„Wikipedia:Kurier“ – Versionsunterschied

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Wo wir aber m. E. mit Chancen ansetzen könnten, um zur Erweiterung der Horizonte ohne die projekttypischen Beschränkungen anzuregen, sind kommentierte Literaturempfehlungen. Ansatzweise gibt es hier und da schon verschämte Hinweise auf Standardwerke oder besonders Gehaltvolles. Mein Vorschlag wäre, in dieser Richtung mehr zu tun und zuzulassen nach dem Motto: ''„Leute lest dazu dieses mal für Euch selbst – es lohnt bestimmt!“'' Verrisse hätten dabei allerdings nichts verloren, denn was nichts taugt, gehört gar nicht erst in die Literaturliste. Übersichtlichkeit, Unaufdringlichkeit und Bedarfsrücksicht könnten mittels Ausklappvorrichtung gewahrt werden. Wie wär’s? Es darf doch nicht sein, dass Wikipedia das Ende vom Lied ist!<small> -- [[Benutzer:Barnos|Barnos]] (25. 11. 2012)</small>
Wo wir aber m. E. mit Chancen ansetzen könnten, um zur Erweiterung der Horizonte ohne die projekttypischen Beschränkungen anzuregen, sind kommentierte Literaturempfehlungen. Ansatzweise gibt es hier und da schon verschämte Hinweise auf Standardwerke oder besonders Gehaltvolles. Mein Vorschlag wäre, in dieser Richtung mehr zu tun und zuzulassen nach dem Motto: ''„Leute lest dazu dieses mal für Euch selbst – es lohnt bestimmt!“'' Verrisse hätten dabei allerdings nichts verloren, denn was nichts taugt, gehört gar nicht erst in die Literaturliste. Übersichtlichkeit, Unaufdringlichkeit und Bedarfsrücksicht könnten mittels Ausklappvorrichtung gewahrt werden. Wie wär’s? Es darf doch nicht sein, dass Wikipedia das Ende vom Lied ist!<small> -- [[Benutzer:Barnos|Barnos]] (25. 11. 2012)</small>

'''Aktueller Nachtrag''' in puncto Diversität, wenn auch ohne direkten Bezug zum gleichnamigen [http://meta.wikimedia.org/wiki/Wikimedia_Deutschland/2013_annual_plan_draft/de#Ziel_2 WMDE-Ziel für 2013].<br /> Armin Lehmann schreibt [http://www.tagesspiegel.de/meinung/kontrapunkt-die-piraten-bleiben-katalysator-der-neuen-buergergesellschaft/7445876.html im heutigen Tagesspiegel] (für die Druckausgabe (S. 6) unter der Überschrift „Die guten Anarchisten“):
: ''„Das Dahinschmelzen der etablierten Parteien wird durch ein mögliches Ende der Piraten nicht aufhören, denn es ist nicht die Piratenpartei an sich, die die Chance auf eine neue solidarische Gesellschaft und auf mehr Basisdemokratie in sich trägt, sondern das Internet. […]<br />Was sagt es uns, dass mittlerweile Heerscharen von Menschen freiwillig und kompetent sehr gute Ergebnisse auf Wikipedia produzieren? Es sagt uns, dass da Menschen sind, die Sinnvolles machen wollen, jenseits der Parteiendemokratie. Sie investieren Arbeit aus Überzeugung und für die Wahrheit. Es gibt ein großes Bedürfnis der Menschen, Teil solcher (Bürger-)Projekte zu sein.“''

Es gibt also auch sie noch: die ganz und gar positiven Rückmeldungen zu dem, was hier stattfindet. Zwar wird man als Kenner der Szene die bereits gelichteten Reihen der „Heerscharen“ und die über Gebühr positive Konnotation des Gesamtbetriebs nicht außer Acht lassen. Aber der Streichelzoo ist schließlich nicht nur ein Kindervergnügen...]<br /><small> -- [[Benutzer:Barnos|Barnos]] (28. 11. 2012)</small>


== Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland: Neues Präsidium gewählt ==
== Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland: Neues Präsidium gewählt ==

Version vom 28. November 2012, 16:24 Uhr

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Spiegeln von Benutzerseiten

Spiegel mit gespiegeltem Gegenstand – hier in analoger Form

Eine neue Wiki-Erfindung macht die Runde. Technisch gesehen ist die Innovation grandios einfach, fast schon genial. Mithilfe einer simplen Abwandlung des Wiki-Codes für Vorlagen können beliebige Benutzerseiten auf der eigenen Benutzerseite gespiegelt werden. Folge: Benutzer A wird Benutzer B, und Benutzer B wird zu Benutzer A.

Die Regel, dass jede technische Innovation, die geht, früher oder später zur Anwendung kommt, bewahrheitete sich auch bei dieser Entdeckung eines einzelnen Users. Allerdings zeigte der Ersttest gewisse Probleme – beispielsweise den bislang unberücksichtigten Umstand, dass andere User nicht automatisch hocherfreut über Spiegelungen ihrer Seiten sind. Wie in der Wikipedia-Community üblich, sorgte die neue Anwendung für allerlei Folgeprobleme. Während einige Betroffene sich krass gestört fühlten, diskutierten andere darüber, ob das Unterbinden derartiger Spiegelungen überhaupt möglich sei – eine Vorlage sei schließlich eine Vorlage und somit eine Syntaxkomponente, die unter dem Schutz der Wikipedia-Lizenzen stehe und nicht so einfach verändert werden könne.

Spiegelungsrecht gleichrangig mit NPOV? Ein sicherlich interessanter Aspekt. Admins und Community grübeln seither über weitere Fragen. Etwa: Sind Innovationen auch dann zu begrüßen, wenn sie lediglich zu dem Zweck gut sind, Unfug zu veranstalten? Oder handelt es sich um eine Erfindung mit bislang unerkanntem ergotherapeutischen Potenzial – eine Erfindung, die sich eventuell sogar zur positiven Beeinflussung gruppendynamischer Prozesse einsetzen lässt? Fragen über Fragen. Die Diskussion dauert derzeit noch an. Ob, und falls ja, welche Antwort sich auf diese neue Herausforderung findet, ist – wie stets bei der Wikipedia-Community – spannend. (rz, 27.11.)

Die Leipziger Denkmalmesse

Infoforum zu WLM
WLM-Preisverleihung
WLM-Messestand

Vom 22. bis 24. November 2012 fand in Leipzig wieder die Denkmalmesse statt, in deren Rahmen die Preisträger Deutschland des internationalen Foto-Wettbewerbs Wiki Loves Monuments 2012 (WLM) bekanntgegeben wurden. Durch die Vereine Wikimedia Deutschland (WMDE) und Wikimedia Österreich (WMAT) wurde zur Information der Messebesucher ein Stand aufgebaut. Außerdem gestaltete die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zusammen mit Wikipedianern eine Podiumspräsentation.

Gemeinsam waren deutsche, österreichische sowie ein Südtiroler und ein slowakischer Wikipedianer als Standbesetzung anwesend. Aus meiner österreichischen Sicht war der Besuch dieser Messe ein zweifacher Erfolg: Einerseits konnten zahlreiche Messebesucher, die zunächst den „Sinn“ unseres Standes auf dieser Fachmesse hinterfragten, informiert werden, dass die Dokumentationen, Beschreibungen und Fotos mit eine Aufgabe von Wikipedia sind. Daraus ergaben sich viele interessante Gespräche, die womöglich den einen oder anderen ermunterten, für unser Projekt als neuer Autor oder Fotograf mitzumachen. Andererseits waren zahlreiche offizielle Ämter und Behörden sowohl aus dem deutschen Sprachraum als auch von anderen vor allem osteuropäischen Ländern sowie Russland vertreten. Insbesondere anhand der Kooperation mit dem österreichischen Bundesdenkmalamt nicht nur im Rahmen des WLM, das bei vielen Stellen als beispielhaft bekannt wurde, konnten zahlreiche neue Kontakte geknüpft werden. So zeigte sich, dass auch das polnische Denkmalamt in einer etwas anderen Form mit Wikipedia sehr eng zusammenarbeitet.

Insgesamt war die Messe von Wikipedia- und Ausstellerseite international aufgestellt, wodurch sich die Option eröffnet, ob nicht wir – Wikipedia und Wikimedia gemeinsam – als bestes Beispiel eines internationalen Projekts bei späteren Messen dieser Art gesamteuropäisch auftreten sollen. Der durchgehend positive Zuspruch, den wir erfahren durften, wäre es wert!

Abschließend noch ein Dankeschön für die Organisation durch Benutzer:Brücke-Osteuropa sowie für die Unterstützung durch WMDE und WMAT! (K@rl, 26.11.)
Siehe auch: Foto-Galerie und Videosequenzen zur WLM-Abschlussveranstaltung

WikiProjekt UIBK Biologie

Logo der Universität Innsbruck
Logo der Universität Innsbruck

Das Wikipedia-Projekt des Instituts für Zoologie der Universität Innsbruck geht gerade in die dritte Runde: Nach 2010 und 2011 bekommen Innsbrucker Biologie-Studierende auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit, Wikipedia-Artikel zu erstellen, um einen Teil ihrer Prüfungsleistung abzuliefern. Neu ist hingegen die Projektseite, die als Anlauf- und Diskussionspunkt für Studenten, Wikipedianer und Projektverantwortliche dienen und einen Überblick über das Projekt geben soll. Doch wie kam es überhaupt so weit?

2010 begann alles mit der Ungarischen Wiesenotter. Thorsten Schwerte, Dozent an der Universität Innsbruck und verantwortlich für die Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten, hatte die Idee, seinen Studierenden wissenschaftliche Standards über die Arbeit an Wikipedia-Artikeln nahezubringen. Die so erstellten Artikel, darunter die Wiesenotter, landeten im Frühjahr in der Wikipedia – zur allgemeinen Verwirrung der Redaktion Biologie, die sich sogleich daran machte, den Schlangenartikel zu wikifizieren und bei den Verantwortlichen kritisch nachzufragen: Wer schrieb denn diese Artikel überhaupt? Wurden sie auch gepflegt oder einfach nur in der Enzyklopädie abgestellt? Hatten die Studenten das nötige Handwerkszeug und die Lust zur enzyklopädischen Arbeit? Wer war denn für das Ganze verantwortlich? Und vor allem: Konnte das überhaupt gut gehen?

Stein des Anstoßes: Die Ungarische Wiesenotter
Stein des Anstoßes: Die Ungarische Wiesenotter

Nach intensiver Diskussion, einem Austausch mit Thorsten Schwerte und seinen Mitarbeitern Stefan Stolz und Elisabeth Kugler und einem Real-Life-Treffen auf der WikiCon 2012 in Dornbirn zeigte sich: Es konnte! Im gemeinsamen Gespräch zwischen Wikipedianern und dem UIBK-Bio-Team wurden gemeinsame Interessen erörtert und Ziele besprochen: Wikipedia und die Studierenden sollten gleichermaßen von dem Projekt profitieren. Neben der Nachbetreuung der Artikel sollte auch der Austausch der Biologie-Redaktion mit den Projektverantwortlichen und ihren Studierenden verbessert werden. Gleichzeitig wurde auch eruiert, wo Ressourcen zum gemeinsamen Vorteil genutzt werden könnten, etwa im Bereich von Know How in der Literaturaufbereitung oder von Tutorials für Wikipedia-Einsteiger. WMAT sollte die Schirmherrschaft über die Kooperation übernehmen und sie gegebenenfalls logistisch und finanziell unterstützen. Um den Erstsemestern einen Einblick in die Wikipedia-Arbeit zu geben, reiste Toter Alter Mann, unterstützt von WMAT, im Oktober nach Innsbruck, hielt einen Vortrag über die Enzyklopädie und beantwortete die Fragen der Studierenden. Mit diesem Schwung geht das UIBK-Bio-Projekt nun also in das neue Semester und die ersten Artikel sind schon da. Wer etwa dabei mithelfen möchte, Babesia bigemina den letzten Schliff zu geben oder den Autoren des Großen Gleithörnchenbeutlers Tipps zu geben, der ist dazu herzlich eingeladen. Eine Übersicht über die neuen Artikel des Projekts findet sich auf der Projektseite. Das Projekt und die Redaktion Biologie freuen sich natürlich über jeden tatkräftigen Helfer. (TAM, 25. 11.)

PS: Der Ungarischen Wiesenotter geht es mittlerweile prächtig. Benutzer:Regiomontanus hatte sich seinerzeit des Artikels angenommen und zusammen mit den Projektverantwortlichen und dem Autoren den Artikel weiter ausgebaut, sodass er nun als beispielhaft für sein Themengebiet gelten kann.

Wikipedia! – hoffentlich nicht das Ende vom Lied …

Wie geht’s denn denen da draußen mit unseren Erzeugnissen? Neuerdings sollen sie ja für die Feedback-Partizipation beim Artikelkonsum gewonnen werden, vermutlich im optional erweiterten „Gefällt-mir“-Modus. Ob das wirklich gebraucht wird und Nutzen stiftet? – na, warten wir’s ab. Mitunter kommt das Feedback, und darum soll es hier gehen, ganz ohne Anforderung wie am Rande daher – und hat es in sich!

Unterhalten sich zwei namhafte Verleger mit einer Autorin über die Perspektiven ihres Gewerbes in unserer Zeit.

Juli Zeh (2008)
Fragt Juli Zeh: „Wirkt das Medium, auf dem oder in dem Literatur verbreitet wird, auf den Inhalt zurück? Ändert sich die Literatur? Wird sie oberflächlicher? Wird es Romane geben, die von fünf Menschen gemeinsam geschrieben werden? […] Welche Auswirkungen gibt es heute schon?“
Sagt Helge Malchow: „Erstmal etwas Negatives: Ich bekomme immer mehr Romanmanuskripte, bei denen die Landschafts- oder Städtebeschreibungen aus Wikipedia abgeschrieben sind.“
Sagt Michael Krüger: „Du musst nur mal eine Lehrerin fragen: 80 Prozent der Aufsätze sind Wikipedia. Deshalb sind alle Aufsätze gleich. Das, was man heute unter einer Doktorarbeit versteht, ist reine Piraterie.“

Da kommt unsereins ins Nachdenken: Ist das Projekt, das wir als Aufklärungsangebot für jedermann im Sinne Kants zu betreiben meinen, auch oder hauptsächlich ein Gleichschaltungsmedium? Stillt Wikipedia die Neugier und den Drang zu forschen, noch ehe sie individuell fruchtbar werden? Handelt es sich um einen Phantasiekiller aus dem Wahrheitsministerium der schönen neuen Netzwelt? Pardon, da komme ich der anderen Seite wohl zu nahe, denn die eigene Erfahrung als Wikipedianer ist das nicht.

Aber es geht ja um „die da draußen“ und darum, was wir für sie Förderliches tun können. Vielleicht dürfen wir uns nicht mit der internen Standardformel begnügen, dass ein Wikipedia-Artikel nur der Anfang eines sachgerechten Orientierungsprozesses sein kann und soll – vielleicht können wir mehr wirksame Anreize zum Weiterlesen anderswo unsererseits schaffen!? Schon der von vielerlei POV-Fallen umstellte „enzyklopädische“ Sprachgestus, dessen sich Wikipedianer zu befleißigen haben, und der stets einzunehmende neutrale Standort – der leicht den Eindruck der Standortlosigkeit erwecken kann – werden das Interesse an zusätzlicher, explorierender Lesebeschäftigung nicht unbedingt befeuern. Zwar muss man das alles, wenn es gut läuft, nicht übermäßig eng sehen; aber so richtig heraus aus dieser Nummer kommen wir aus guten Gründen auch nicht.

