„Welikije Luki“ – Versionsunterschied
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Die Stadt liegt in der südlichen Oblast Pskow am Fluss [[Lowat]], rund 50 km von der Grenze nach [[Weißrussland]] entfernt. Die Entfernung zur Gebietshauptstadt [[Pskow]] beträgt 313 Kilometer, die nächstgelegene Stadt ist [[Nowosokolniki]], die sich etwa 30 km westlich von Welikije Luki befindet. | Die Stadt liegt in der südlichen Oblast Pskow am Fluss [[Lowat]], rund 50 km von der Grenze nach [[Weißrussland]] entfernt. Die Entfernung zur Gebietshauptstadt [[Pskow]] beträgt 313 Kilometer, die nächstgelegene Stadt ist [[Nowosokolniki]], die sich etwa 30 km westlich von Welikije Luki befindet. | ||
Welikije Luki war zur Zeit der [[Sowjetunion]] von 1944 bis 1957 Hauptstadt der [[Oblast]] Welikije Luki der [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|RSFSR]]. | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Erstmals erwähnt wurde Welikije Luki im Jahre 1166. 1211 wurde hier eine Burg errichtet, die als südlichster Vorposten des Fürstentums [[Weliki Nowgorod|Nowgorod]] den Handelsweg zu dieser Stadt sicherte. 1478 verleibte Zar [[Iwan III. (Russland)|Iwan III.]] den Ort dem Moskowiter-Reich ein. Von hier aus unternahm Russland im 17. Jahrhundert wiederholt Vorstöße gegen das [[Großfürstentum Litauen]] | Erstmals erwähnt wurde Welikije Luki im Jahre 1166. 1211 wurde hier eine Burg errichtet, die als südlichster Vorposten des Fürstentums [[Weliki Nowgorod|Nowgorod]] den Handelsweg zu dieser Stadt sicherte. 1478 verleibte Zar [[Iwan III. (Russland)|Iwan III.]] den Ort dem Moskowiter-Reich ein. Von hier aus unternahm Russland im 17. Jahrhundert wiederholt Vorstöße gegen das [[Großfürstentum Litauen]], wobei zeitweise die Eroberung von [[Polazk]] und [[Wizebsk]] gelang. Die Grenzlage verlor die Stadt aber erst [[Teilungen Polens|ab 1772]], als [[Russisches Kaiserreich|Russland]] die östlichen Gebiete Polen-Litauens in Besitz nahm. | ||
[[Datei:Krepostluki2.jpg|thumb|left|Kriegsdenkmal in Welikije Luki]] | [[Datei:Krepostluki2.jpg|thumb|left|Kriegsdenkmal in Welikije Luki]] | ||
Im [[ | Im [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Zweiten Weltkrieg]] kam es um Welikije Luki in den Jahren 1941 bis 1943 zu heftigen Kämpfen zwischen der deutschen [[Wehrmacht]] und der [[Rote Armee|Roten Armee]]. Nachdem die Wehrmacht sich nach der Niederlage in der [[Schlacht um Moskau]] zurückziehen musste, hielt sie die Stellung am Fluss Lowat; die sowjetische Offensive Ende 1942 führte allerdings dazu, dass die deutschen Truppen, etwa 7000 Mann, in der Stadt Welikije Luki eingekesselt wurden. Die deutschen Soldaten wurden schließlich Anfang 1943 in der [[Schlacht von Welikije Luki]] fast vollständig aufgerieben, wobei die Stadt schwerste Verwüstungen erlitt. | ||
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Welikije Luki ist durch Autobahnen (unter anderem die Fernstraße [[M9 (Russland)|M9]]) mit [[Moskau]], [[Sankt Petersburg]] und Wizebsk verbunden, es ist außerdem ein wichtiger Eisenbahnknoten und verfügt über einen kleinen Regionalflughafen. | Welikije Luki ist durch Autobahnen (unter anderem die Fernstraße [[M9 (Russland)|M9]]) mit [[Moskau]], [[Sankt Petersburg]] und Wizebsk verbunden, es ist außerdem ein wichtiger Eisenbahnknoten und verfügt über einen kleinen Regionalflughafen. | ||
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⚫ | In der Stadt bestand das [[Liste sowjetischer Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs|Kriegsgefangenenlager]] ''285'' für [[Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg|deutsche Kriegsgefangene]] des Zweiten Weltkriegs.<ref>[[Erich Maschke|Maschke, Erich]] (Hrsg.): ''Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges.'' Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.</ref> | ||
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Version vom 30. August 2017, 09:55 Uhr
Stadt
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Liste der Städte in Russland |
Welikije Luki (russisch Вели́кие Лу́ки) ist eine Stadt mit 98.778 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Oblast Pskow im Westen Russlands.
