Wackerow

Wappen Deutschlandkarte
Wackerow
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wackerow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 6′ N, 13° 21′ OKoordinaten: 54° 6′ N, 13° 21′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Landhagen
Höhe: 0 m ü. NHN
Fläche: 31,79 km2
Einwohner: 1547 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17498
Vorwahl: 03834
Kfz-Kennzeichen: VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 141
Gemeindegliederung: 9 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Theodor Körner Straße 36
17498 Neuenkirchen
Website: www.gemeinde-wackerow.de
Bürgermeister: Manfred Hering (CDU)
Lage der Gemeinde Wackerow im Landkreis Vorpommern-Greifswald
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Karte

Wackerow ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Vorpommern-Greifswald. Die Gemeinde wird vom Amt Landhagen mit Sitz in Neuenkirchen verwaltet.

Geografie und Verkehr

Wackerow liegt nördlich des Flusses Ryck etwa zwei Kilometer nordwestlich von Greifswald. Durch die Gemeinde verläuft die Bundesstraße 105. Die Bundesautobahn 20 ist über die Anschlussstelle Greifswald (etwa 17 Kilometer) erreichbar. Durch Wackerow führt die Bahnstrecke Angermünde–Stralsund.

Ortsteile

  • Dreizehnhausen
  • Groß Petershagen
  • Groß Kieshof
  • Immenhorst
  • Klein Kieshof
  • Klein Petershagen
  • Steffenshagen
  • Wackerow
  • Jarmshagen (Dorf)
    • Jarmshagen Hof I (Gut)
    • Jarmshagen Hof II (S)
    • Jarmshagen Hof III (SW)
    • Jarmshagen Hof IV (SW)

Die Gemeinde Groß Petershagen wurde am 13. Juni 1999 nach Wackerow eingemeindet.[2] Nach Änderung der Hauptsatzung der Gemeinde Wackerow werden die Höfe von Jarmshagen wie vor 1990 im Sinne des postalischen Nachvollzuges und des Rettungswesens seit 2008 wieder eigenständig als Ortsteile geführt.

Wüstungen im Gemeindebereich
  • Wackerdahl (historisch)
  • Redeswitz (historisch)

Geschichte

Dreizehnhausen

Dreizehnhausen wurde nach 1920 als Wackerow Ausbau angelegt. Erst nach 1945 wurde der Name Dreizehnhausen Eingeführt, weil damals wohl genau dreizehn Wohnhäuser bestanden haben. Aber erst 1995 taucht der Name dann in den offiziellen Gemeindeverzeichnissen auf.[3] Heute ist der Ort ein beliebter Wohnplatz im Speckgürtel der Stadt Greifswald und hat sich dementsprechend ausgedehnt.

Groß Petershagen

Groß Petershagen wurde erstmals 1285 als "Petereshagen" urkundlich erwähnt. Es ist eine deutsche Gründung - -hagen bedeutet Wald, also Rodung im Wald. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort total wüst, dann nach dem Krieg als Vorwerk mit Nebenhof wieder aufgebaut.

Immenhorst

Immenhorst wurde erstmals 1833 urkundlich genannt, war aber als einzelner Hof bereits 1826/27 im Besitz des Gutes Neuenkirchen der Uni Greifswald. Der Name Immenhorst bedeutet „Bienenzucht im Wald“.[3] Noch in der MTB 1920 wurde das Anwesen als „Hof Immenhorst“ bezeichnet. Erst im Gemeindeverzeichnis von 1995 wurde Immenhorst als eigenständige Ortschaft registriert.


Jarmshagen (Dorf)

Das Kirchdorf Jarmshagen wurde 1280 erstmals als Germarshagen urkundlich genannt. Dem Namen nach ist es ein frühdeutsches Rodungsdorf. Erst 1696 wurde es als Jarmshagen erwähnt.[3]

Der Form nach ist es ein kleines Angerdorf, das sich erst nach 1945 zu einem größeren Wohnplatz entwickelte. In der Mitte des Angers steht die kleine Kirche, eher eine Kapelle, umgeben von einem Kirchhof. Westlich liegt in 1,5 km Entfernung ein Forstgehöft, das wohl zum Dorf gezählt wird.