Wo wir aber m. E. mit Chancen ansetzen könnten, um zur Erweiterung der Horizonte ohne die projekttypischen Beschränkungen anzuregen, sind kommentierte Literaturempfehlungen. Ansatzweise gibt es hier und da schon verschämte Hinweise auf Standardwerke oder besonders Gehaltvolles. Mein Vorschlag wäre, in dieser Richtung mehr zu tun und zuzulassen nach dem Motto: „Leute lest dazu dieses mal für Euch selbst – es lohnt bestimmt!“ Verrisse hätten dabei allerdings nichts verloren, denn was nichts taugt, gehört gar nicht erst in die Literaturliste. Übersichtlichkeit, Unaufdringlichkeit und Bedarfsrücksicht könnten mittels Ausklappvorrichtung gewahrt werden. Wie wär’s? Es darf doch nicht sein, dass Wikipedia das Ende vom Lied ist! -- Barnos (25. 11. 2012)

Aktueller Nachtrag in puncto Diversität, wenn auch ohne direkten Bezug zum gleichnamigen WMDE-Ziel für 2013.
Armin Lehmann schreibt im heutigen Tagesspiegel (für die Druckausgabe (S. 6) unter der Überschrift „Die guten Anarchisten“):

„Das Dahinschmelzen der etablierten Parteien wird durch ein mögliches Ende der Piraten nicht aufhören, denn es ist nicht die Piratenpartei an sich, die die Chance auf eine neue solidarische Gesellschaft und auf mehr Basisdemokratie in sich trägt, sondern das Internet. […]
Was sagt es uns, dass mittlerweile Heerscharen von Menschen freiwillig und kompetent sehr gute Ergebnisse auf Wikipedia produzieren? Es sagt uns, dass da Menschen sind, die Sinnvolles machen wollen, jenseits der Parteiendemokratie. Sie investieren Arbeit aus Überzeugung und für die Wahrheit. Es gibt ein großes Bedürfnis der Menschen, Teil solcher (Bürger-)Projekte zu sein.“

Es gibt also auch sie noch: die ganz und gar positiven Rückmeldungen zu dem, was hier stattfindet. Zwar wird man als Kenner der Szene die bereits gelichteten Reihen der „Heerscharen“ und die über Gebühr positive Konnotation des Gesamtbetriebs nicht außer Acht lassen. Aber der Streichelzoo ist schließlich nicht nur ein Kindervergnügen...]
-- Barnos (28. 11. 2012)

Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland: Neues Präsidium gewählt

11. MV des Wikimedia Deutschland e. V.
Ralf Liebau ist neuer Vorsitzender des Präsidiums von Wikimedia Deutschland e. V.

Am 24. November tagte in Berlin die Mitgliederversammlung des Vereins Wikimedia Deutschland e. V. (WMDE), u. a. mit dem Ziel der Neuwahlen für das Präsidium des Vereins. Wie auf twitter nachzulesen (Hashtag #wmdemv), verlief die Versammlung weitestgehend unkontrovers und so konnten sowohl der Jahresrückblick des Präsidiums wie auch der des Vorstands noch vor dem Mittagessen abgeschlossen werden. Auf der Basis der Erklärungen wurde das Präsidium mit nur wenigen Enthaltungen entlastet. Der bisherige, mehrjährige Vorsitzende Sebastian Moleski, der bereits im Vorfeld der Wahlen bekanntgab, nicht mehr anzutreten, wurde im Anschluss verabschiedet und man dankte ihm für seine Arbeit in Form eines Abschiedsgeschenks, einer eigens für ihn konzipierten Ausgabe der Vereinszeitung „Wikimedium“ sowie mit Sekt für alle Anwesenden.

Nach dem Mittag wurden die Wahlzettel für das neue Präsidium ausgezählt und die Ergebnisse bekanntgegeben: Neuer Vorsitzender mit einer deutlichen Mehrheit von 243:14 Stimmen ist demnach Ralf Liebau, Wikipedianern bekannt unter dem Benutzernamen Rlbberlin und Autor zahlreicher Artikel aus dem Bereich der Kunstgeschichte. Als Stellvertreter wurden Delphine Ménard und Anja Ebersbach gewählt und Schatzmeister wurde der bisherige Kassenprüfer Steffen Prößdorf. Beisitzer für die nächste Amtsperiode sind Nikolas Becker, Jens Best, Manuela Kanneberg, Martin Rulsch und Sebastian Wallroth. Als Kassenprüfer wurden Daniel Baur und Olaf Kosinsky gewählt, Stellvertreter sind Thomas Goldammer und Holger Motzkau. Der (auf der Mitgliederversammlung leider nicht anwesende) Autor dieser Zeilen freut sich sehr, dass im neuen Präsidium von WMDE der Anteil aktiver Wikipedianer und Mitglieder der Community weiterhin sehr hoch ist und gratuliert allen Gewählten, verbunden mit der Hoffnung auf eine gute Amtszeit und gute Zusammenarbeit mit den Communitys. (AR, 24.11.)

Baracke Wilhelmine ist Artikel Nummer 1.500.000

Baracke Wilhelmine

Es ist noch gar nicht so lange her, dass die deutschsprachige Wikipedia ihren 1-millionsten Artikel erhielt (der Kurier berichtete im Dezember 2009). Diesmal verlief das »Rennen« auf den nächsten größeren Meilenstein zum Ende hin ähnlich hektisch, und natürlich – die Wikipedia wäre nicht sie selbst – gibt es Diskussionen darüber, ob der »richtige« ausgewählt wurde. Benutzer:DaB. (editiert hier seit 2003) war es, der schon im Vorfeld schockierend ehrlich erklärte: „Wir wissen es nicht. Man nimmt einfach (…) einen der letzten Artikel der brauchbar ist.“ Er war es dann auch, der schließlich am 18. November 2012 um 00:15 Uhr „ganz böse willkürend“ die Baracke Wilhelmine zum Artikel Nummer 1.500.000 erklärte. Eine Gedenkstätte in einem denkmalgeschützten Barackengebäude im niedersächsischen Schwanewede hat also die Ehre, auf Wikipedia:Meilensteine gelistet zu werden, und natürlich wird auch dort auf der Diskussionsseite das Ergebnis besprochen. Es gab nämlich einen mysteriösen Datenbanksprung, der die verschiedenen Zähler innerhalb kürzester Zeit in die Höhe und auf 1.500.361 trieb, ohne dass es dafür bisher plausible technische Erklärungen gibt.

Wieesauchimmersei, der Kurier gratuliert Benutzer:Jocian, dem Autor des Meilensteins, ganz herzlich zu seinem Artikel und wünscht allen Wikipedianerinnen und Wikipedianern, dass das Erreichen dieser nächsten runden Zahl ein Grund zur Freude sein möge. Oder, wie es Benutzer:Giftzwerg 88 formulierte: „Auf zum Wettrennen zum 2-millionsten Artikel!“ (mh, 21.11.)

Kleine Ergänzung: Und all das ist fast planbar! Zumindest für Benutzer:Wikifreund, der den Tag des 1,5-millionsten Artikels fast genau vorausgesagt hatte: Wikipedia:Wette für 2012. Knapp fünf Tage daneben ist bei diesen Größen wirklich ein Klacks. (MC, 21.11.)

„Der Name ist der Reaktion (!) bekannt“

Hans-Olaf Henkel hat’s getan, Michael Klonovsky und Vera Lengsfeld ebenfalls … Sie nutzen ihren Namen und ihren Zugriff auf die Medien, um sich einer Kampagne gegen eine Wikipedia-Autorin anzuschließen. Jimmy Wales wird als Ayn-Rand-Anhänger aufgefordert, den „Machenschaften“ der Autorin in der deutschsprachigen Wikipedia „ein Ende zu setzen“. Es geht um einen Wikipedia-Artikel zum rechts-libertären Magazin eigentümlich frei, in dem ein Beitrag der Soziologin Karin Priester von den Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung zitiert wird, wobei die eigentümlich frei nicht so gut weg kommt, wie sie es sich wohl wünschen.

Hans-Olaf Henkel sieht die Pressefreiheit, das Grundgesetz verletzt. Im Handelsblatt spricht er von manipulierenden Ideologen in der Wikipedia und vergleicht den „Fall“ mit der versuchten Einflussnahme eines CSU-Funktionärs beim ZDF.

Michael Klonovsky, Leiter des Debattenressorts beim Focus und Kolumnist bei eigentümlich frei, gelingt nicht wirklich sein Versuch, das Magazin von einer rechten Orientierung freizusprechen. Am Anfang des Artikels im aktuellen Focus bemerkt er, dass es „seltsamerweise als anrüchig“ gelte, rechts zu sein. Sein Versuch, das Interview mit Udo Voigt von der NPD zu rechtfertigen, geht nach hinten los: „Im Übrigen ist das ‚ef‘-Interview im höchsten Maße lesenswert, denn der Interviewer wirft dem NPD-Funktionär nicht wie üblich Nationalismus, Rassismus usw. vor, sondern dass er ein Sozialist sei.“ Entsprechend peinlich ist der Schluss: „Am ‚ef‘-Eintrag war unter anderen eine ausweislich ihrer Betätigungsfelder feministische Aktivistin beteiligt, die unter mindestens 31 verschiedenen IP-Adressen Artikel linksscheitelt (ihr Name ist der Reaktion bekannt)“. Wenn die eigentümlich frei von reaktionären Bestrebungen im Wikipedia-Artikel freigesprochen werden soll, dann ist es nicht hilfreich, wenn der Focus damit droht, dass der Name der anonymen Wikipedia-Autorin der Reaktion (!) bekannt sei.

Heute hat sich ein weiterer bekannter Name in dieser Kampagne eingefunden. Vera Lengsfeld weiß, dass „der Autor“ (sie hat anscheinend den Focus nicht abonniert) noch unter einem „halben dutzend anderen Namen bei Wikipedia aktiv ist und offenbar nichts anderes tut, als ihm nicht genehme Beiträge zu löschen“. Weiter heißt es: „Netzaktivisten wie Autor 188.192.23.17, die keiner anderen Tätigkeit nachzugehen scheinen, haben Menschen, die ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, nichts entgegenzusetzen.“ Sie sieht dann auch gleich die Preußische Allgemeine Zeitung von „linken Dogmatikern“ mitverleumdet. Das ehemalige Ostpreußenblatt ist in ihren Augen „libertär“.

Man darf gespannt sein, wer sich in dieser Kampagne noch alles so meldet. Aber, liebe Kollegen und Kolleginnen von der eigentümlich frei: Ihr solltet an Eurer Strategie feilen: Es kommt nicht so gut an, wenn ihr den Wikipedia-Gründer bittet, dass er aus einer vermeintlich ideologischen Verbundenheit mit Euch Wikipedia-Autoren im deutschsprachigen Wikipedia sperrt und Artikel nach Eurem Gusto umschreibt. Und es wird in der Wikipedia-Community auch nicht gerne gesehen, wenn Hochglanz-Magazine wie der Focus sich an der Recherche nach Klarnamen von Wikipedia-Autoren beteiligen. Auch ein Sich-Überbieten im Beleidigen wie beim Fußvolk (Michael Klein: „bezahlte“, „mental gestörte Extremisten“, Arne Hoffmann: „Faschisten“) wird da nicht helfen. (S.F. 16.11.)

Ergänzung 17.11.: Auch die FDP Ostwestfalen/Lippe positioniert sich durch eine Verlinkung auf Lengsfelds Artikel. Das wird am Bezirksvorstand liegen, denn Frank Schäffler, bekannt durch seine Anti-ESM-Opposition in der FDP, gehört zum marktradikalen Hayek-Flügel und ist ebenfalls Autor bei eigentümlich frei. (S.F. 17.11.)

Wo ist die Zivilcourage?

Da geschieht es auf einer der von Administratoren meist-frequentierten Seite. Es wird wiederholt. Es wird angezeigt. Und unsere Administratoren reagieren nicht. Wo, so fragt sich der Autor, wo bleibt die Zivilcourage?

Der Fall ist einfach und leider nur allzu häufig weniger offensichtlich. Ein Autor beleidigt einen anderen und nennt ihn einen Lügner (hier). Die Folge ist für jeden langjährigen Autoren klar: So etwas ahndet die Administratorenschaft mit einer Sperre von nicht weniger als 2 Tagen. Doch welch ein Wunder! Acht Stunden später hat ein Administrator eine Meinung geäußert. Er erklärt sich gleichzeitig als befangen. Kein anderer hat das Rückgrat, das Offensichtliche zu tun. Niemand sperrt den Übeltäter, nicht einmal eine Ansprache erfolgt.

Ich habe einmal eine Menge Aufmerksamkeit dadurch erregt, dass ich die Wirkung des Mediums (Schrift und Internet) auf eine Diskussion näher beleuchtet habe. Ein Teil der Konfliktträchtigkeit der Wikipedia lässt sich darauf zurückführen. Hier kommt nun ein zweiter Beitrag zur Erklärung der häufigen und ausartenden Konflikte in der Wikipedia: Feigheit der Entscheidungsträger.

Administratoren in der deutschen Wikipedia werden gewählt. Die Wahl ist öffentlich, allgemein aber ungleich. Trotzdem ist es das akzeptierte Verfahren. Gewählt werden reputable Mitglieder der Community, die durch ihr Verhalten gezeigt haben, dass man ihnen dieses Amt zutrauen kann. Einmal im Amt kann sich ein Administrator nicht gar zu viele Verfehlungen erlauben, sonst verliert er den Rang schnell. Eine Verfehlung lösen wir dadurch nicht: Das gezielte Weggucken. Gezieltes Weggucken passiert immer dann, wenn der Einzelne zu feige ist, selbst aktiv zu werden, wenn er denkt „das sollen die anderen machen“. Es ist der Moment, an dem Zivilcourage erforderlich ist. Hier kann man zeigen, ob man Charakter hat. Niemand wäre körperlich in Gefahr geraten. Niemand hätte sein Ansehen riskieren müssen.

Was sind die Folgen? So erschreckend es klingt: Vermutlich keine. Bis auf einen wird voraussichtlich kein Administrator zugeben, mitgelesen zu haben. Ihr habt alle „gute“ Gründe. Und ich kenne den Grund: Der Mangel an Zivilcourage!

Was ist zu tun? Hier ist mein Vorschlag: Verwendet die Knöpfe dafür, wofür man sie euch verliehen hat: Entscheidungen zu treffen, auch solche, die unangenehm sind. (Y – 15.11.) redigiert von Hao Xi, 15.11., näheres s. Diskussion

WMDE: Mit dem Team Community für 2013 brainstormen!

Was wird benötigt, was gebraucht, was fehlt, was wird geplant? Zur Planung der Maßnahmen des Jahres 2013 möchte der Bereich Freiwilligenförderung bei Wikimedia Deutschland, gern auch Team Community genannt, möglichst viele Anregungen, Wünsche und Ideen aus den Communitys sammeln. Um auf diese Fragen Antwort zu finden, gilt es in einem ersten Schritt, soviel wie möglich mit Aktiven zu brainstormen.

Zuhören ist an diesem Punkt gefragt und zwar so viel wie möglich. Zu diesem Zweck geht der Bereich verschiedene Wege. So sind die Beschäftigten über ein Wochenende in ganz Deutschland umhergereist und trafen Freiwillige in Münster, Köln, Hamburg und München. Auch in Berlin sind in der Geschäftsstelle Termine angesetzt, einer davon diesen Freitag, den 16. November um 18:30 Uhr. Wir freuen uns auf euer Kommen!

Doch wenngleich so an den großen Knotenpunkten der Community durch lokale Präsenz viele Stimmen angehört werden können, reicht das doch nicht aus. Denn überall in Deutschland ist Community. Um allen Ideen und Wünschen zumindest Raum zu geben, findet auch ein virtuelles Brainstorming auf Meta, ganz in der Tradition der Millionenliste, statt und ist dort unter Community Brainstorming 2013 zu erreichen. Tragt ein, was Euch in den Sinn kommt, was ihr wünscht, was ihr tun wollt und was ihr dazu braucht. In einem auch weiterhin möglichst kollaborativen und offenen Prozess werden diese Anregungen ausgewertet und in die weitere Planung mit einfließen. DB_WMDE, 12.11.

Occupy the Foundation!

Versuch einer Mindmap der Wikimedia-Bewegung (2012)

Lodewijk Gelauff von Wikimedia Nederland hat vor einer Woche auf Meta-Wiki eine Seite erstellt, auf der er zum Nachdenken über ein spannendes Thema einlädt: Die Demokratisierung der Wikimedia Foundation – Democratizing the Wikimedia Foundation.

Die Demokratisierung ist sowohl Gegenstand der Politikwissenschaft als auch der Staatsrechtslehre. Wer eine Demokratisierung fordert, zielt darauf ab, die auf Abstimmungen gegründete Legitimation von Macht nicht nur im Staat, sondern auch in der Wirtschaft, in Vereinen und Verbänden, in Massenmedien und Parteien und letztlich in der ganzen Gesellschaft zu verwirklichen und die von den Konservativen gedachte Trennung von Staat und Gesellschaft (idealerweise: endgültig) aufzuheben. Die Wikimedia Foundation und die von ihr geschaffenen weiteren Strukturen wären in diesem Bild bei den „Vereinen und Verbänden“ zu verorten, und hier gäbe es in der Tat auch einiges zu verbessern. Nach Jahren der Restauration, treten demokratisierende und emanzipatorische Ansätze wieder verstärkt in den Blickpunkt, die Wutbürger mischen sich nicht nur in die große Politik und in Planfeststellungsbeschlüsse für manchen Bahnhof ein, sie schicken sich auch an, die Apparate der Zivilgesellschaft zu okkupieren, zu der letztlich eben auch Wikimedia gehört.

Die Diskussion, an der sich auch einige Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung beteiligt haben, hat bisher in großer Offenheit stattgefunden, und sie ist erst am Anfang. Probleme sollen benannt und Vorschläge zu ihrer Lösung entworfen werden. Es gehe, so kann man es kurz fassen, nicht darum, das Rad neu zu erfinden, und auch eine Revolution ist nicht angedacht, aber man sollte schon sagen, wo einem der Schuh drückt.

Punkte, die immer wieder aufgebracht wurden, waren etwa die mangelnde Transparenz der Entscheidungsprozesse im Board of Trustees, dem höchsten Entscheidungsgremium der WMF, wo die grundlegenden Richtungsentscheidungen getroffen werden. Man wünschte sich, daß Beschlüsse stets öffentlich vorbereitet und von der Community diskutiert würden. Aber auch die Besetzung des Boards ist angesprochen worden, in dem zwar die Fördervereine und die Community insgesamt, aber nicht die einzelnen Projekte repräsentiert sind. Wer stellt überhaupt die Tagesordnung zu den Sitzungen auf? Auch wurde kritisiert, die Rolle der Geschäftsführerin Sue Gardner zwischen Board und Community neige zu erheblichen Loyalitäts- und Interessenkonflikten.

