„Ver Sacrum“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt die Jugendstil-Zeitschrift; zu dem antiken Brauch siehe [[ver sacrum (Antike)|ver sacrum]].}}
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{{Infobox Publikation
| titel = Ver Sacrum
| bild = <!-- [[Datei:Dateiname.png|200px]] -->
| beschreibung =
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| sprache = Deutsch
| verlag = Gerlach & Schenk, Wien [1898]<br />[[E. A. Seemann|Seemann]], Leipzig [ab 1899]
| hauptsitz = [[Wien]]
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'''Ver Sacrum''' mit wechselndem, anfänglichem Zusatz '''Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs'''<ref>''Ver Sacrum. Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs'' (1898). Anderer Zusatz teils: ''Zeitschrift der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs'' (1899), teils: ''Mittheilungen der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs'' (ab 1900).</ref> war eine von der [[Wiener Secession]] herausgegebene Kunst- und [[Literaturzeitschrift]], die von 1898 bis 1903 in [[Wien]] erschien.


== Geschichte ==
Mit ihren sechs Jahrgängen (1898–1903) ist die Zeitschrift '''Ver Sacrum''' (lateinisch für „heiliger Frühling“), offizielles Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, der zweifellos aufschlussreichste und künstlerisch anspruchsvollste Begleiter durch die frühe Geschichte der [[Wiener Secession]].
[[Datei:Ver Sacrum 1898 N01.png|mini|Cover von Heft Nr. 1, 1898]]
Mit ihren sechs Jahrgängen (1898–1903) gilt die Zeitschrift ''Ver Sacrum'' ([[latein]]isch für „heiliger Frühling“), offizielles Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, als aufschlussreichster und künstlerisch anspruchsvollster Begleiter durch die frühe Geschichte der Wiener Secession.<ref><!-- lt. ZQ der Erstversion für den gesamten Abschnitt: -->{{Literatur |Autor=Marian Bisanz-Prakken |Titel=Ver sacrum |Hrsg=[[Christian Brandstätter]] |Sammelwerk=Wien 1900. Kunst und Kultur. Fokus der europäischen Moderne |WerkErg=Mit Beiträgen von Hans Bisanz, Marian Bisanz-Prakken, Christian Brandstätter, [[Monika Faber]], [[Peter Gorsen]], Daniela Gregori, Hanel Koeck, Richard Kurdiovsky, [[Rainer Metzger]] und Käthe Springer |Auflage=1. |Verlag=Christian Brandstätter Verlag |Ort=Wien |Datum=2005 |Sprache=de |ISBN=3-85498-355-7 |Seiten=67–76}}<!-- Seitenangaben für Einzelaussagen wären wünschenswert --></ref>


Ver Sacrum bietet, wie viele internationale Zeitschriften, die um 1900 der Vermittlung und Verbreitung der neuen Kunst gewidmet waren, eine reiche Palette an Informationen, ergänzt durch eine Fülle an Illustrationen und Buchschmuckbeiträgen. Ver Sacrum ist jedoch einmalig aufgrund des nahezu quadratischen Formats. Für die Gestaltung der Zeitschrift waren ständig wechselnde Arbeitsteams verantwortlich.
''Ver Sacrum'' bot, wie viele internationale Zeitschriften,<!-- Beleg?! --> die um 1900 der Vermittlung und Verbreitung der neuen Kunst gewidmet waren, eine reiche Palette an Informationen, ergänzt durch eine Fülle an [[Illustration]]en und [[Buchschmuck]]beiträgen. ''Ver Sacrum'' ist jedoch einmalig aufgrund des nahezu [[quadrat]]ischen Formats.<!-- Beleg?! --> Für die Gestaltung der Zeitschrift waren ständig wechselnde Arbeitsteams verantwortlich.