Jarmshagen Hof I (Gut)

Das Gut Jarmshagen wurde 650 m südlich vom Dorf vor 1880 lt. MTB angelegt. Es war relativ klein und hatte nur einen Landarbeiterkaten. Das Gutshaus ist erhalten, die Wirtschaftsgebäude sind meistens erneuert in den LPG-Zeiten.

Jarmshagen Hof II (S)

Hof II wurde weitere 600 m, also 1,25 km südlich vom Dorf ebenfalls vor 1880 angelegt. Es war ein Dreiseit-Bauernhof und ist heute ein Wohnplatz.

Jarmshagen Hof III (SW)

Der Hof III liegt südwestlich vom Dorf und ist 1,2 km entfernt. Auch dieser wurde als Dreiseithof vor 1880 angelegt.

Jarmshagen Hof IV (SW)

Hof IV liegt noch weiter südwestlich des Dorfes in ca. 2 km Entfernung. Auch dieser ist ein Dreiseithof von vor 1880.

Klein Petershagen

Klein Petershagen wurde erst 1884 als solches genannt. Bedeutung und Gründung siehe Groß Petershagen.

Steffenshagen

Steffenshagen wurde erstmals 1285 als "Stephaneshagen" urkundlich genannt.

Wackerow

Wackerow wurde erstmals 1208 als "Wakare", 1248 als „Waccarogh“ bzw. 1249 als „Wacharogh“ urkundlich erwähnt. Bis zum Jahr 1341 gehörte die Gemeinde zum Kloster Eldena, welches den Ort danach aus Geldnot an die Stadt Greifswald verkaufte. Durch Pestepidemien und durch den Dreißigjährigen Krieg verschwand der Ort fast völlig von der Landkarte. So wurde Wackerow von den Schweden völlig eingeäschert, um nach erfolgtem Wiederaufbau 1628 von den Wallensteinischen Truppen zerstört zu werden. Schon 1635 beschloss die Stadt Greifswald, Wackerow wieder aufzubauen. 1660 wurde der Ort im Schwedisch-Polnischen Krieg durch brandenburgische Truppen erneut zerstört. Im Jahr 1681 wurden von der Stadt Greifswald hier Holländer- und Kosakenfamilien angesiedelt.

Eine geplante Fusion zwischen Greifswald und Wackerow ist mit einem Bürgerentscheid im Januar 2013 mit 520 gegen 356 Stimmen abgelehnt worden. 1188 Bürger waren zur Stimmabgabe aufgerufen.

Dank des niedrigen Gewerbesteuerhebesatzes galt Wackerow eine Zeit lang als „Steueroase“.[4] Heute ist der Satz jedoch wieder an Normalwerten angeglichen.[5]

Wackerdahl (historisch)

Wackerdahl wurde urkundlich erstmals 1278 als "Stutienshoff" genannt. Mit Stuterei wurden früher Schäferei- oder Holländerei-Vorwerke bezeichnet. Erst 1358 wurde der Name Wackerdahl urkundlich. Der Name bedeutet, dass der Ort niedriger (dahl) lag, wie der Hauptort Wackerow. Es war ein Vorwerk westlich von Wackerow zu dessen Gut. Seit 1985 liegt der Ort wüst.

Redeswitz (historisch)

Redeswitz wurde als "Redos" 1207 erstmals urkundlich erwähnt. 1221 erscheint dann der richtige Name. Der Ort bei Wackerow ist nicht genau lokalisiert. T. Pyl nahm aber an, dass der Ort nicht mit Wackerow identisch ist, sondern nur in der Feldmark liegt. Beim Bau der Greifswalder Umgehung wurde südwestlich von Wackerow eine größere slawische Siedlung archäologisch nachgewiesen, wahrscheinlich handelt es sich um diesen Ort. Nach 1241 lag der Ort bereits wüst.

Sehenswürdigkeiten

→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Wackerow

Literatur

  • Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (=Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. S. 103, 139/140
Commons: Wackerow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  3. a b c Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. S. 30 ff Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „MN“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  4. Matthias Geyer: "Monaco in Vorpommern". Der Spiegel Nr. 12/2001, S. 94 ff.
  5. http://www.landhagen.de/gemeinden/wackerow/index.php