Am schwersten wiegt in dem Zusammenhang der Demokratisierung wohl die Einsicht, dass das Board nur sich selbst gegenüber verantwortlich ist, dass es hier also an einer Kontrollinstanz und wirklich effizienten checks and balances fehle, so dass Kuratoriumsmitglieder aufgrund eines Votums der Community abberufen und fehlgehende Beschlüsse korrigiert werden könnten. Auch der Ruf nach Urabstimmungen der Community und nach einem Vetorecht waren vernehmbar.

Und schließlich sind der schiere Umfang der bisherigen Diskussion auf der dortigen Seite, die ausschließlich auf Englisch erfolgt ist, und die zunehmende Konzentration der Foundation unter Sue Gardner auf die englische Wikipedia als das Schlachtschiff der Bewegung in die Kritik gekommen: Wir bräuchten mehr Sprachen, mehr Übersetzungen, um besser zusammenarbeiten zu können, innerhalb der Community(s) und mit dem Board, um gemeinsam an den Projekten arbeiten zu können.

Das Kuratorium hat die Vorschläge sehr offen aufgenommen, und die ausgesprochen produktive Diskussion dauert an. Man sollte sich bitte daran beteiligen. Man könnte auch daran denken, eigene Abschnitte auf der Seite für Beiträge in anderen Sprachen als Englisch vorzusehen, um mehr Autoren dazu zu bewegen, dort Input zu geben. Wer sich äußern möchte, möge das also bitte tun! Es ist eine absolut lesenswerte Erörterung, die keinem Wikip/medianer gleichgültig sein kann. (A., 9.11.).

Office action: Claes Oldenburg klagt an, Wikimedia Foundation macht mit

Heute abend ging mal wieder der Löschteufel durch den Bildbestand der Wikimedia Commons – innerhalb weniger Minuten wurden per office action der Wikimedia Foundation etliche Bilder von Skulpturen des Künstlers Claes Oldenburg als Urheberrechtsverletzung deklariert und direkt gelöscht, obwohl sie entsprechend der Panoramafreiheit in Deutschland legal fotografiert und hochgeladen wurden. Unter den Bildern befanden sich beispielsweise die berühmte Eistüte am Neumarkt in Köln, der Houseball am Betlehemplatz in Berlin, die Spitzhacke in Kassel und die Oldenburg-Kugeln in Münster.

Was ist geschehen? Zur Löschung verweist der Foundation-Mitarbeiter Philippe Beaudette in einem langen (und natürlich in Bürokraten-Englisch abgefassten) Schreiben auf den Benutzerseiten der Hochlader (darunter auch der des Autoren dieser Zeilen) auf den so genannten Digital Millennium Copyright Act (DMCA), der in den USA gilt und nach dem die benannten Werke in Deutschland laut einem Schreiben des Oldenburg van Bruggen Studio als Urheberrechtsverletzungen angesehen werden. Die Wikimedia Foundation reagierte nach reichlich zwei Wochen Geheimkonferenz prompt mit der Löschung, obwohl ihr bekannt ist, dass bsp. in Deutschland die Panoramafreiheit gilt und hier entsprechend die Verbreitung der Bilder der genannten Skulpturen im öffentlichen Raum nicht verboten ist. Statt für die Rechte der Fotografen einzutreten, werden diese stattdessen der Urheberrechtsverletzung bezichtigt und ihre Werke werden ohne Vorwarnung gelöscht. Spaßig der Vorschlag der Foundation, dagegen vorzugehen: „you can write your U.S. senators and/or representative“. Na danke, Achim Raschka, 9.11.

Die Konkurrenz liest mit!

Dass Wikipedia von Unternehmen zur Selbstdarstellung genutzt wird, ist ein bekanntes Problem. Offenbar haben aber nicht nur wir Wikipedianer damit zu kämpfen, sondern auch andere Firmen werfen ein Auge auf die Edits der Konkurrenz. Ein erst jetzt veröffentlichtes Urteil des OLG München vom Mai dieses Jahres hatte den Wikipedia-Artikel Weihrauchpräparat zum Gegenstand. Ein Unternehmen, das Nahrungsergänzungsmittel aus Weihrauch vertreibt, war gerichtlich gegen einen Mitbewerber vorgegangen.

Weihrauchharz

Das Gericht stellte in seinem Urteil zunächst fest, dass die Bearbeitung eines Wikipedia-Artikels eine „geschäftliche Handlung“ sein kann (§ 2 Nr.  1 UWG). Wenn der Geschäftsführer eines Unternehmens Angaben über eigene Produkte hinzufüge, dann handele er geschäftlich und das sei geeignet und darauf gerichtet, Verbraucher zu beeinflussen und den eigenen Absatz zu fördern – es handelt sich um Werbung.

Diese Werbung habe das Unternehmen aber verschleiert (§ 4 Nr. 3 UWG), es betrieb also nach dem Gesetz verbotene Schleichwerbung. Dies setzt natürlich voraus – und insofern ist das Urteil erfreulich – dass der durchschnittliche Leser eines Wikipedia-Artikels nach Ansicht des Gerichts davon ausgeht, objektive und neutrale Informationen zu finden und nicht von vorneherein mit POV-gefärbten Texten rechnet. Das Gericht spricht dabei sogar vom „Selbstverständnis von Wikipedia“, „neutrale Recherchen Dritter, ggf. unter zutreffender Darstellung von Streitständen“ anzubieten – bravo!

Das betroffene Unternehmen hatte während des Verfahrens vorgebracht, auf der Diskussionsseite auf die Verbindung hingewiesen zu haben. Das Gericht wies jedoch wohl zu Recht darauf hin, dass ein durchschnittlicher Wikipedia-Leser diese nicht zur Kenntnis nehme.

Was bedeutet das Urteil für den normalen Wikipedianer? Nichts – außer ein Lob für unsere offenbar objektiven Darstellungen entgegennehmen zu können. Denn wer privat Artikel schreibt, handelt nicht wie oben erläutert „geschäftlich“. Von Mitbewerbern belangt werden können jedoch alle, die vor einem gewerblichen Hintergrund editieren – ein Grund mehr, sich noch einmal unsere guten Ratschläge bei Interessenkonflikten vor Augen zu führen. Aus Sicht des Verfassers dieses Beitrags ergibt sich aus dem Urteil und der allgemeinen Rechtslage, dass kein „zulässiger Bereich“ – in den Worten des Gerichts: keine „allgemeine Unterrichtung der Öffentlichkeit“ – existiert. Damit ist tatsächlich jeder Edit eines Unternehmens gleich Schleichwerbung und kann Unterlassungs- und Schadensersatzansprüche von Mitbewerbern und Verbrauchern auslösen.

Daher ein Hinweis in eigener Sache: Dieses und andere juristische Themen der Wikipedia werden auf dem Redaktionstreffen Recht vom 30.11. bis zum 2.12. in Frankfurt diskutiert – nochmal herzliche Einladung!

OLG München, Urt. v. 10.5.2012, Az. 29 U 515/12, MMR 2012, 553 = WRP 2012, 1145 = Openjur 2012, 122896 = JurPC Web-Dok. 0178/2012. Berichtet haben auch southpark und Michael Sch.. Gnom, 7.11.

Der Wikipedia Signpost berichtet am 14.11. über die neue Rechtslage und die Diskussion. (A., 14.11.)

Was lange währt

Der Sieger des 17. Schreibwettbewerbs: Kloster Muri, eingereicht von Voyager
Der Sieger des 17. Schreibwettbewerbs: Kloster Muri, eingereicht von Voyager
Auf Platz zwei folgt das Gebetbuch Ottos III. von Tobnu
Auf Platz zwei folgt das Gebetbuch Ottos III. von Tobnu

Nach der gestrigen Tagung der Jury, die dieses Mal außergewöhnlich spät stattfand, stehen die Sieger des 17. Schreibwettbewerbs nunmehr fest. Die gewählten Gutachter trafen sich am Samstag in Memmelsdorf nahe Bamberg, um sich in intensiver Diskussion den Kopf über die Platzierung zu zerbrechen und die Kandidaten auf Herz und Nieren zu prüfen. Nach langem Hin und Her, mehreren Raucher- und Kuchenpausen wurden sich die Juroren schließlich einig: Mit dem ersten Platz wird der Artikel Kloster Muri von Voyager bedacht, eine umfangreiche und kurzweilig geschriebene Abhandlung über dieses bedeutende Schweizer Bauwerk. Auch auf Platz 2 geht es religiös zu: Das Gebetbuch Ottos III., von Tobnu ins Rennen geschickt, vermochte die Jury durch seine bündige und fachkundige Darstellung zu überzeugen. Den dritten Platz nimmt die Katze in der leeren Wohnung ein, ein Artikel über ein Gedicht der polnischen Nobelpreisträgerin Wisława Szymborska von Magiers. Knapp dahinter konnten sich die Olympischen Sommerspiele 1968 von Julius1990 platzieren, die auch sportentgeisterte Juroren durch ihre Sprache überzeugten. Den fünften Platz teilen sich schließlich das Nachtschattengewächs Nicotiana attenuata (Carstor) und der begossene Gärtner (Andibrunt), ein Film der Gebrüder Lumière. Das Publikum für sich gewinnen konnte Succu mit seinem Artikel über die Huxley-Wilberforce-Debatte, die heute vor allem für ihre Witze über Affen und Geistliche bekannt ist. Diese und weitere Ergebnisse – die Sektionssieger folgen im Laufe des Abends nach abschließender Beratung der Sektionsjurys – finden sich auf der Seite des Schreibwettbewerbs. TAM, 4.11.

Kooperation mit dem Theatermuseum Düsseldorf

Gespräche, Abstimmungen und Planungen im Theatermuseum Düsseldorf

Theater sind mehr als nur historische Gebäude. Um diesem Fakt gerecht zu werden, hat sich ein ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet ein (für einen Berufstätigen) ehrgeiziges Ziel gesetzt: Er will die Artikel bei Wikipedia verbessern, die das Theaterwesen in Düsseldorf behandeln.

Dr. Michael Matzigkeit, Leiter der Sammlungen des Theatermuseums Düsseldorf, beobachtet Wikipedia seit vielen Jahren und hat auch schon öfter eigene Beiträge eingebracht (Benutzer:mgm). Als Theaterwissenschaftler kennt er sich gut mit dem Thema aus und bringt neben jahrzehntelanger Forschungsarbeit auch praktische Erfahrung mit. Der Stand seines Spezialgebietes bei Wikipedia ist typisch für das Projekt: Es gibt inzwischen zahlreiche Artikel, die auch hervorragend auf bestimmte Aspekte des Themas eingehen. Aber es gibt keinen Überblicksartikel, der das Wichtigste der Einzelartikel mit weiter Perspektive zusammenfasst. Auch sind die Artikel zu den einzelnen Theatern inhaltlich unausgewogen: Der bauhistorische und architektonische Aspekt ist oft hervorragend ausgearbeitet, aber das Theater wird nicht als Spielstätte charakterisiert, das Programm und das Ensemble kommen kaum vor. Und hin und wieder sind Einzelheiten schlichtweg falsch dargestellt: Dass das Schauspielhaus Düsseldorf und das Düsseldorfer Schauspielhaus zwei vollkommen verschiedene Einrichtungen sind und überhaupt nichts miteinander zu tun haben, ahnt der Laie nicht.

Um diese Missstände zu beheben, hat mgm eine Checkliste von Artikeln und Themen angelegt und arbeitet sie sukzessive ab – in seiner Arbeitszeit, ohne Mitarbeiter. Dabei ist er als „Externer“ auf das Wohlwollen und die Hilfe der eingefleischten Wikipedianer angewiesen. Den Kontakt zur Community habe ich (Jonathan Groß) vor kurzem hergestellt.

Von dieser Zusammenarbeit profitieren beide Seiten: Das Theatermuseum Düsseldorf wird seinem pädagogischen Auftrag gerecht, Wissen über das Theater in Düsseldorf zu verbreiten; und Wikipedia gewinnt in diesem Bereich an Qualität. Aber die Kooperation muss nicht dabei stehen bleiben: In Zukunft könnte das Theatermuseum Düsseldorf Teile seiner Bestände zur Ergänzung des Wikipedia-Medienangebots freigeben. Außerdem hat mgm angeboten, mit interessierten Wikipedianern eine Stadtführung zu veranstalten, bei der er die bauliche Geschichte und Gegenwart der Düsseldorfer Theater erläutert. Ergreifen wir diese Gelegenheit zum Lernen und Kennenlernen! J.G.

Von Wikiliebe und Wikipedianerinnen-Abschreckung

Alle halbwegs Eingeweihten wissen: Bei der Frauenbeteiligung liegt Wikipedia nur knapp vor den Männergesangsvereinen. Schön deshalb eigentlich, dass wieder einmal ein Projekt zur Einführung von Studierenden in die Artikelerstellung für Wikipedia angelaufen ist. Diesmal liegt der inhaltliche Seminarschwerpunkt bei der Einübung in wissenschaftliches Arbeiten. Hauptzielgruppe sind – Achtung!: – weibliche Studierende. Für die wikipedia-seitige Betreuung wurden zwei erfahrene Wikipedianer-Kollegen gewonnen, um als Referenten für je eine Seminargruppe zu fungieren. Da die Teilnehmerinnen sich das Seminar auf ihre Gesamtstudienleistung sollen anrechnen lassen können, sind als Leistungsnachweise die Erstellung eines Wikipedia-Artikels einschließlich der dazu notwendigen Kommunikations- und Diskussionsschritte vorgesehen. Das ganze lief wikipedia-öffentlich über die dafür eingerichtete Projektseite und die Benutzerdiskussionsseiten der beiden Referenten an.

Nun aber kommt die männliche Wiki-Liebe nach Art des väterlichen Beschützerinstinkts variantenreich ins Spiel: Kritisch aufgeboten werden, wohlgemerkt zu dieser Einstiegsphase, 1. „informelle Machtzelebrierung“ via Anredeformen, 2. Praxisferne in Sachen Literaturrecherche, 3. Ideologieindoktrination hinsichtlich der Wikipedia-Qualitätsansprüche, 4. wikipediafremde bepunktete Leistungsbewertung, 5. mangelnde Transparenz des Vorhabens für die WP-Community. In einem Anschlussbeitrag auf der Diskussionsseite zu diesem Hochschulprojekt wird im Hinblick auf die „geradezu abartig hohen Leistungsanforderungen“ nachgelegt: „Ich für meinen Teil habe jedoch keinerlei Bock, mir diese Form der Sklavenausbeutung in diesem Portal tatenlos anzugucken.“

Diese Ankündigung wurde anscheinend umgehend wirkungsvoll in die Tat umgesetzt. Denn nachdem der so vielfältig Besorgte seine Abschreckungssignale direkt auf Benutzerdiskussionsseiten von Seminarteilnehmerinnen platziert hatte, ist der von ihm unmittelbar ins Visier genommene Wikipedia-Referent als Seminarbetreuer ausgestiegen. Das ist nun vielleicht einerseits als entwickelteres Beispiel für die projektinterne Wikiliebe zu reflektieren; andererseits wäre es schön, wenn die Einarbeitung potentieller neuer Wikipedianerinnen und Wikipedianer energischer unterstützt und gegen Störmanöver geschützt würde. -- Barnos (25. 10. 2012)
P. S.: Selbstverständlich gibt es schon lange auf der Diskussionsseite gegen die heftigen Argumente auch starke Gegenargumente. Seine eigene Wahrheit muss daher jeder selbst dazwischen suchen. DerHexer (25. 10. 2012)

Artikel-Feedback-Tool für de-WP? WP:AFT – Hilf mit!

Das fragliche Kästchen – bisher nicht in der deutschsprachigen Wikipedia
Die persönliche Feedback-Beobachtungsliste – bisher nicht in der deutschsprachigen Wikipedia

„Zum ersten Mal überhaupt eine Verbindung herstellen, zwischen den Autoren und den Nur-Lesern“ – mit diesen treffenden Worten umschrieb Benutzer Geoz vor einiger Zeit den Sinn und Zweck des sogenannten Article Feedback Tool (AFT).

Das AFT ist eine Erweiterung der MediaWiki-Software. In seiner Version 5 platziert es am Artikelende ein kleines Kästchen, das vom Leser seine Einschätzung des Textes abfragt (positiv/negativ) und ihm Gelegenheit zum Kommentar gibt. Die Version wird seit Dezember 2011 in der englischsprachigen Wikipedia getestet.

Die Evaluation führt zu interessanten Ergebnissen: Das Feedback ist zahlreich und nutzbringend. Dabei wird die Diskussionsseite nicht kannibalisiert, denn während sie eher Raum für komplexe Kommentare und internen Dialog bietet, bedient das AFT den Wunsch nach schneller, einfacher Bewertung durch Externe. Naturgemäß ist das Resultat undifferenzierter, aber auch häufiger, die gesammelte Bewertung erlaubt dann eine Einschätzung, inwieweit der Artikel Leserbedürfnissen entspricht, und kann so als Indikator zur Verbesserung dienen. Markierungen und Filterungen sowie die Kennzeichnung erledigter Fälle ermöglichen eine nachträgliche Differenzierung des Feedbacks.

