]) nach Wologda fliehen. Hier baute er sein Heer neu auf und eroberte [[Moskau]] zurück. Unter [[Iwan IV. (Russland)|Iwan dem Schrecklichen]] gab es Pläne, Wologda zur Hauptstadt zu machen. Infolge dieser Überlegungen erlebte die Stadt einen Aufschwung und wurde großzügig ausgebaut. Iwan schätzte die Ruhe der Stadt und ihre günstige Lage auf dem Wege zum neu gegründeten [[Archangelsk]]. Während seiner Herrschaft erhielten [[England|Engländer]], [[Niederlande|Holländer]] und [[Dänemark|Dänen]] Konzessionen für Erz- und Salzförderung. Die europäischen Kaufleute residierten vor allem in Weliki Ustjug.
In der Mitte des 15. Jahrhunderts musste Fürst [[Wassili II. (Russland)|Wassili II.]] (der Vater von [[Iwan III.]]) nach Wologda fliehen. Hier baute er sein Heer neu auf und eroberte [[Moskau]] zurück. Unter [[Iwan IV. (Russland)|Iwan dem Schrecklichen]] gab es Pläne, Wologda zur Hauptstadt zu machen. Infolge dieser Überlegungen erlebte die Stadt einen Aufschwung und wurde großzügig ausgebaut. Iwan schätzte die Ruhe der Stadt und ihre günstige Lage auf dem Wege zum neu gegründeten [[Archangelsk]]. Während seiner Herrschaft erhielten [[England|Engländer]], [[Niederlande|Holländer]] und [[Dänemark|Dänen]] Konzessionen für Erz- und Salzförderung. Die europäischen Kaufleute residierten vor allem in Weliki Ustjug.
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== Weiterführende Bildungseinrichtungen ==
== Weiterführende Bildungseinrichtungen ==
[[Datei:Staatliche Technische Universität Wologda.jpg|thumb|Staatliche Technische Universität Wologda mit Lenin-Statue im Vordergrund]]
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*Staatliche Milchwirtschaftliche N.-W.-Wereschtschagin-Akademie Wologda
*Staatliche Milchwirtschaftliche N.-W.-Wereschtschagin-Akademie Wologda
*Staatliche Technische Universität Wologda
*Staatliche Technische Universität Wologda
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*Filiale des A.-S.-Gribojedow-Instituts für internationales Recht und Ökonomie
*Filiale des A.-S.-Gribojedow-Instituts für internationales Recht und Ökonomie
*Filiale des Hauptstädtischen Geisteswissenschaftlichen Instituts
*Filiale des Hauptstädtischen Geisteswissenschaftlichen Instituts



== Museen ==
== Museen ==
* Geschichtlich-architektonisches und kunstgeschichtliches Museumsreservat Wologda:
* Wologdaer Kreml
** Wologdaer Kreml
** Sophienkathedrale
** Glockenturm der Sophienkathedrale
** Haus von [[Peter I. (Russland)|Peter I]]
** Architektonisch-ethnographisches Museum der Oblast Wologda
** Museum "Die Welt vergessener Dinge"
** Museum "Das Handelshaus des Kaufmannes Samarin"
* [[Museum des diplomatischen Korps]]
* [[Museum des diplomatischen Korps]]
* Gemäldegalerie Wologda
* Gemäldegalerie Wologda:
** Zentrale Ausstellungshalle
* Haus von [[Peter I. (Russland)|Peter I]]
** Schalamow-Haus
* Architektonisch-ethnographisches Museum der Oblast Wologda
* Geschichtlich-architektonisches und kunstgeschichtliches Museumsreservat Wologda
* Museum "Die Welt vergessener Dinge"
* Museum "Das Handelshaus des Kaufmannes Samarin"
* Schalamow-Haus