Lage
Die Stadt liegt in der südlichen Oblast Pskow am Fluss Lowat, rund 50 km von der Grenze nach Weißrussland entfernt. Die Entfernung zur Gebietshauptstadt Pskow beträgt 313 Kilometer, die nächstgelegene Stadt ist Nowosokolniki, die sich etwa 30 km westlich von Welikije Luki befindet.
Welikije Luki war zur Zeit der Sowjetunion von 1944 bis 1957 Hauptstadt der Oblast Welikije Luki der RSFSR.
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde Welikije Luki im Jahre 1166. 1211 wurde hier eine Burg errichtet, die als südlichster Vorposten des Fürstentums Nowgorod den Handelsweg zu dieser Stadt sicherte. 1478 verleibte Zar Iwan III. den Ort dem Moskowiter-Reich ein. Von hier aus unternahm Russland im 17. Jahrhundert wiederholt Vorstöße gegen das Großfürstentum Litauen, wobei zeitweise die Eroberung von Polazk und Wizebsk gelang. Die Grenzlage verlor die Stadt aber erst ab 1772, als Russland die östlichen Gebiete Polen-Litauens in Besitz nahm.
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/bb/Krepostluki2.jpg/220px-Krepostluki2.jpg)
Im Zweiten Weltkrieg kam es um Welikije Luki in den Jahren 1941 bis 1943 zu heftigen Kämpfen zwischen der deutschen Wehrmacht und der Roten Armee. Nachdem die Wehrmacht sich nach der Niederlage in der Schlacht um Moskau zurückziehen musste, hielt sie die Stellung am Fluss Lowat; die sowjetische Offensive Ende 1942 führte allerdings dazu, dass die deutschen Truppen, etwa 7000 Mann, in der Stadt Welikije Luki eingekesselt wurden. Die deutschen Soldaten wurden schließlich Anfang 1943 in der Schlacht von Welikije Luki fast vollständig aufgerieben, wobei die Stadt schwerste Verwüstungen erlitt.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 8.466 |
1939 | 34.932 |
1959 | 58.939 |
1970 | 85.281 |
1979 | 101.505 |
1989 | 113.745 |
2002 | 104.979 |
2010 | 98.778 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wappen
Beschreibung: In Rot drei goldene Bögen ohne Pfeil mit goldener Sehne in Balkenreihe pfahlgestellt und nach rechts gerichtet.
Verkehr
Welikije Luki ist durch Autobahnen (unter anderem die Fernstraße M9) mit Moskau, Sankt Petersburg und Wizebsk verbunden, es ist außerdem ein wichtiger Eisenbahnknoten und verfügt über einen kleinen Regionalflughafen.
Kriegsgefangenenlager
In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 285 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[2]
Persönlichkeiten
- Dmitri Alenitschew (* 1972), Fußballspieler
- Sergej Firsanow (* 1982), Radrennfahrer
- Chariton Laptew († 1763), Polarforscher
- Dmitri Laptew (1701–1771), Polarforscher
- Oleg Maritschew (* 1945), Mathematiker
- Julia Martissowa (* 1976), Radrennfahrerin
- Iwan Winogradow (1891–1983), Mathematiker, wurde in der Nähe geboren und wuchs in der Stadt auf
- Galina Zarjowa (* 1950), Bahnradsportlerin und sechsfache Weltmeisterin im Sprint
Einzelnachweise
- ↑ a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
Weblinks
- Welikije Luki auf mojgorod.ru (russisch)
- Inoffizielle Website (russisch)