Nicht zuletzt ist das AFT auch ein Einfallstor zur Mitarbeit: Leser, die es nutzen, lassen sich deutlich stärker zum Editieren „verleiten“. Nicht unbedingt verwunderlich, denn die Frage „Was kann ich in Wikipedia tun?“ ist ja schon beantwortet.

Nach der Testphase wird in der englischsprachigen Wikipedia das Article Feedback Tool Version 5 derzeit eingeführt, im ganzen Artikelbestand wird bald also das Kästchen mit der Frage „Did you find what you were looking for?“ erscheinen. Seit einem ersten Artikel im Kurier haben sich in den anschließenden Diskussionen (u.a. [1], [2], [3]) und auf der entsprechenden Wikipedia-Seite zahlreiche Nutzer interessiert an einem Test auch für die deutschsprachige Wikipedia gezeigt. Eine sehr konstruktive Diskussion hat dazu geführt, dass mittlerweile ein Entwurf für eine Pilotphase einschließlich eines Zeitplans dazu steht, weitere Beteiligung ist gern gesehen.

Bevor der Test aber angegangen werden kann, sind einige Aufgaben noch offen. Kritisch ist vor allem die Übersetzung der Hilfe-Seiten, diese sind bisher nur im Rohbau importiert:

Hilfe zum Übersetzen wird gesucht, wer Lust dazu hat, ist herzlich eingeladen. Aber auch andere Schritte fehlen noch, so das Erstellen eines Workflow-Schemas, eines fundierten Zeitplans oder einer Umfrage. DB_WMDE, 22.10.

Update: Inzwischen sind die Übersetzungen bereits begonnen worden und auch ein erster Entwurf für Wikipedia:Umfragen/Artikel-Feedback-Tool steht. Weitere Hilfe ist aber erwünscht, insbesondere das Thema Workflow ist noch unbearbeitet. DB_WMDE, 23.10.

Logowettbewerb zum Festivalsommer 2013

Wie jedes ernsthafte Projekt sollte auch der Festivalsommer 2013 ein Logo bekommen, das wir hier auf den Seiten, bei den hochgeladenen Bildern und auf den Shirts der Teilnehmer nutzen können. Da der Initiator maximal unkreativ und noch dazu nicht wirklich technisch versiert ist, würde er diese Aufgabe gern an kompetentere Personen abgeben – in Form eines Wettbewerbs: Ich möchte alle kreativen WPianer und gern auch Externe aufrufen, hier bis zum 9. November 2012 Vorschläge für potenzielle Logos zu unterbreiten, die ich danach gern eine Woche in der Community zur Abstimmung stellen möchte. Das Logo mit den meisten Stimmen wird offizielles Logo des Festivalsommers.

Ein paar Grundregeln sollten dabei eingehalten werden:

  • das Logo sollte den Bezug zur Wikipedia erkennen lassen
  • das Logo sollte musikspartenübergreifend nutzbar sein
  • das Motiv sollte sich gut auf ein schwarzes T-Shirt drucken lassen können. Darüberhinaus ist eurer Phantasie keine Grenze gesetzt – ob abstrakt oder figürlich, eckig oder rund, verspielt oder klar: Alles kommt in die Wertung.

Um das Ganze ein wenig interessanter zu machen, schreibe ich auch einen kleinen Preis aus: Derjenige, dessen Logo am Ende gewinnt, bekommt von mir ein kleines Medienpaket (DVD, CD) in Wert von 50 Euro. Er kann dabei auswählen zwischen einem Metal-/Rock-, einem Jazz- oder einem Klassikset mit direktem Festivalbezug. Ich bin gespannt auf eure Vorschläge. Achim Raschka, 18.10.

zum Logo-Wettbewerb

Cultureclash? – Als Autor beim Fotoworkshop

Technisches Gerät
Mehr technisches Gerät

Am vergangenen Wochenende fand in Nürnberg mittlerweile zum elften Mal der Wikipedia-Fotoworkshop statt, etwa 25 Wikipedianer trafen sich dazu im Südpunkt Nürnberg – darunter erstmalig auch der Autor dieser Zeilen.

Bereits am Anreisetag begann der Workshop mit einer spannenden Diskussion zum Culture Clash – Autoren vs. Fotografen?, in der vor allem die regelmäßigen Konflikte zwischen der schreibenden und der fotografierenden Zunft im Mittelpunkt standen. Es zeichnete sich sehr schnell ab, dass viele dieser Reibereien auf den Unterschieden in der Urheberschaft der einzelnen Werke und mangelndem Verständnis der jeweiligen Tätigkeit beruhen. Während ein Text in der Wikipedia in der Regel neben einem oder mehreren Hauptautoren Beiträge vieler unterschiedlicher Wikipedianer enthält, ist ein Bild in der Regel das Werk einer Einzelperson – Urheberrechte am Werk rücken dadurch sehr viel stärker in den Vordergrund. Auch ist es für einen Autoren häufig schwierig zu begreifen, dass in einem einzelnen Bild häufig mehrere Stunden Arbeit stecken können und das notwendige Equipment häufig Anschaffungskosten von mehreren Tausend Euro bedeutet. Konsens war allerdings, dass Autoren wie Fotografen ein gemeinsames Ziel haben: eine möglichst gute freie Enzyklopädie aufzubauen. Vor diesem Hintergrund steht denn auch der Wunsch, häufiger und konzentrierter zusammenzuarbeiten, beispielsweise in Fotoprojekten, zu denen bewusst Autoren hinzugezogen werden sollen. Auch wurde der Wunsch geäußert, dass Bilderwünsche der Autoren besser als aktuell zu den Fotografen transportiert werden sollten – wie man dies erreichen könnte, konnte jedoch nicht abschließend geklärt werden.

Die folgenden beiden Tage warteten mit einem spannenden Programm aus Meta-Themen und Praxis-Workshops auf. Der Samstagmorgen war vor allem geprägt durch parallele Exkursionen zum Museum für Industriekultur, dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände sowie einem Spaziergang durch den Stadtpark und die Altstadt, bis man sich zum Mittag wieder traf. Am Nachmittag startete eine Diskussionsrunde zur Weiterentwicklung von Fototerminen im Rahmen von Kollaborationen. Der Autor dieser Zeilen stellte seine Pläne zum Festivalsommer 2013 vor und stellte vor allem den Technikbedarf für dieses Projekt zur Diskussion. Parallel liefen Praxis-Workshops unter dem Titel Diva vor der Linse und Nikkore 2.8/70-200; 1.4/50 & 1.4/85. Nach einer Pause kam die Diskussion auf Lizenzen für TV, in der vor allem die Problematik der Nutzung freier Bildlizenzen für Fernsehbeiträge bspw. in den Nachrichten diskutiert wurden, während parallel ein Seminar zum Einsatz von Fotoblitzen geführt wurde. Eine wichtige Diskussion am Abend betraf die Frage Quo Vadis, Foto-Workshop, die offene Fragen zu zukünftigen Fotoworkshops klären sollte.

Der Sonntag-Vormittag war geprägt von einem Vortrag über den Fotoworkshop Prag, von dem ein Gast aus Tschechien berichtete und mit dem er einige neue Ideen für zukünftige Workshops einbringen und auch mitnehmen konnte. Parallel versuchten einige Praktiker, ein Modell einer seltenen Eisenbahn-Dampflok sowie einen o.b.-Tampon abzulichten und erläuterten dabei die Schwierigkeiten bei Nahaufnahmen von Alltagsgegenständen, der Nutzung eines Kameraschlittens und dem Stacking. Der sehr eindrucksvolle (und spontane) Vortrag zur Nutzung von Hugin zur Erstellung von Panoramen und zum Stitching beendete das Programm, das dann über ein gemeinsames mittägliches Pizza-Essen auslief.

Als Resümee konnte der Autor dieser Zeilen mitnehmen, dass der Fotoworkshop ein sehr spannendes und kollegiales Event ist. Obwohl er sich selbst eher als Knipser und vorwiegend als Autor versteht, hatte er zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, als Fremdkörper auf der Veranstaltung betrachtet zu werden. Die Diskussionen und Praxistipps waren sehr wertvoll und vor allem von Hugin und den Panoramafotografien war ich sehr begeistert. Die Abrundung durch Pausengespräche, bei denen ich als Laie jede Menge Fragen loswerden konnte, sowie den gemeinsamen Besuchen der Nürnberger Gastronomie inkl. Kickerspiel rundete das Ganze zusätzlich ab. Einen wesentlichen Punkt konnte ich ebenfalls mitnehmen: „Politische Bildung ist eine trockene Angelegenheit.“ Ob ich wiederkomme? – sicher nicht beim nächsten Workshop Anfang 2013, aber sicher irgendwann später, das ist versprochen. Danke an die Locals für die Organisation und an die Teilnehmer. Achim Raschka, 16.10.

Jungwikipedianer reparieren 100. High-End-Artikel

Logo des Projektes

Soeben haben die Jungwikipedianer, aus denen das Projekt „Mängelbekämpfung“ besteht, ihren einhundertsten exzellenten oder lesenswerten Artikel von der Liste aller ausgezeichneten Artikel mit Wartungsbausteinen verbessert. In einem ersten Schritt haben sie damit die Hälfte der 200 verwaisten Abschnittslinks, die der MerlBot in dieser Gruppe ausgeworfen hat, repariert – und zwar innerhalb von fünf Tagen.

Wer meint, Jungwikipedianer sollten lieber die Finger von der Artikelverbesserung im High-End-Bereich lassen, wird sich beruhigen müssen. Nicht nur arbeiten sie nach dem Vieraugenprinzip, für Rückfragen stehen auch Mentoren bereit. Und es gibt kaum Reverts, obwohl diese Artikel von ihren Hauptautoren meist besonders argwöhnisch bewacht werden.

Das ganze Projekt ist eine Weiterleitung der Aktion, Wartungsbausteine aus exzellenten Artikeln abzuarbeiten. Noch hat sich unter den „Altwikipedianern“ niemand gefunden, der eine Kampagne auch zur gemeinsamen Abarbeitung der Qualitäts-Mängelbausteine bei den Lesenswerten (Neutralität, QS, Fehlende Belege, Lückenhaft usw.) in die Wege leitet; auf diesem Feld sind immerhin einzelne Benutzer aktiv. Die Mängelbekämpfer von den Jungwikipedianern widmen sich derweil der zweiten Hälfte ihrer Liste. Und der Berichterstatter grübelt, ob sie wohl mit der Personendatenwartung, verwaisten Weiterleitungen oder der monströsen Liste defekter Weblinks weitermachen sollten. Wer diese Seite anschaut, wird sich freuen, dass da echte Nachwuchsenzyklopädisten kooperieren, die dabei sind, neben den Mängeln auch das „Nachwuchs“ abzuarbeiten. Aa, 12.10.

Sammlung legt Grundstein für mögliches Wiki-Projekt „Klöster“

St. Marienstern – Nur eines von vielen Klöstern in der Wikipedia.

Die Wikipedia ist de facto das größte deutsche Klosterbuch. Aber nicht wenige der vielen Klösterartikel haben leider nur ein niedriges Niveau. Die Zusammenstellung Wikipedia:Nachschlagewerke Klöster soll zu den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Klöstern in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Art Checkliste vorgeben, die bei der Qualitätssicherung der Artikel (etwa im Rahmen der Diskussionen zu exzellenten und lesenswerten Artikeln) eingesetzt werden kann. Sie kann aber auch Anregungen für die inhaltliche Arbeit geben, indem sie etwa auf die Bedeutung von Archivgut und Bibliothekshandschriften verweist. Die aufgelisteten Digitalisate zeigen aber auch, dass man schon im 18. und 19. Jahrhundert gern katalogartige Klosterverzeichnisse erstellt hat. Sie sind insoweit Vorläufer der heutigen Bemühungen in der Wikipedia um die Geschichte der abendländischen Klöster, die eine Reihe lesenswerter und exzellenter Artikel hervorgebracht haben. Ob es ein eigenes Wiki-Projekt „Klöster“ geben soll, wird derzeit diskutiert. Histo (12.10.2012)

Wiki Loves Monuments bricht Guinness-Weltrekord

WLM 2011 jetzt auch „offiziell“ größter Fotowettbewerb der Welt

Utrecht, 9. Oktober 2012. Nur wenige Tage nach dem Abschluss von Wiki Loves Monuments 2012 hat Guinness World Records den letztjährigen Wettbewerb mit seinen 168.208 Fotos als größten Fotowettbewerb der Welt offiziell anerkannt. Das internationale Team von Wiki Loves Monuments beantragte die Anerkennung des Weltrekords bereits Anfang 2012, aber die Mühlen der Guinness-Bürokratie mahlen langsam, auch wegen der ungewohnten Durchführungsform (online, alles öffentlich). Am Ende haben sich unsere Nachweise jedoch durchgesetzt und der Rekord ist nun offiziell. Formale Inhaberin des Rekords ist Wikimedia Niederlande als europäische Koordinatorin und Antragstellerin. Herzlichen Glückwunsch und ein riesiges Dankeschön an die über 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie alle Orga-Teams von lokaler bis europäischer Ebene, Ihr habt diesen Erfolg möglich gemacht!

Für 2012 stehen die Chancen gut, dass wir den Guinness-Rekord auch schon bald „offiziell“ brechen – schließlich wurde die Anzahl der hochgeladenen Bilder verdoppelt … ely, 9.10.12

Microsoft trollt mittels DMCA

Wie nun bekannt wurde, forderte Microsoft durch eine Takedown-Notice Google dazu auf, zahlreiche Seiten, darunter solche der Wikipedia, der US-Regierung und der BBC wegen angeblicher Urheberrechtsverstöße nicht weiter zu verlinken. Die Takedown-Notice verpflichtet gemäß dem Digital Millenium Copyright Act (DMCA) Diensteanbieter im Internet bei ansonstiger Schadenersatzpflicht dazu, Links auf mutmaßlich rechtswidrige Seite zu entfernen. Der Antrag umfasst eine Vielzahl von Seiten ohne erkennbare gemeinsame Merkmale. Microsoft beansprucht Urheberrechte auf die Wikipedia-Seiten en:45th Fighter Squadron, en:Britain's Got Talent, en:Caesar's Civil War und en:Glock, die laut Microsoft Urheberrechte an „WINDOWS 8 BETA“ verletzen sollen. In Folge dieser Eidesstattlichen Erklärung wurden mehrere Websites temporär aus dem Google-Index entfernt. Die Wikipedia war zu keinem Zeitpunkt von Maßnahmen in Folge der Bestimmungen des DMCA betroffen, was darauf hindeutet, dass Google größere Internetdienste nicht automatisch aus dem Suchindex entfernt. Was sich die handelnden Stellen bei Microsoft dabei gedacht haben, einen Wikipedia-Artikel zu einem römischen Bürgerkrieg der unlizenzierten Verbreitung von Windows-8-Betaversionen zu beschuldigen und eine ebenso unsinnige wie falsche Eidestattliche Erklärung abzugeben, bleibt unerklärlich, die völlige Falschheit der Takedown-Notice deutet auf den Einsatz von Copyright Killbots hin.

Dieser Vorfall verdeutlicht die Gefahren, die von SOPA und PIPA ausgingen. Die verschärften Bestimmungen dieser beiden Gesetzesinitiativen hätten Suchmaschinen und Providern nicht den Freiraum geboten, eine Takedown-Notice zu ignorieren. Die Möglichkeit, dass die Erreichbarkeit von Wikipedia durch Urheberrechtstrolle eingeschränkt werden könnte, bleibt eine Mahnung für den Einsatz gegen Gesetzesinitiativen, die Urheberrechte zur Universalbegründung für an sich inakzeptable Vorgänge machen wollen. LH, 09.10.2012

Der Festivalsommer 2013 nimmt Fahrt auf

Mira Luoti auf dem Ilosaarirock 2012
Mira Luoti auf dem Ilosaarirock 2012
Anthony Braxton auf dem Moers-Festival
Anthony Braxton auf dem Moers-Festival
Bobby Womack auf dem Roskilde Festival 2010
Bobby Womack auf dem Roskilde Festival 2010

Vor einigen Wochen war es noch eine beiläufig geäußerte Idee, mittlerweile nehmen die Planungen und Aktivitäten zum Festivalsommer 2013 jedoch Fahrt auf. Bereits nach der ersten Erwähnung und der Einstellung einer groben Skizze im Bericht zum Wacken Open Air 2012 „Wikipedia meets Wacken“ hatten sich erste Interessenten beim Autoren und Initiator gemeldet und ihr Interesse an der Teilnahme des skizzierten Plans bekundet und beteiligten sich am Ausbau des Festivalplans und der Diskussion.