== Söhne und Töchter der Stadt ==
== Söhne und Töchter der Stadt ==
[[Datei:Rubzow statue.jpg|thumb|Denkmal für Nikolai Rubzow]]
[[Datei:Rubzow statue.jpg|thumb|<center>Denkmal für Nikolai Rubzow</center>]]


* [[Konstantin Nikolajewitsch Batjuschkow]] (1787-1855), Dichter
* [[Konstantin Nikolajewitsch Batjuschkow]] (1787-1855), Dichter
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*{{HUN|#}} [[Miskolc]], [[Ungarn]]
*{{HUN|#}} [[Miskolc]], [[Ungarn]]
*{{NLD|#}} [[Zwolle]], [[Niederlande]]
*{{NLD|#}} [[Zwolle]], [[Niederlande]]
*{{FIN|#}} [[Kouvola]], [[Finnland]]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==

Version vom 1. März 2011, 10:04 Uhr

Stadt
Wologda
Вологда
FlaggeWappen
Flagge
Wappen
OKATO-Code fehlt oder falsch
Siehe dazu Dokumentation der Infobox.Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/OKATO_Fehler

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Die Stadt Wologda (russisch Вологда) ist die Gebietshauptstadt der Oblast Wologda und liegt rund 500 km nordöstlich von Moskau, Russland. Sie hat 285.983 Einwohner (Stand: 2010).[1]

Geografie und Klima

Die Oblast zählt zur nördlichen Verwaltungsregion Russlands und besteht vor allem aus flachem Land mit lehmigen Böden. 70 Prozent des Gebietes sind von Wäldern bedeckt, weitere 12 Prozent sind Sümpfe und Moorlandschaften. Nur 11 Prozent können landwirtschaftlich genutzt werden.

Das Klima ist kühlgemäßigt kontinental, die Durchschnittstemperaturen liegen bei -13 °C im Januar und +17° C im Juli. Der Jahresniederschlag beträgt 561 mm. Wologda liegt 118 m über dem Meeresspiegel.

Der größte Fluss des Gebiets ist die Suchona, ein weiterer, wichtigerer Wasserweg ist der Wolga-Onega-Kanal, der dem Verlauf der Šeksna im Westen des Gebiets folgt und bei Tscherepowez im Rybinsker Stausee endet. Dieser Wolgastausee (4580 km²) und der Onegasee im Nordwesten (9610 km²) sind die größten Seen des Gebiets.

Geschichte

Die Gegend wurde vermutlich bereits vor der letzten Eiszeit besiedelt, nämlich um 25000 vor unserer Zeit. Archäologen fanden Zeugnisse aus der älteren Steinzeit.

Vor etwa 2000 Jahren wanderten finnische Stämme in das Gebiet ein, heute leben allerdings nur noch wenige vom Volk der Wepsen im Nordwesten des Gebietes und in den angrenzenden Verwaltungseinheiten, insgesamt sind es noch etwa 10.000.

Im 5. Jahrhundert setzte die slawische Besiedlung des Gebietes ein und im 8. Jahrhundert entstanden vermutlich die ersten Städte, nämlich Belosersk, Wologda und Weliki Ustjug. Belosersk (Weißensee) als älteste nachgewiesene Stadt wurde 862 erstmals erwähnt, nur wenig später als Nowgorod.

Sophienkathedrale

Im 11. und 12. Jahrhundert erreichte das Christentum die Gegend, nachdem es bereits seit 988 in Kiew Staatsreligion war. Die Stadt Wologda wurde im Jahre 1147 zum ersten Mal in einer Chronik erwähnt. Ab dem 13. Jahrhundert setzte eine rege missionarische Tätigkeit in Wologda ein. Viele Klöster wurden damals vor allem in Russlands Norden erbaut (unter anderem das Kirillo-Beloserski-Kloster, das größte in Russland), man hoffte, damit auch die nicht-slawische Bevölkerung zum Christentum zu bekehren.