Sehr schnell wurde deutlich, dass neben der Organisation der Akkreditierungen die Technik ein Knackpunkt des Vorhabens sein werden und so kristallisierte sich aus der ersten Idee ein konkreter Antrag beim Community-Projektbudget auf finanzielle Unterstützung heraus, der fristgerecht zur laufenden Runde eingereicht wurde. Doch auch unabhängig von dem Ergebnis des Antrags wird der Plan weiterverfolgt, möglichst viele Wikipedianer als Fotografen zu verschiedenen Festivals im Jahr 2013 zu schicken und damit den Bildbestand für die Festivals und die teilnehmenden Bands aufzustocken. Insgesamt 17 Community-Mitglieder haben bisher ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet, etliche Vorschläge für Festivals in mehreren Ländern (hauptsächlich DACH und Nachbarstaaten) wurden gesammelt. Letzte Woche startete der Initiator die erste Anfrage um Akkreditierung beim Paaspop, das als Osterfestival bereits im März die niederländische Festivalsaison einläutet, und erhielt eine Akkreditierung für 2 Personen mit Photopass und Backstagepässen. In den nächsten Wochen werden die Wikipedia-Seiten aufgehübscht, weitere Interessenten gesammelt und weitere Akkreditierungsanfragen gestartet; auf www.facebook.com/WikipediaFestivalsommer wurde zudem heute eine facebook-Seite gestartet, um auch außerhalb der Wikipedia sichtbar zu sein.

Wer also Interesse an der Teilnahme am Festivalsommer 2013 hat, sollte sich jetzt ebenfalls auf den Seiten eintragen. (Achim Raschka, 7.10.12)

4. Wikipedia Limes-Workshop 2012 am Odenwaldlimes

Das jährliche Treffen der Provinzialrömer im Wikipedia-Projekt „Römischer Limes“ stand in diesem Jahr unter einem besonders guten Stern und war in jeder Beziehung ein voller Erfolg. Nach den Treffen der vergangenen Jahre, am Taunuslimes auf der Saalburg 2009, am Niedergermanischen Limes in Köln und Xanten 2010, sowie am Pannonischen Limes in Österreich 2011, hatte das Projekt in diesem Jahr den Odenwaldlimes als Ziel ausgewählt, der in mehrerlei Hinsicht von besonderem Interesse ist. Zum einen sind die Forschungen zu seinen Anfangs- und Endpunkten noch nicht abgeschlossen, nahezu jedes Jahr gibt es neue Entdeckungen. Zum anderen ist die Region aktiv bestrebt, die Aufnahme auch dieses Limesabschnittes, der als einer der besterhaltenen und landschaftlich besonders attraktiv gelegenen gilt, in das UNESCO Weltkulturerbe zu erlangen.
Landkarte des Odenwald-
und des Vorderen Limes

Der Standort des Treffens befand sich in Hesselbach, einem 180-Seelen-Dörfchen im Odenwald, das für die Provinzialrömische Archäologie von überragender Bedeutung ist durch die dort in den Jahren 1964 bis 1966 durch Dietwulf Baatz im Kastell Hesselbach vorgenommenen Ausgrabungen, deren Ergebnisse und deren Publikation für den gesamten Odenwaldlimes wegweisend waren und sind. Vom 27. September bis zum 01. Oktober 2012 diente Hesselbach der Wikipedia als Tagungsort und Ausgangspunkt zahlreicher Exkursionen.

Die Teilnehmerzahl übertraf mit 25 teilnehmenden Personen alle anfänglichen Erwartungen. Sie verteilte sich auf zehn Wikipedia-Autoren, zwei Wissenschaftler der Universitäten zu Köln und zu Bonn, zwei Vertreterinnen der Touristeninformation in Erbach, zwei VertreterInnen des Geschichtsvereins Lützelbach, einen freiberuflichen Altphilologen und Journalisten, einen Mitarbeiter des Römermuseums Osterburken, einen Redakteur des Hessischen Rundfunks und sechs weitere Gäste. Zusätzlich wurde das Treffen noch von dem Neufundländer-Rüden eines Projektmitarbeiters quasi als Maskottchen begleitet. Das große Interesse in diesem Jahr mag zum einen dem Umstand geschuldet sein, dass die Arbeit des Limesprojektes seit Beginn der Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut (siehe Kurier-Artikel in der rechten Spalte) auf ein überdurchschnittliches Interesse gestoßen ist, war aber mit Sicherheit auch durch den hohen Grad der Identifizierung der Region (18 Teilnehmer hatten ihren Wohnsitz in einem Radius von 50 km) mit ihren Kulturgütern bedingt.

Vom äußeren Rahmen her war das Programm schwerpunktmäßig differenziert worden, so dass sich folgender thematischer Ablauf ergab:

  • 1. Tag: Anreise, Begrüßung, Kennenlernen
  • 2. Tag: Odenwaldlimes
  • 3. Tag: Poströmische Kulturdenkmale, Odenwaldlimes, Zivile Besiedlung im Limeshinterland
  • 4. Tag: Vorderer Limes
  • 5. Tag. Verabschiedung und Abreise
Fachvortrag am
Kastell Hesselbach

Die Vorträge und Diskussionen besaßen über die Archäologie und Denkmalpflege hinaus fachübergreifenden Charakter und berührten sowohl historische, epigraphische, altphilologische, regionale, wie auch Wikipedia-immanente Themen. Einen zentralen Punkt der Gespräche bildete naturgemäß die jüngst begonnene Zusammenarbeit des Wikipedia-Limesprojektes mit dem Deutschen Archäologischen Institut und die sich daraus ergebenden Perspektiven für die weitere Arbeit. Als Bilanz hatte das Limesprojekt zum Zeitpunkt des Workshops

  • annähernd 310 Kastellartikel, davon zehn exzellente Artikel
  • zahlreiche „Nebenartikel“ (Biographien, Termini etc.)
  • über 2500 hochgeladenen Bilddateien auf de und auf commons (deren Anzahl durch die Veranstaltung auf deutlich über 3000 stieg)
  • nicht gezählte, von zwei Mitarbeitern erstellte Landkarten und Pläne

aufzuweisen. Eine Arbeit, die sich auf durchschnittlich drei bis vier Wikipedianer verteilte.

Interview am Limeswachturm
Wp 10/37 „Schneidershecke“

Vor Ort ergaben sich diese seltenen Momente, in denen einfach alles zu stimmen scheint. Ausnahmslos jeder der 25 Teilnehmer brachte sich individuell ganz und gar in das Geschehen ein, so dass sich von Anfang an eine konstruktive und harmonische Atmosphäre entwickelte, die ihresgleichen suchte und die während der ganzen Tage von Bestand war. Das Wetter spielte noch einmal Sommer, die Aufnahme bei den örtlichen Gastgebern und Leistungsträgern war außergewöhnlich positiv bis herzlich, das Interesse der zahlreichen Non-Wikipedianer war überwältigend und führte zu neuen Kontakten und wichtigen Impulsen, sowie zu der Chance auf die Gewinnung künftiger Autoren. Individuelle Differenzen zwischen einzelnen Autoren konnten unter diesen Umständen und durch das persönliche Kennenlernen schnell geklärt werden. Über den, durch die Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut schon bereits gewonnenen Aufschwung hinaus bewirkte das Meeting einen weiteren starken Motivationsschub, sowohl bei den Mitarbeitern des Projektes als auch bei anderen Autoren. Die neu gewonnenen Kontakte und die sich daraus abzeichnenden Möglichkeiten geben zu der Hoffnung Anlass, dass nicht nur die Provinzialrömer, sondern auch andere Fachbereiche mittelfristig von dieser Tagung gewinnen könnten.

Kongressmaskottchen „Angelo“
mit neuer Freundin
Das Limesprojekt bedankt sich bei allen teilnehmenden Wikipedianern für ihre konstruktive Teilnahme, bei den „Non-Wikipedianern“ dafür, dass sie neue Einsichten vermittelten und vielversprechende Kontakte ermöglichten, beim Odenwald-Echo und beim Hessischen Rundfunk für das uns entgegengebrachte Interesse, ebenso bei den Wissenschaftlern der Universitäten zu Köln und zu Bonn. Das Projekt dankt darüber hinaus all unseren Gastgebern und Kooperationspartnern in Hesselbach, Würzberg, Vielbrunn, Hummetroth, Osterburken und Michelstadt, die durch ihre Leistungen nicht unwesentlich zum Gelingen des Workshops beitrugen. Zu Dank verpflichtet fühlt sich das Limesprojekt ferner der freundlichen und entgegenkommenden Bevölkerung des Odenwald-Kreises und des Neckar-Odenwald-Kreises. Nicht zuletzt natürlich gebührt der Dank des Projektes dem Wikimedia Deutschland e.V. für die unkomplizierte und optimale logistische wie finanzielle Unterstützung dieses Arbeitstreffens.

Alle (bislang schon über 800 [Update: mittlerweile über 1000]) Bilder der Veranstaltung können in der Commons-Kategorie Wikipedia Limeskongress 2012 eingesehen bzw. eingepflegt werden. Eine hervorragende, bereits chronolgisch geordnete Bildauswahl befindet sich auf der Commons-Seite eines Mitarbeiters.

Das Treffen im nächsten Jahr wird am Vorderen Limes, südlich von Miltenberg stattfinden. Die genaue Terminierung wird rechtzeitig auf den Seiten des Projekts diskutiert werden. Hartmann Linge, 7.10.

Der Pelikan

Junger Braunpelikan bei Bodega Harbor, Kalifornien

Manche Geschichten sind einfach zu schön und müssen (weiter)erzählt werden – so auch die Geschichte von dem jungen Braunpelikan (Pelecanus occidentalis), der am 30. September 2012 bei Bodega Harbor, Kalifornien, von dem Wikipedianer FrankSchulenburg fotografiert wurde. Frank stellte sein Foto bei den Bestimmungshilfen der Redaktion Biologie ein und wurde dort darauf hingewiesen, dass der Pelikan beringt sei und er sein Bild am besten beim International Bird Rescue Center in San Francisco melden soll – was er auch tat. Dort bekam er auch prompt eine Antwort:

„Vielen herzlichen Dank für die Meldung dieses Vogels. Er kam am 17. Juli 2012 zur Rehabilitation in unsere Klinik. Er war dünn, schwach und mit Fischöl von den Fischverabeitungsanlagen verschmutzt. Wir haben den Vogel am 17. August bei Fort Baker unter der Golden Gate Bridge wieder in die Freiheit entlassen.“

Dieser Pelikan hat also eine Geschichte – und wir können sie dank der Zusammenarbeit eines Wikipedianers und dem Bird Rescue erzählen. Auch das Bild hat eine Geschichte: Es kandidiert derzeit als exzellentes Bild auf den Commons. nec, 6.10.

Happy Halloween zum Vierten!

Das jährliche „Halloween-Special“ startet in Runde vier! Gesucht werden auch dieses Mal neu erstellte Artikel (rückwirkend bis Mitte September) zu unheimlichen und mysteriösen Themen bzw. Aspekten (Horror, Splatter, Mystery, Crime, Monster & more). Passend zum Fest sollen diese den Besuchern der Wikipedia-Startseite eine angenehme Gänsehaut-Atmosphäre verpassen. Die vier schönsten neuen Artikel, die diesen Kriterien entsprechen, werden zum 31. Oktober 2012 die Rubrik „Schon gewusst“ schmücken.

Bereits die Halloween-Auswahl der letzten Jahre kann sich sehen lassen. So wurden u. a. ein englisches Geisterhaus, eine mysteriöse Mordserie, ein sagenumwobenes Fabelwesen, ein Folterinstrument, eine skurrile Art der Totenbehandlung, ein brutaler Chirurg und selbst passende Gene auf der Hauptseite vorgestellt.

In übermäßiges Erstaunen oder Grauen wollen wir unsere Leser aber auch dieses Mal nicht versetzen – die Artikel müssen „echt“ und belegt sein, fiktive Themen à la Michael Myers, Familie Cullen & Co. werden nicht akzeptiert. Natürlich sollen die Texte den üblichen Standards der Wikipedia inklusive der Erfüllung unserer Relevanzkriterien entsprechen. Dabei sind Miniaturen, die ohne größeren Aufwand an einem Abend ohne Scream-Queens oder der traditionellen Simpsons-Halloween-Episode erstellt werden können, durchaus gewünscht. Wer sich ein Bild davon machen will, was Wikipedianer unheimlich oder erstaunlich finden, kann im Kuriositätenkabinett stöbern; Ideen für neue Artikel liefern vielleicht auch die entsprechenden Seiten in den anderen Sprachversionen.

Vorschläge und neugierig machende Teaser werden bis einschließlich 27. Oktober 2012 auf Wikipedia Diskussion:Hauptseite/Schon gewusst angenommen. Die Auswahl der vier Artikel, die an Halloween auf der Hauptseite erscheinen werden, darf dann vom interessierten Publikum ausgewürfelt werden. Die vier ausgezeichneten Autoren erhalten wie in den Vorjahren als Belohnung einen liebevoll gestalteten Babelbaustein. César, 5.10.

Old Norse Mythology in the Digital Age Conference, Bonn 19.–20. Oktober 2012

Eine Veranstaltung der Abteilung für Skandinavische Sprachen und Literaturen des Instituts für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn innerhalb des COST-Programms der EU

Prof. Dr. Rudolf Simek von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn teilte mir mit, dass zuhörende Besucher, Interessierte insbesondere zur germanischen Mythologie und Religion herzlich willkommen sind und besonders Autoren der Wikipedia. Das Programm am Freitag den 19.10. ist mehr technischer Natur zur Erstellung einer Datenbank wie in etwa vergleichbar mit dem Skaldic Poetry Project der Universität Sydney. Am Samstag den 20.10. finden Vorträge zur Nordischen Mythologie allgemein statt. Referenten sind internationale namhafte Wissenschaftler. (Programm).

Wer das Catering in Anspruch nehmen möchte, sollte sich bei mir melden, da ich die Teilnehmerzahl an das Büro von Herrn Simek weiter geben werde. Der Preis ist 15€ für 2 Tage dafür soll es „ordentlich zu futtern“ geben! Α.L. 09:23, 3. Okt. 2012 (CEST) [Beantworten]

Wikimedia: Von der Bewegung zur Organisation?

Ziemlich unbemerkt hat das Affiliations Committee zu tun bekommen. Was sich in der letzten Zeit noch relativ unscharf dargestellt hatte – neue Begriffe wie Movement roles und „Thematic organisations“ –, nimmt nun ziemlich zügig Gestalt an in Form dreier Entwicklungen.

Zum einen befindet sich eine Organisation namens Wikimedia Medicine (WMMED) in Gründung und Anerkennung durch die Wikimedia Foundation. WMMED will – als amerikanische privatrechtliche Gesellschaft (Inc.) mit Sitz in New York City – sich der weiteren Entwicklung der Artikel im Bereich Medizin widmen, einschließlich des Kontakts in den (Hoch-)Schulbereich und weitere Institutionen hinein („outreach“). Im Mittelpunkt soll das WikiProject Medicine der englischen Wikipedia stehen, aber auch die anderen Sprachversionen sollen einbezogen werden, inhaltlich und personell. Die Neugründung war auf der Wikimania 2012 in Washington, D.C., angekündigt worden, an der Spitze steht James Heilman von Wikimedia Canada, der auch die Gründung des neuen Wikimedia-Reiseführers maßgeblich betrieben hatte.

Das Projekt wird derzeit durchaus kontrovers diskutiert. Angesichts des Bamkin-Skandals bei Wikimedia UK wird die Frage gestellt, inwieweit solche Organisationsformen für Interessenkonflikte anfällig sein könnten und wie es mit Nicht-Wikipedianern im Vorstand der Gesellschaft aussehe. Was wäre, wenn ein großer Medizin-Konzern seine Zusammenarbeit anböte?

Zum anderen läuft derzeit in der englischen Wikipedia ein RFC über die Frage, ob das Education programme der Wikimedia Foundation für die USA und Kanada in eine selbständige Thematic organisation sozusagen outgesourct werden solle.

Das dritte Projekt, das sich von der Stoßrichtung hier einreiht, ist Communicate OER, das im Wikipedia-Namensraum der englischen Wikipedia residiert und sich – finanziert von der William and Flora Hewlett Foundation – der Verbesserung von Artikeln zu freien Lern- und Lehrmaterialien (Open Educational Resources) in enwiki verschrieben hat. Der Initiator des Programms Pete Forsyth war Bahnbereiter für das Global Education Program der Wikimedia Foundation und betreibt die Beratungsfirma Wiki Strategies.

Der Kurier wird diese Entwicklungen ganz sicherlich aufmerksam begleiten. Letztlich sind aber alle Wikipedianer aufgerufen, sich an den Diskussionen auf Meta-Wiki und in der englischen Wikipedia zu beteiligen, um ihre Meinungen zu Gehör zu bringen, denn Wikimedia könnte bereits auf dem Weg sein von der Bewegung zu einer Gruppe von Organisationen, die zunehmend die Artikelarbeit bestimmen, was die Spielräume für ehrenamtliche Autoren einschränken würde. (A., 3.10., ergänzt am 5.10.).

Wikimedium 4/2012

Wikimedium 4/2012
Themen sind dieses Mal unter anderem die aktuelle Spendenkampagne, Wikipedia-Redaktionen, das Programm Silberwissen und die neu entwickelten RENDER-Werkzeuge. Benutzer:Kero berichtet vom Stammtisch in Aachen, Benutzer:Marcus Cyron vom Limes-Workshop und Wikipedian in Residence Kilian Kluge von seiner Zeit bei der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Mehr dazu im Blog von WMDE. Viel Spaß bei der Lektüre! (KU(WMDE) 27.11.)

Meilensteinchen: 500 Relevanzchecks

Beinahe übersehen: Der im November 2011 durch Benutzer:Nikkis installierte Wikipedia:Relevanzcheck hat nicht nur das erste Jahr rum, sondern letzte Woche auch seine 500. Anfrage bearbeitet. Grobschätzung: Zwei Drittel der zur Checkung vorgelegten Lemmata oder Artikelentwürfe werden nicht zur Anlage empfohlen, und die meisten Anfrager halten sich auch dran. (Aa., 26.11.)

WCA geht nach Genf

Der im April diesen Jahres gegründete Verein der Wikimedia-Fördervereine, die Wikimedia Chapters Association (WCA), wird in der Schweiz errichtet werden. Der Rat der WCA hat sich nach einer längeren … Findungsphase in einer Abstimmung für Genf als Sitz der Organisation entschieden, vor Belgien und den Niederlanden, für die keine Stadt ausdrücklich als Sitz vorgesehen war. Der nächste Schritt wird nun die Auswahl des Generalsekretärs sein, der die Organisation aufbauen soll. Die Ausschreibung hierfür war unlängst zurückgestellt worden, weil zuerst der Sitz der Gesellschaft festgelegt werden sollte. Das Funds Dissemination Committee (FDC), das über die Verteilung der Spenden innerhalb der Wikimedia-Bewegung entscheidet, hatte unlängst dem Kuratorium der Wikimedia Foundation empfohlen, Mittel, die u. a. von Wikimedia Deutschland zur Startfinanzierung für die WCA beantragt worden waren, nicht zu bewilligen, weil die Organisation bis zum Abschluss des Verfahrens vor dem FDC noch immer nicht formell errichtet worden war (der Kurier berichtete). Die WCA hat jetzt die Voraussetzungen dafür geschaffen, bei der nächsten Vergaberunde selbst eigene Mittel beim FDC beantragen zu können. (A., 26.11.)

Wikidata knackt 100.000

Das am 30. Oktober gestartete Projekt Wikidata ist noch nicht einmal ein Monat alt, schon macht das Baby gewaltige erste Schritte: Der Meilenstein des 100.000. Datenelements über das niederländische Dorf Cadier en Keer wurde vom niederländischen Benutzer Romaine am Vormittag des 24. Novembers erstellt. Allerdings sieht man von einer Datenbank, die Wikipedia unterstützen soll, noch gar nichts. Vorerst sollen lediglich Links zwischen den Sprachprojekten (Interwikis) eingesetzt werden. Irgendwann werden zunächst in der ungarischen, dann in der hebräischen und schließlich in der englischsprachigen Wikipedia Links übernommen. (IP, 24.11.)

Fünf neue/alte Schiedsrichter

Die Wahl für das Schiedsgericht der Wikipedia ging gestern Nacht zu Ende (der Kurier berichtete), 355 für diese Wahl stimmberechtigte Wikipedianer/innen gaben insgesamt 1616 zählende Stimmen ab. Von den 13 Kandidatinnen und Kandidaten wurden insgesamt fünf (wieder)gewählt: In der Reihenfolge der Wahlstimmen sind nun Toter Alter Mann, Perrak und Alupus (beide Wiederwahl), Plani und Nicola für ein Jahr gewählt und komplettieren das Gremium auf zehn Köpfe. Insgesamt erhielten acht Kandidat/innen mehr Pro- als Kontrastimmen (alle Details zur Wahl). Der Kurier dankt jedoch allen, die sich bereit erklärten, für das Amt zu kandidieren, und gratuliert den fünf Gewählten: Viel Erfolg bei Eurer Arbeit (und möglichst wenige Fälle …)! (mh, 22.11.)

Einladung: Zum offenen Sonntag in die WMDE-Geschäftsstelle

Wikimedia Deutschland lädt am 25. November 2012 für einen Tag voller Diskussionen und Workshops in die Geschäftsstelle nach Berlin. Alle an Freiem Wissen Interessierte haben die Möglichkeit, ein Thema vorzustellen oder einen Workshop abzuhalten. Das genaue Programm wird am Sonntagmorgen (beim Brunch!) gemacht, einige interessante Angebote (u.a. Wikidata, RENDER, Neulingsbetreuung, internationale Zusammenarbeit, Präsidiumsarbeit, Rollenverständnis) sind schon angekündigt. NE_WMDE, 22.11.

Voice Intro Project

Datei:Voice of Cory Doctorow.ogg
Beispiel: Cory Doctorows Stimme (englisch)

Mit diesem Blog-Post hat Andy Mabbett (en:User:Pigsonthewing) ein interessantes kleines Projekt gestartet: Bekannte/relevante Personen werden gebeten, kurze Stimmaufnahmen für die Wikipedia zu erstellen, in denen sie sich selbst kurz mit Namen, Geburtsdaten und Tätigkeit vorstellen. Eine schöne Ergänzung für Artikel, durch die man direkt die korrekte Aussprache des Namens erfährt und die Stimmen für die Nachwelt erhalten werden können.

Bis jetzt sind in der Commons-Kategorie zehn Audio-Dateien hochgeladen worden, unter denen sich auch zwei Personen mit Artikeln in der dt. Wikipedia befinden. Vielleicht hat der ein oder andere Wikipedianer ja Lust, bekannte und befreundete Artikelträger ebenfalls zum Mitmachen zu überzeugen. Eine kurze Anleitung findet sich im oben verlinkten Blogpost. (Kam, 20.11.2012)

Frager und Mitarbeiter für die Übersetzungshilfe gesucht

Nachdem Übersetzungsprobleme bisher verteilt auf den Seiten von Portalen, Benutzer- und Artikeldiskussionen und der Auskunft besprochen wurden, konstituiert sich nun eine zentrale Übersetzungshilfe, auf der artikelrelevante Probleme mit fremdsprachigen Texten geklärt werden. Die neue Seite erlaubt es, Übersetzungsfragen auf viele Schultern zu verteilen und zentral zu archivieren. Für die Übersetzung von Wikipediaartikeln aus anderen Projekten ist weiterhin Wikipedia:Übersetzungen zuständig. Wir haben bisher nur Experten für lateinische Texte – wer eine Fremdsprache spricht und mitmachen möchte, ist herzlich willkommen; ebenso natürlich jeder, der ein Problem beizutragen hat. Wer auf seiner Diskussionsseite eine sprachliche Frage gestellt bekommt, darf gern auf die Übersetzungshilfe verweisen. Auch würden wir uns sehr freuen, wenn in Portalen, Projekten und Redaktionen an geeigneter Stelle auf die Seite hingewiesen würde, um Übersetzungsanfragen möglichst vollständig zu bündeln. Soccus, 18.XI.

Pilotprojekt für neuen Photoworkshop

Auf Wikipedia:Arbeitsgemeinschaft Photoworkshop wird zurzeit an einem neuen Photoworkshopformat gearbeitet. Kleiner, individueller, strukturierter und besser dokumentiert soll das neue Format werden. Für den Pilot sind vor allem erfahrene Photographen gefragt – gerne auch mit Workshoperfahrung. Bei Folgeprojekten sollen dann auch Anfänger integriert werden. Noch bis zum 30.11.2012 sind Interessenten dazu aufgerufen Ideen und Wünsche mit einfließen zu lassen und sich für den Pilot anzumelden. (P.W., 18.11)

JSTOR-Accounts in der Pipeline

Steven Walling von der Wikimedia Foundation hat am 8. November in der englischen Wikipedia auf Anfrage (Is this thing dead in the water?) bekanntgegeben, dass der Vertrag zwischen der Foundation und dem Datenbankanbieter JSTOR über Accounts für Wikipedianer so gut wie fertig sei, er müsse nur noch unterschrieben werden, was anscheinend eine reine Formsache ist. Angesichts der aktuell 208 Bewerbungen um die 100 Zugänge werde der Datenbankbetreiber, Steven zufolge, die ersten 100 in der Liste anschreiben und die Accounts an diejenigen vergeben, die darauf reagieren. Wer nicht antwortet, fällt aus der Liste heraus, und der nächste in der Liste rückt dafür nach. Die einzige Voraussetzung für einen Zugang ist, dass der Bewerber in Wikipedia derzeit aktiv ist. Ein zeitlicher Rahmen ist weiterhin nicht bekannt.

Im übrigen ist über die Zukunft des Projekts der Wikipedia Library mit einem einheitlichen Login für alle derzeit verfügbaren Datenbanken (Credo Reference, HighBeam Research und Questia Online Library) leider nicht mehr viel Positives zu lesen: Auf der Technikseite AcademicAccess heißt es, das Projekt sei seit Juli 2011 „überwiegend stillgelegt“, und auf der Planungsseite gar, es sei abgesetzt worden. Demnach bliebe es bei den separaten Accounts. Der Vorschlag für eine Fellowship für die Wikipedia Library wird wohl nach dem Beschluss des Kuratoriums der Foundation vom 26. Oktober, sich in Zukunft auf das Kerngeschäft zu beschränken, ebenfalls nicht mehr weiter verfolgt werden. Es war ein Element des „Narrowing focus“, die Fellowships (das sind befristete Arbeitsverhältnisse bei der Foundation) auslaufen zu lassen. (A., 17.11.) Die WMF hat den Abschluss der Vereinbarung mit JSTOR heute in ihrem Blog bekanntgegeben. Die Accounts werden nun vergeben. (A, 19.11.)

Wikimania-Outsourcing?

Auf einer Unterseite ihrer Benutzerseite auf Meta hat die Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation Sue Gardner die Community um Vorschläge für das weitere Vorgehen zu einem Teil des neuen Konzepts des „Narrowing focus“ gebeten. Die Seite werde etwa einen Monat lang offen bleiben, „eventuell auch länger“.

Die Wikimedia Foundation möchte sich bekanntlich stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren und zielt deshalb unter anderem darauf ab, die Zeit und den Einsatz, die für umfangreichere internationale Veranstaltungen aufgewendet werden, merklich zusammenzustreichen. Die Unterstützung des lokalen Teams für die Wikimania werde aber erst ab 2014 hiervon betroffen sein – Entwarnung also für Hong Kong 2013. Es geht wohl darum, diese Aufgaben an einen Auftragnehmer outzusourcen. (A., 17.11.)

Der Publikumspreis WLM 2012 aus Deutschland ist vergeben

Siegerfoto, Wassermühle am Kloster Wienhausen IMG 2111

Vielen Dank an den Fotografen Losch für dieses hervorragende Foto, das von der Community als Sieger des Publikumspreises gewählt wurde. Das Bild zeigt eine Wassermühle in Wienhausen, die schon 1351 Erwähnung findet. Das heutige kleinere Mühlengebäude stammt von 1591, das mehrgeschossige auf dem linken Ufer des Mühlkanals entstand im 18. Jahrhundert. (Nf 16.11.)

Empfehlungen des FDC sind da

Heute hat das Funds Dissemination Committee seine Empfehlungen über die Verteilung der Gelder aus dem FDC-Prozess bekanntgegeben. Diese Empfehlungen richten sich an den Vorstand der Wikimedia Foundation, der bis zum 15. Dezember 2012 die endgültige Entscheidung über die Mittelverteilung treffen wird.

Elf Wikimedia-Chapter (darunter auch Wikimedia Deutschland) und die Wikimedia Foundation haben Gelder aus dem FDC-Topf beantragt.

Das Ergebnis für Wikimedia Deutschland ist erfreulich: Das FDC rät dazu, die gesamte Summe von 1.820.000 $ zur Verfügung zu stellen (“full funding”), minus der 30.000 $, die für die Unterstützung der Wikimedia Chapters Association vorgesehen waren. Die Empfehlungen fallen insgesamt sehr unterschiedlich aus, manche Chapter sollen die volle Antragssumme erhalten, einige eine reduzierte und einem Chapter wird empfohlen, es nach Optimierung in der nächsten Runde erneut zu probieren. NE_WMDE, 15.11.

Wikipedia-Unwort des Jahres

Benutzer D lädt auf einer seiner Unterseiten dazu ein, das Wikipedia-Unwort des Jahres 2012 zu suchen und zu wählen. Anders als beim Unwort des Jahres in Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen hier nicht nur Wörter in Frage, die gegen eine sachliche Angemessenheit oder gar die Humanität verstoßen. Auch Wikipedia-Termini wie „Neutraler Standpunkt“, „Vandalismus“, und „BNS“ sind bereits selbstkritisch vorgeschlagen. Genannt sind auch schon der „Projektschädling“ und sein Freund der „Trollschützer“ sowie sein Gegner, der „Premiumautor“, der ohne „Metagesockse“ eine „Preußische Nacht“ vor der „Revanche-VM“ einlegt und dabei ohne „Gendergehampel“, aber mit der „Adminwillkür“ eines „Kuscheladmins“ für den „Projektschutz“ bei „IP-Befall“ über den „Bildfilter“ nachdenkt. Bis zum 1. Dezember können noch Vorschläge gemacht werden, bis Silvester soll dann abgestimmt werden. (Cho, 14.11.)

Die Spendenkampagne startet

Es ist November und die heiße Zeit beginnt. Heute, am 13. November 2012, startet gegen 14:00 in Deutschland die jährliche Spendenkampagne. Bis zum Jahresende werden persönliche Aufrufe auf die Notwendigkeit von Spenden hinweisen. Ab heute werdet ihr auch unser neues Drop-down-Faktenbanner zu sehen bekommen, das es möglich macht, Leser direkt auf der Wikipedia von einer Spende zu überzeugen, statt erst mit einem Aufruf auf der Spendenseite. Wie immer: gehalten in Grün.

Die Banner werden zunächst *allen* Nutzern angezeigt. Starten werden wir wieder mit einem Jimmy-Wales-Aufruf. Auch dieses Jahr werden wir aber im Laufe der Kampagne persönliche Aufrufe von ehrenamtlichen Wikipedia-Autoren, Wikimedia-Mitarbeitern, Spendern und Lesern zeigen. Seid gespannt. Wir haben in den letzten Wochen viele Interviews durchgeführt und freuen uns dieses Jahr noch mehr spannende Geschichten rund um Wikipedia und Freiem Wissen präsentieren zu können.

Unter Wikipedia:Fundraiser 2012 findet ihr wie gewohnt weitere aktuelle Informationen rund um die Kampagne. Einen Übersichtstext findet ihr auch im Blog von WMDE Till Mletzko (WMDE) (Diskussion) 13.11.12

Nachdem gestern die Seiten der internationalen Normdatei für Personen Virtual International Authority File (VIAF) unter http://viaf.org für etwa 24 Stunden nicht erreichbar waren, ist die Überraschung jetzt perfekt. Nicht nur die Wieder-Erreichbarkeit freut den Wikipedia-Autor, auch die Tatsache, dass gleichrangig mit den anderen verlinkten Quellen wie GND oder LCCN jetzt auch unser Online-Lexikon in den Reigen der Quellen aufgenommen worden ist (hier ein Beispiel). Zwar zunächst nur probehalber und bezogen auf die Artikelauswahl der englischen Schwestersite, aber immerhin. Zumindest kann es nicht zur Eigenreferenz genutzt werden. —|Lantus|— 23:25, 12. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]

Artikel-Feedback: Freestyle-Liste

78:29:4 – in der letzte Woche zuende gegangenen Umfrage zeigte sich eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer interessiert an einem Testlauf des Artikel-Feedback-Tools. Während der Pilotphase des Artikel-Feedback-Tools in der deutschsprachigen Wikipedia sollen mehrere Kategorien den Kern der zu testenden Artikel bilden, nämlich die Kategorie:Säugetiere, die Kategorie:Metal, die Kategorie:Schach und die Kategorie:Sexualität des Menschen. Für eine größere inhaltliche Bandbreite der Artikel und um zugleich aktiven Autoren die Möglichkeit zu geben, auch die Auswirkungen auf von ihnen betreute Artikel auszuprobieren, gibt es zusätzlich eine Liste, die individuell von einzelnen Autoren gefüllt werden soll.

Insgesamt können sich 100 Autoren mit jeweils bis zu 25 Artikeln eintragen. Wer also Lust hat, das AFT5 auch einmal an den liebsten Artikeln seiner Beobachtungsliste zu testen, der kann sich und seine Artikel eintragen unter WP:Artikel-Feedback/Freestyle-Liste. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! (DB_WMDE, 11.11.)

Update: Kurz bevor die Liste geschlossen wird wurde das Limit jetzt erhöht, sodass Autoren bis zu 30 Artikel in die Liste eintragen können. Wn 24.11.

Wikivoyage beta

Alles ist noch ziemlich holprig, und es muss ein gutes Stück Arbeit gewesen sein, das noch lange nicht getan ist. Jedenfalls ist der freie Reiseführer Wikivoyage nach einer viertägigen Migrations-Reise heute abend im Hafen bzw. auf den Servern der Wikimedia-Foundation und damit im Kreise der Wikimedia-Projekte angekommen. Das Projekt wird noch einige Zeit im Beta-Status gefahren, um der Community Gelegenheit zu geben, die Inhalte anzupassen. Vor allem sind viele Rotlinks zurechtzubiegen und Bilder zu ersetzen, die von der Foundation von den Wikivoyage-eigenen Archiven WTS und Shared aus Gründen nicht, wie die Texte der Wikis, automatisch auf Commons hochgeladen worden waren. Ein Strawpoll sprach sich dennoch mehrheitlich für einen frühen Start des neuen Projekts aus. Umsichtige Mithilfe ist also gefragt und willkommen. Die Fassung letzter Hand vor dem Neubeginn steht bis auf weiteres unter wikivoyage-old.org zur Verfügung. Wikivoyage beginnt in den sieben Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Russisch und Schwedisch. Und nicht zuletzt benötigt das Projekt auch noch ein neues Logo. Die Abstimmung dazu läuft noch bis zum 15. November 2012 auf Meta. (A, 10.11.)