Das Gebiet stand damals noch nicht unter der Herrschaft Wologdas, vielmehr war Belosersk (damals noch Belo Osero) das Zentrum des gleichnamigen Fürstentums in der nördlichen russischen Grenzmark. Während des Mittelalters und auch danach hielt Wologda, wie auch Belosersk, Totma und Kirillow, regen Handelskontakt zur Hanse. Zeugnis dieser Zeit ist die von Albert Benningk gegossene Lübecker Glocke von 1687, welche sich im Glockenturm des Wologder Kreml befindet.

Glockenturm der Sophienkathedrale

In der Mitte des 15. Jahrhunderts musste Fürst Wassili II. (der Vater von Iwan III.) nach Wologda fliehen. Hier baute er sein Heer neu auf und eroberte Moskau zurück. Unter Iwan dem Schrecklichen gab es Pläne, Wologda zur Hauptstadt zu machen. Infolge dieser Überlegungen erlebte die Stadt einen Aufschwung und wurde großzügig ausgebaut. Iwan schätzte die Ruhe der Stadt und ihre günstige Lage auf dem Wege zum neu gegründeten Archangelsk. Während seiner Herrschaft erhielten Engländer, Holländer und Dänen Konzessionen für Erz- und Salzförderung. Die europäischen Kaufleute residierten vor allem in Weliki Ustjug.

Der günstigen Lage im Norden hat es Wologda zu verdanken, dass es in nahezu keinem Krieg (abgesehen vom Bürgerkrieg) Schäden davontrug und heute eine der am besten erhaltenen Städte Russlands ist.

In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 158 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[2] Dem Lager zugeordnet waren das Kriegsgefangenenhospital 5091 in Tscherepowez und das Kriegsgefangenenhospital 3732 im 170 km nördlich liegenden Woschega.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohnerJahrEinwohner
18259.6991959139.137
185614.1591970177.751
189727.7051979236.537
191769.6641989282.802
192657.9762002293.046
193995.3142010285.983

Anmerkung: 1897, 1926–2002 Volkszählungsdaten

Wirtschaft

Die wichtigsten Pfeiler der Wirtschaft sind heute Maschinenbau, Metallverarbeitung, Schwarzmetallurgie, chemische Industrie, die Holzverarbeitungs- und Papierindustrie

Die Stadt verfügt über mehrere Theater, Bibliotheken und Museen, sowie über ein breites Angebot von Hochschulen.

Weiterführende Bildungseinrichtungen

Staatliche Technische Universität Wologda mit Lenin-Statue im Vordergrund
  • Staatliche Milchwirtschaftliche N.-W.-Wereschtschagin-Akademie Wologda
  • Staatliche Technische Universität Wologda
  • Staatliche Pädagogische Universität Wologda
  • Institut des Justizministeriums für Recht und Wirtschaft
  • Filiale der Staatlichen Juristischen Akademie Moskau
  • Filiale des A.-S.-Gribojedow-Instituts für internationales Recht und Ökonomie
  • Filiale des Hauptstädtischen Geisteswissenschaftlichen Instituts

Museen

  • Geschichtlich-architektonisches und kunstgeschichtliches Museumsreservat Wologda:
    • Wologdaer Kreml
    • Sophienkathedrale
    • Glockenturm der Sophienkathedrale
    • Haus von Peter I
    • Architektonisch-ethnographisches Museum der Oblast Wologda
    • Museum "Die Welt vergessener Dinge"
    • Museum "Das Handelshaus des Kaufmannes Samarin"
  • Museum des diplomatischen Korps
  • Gemäldegalerie Wologda:
    • Zentrale Ausstellungshalle
    • Schalamow-Haus

Söhne und Töchter der Stadt

Denkmal für Nikolai Rubzow

Städtepartnerschaften

Einzelnachweise

  1. Berechnung der Föderalen Statistikbehörde Russlands für den 1. Januar 2010 (russisch)
  2. Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.