Es herbstet

Draußen wird es kalt und ungemütlich, Zeit, mal drinnen wieder aufzuräumen. Beste Gelegenheit dazu bietet der vierteljährliche Wartungsbaustein-Wettbewerb. Er geht bereits in seinen fünften Herbst und ist beliebt wie eh und jeh. Mehrere Hundert Bausteine, die die Wikipediaartikel verunzieren, werden jedesmal erfolgreich entfernt und die Bestmarke von 616 aus dem letzten Wettbewerb gilt es dieses Mal zu toppen. Dabei lohnt es sich nicht nur, sich der vielen kleinen Bausteine anzunehmen, auch für die großen Artikelverbesserungen gibt es eine besondere Auszeichnung. Vereinfachte Regeln haben den WBW schneller und interessanter gemacht und viele neue Teilnehmer nutzten im Sommer die Chance, sich einen Platz auf dem Siegertreppchen zu sichern. Mach auch du mit und melde dich auf der aktuellen WBW-Seite an. Damit die Wartungsbausteine purzeln wie das Herbstlaub von den Bäumen. (HvW 10.11.)

Morgen geht es los, und immer noch warten viele Schiedsrichter-Buchstaben auf ihren Eigentümer! Wenn du pro Tag etwa 10 Minuten absetzen kannst, hilf bitte mit die verbesserten Artikeln zu werten. Durch Nikkis neue Bewertungsformel, die seit dem letzten WBW im Einsatz ist, geht es schnell und einfach. Wir warten auf dich! (LZ 15.11.)

Münchener Stammtisch erste Wikimedia User Group?

Ziemlich unbemerkt hat der Münchener Wikipedia-Stammtisch seine Bewerbung als erste offizielle Wikimedia-Benutzergruppe (user group) auf Meta veröffentlicht. Die Münchener Kolleginnen und Kollegen weisen darauf hin, dass der Stammtisch schon seit Dezember 2003 mit 8–10 regelmäßigen Teilnehmern bestehe, zahlreiche kulturelle und sportliche Aktivitäten pflege und zunächst erst einmal keiner finanzieller Ressourcen bedürfe (was sich in Zukunft ggf. ändern könne, falls dementsprechender Bedarf entstehe). Wikimedia Deutschland befürwortet die Kandidatur ausdrücklich und stellt in einem Blogpost die neuen Möglichkeiten vor, sich in der Wikimedia-Bewegung organisatorisch als Benutzergruppe oder als Themenorganisation zu beteiligen und auch etwas für die eigene Arbeit von dem großen Kuchen abzubekommen – und auch der Kurier wünscht viel Erfolg! (A, 10.11.).

Danke, Johannes!

In einem eher launigen Nebensatz erwähnt Wikimedia Deutschland im Monatsbericht für Oktober, dass Johannes Rohr nicht mehr in der Geschäftstelle beschäftigt sei. Fast hätte ich es überlesen. Die Verfasserin dieser Zeilen möchte sich an dieser Stelle bei Johannes für seine geleistete Arbeit im Bereich Community-Förderung in den letzten 1 1/2 Jahren bedanken. Danke, Johannes! Die Kommunikation mit Dir war immer sehr angenehm. (aw, 9.11.)

Mit dem Begriffsklärungcheck werden Links auf Begriffsklärungsseiten farblich hervorgehoben.
Mit dem Begriffsklärungcheck werden Links auf Begriffsklärungsseiten farblich hervorgehoben.

Beim Begriffsklärungs-Check handelt es sich zwar um kein neues, aber ein sehr hilfreiches Tool, um unerwünschte Links auf Begriffsklärungsseiten aufzuspüren. Wird der Begriffsklärungs-Check in den Benutzer-Einstellungen aktiviert, werden fortan sämtliche Links auf Begriffsklärungsseiten farblich hervorgehoben und können somit systematisch korrigiert werden.

Ein schönes Anschauungsbeispiel, was sich mit dem Tool so alles entdecken lässt, sieht man (mit aktiviertem Begriffsklärungs-Check!) beim Klicken auf den Vorschau-Button . (Nicor, 9.11.)

P.S.: Auch aktuell gibt es noch einige Seiten auf der Liste der Seiten mit den meisten Begriffsklärungslinks wie etwa Liste der Städte in Portugal die vermeidbar wären. (Saehrimnir, 9.11.)

Wahl in den USA – Ergebnisse WLM-US

Die WLM-US-Abstimmung der englischen Wikipedia hat auf den ersten drei Plätzen erwartungsgemäß Bilder zu in das National Register of Historic Places eingetragenen Kulturdenkmälern ergeben.

Auf den ersten Platz wählte die Jury eine Aufnahme des Cabin Creek Inn von Kellejr, bei der die kräftige rote Farbe aus dem Schnee hervorsticht. Die Jury entschied sich für dieses Bild wegen der Komposition und der ikonischen Bedeutung von Zügen für die Vereinigten Staaten.

Die Aufnahme des Wupatki National Monument von Stephen M Alden gelangte wegen der Lichtverhältnisse und der guten Komposition des Zusammenwirkens der Natur und der Kultur der indianischen Ureinwohner auf den zweiten Platz.

Das Bild des inzwischen geschlossenen Al Mac’s Diner-Restaurant von Kenneth C. Zirkel erreichte den dritten Rang bei der Bewertung der US-Jury. Es zeige ein Stück Amerikas und sei eine Quintessenz des Images des Landes.

Wie Smallbones zusammenstellte, wurden im Rahmen von WLM-US 22.066 Bilder hochgeladen, 5783 davon wurden inzwischen in NRHP-Artikel oder -Listen eingebaut. Von den 87.770 auf nationaler Ebene eingetragenen Kulturdenkmälern in den USA haben inzwischen 44.673 ein Bild in einer der Denkmallisten. Mab, 6.11.

Neu auf Wikisource im Oktober

Der preußische Generalleutnant Friedrich von Waldersee berichtet in Der Kampf in Dresden im Mai 1849Den Herrn Steuermann August Wend kannte in Heilmünde, der kleinen Hafenstadt an der Ostsee, jedes Kind, so heißt es in Die Meuterer der Frigga • Dazu: Zwei Detektiv-/Kriminalerzählungen. Handlungsort ist Indien: Der Piratenschoner • Und außerdem: Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen etc. verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesraths und des Reichstags, das Gesetz, betreffend die elektrischen Maßeinheiten. Alle Neuzugänge finden sich hier. aw, 6.11.

WLM-Abschluss in Leipzig

WLM-Kickoff in Dresden (Der Kreis schließt sich)
WLM-Kickoff in Dresden (Der Kreis schließt sich)

Am 22. November ist es soweit. Die 100 Preisträger der deutschen Wiki Loves Monuments werden öffentlich geehrt und den Aktivisten gedankt. Die Abschlussveranstaltung wird etwa anderthalb Stunden dauern und wir freuen uns, dass aus der Slowakei, aus Südtirol und aus Österreich Aktivisten von WLM auf der Leipziger Messe denkmal dazukommen werden. Bestimmt werden wir die Gelegenheit nutzen, nicht nur zurückzuschauen, sondern uns schon erste Gedanken zu 2013 zu machen. Noch gibt es freie Plätze. Einfach Email an community@wikimedia.de schicken. (c.WMDE, 5.11.)

Jazz-Schreibprojekt

Aus Anlass des bevorstehenden 400. Artikels in den beiden Kategorien:Album (Jazz) und Album (Fusion) unternahm das Projekt:Jazz ein gemeinsames Schreibprojekt über ein noch fehlendes Album, das als stilbildend für eine Phase der Jazzgeschichte erachtet wurde: Machine Gun (1968) von Peter Brötzmann. Diese 400 Albenartikel sind alle durch das Projekt ausgebaut worden, so dass keine Artikelstummel mehr existieren, die nur aus Tracklist und etwas mehr bestehen. (Freimut, 3.11.)

Logo für Wikivoyage

Vom 1. bis zum 15. November läuft im Wikimedia-Meta-Wiki die Abstimmung über das Grundkonzept für ein neues Logo für Wikivoyage unter dem Dach der Wikimedia Foundation. Nicht weniger als 39 Vorschläge, dazu noch oft mit Untervarianten, stehen zur Wahl. Abgestimmt wird per Wahl durch Zustimmung – man kann also für beliebig viele Logos stimmen. Es handelt sich um eine erste Runde, in der über das generelle Konzept des Logos abgestimmt wird. In einer zweiten Runde soll anschliessend die genaue Umsetzung des gewählten Konzepts festgelegt werden. (Gestum, 2.11.)

Fliegende Fotografen

Das Projekt Fotoflüge geht nach gut einem Jahr in die nächste Phase. Derzeit werden weitere Fotografen gesucht, die Lust haben Landschaften, Städte und Gebäude aus der Luft aufzunehmen. Interessierte Wikipedia-Fotografen, die sich für Fotoflüge in ihrer Region fit machen wollen, sind zu einem Fotoflugkurs in Cuxhaven (Anfang 2013) eingeladen. Nach einer Einweisung am Boden wenden sie das Gelernte gleich bei einer „Denkmal-Schnitzeljagd aus der Luft“ an. Wikimedia Deutschland finanziert die Flüge und den Kurs. Fotoflüge in deiner Region können über das WMDE-Förderprogramm „Bilderschatz“ finanziert werden. (MN, 2.11.+6.11.)

Schiedsgerichtswahlen im November

Ab 1. November 2012 beginnt die Nominierungsphase für die Schiedsgerichtswahl, bei der ab dem 8. November fünf Mitglieder in das Gremium gewählt werden. Der Kurier hofft auf eine rege Wahlbeteiligung, viele Kandidaten und einen respektvollen Wahlkampf. Hosse, (1.11.)

Über den Sommer hat Giftbot bei fast 200.000 Artikeln unerreichbare Weblinks festgestellt und einen Hinweis auf der Artikeldiskussion hintelassen. Etwas über 160.000 sind noch übrig. Um bei Routinebearbeitungen eines Artikels auf anhängige Linkfixe aufmerksam zu werden, gibt es jetzt ein Helferlein, das einen Hinweis auf dem Artikel anzeigt. (PC, 31.10.)

Wikidata ist gestartet

Eher unauffällig ging am heutigen Tag das Projekt Wikidata (Hauptseite) an den Start. Das Projekt ist damit vom heutigen Tag an für jeden editierbar. Wer allerdings eine riesige Datenbank sucht, wird erstmal enttäuscht sein: Wie angekündigt soll Wikidata in der ersten Phase nur für Links zwischen den Sprachprojekten (Interwikis) eingesetzt werden und die Möglichkeiten, sich zu beteiligen, beschränken sich damit auch erstmal auf das Abtippen ebendieser Interwiki-Listen (bsp. Toronto). Das Team möchte damit jedem erstmal die Möglichkeit geben, ein Gefühl für die Datensätze zu entwickeln. Zugleich ruft das Team dazu auf, Fehler und Probleme zu melden. Auch wenn das erstmal öde anmutet – ein erster großer Schritt ist getan. (AR, 30.10.)

Die Planungen für eine Pilotphase des Artikel-Feedback-Tools in der deutschsprachigen Wikipedia sind weit vorangeschritten (nähere Informationen dazu in der linken Spalte oder unter WP:AFT). Um die generelle Einschätzung davon ebenso wie weitere Anregungen einzufangen, läuft noch bis zum 4. November eine Umfrage zum Thema. Breite Beteiligung ist erwünscht, Stimmen können hier abgegeben werden. (DB_WMDE, 30.10.)

Die kürzesten Biografien

In der Hoffnung, dass sich nicht gleich die löschwütigen Stubschlachter draufstürzen … im Wikipedia:WikiProjekt:Biografien gibt es rechts oben nunmehr einen kleinen zusätzlichen Kasten, der uns die 20 kürzesten Biografien anzeigt. Der Bot von DrTrigon sucht einmal täglich den Artikelbestand durch und aktualisiert die Anzeige. Obwohl einige Artikel schon sieben Jahre und mehr auf dem Buckel haben, sind sie bislang nicht über zwei Sätze hinausgekommen. Politiker, Schauspieler, Heilige, Autoren … jeder Fachbereich kommt vor und darf sich mit dem Ausbau angesprochen fühlen. (109.48.72.41, 29.10.)

Publikumsabstimmung für Halloween-Schreibwettbewerb gestartet

Happy Halloween!
Happy Halloween!

Nachdem gestern die Einreichungsfrist endete, können nun bis Montagabend, 22  Uhr, Stimmen für den 4. Halloween-Schreibwettbewerb der Hauptseiten-Rubrik Schon gewusst? abgegeben werden. Jeder angemeldete Benutzer (die im Wettbewerb konkurrierenden Artikelautoren ausgenommen) kann max. vier Stimmen (ohne Häufung) verteilen. Wer es etwas spannender machen bzw. nicht öffentlich abstimmen möchte, kann auch eine E-Mail mit seinen Favoriten an Spezial:E-Mail/César senden. Die anonym abgegebenen Stimmen werden dann nachträglich zu den sichtbaren addiert.

Natürlich darf im Rahmen der Abstimmung noch weiter an den eingereichten Artikeln bzw. an passenden Teasern geschraubt werden. Eventuell findet sich auch noch das ein oder andere Bild zum Illustrieren. (Csr, 28.10.)

Neuer Publikumspreis bei WLM 2012

Die Arbeit ist getan. Über 34.000 Bilder hat die Jury dieses Wettbewerbs in den letzten zwei Wochen angesehen und am 20. Oktober in Nürnberg ihre Endauswahl und damit die Preisträger dieses Jahres ermittelt. Die ersten zehn Preisträger wurden bekanntgegeben, die folgenden neunzig folgen in allernächster Zukunft. Die WLM-Abschlussveranstaltung für Deutschland findet auf der Messe Denkmal am 22. November von 14:00 Uhr bis 16:00 in Leipzig statt.

Kurzfristig hat sich die Jury entschieden, dieses Jahr eine neue Preiskategorie einzuführen: den Publikumspreis. Damit kann die Community unabhängig von der Jury ihre eigenen Favoriten wählen. Weitere Informationen findet man hier. Die Jury würde sich freuen, wenn diese Idee positiv aufgenommen wird. Um eine rege Beteiligung wird also gebeten! Nf

Diskussion über Ziele der Wikimedia Chapters Association eröffnet

Der Präsident von Wikimedia CH, Charles Andrès, hat heute die Initiative ergriffen und auf der Mailingliste Wikimedia-l alle Interessierten dazu aufgerufen, sich an einem virtuellen Think tank auf Meta zu beteiligen, in dem die zukünftigen Ziele der Wikimedia Chapters Association gesammelt und diskutiert werden sollen. Die WCA ist der Dachverband der nationalen Fördervereine, der bei der Wikimedia Conference 2012 in Berlin gegründet worden war. (A, 18.10.)

Der neue Reiseführer heißt „Wikivoyage“ ab Ende Oktober 2012

Erik Möller hat heute abend auf der Wikimedia-l-Mailingliste das Ergebnis der Abstimmung auf Meta und die weiteren Schritte zum Start des neuen Reiseführer-Projekts bekanntgegeben. Das neue Schwesterprojekt wird „Wikivoyage“ heißen und voraussichtlich bis Ende Oktober 2012 unter der Domain wikivoyage.org eingerichtet werden. Der Name setzte sich mit 160 Stimmen gegen alle anderen Vorschläge sehr deutlich durch.

Der Kurier gratuliert den Kolleginnen und Kollegen von Wikivoyage und begrüßt sie herzlich in der Wikimedia-Familie!

Was nun folgt, ist Standard bei Wikimedia: Es gibt schon eine eigene Mailingliste, einen eigenen IRC-Kanal auf Freenode, und alle technischen Aspekte der Migration des Artikelbestands von Wikivoyage und Wikitravel – via Wikivoyage – werden auf MediaWiki.org koordiniert und dokumentiert. Die alten Benutzerkonten mitsamt den dazugehörigen Daten werden allerdings nur in das neue Projekt übernommen, wenn die jeweiligen Autoren dem ausdrücklich zustimmen – dann können auch Wikivoyage- und Wikitravel-Konten mit Wikimedia-Konten auf Anfrage zusammengeführt werden, falls das gewünscht wird. Das Projekt startet mit den Sprachen Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch, Niederländisch und Schwedisch. Weitere Sprachen müssen den Umweg über Incubator nehmen, auch wenn es bereits Communities auf Wikitravel gegeben hatte. [4]

Das einzige, was jetzt noch fehlt, ist ein Logo für das neue Projekt. Es gibt schon einige Vorschläge, aber die Abstimmung darüber ist vorerst auf Ende Oktober 2012 verschoben worden. Von den juristischen Querelen im Hintergrund ist derzeit nicht die Rede. (A., 16.10.).

Jetzt für das Präsidium von Wikimedia Deutschland kandidieren

Bei der 11. MV von Wikimedia Deutschland am 24. November 2012 in Berlin stehen zwei große Themen auf der Tagesordnung: die Wahl des Vereinspräsidiums sowie die Vorstellung und Beschlussfassung des Jahresplans 2013. Jede und jeder hat die Chance, sich aktiv in das Vereinsgeschehen einzubringen und Freies Wissen aktiv zu fördern – beispielsweise als Präsidiumsmitglied. Die Wahl der Mitglieder des Präsidiums ist von zentraler Bedeutung für den Verein. Je mehr Kandidaten sich für das Gremium zur Verfügung stellen, desto besser. Zum Aufruf zur Kandidatur bei uns im Blog. NE_WMDE, 16.10.

Wikimedia Foundation kooperiert mit Saudi-Arabien

Mit der saudi-arabischen Telefongesellschaft Saudi Telecom Company (STC) möchte die Betreiberin der Wikipedia, die US-amerikanische Wikimedia Foundation (WMF) kooperieren, um den Lesern im Mittleren Osten einen freien Zugriff auf die Wikipedia per Handy zu ermöglichen, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung von Jay Walsh, dem Sprecher der Foundation. Das ist natürlich eine feine Sache, wäre da nicht der kleine Schönheitsfehler, dass die staatliche STC nicht nur Monopolist für Mobilfunkbereich und Internetdienste ist, sondern auch gleichzeitig Spezialist für Zensur in der absolutistischen Monarchie auf der arabischen Halbinsel. Da scheinen der Verbreitung des sogenannten freien Wissens doch gewisse Grenzen gesetzt zu sein. Und wie reagiert die Foundation? Uns ist nicht bekannt, dass in den betreffenden Regionen Wikipedia aktiv blockiert wird, so Jay Walsh auf Anfrage von heise online. S 16.10.2012

Beteiligen: Affiliations Committee prüft Wikimedia Medicine

Das Affiliations Committee weist darauf hin,[5] dass es derzeit den Antrag von Wikimedia Medicine (WMMED) auf Anerkennung als Thematic Organization prüfe (der Kurier berichtete). Die Diskussion dazu findet auf Meta-Wiki statt, man kann sich aber auch per E-Mail an den Ausschuss direkt wenden.

Auf der Mailingliste Wikimedia-l ist der Ansicht eines der Initiatoren von WMMED, James Heilman, widersprochen worden, WMMED wolle keinen Einfluss auf die Artikelinhalte zur Medizin nehmen. Deshalb wurde für Thematic Organisations eine sehr viel bessere Profilierung der Aufgaben und der Arbeitsweise in ihrer Satzung gefordert als bei den hergebrachten Fördervereinen. Jede Form der Einschränkung auf die Inhalte und Themen, für die sich eine TO zuständig fühle, könne sich in der Artikelarbeit auf das Prinzip des Neutralen Standpunkts auswirken. Auch wird durch die neuen Organisationen eine Zersplitterung der Community befürchtet.[6]

Die deutschsprachigen Wikipedianer sind im Affiliations Committee durch Sebastian Moleski sowie (mit beratender Stimme) durch Delphine Ménard vertreten. (A., 15.10.)

Neu auf Wikisource im September

Der Unterhaltungsschriftsteller Walther Kabel wurde trotz Mitgliedschaft in der NSDAP 1933 als „Schmutz-und-Schund-Autor“ verurteilt und mit einem Schreibverbot belegt. Von ihm findet sich unter dem Pseudonym W. Belka nun Ibrahim ben Garb, der Pirat der Wüste auf Wikisource • Ebenso neu: Die Briefe des Tuchhändlers von Jonathan Swift übersetzt von Johann Heinrich Waser • Aus den Jugendblättern für christliche Unterhaltung und Belehrung von 1869: Der verzauberte Frosch von Franz Bonn • Für Geographen: Beschreibung des Oberamts Gaildorf des württembergischer Staatsbeamten Rudolph Friedrich von Moser • Alle Neuzugänge finden sich hier. aw, 12.10.

Review- und Publikumspreis sind TOT!!!!!

Alarmistische Überschriften zum Schreibwettbewerb haben ja Tradition, so gibt es auch diesmal Grund Alarm zu schlagen. Nach dem ersten Drittel des Abstimmungszeitraums über die beiden Email-Abstimmungspreise Reviewpreis und Publikumspreis herrscht alarmierende Leere in meinem Postfach. Genauer gesagt: es kommt die normale Mischung aus Nigeria-Connection-/Penis-Enlargement-/Canadian-Pharmacy-Spam und normaler Wikipedia-Mail rein. Was jedoch nur alarmierend wenig reinkommt, sind die Abstimmungsmails für die beiden Preise. Noch genauer gesagt:
Bisher kam noch keine Reviewstimme und erst zehn Publikumspreisstimmen bei mir an. Das erste ist eine alarmierende Verringerung um 100%, das zweite eine auch alarmierende Verringerung um 50% zum Zwischenstand des Schreibwettbewerbes um die selbe Zeit vor einem Jahr. Also A!B!S!T!I!M!M!E!N! – per Mail an mich. (trauriger nackter Affe, 12.10.12)

Olympia-Schreibcontest

Vom 15. Oktober bis 25. November wird in der deutschsprachigen Wikipedia der Olympia-Schreibcontest durchgeführt. Hier sollen Artikel geschrieben und verbessert werden, die sich mit der antiken Stätte, Funden, den antiken Spielen, dem Kult und der Nachwirkung sowie Erforschung des antiken Olympias befassen. Hauptpreis ist eine exklusive Führung durch die aktuelle Olympia-Ausstellung in Berlin. (MC, 11.10.)

Reiseführer: Logosuche und Migrationsvorbereitungen

James Heilman hat einen Logo-Wettbewerb für den neuen Reiseführer gestartet, der aber bisher nur langsam in die Gänge kommt – wahrscheinlich weil er bisher kaum bekannt geworden ist. Auch wurde kritisiert, dass der Wettbewerb schon beginnt, bevor die Abstimmung über den Namen des neuen Wikimedia-Projekts am 16. Oktober 2012 enden wird. Die Abstimmung über das Logo soll am 12. Ende Oktober beginnen – sofern bis dahin genügend gute Vorschläge vorliegen.

Währenddessen hat Wikivoyage damit begonnen, die Server-Dumps von Wikitravel einzuspielen und wieder zugänglich zu machen, um die Migration auf die Server der Wikimedia Foundation vorzubereiten. Die neu aufgesetzten Server werden deshalb nicht mehr in die bestehende Wikivoyage-Infrastruktur integriert (beispielsweise gibt es kein einheitliches Log-in), die Daten können aber auf den neuen Servern bis zur Migration weiter bearbeitet werden. Sie sind auf dem Stand von Mitte August, als Wikitravel die API abgeschaltet hatte, um die Weiterverwendung der Inhalte, die wie Wikipedia und Wikivoyage unter CC-by-sa stehen, zu verhindern. Das Team von Wikivoyage hatte einen Tag vorher noch einen Dump von Wikitravel einschließlich der Bilder gezogen. Neu verfügbar sind mittlerweile Wikivoyage auf Englisch, auf Französisch, auf Italienisch, auf Niederländisch und auf Schwedisch. Weitere Sprachversionen werden folgen.

Die Vorbereitungen für das neue Projekt beschäftigen weiterhin die kalifornischen Gerichte. Nachdem der Inhaber von Wikitravel zwei Mitglieder der Community verklagt hatte, haben Anfang September 2012 die WMF und Ende September Ryan Holliday, einer der beiden Betroffenen, im Gegenzug ebenfalls Klage erhoben. Der Kurier verfügt leider nicht über Kenntnisse des Landesrechts, deshalb kann die weitere Entwicklung kaum eingeschätzt werden.(A, 8./11.10.)

„Nicht der einzige Fisch im Meer des freien Wissens“

Die Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation Sue Gardner hat ein Papier zur Diskussion gestellt, das sie für die Oktober-Sitzung des Stiftungsvorstands vorbereitet und in dem sie ankündigt, die Wikimedia Foundation werde ab November 2012 „ihren Fokus einschränken“ und ihre Aktivitäten auf die Entwicklung des WYSIWYG-Editors für MediaWiki, auf die Werbung neuer Autoren, auf den Ausbau des Zugriffs auf Wikimedia-Projekte mit mobilen Endgeräten und auf die Vergabe von Zuwendungen (englisch: „grants“) durch das Funds Dissemination Committee beschränken. Die Fellowship-Programme laufen aus und werden nicht mehr verlängert.

Zur Begründung führte sie aus: „Die Wikimedia Foundation ist kein Thinktank, kein Forschungsinstitut und auch keine Lobbygruppe. Es gehört nicht zu ihren Kernaufgaben, das Internet offen und frei zu erhalten. Wir sind kein allgemeiner gemeinnütziger Bildungsträger, sondern wir sind eine Website, eine Gruppe von Websites, und alles, was wir tun, muss durch diese Brille gesehen werden. Wir unterstützen auch nicht bloß reagierend die Community. Unser Zweck ist es nicht, MediaWiki-Support für Dritte zu betreiben. Wir selbst erschaffen keine Inhalte. Unser Zweck ist es auch nicht, den Fördervereinen bei deren Wachstum und bei deren Entwicklung behilflich zu sein; sie sind vielmehr unsere Partner bei der Unterstützung der Autoren. Die WMF ist nicht der einzige Fisch im Meer des freien Wissens. Nicht alles, was nötig ist, muss von der WMF gemacht werden. Was andere Personen oder Organisationen besser als die WMF tun können, sollen sie tun, egal wie wichtig das auch jeweils sein mag. Wenn wir eine Aufgabe übernehmen, die besser bei anderen Akteuren angesiedelt wäre, gefährden wir unsere Fähigkeit, unsere Kernaufgaben zu erledigen, und gleichzeitig erschweren wir anderen ihre Arbeit.“ (A, 8.10.)

Startschuss zur Kooperation zwischen dem Wikipedia Limesprojekt, dem DAI, der Uni Köln, Wikidata und dem Render-Projekt

Am 7. September 2012 fand in den Räumen des Wikimedia Deutschland e.V. in Berlin eine erste Besprechung zwischen Prof. Dr. Reinhard Förtsch und vier weiteren Vertretern des Deutschen Archäologischen Instituts bzw. des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln, fünf Vertretern des Wikimedia Deutschland und einem Vertreter des Wikipedia-Limesprojektes statt.

Zweck des Zusammentreffens war es zu eruieren, ob eine Kooperation zwischen den Beteiligten in der Zusammenarbeit an einem konkreten Projekt machbar ist. Bei diesem Projekt handelt es sich um die Erstellung einer interaktiven Karte aller Limites in den Grenzprovinzen des Imperiums. Als „Skelett“ werden die (zunächst abgespeckten) Daten der Kastellartikel-Infoboxen dienen, ergänzt um die Daten zu noch nicht existierenden Kastellartikeln, über die das DAI verfügt. Das DAI resp. das Archäologische Institut der Uni Köln werden zu diesem Zwecke ihre Datenbestände (insbesondere die Datenbänke Arachne und Zenon) für die Wikipedia öffnen. Die Daten werden von Wikidata gesammelt und durch das Render-Projekt benutzerfreundlich aufbereitet. Der Clou ist, dass es durch die nicht unerheblichen Ressourcen der Institute möglich sein wird, neben unseren Kastellartikeln auch digitalisierte Originaltexte, Bilder etc. mit in die Limeskarte/Datenbank einzupflegen. Noch nicht existierende Kastellartikel erscheinen dann als solche vermerkt aber mit den Basisdaten versehen in der Karte und bieten somit den Anreiz, diese Artikel anzulegen. Eine erste Pilotversion der interaktiven Limeskarte soll schon bis zum Februar 2013 fertiggestellt werden. Die nächste Zwischenbesprechung ist für den November 2012 geplant.

Bemerkenswert ist, dass es Prof. Dr. Förtsch und das DAI waren, die den Schulterschluss mit der Wikipedia gesucht haben. Die Arbeit des Limesprojektes wird inzwischen in wissenschaftlichen Kreisen durchaus anerkannt und für nützlich erachtet, was in der Besprechung auch atmosphärisch deutlich wurde. Hartmann Linge, 05.10.

Passenderweise fand letztes Wochenende der 4. Limes-Workshop statt, bei dem die Kooperation natürlich ein zentraler Punkt war und zu dem es jetzt auch einen ersten kleinen Bericht im Wikimedia-Blog gibt. MC, 6.10.

Anträge ans FDC können kommentiert werden

Wikimedia Chapter und die Wikimedia Foundation konnten bis zum 1. Oktober 2012 Förderanträge an das Funds Dissemination Committee (FDC) einreichen. Um Gelder für ihre Arbeit zu beantragen, geben die Organisationen Auskunft über vergangene Leistungen und legen ihre zukünftigen Jahrespläne samt den dafür vorgesehenen Budgets vor. Das FDC prüft die Anträge und spricht dann Empfehlungen an das Board of Trustees der WMF aus, ob und in welcher Gesamthöhe die Gelder zur Verfügung gestellt werden sollen. Wikimedia Deutschland hat ebenfalls Mittel aus diesem Topf beantragt.

Alle 13 Anträge können bis zum 22. Oktober 2012 öffentlich kommentiert werden. Interessierte sind herzlich eingeladen, den Antragstellern auf den Diskussionsseiten im Meta-Wiki Feedback zu geben und Fragen zu stellen. Die Anträge selber können nicht mehr geändert werden, alle Kommentare und Antworten werden aber zusammen mit dem Antrag an das FDC weiter gegeben.

Die gesamte Diskussion findet auf Englisch statt und wir unterstützen gerne und übersetzen Kommentare für euch, wenn gewünscht. NE_WMDE, 3.10.

Auf Normdatenjagd

Normdaten sind ein recht scheues Wild. Sie verstecken sich im Dickicht nationaler Normdateien und Bibliothekskataloge. Etwa 120.000 deutschsprachige Artikel zu Personen harren der Frage, ob es wohl für sie eine passende Datei gibt. Fängt man so ein Stück, ist die Freude natürlich groß! Plötzlich kann man vom Wikipedia-Artikel auf die entsprechenden Angebote nationaler Bibliotheken zugreifen. Findet man gar die passende Nummer der Deutschen Nationalbibliothek, verlinkt diese am Tag darauf aus ihrem Katalog auf die Wikipedia. Die Bibliotheksnutzer können sich so informieren, wer eigentlich hinter der recht dürren Namensangabe des Bibliothekskataloges steckt. Um diese Freude unter die Menscheit zu bringen, durchstreifen Wikipedianer das natürliche Habitat der putzigen Gesellen. Ultimative Waffe ist dabei authority control. Einmal angelegt schlägt einem der Wunderkasten nicht nur notleidende Artikel vor, sondern unterbreitet auch Vorschläge, welche Normdatei passen könnte. Drei bestätigende Klicks später steht der Fang im Artikel. Also Wikimanns (respektive Wikifraus) Heil!O2, 3.10.

Wie soll das Reisewiki heißen?

Auf Meta-Wiki hat die Abstimmung über den Namen des zukünftigen Reisewikis begonnen, das aus Wikivoyage und Wikitravel heraus unter der Ägide der Wikimedia Foundation entstehen soll. Zur Wahl stehen insgesamt 17 Möglichkeiten. Ernsthafte Chancen dürften vor allem die Vorschläge wikivoyage.org und (sprach-code).travel.wikimedia.org/com haben. Bis zum 16. Oktober können die Benutzer entscheiden, welchem Namen sie den Vorzug geben würden. (A., 3.10.)

Was haben Frauen eigentlich jemals für die Wikipedia getan?

… ist der vorsätzlich reißerische Titel dieses kleinen Artikels, um die Aufmerksamkeit der geneigten Leserschaft zu binden und Flamewars zu produzieren ;) Doch wie man weiß: Die Welt ist voller Fragen, drum: Welches war der erste frauenspezifische Artikel auf der Hauptseite der Wikipedia? Welches der erste exzellente? Wer organisierte 2010 Skillshare? Und wer ist die älteste deutschsprachige Wikipedianerin? Dies und mehr erfahren Sie in der Geschichte der deutschsprachigen Wikipedianerinnen. Bleiben Sie dran! aw, 2.10.

Geboren aus der Bildfilterdiskussion und dem Informations-Defizit-Gefühl der Community wird die Wikimedia:Woche nun bereits ein Jahr alt. Als gemeinsam von Wikimedia Deutschland und Freiwilligen herausgegebener Newsletter sammelt sie wöchentlich die wichtigsten News aus dem Wikimedia-Universum. Besonders hervorzuheben ist vor allem die unermüdliche Arbeit von Aschmidt im letzten Jahr – an dieser Stelle mal ein dickes Dankeschön! Die Redaktion freut sich jederzeit über weitere Mitstreiter, Anregungen zum Inhalt und Feedback allgemein. Also: Auf das zweite Jahr! aw, 2.10.