[[Datei:Ernst Stöhr, Vampir, 1899.png|miniatur|Ernst Stöhrs ''Vampir'' als Teil seiner 1899 in ''Ver Sacrum'' erschienenen ''Zeichnungen und Gedichte'']]
[[Datei:Ernst Stöhr, Vampir, 1899.png|mini|Ernst Stöhrs ''Vampir'' als Teil seiner 1899 in ''Ver Sacrum'' erschienenen ''Zeichnungen und Gedichte'']]
Das erste Heft, das im Januar 1898 erschien, veröffentlichte Texte von [[Hermann Bahr]], [[Alfred Roller]] und [[Max Burckhard]]. Das symbolträchtige Umschlagmotiv stammt vom Hauptredakteur Alfred Roller: Die Wurzeln eines blühenden Bäumchens, welches in den Ästen drei unbedruckte Wappenschilder für die Bereiche Architektur, Malerei und Skulptur trägt, sprengen die Dauben eines zu eng gewordenen Holzgefäßes. Auf der ersten Seite verkörpert die von [[Josef Engelhart]] geschaffene Profilgestalt eines halbwüchsigen Mädchens den „heiligen Frühling“. Frühlingsstimmung vermitteln auch die tanzenden oder verträumten Frauengestalten, die blühenden Bäume und die florale Ornamentik von [[Koloman Moser]], [[Josef Hoffmann (Architekt)|Josef Hoffmann]], [[Joseph Maria Olbrich]], [[Maximilian Lenz (Maler)|Maximilian Lenz]] und anderen. Ebenso [[Gustav Klimt]], der sich kurze Zeit als [[Buchschmuck]]-Künstler betätigte. Einen bedeutenden Schritt zur Ungegenständlichkeit setzte auch [[Ernst Stöhr]], der im letzten Ver-Sacrum-Heft von 1899 die symbolistische Komponente vertrat.
Das erste Heft, das im Januar 1898 erschien, veröffentlichte Texte von [[Hermann Bahr]], [[Alfred Roller]] und [[Max Burckhard]]. Das [[symbol]]trächtige Umschlagmotiv stammt vom Hauptredakteur Alfred Roller:<ref>{{ANNO|vsa|01|01|1898|1|Titelblatt|AUTOR=|NAME=Ver sacrum|ZUSATZ=Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs|anno-plus=ja}}</ref><!-- das Signet schreibt augenscheinlich das stilisierte A und das R von Roller zusammen - der Zusatz „IM“ (?) wäre noch zu deuten --> Die Wurzeln eines blühenden Bäumchens, das in den [[Laubwerk|Blattwerk]] drei unbedruckte [[Wappenschild]]e für die Bereiche [[Architektur]], [[Malerei]] und [[Skulptur]] trägt,<!-- Beleg?! --> sprengen die [[Daube (Fassbau)|Dauben]] eines zu eng gewordenen hölzernen [[Pflanzkübel]]s und beginnen, im Erdreich zu wurzeln (siehe [[Titelseite|Cover]] rechts).<!-- WP:TF und offenbar falsch: Auf der zweiten Seite verkörpert die von [[Josef Engelhart]] geschaffene Profilgestalt - Beleg?! - eines halbwüchsigen Mädchens<ref>{{ANNO|vsa|01|01|1898|2|Titelblatt|AUTOR=|NAME=Ver sacrum|ZUSATZ=Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs|anno-plus=ja}}<br />[https://doi.org/10.11588/diglit.6363.1 Scan] bei [[Universitätsbibliothek Heidelberg]].</ref> den „heiligen Frühling“. – Beleg?! NB: Zu seinen Häupten steht ARS = Kunst! für den Verlag für Kunst und Kunstgewerbe, nicht VER --> Frühlingsstimmung vermitteln<!-- auch --> die tanzenden oder verträumten Frauengestalten, die blühenden Bäume und die [[Florales Motiv|florale]] [[Ornament]]ik von [[Koloman Moser]], [[Josef Hoffmann (Architekt)|Josef Hoffmann]], [[Joseph Maria Olbrich]], [[Maximilian Lenz]] und anderen. Ebenso [[Gustav Klimt]], der sich kurze Zeit als [[Buchschmuck]]-Künstler betätigte.<!-- Beleg?! --> [[Adolf Hölzel]] veröffentlichte seinen programmatischen Aufsatz ''Über Formen und Massenverteilung''<!-- nicht im Original! woher? --> im Jahr 1901 im 15. Heft.<ref>{{ANNO|vsa|15|01|1901|367|Über Formen und Massenverteilung|AUTOR=[[Adolf Hölzel]]|NAME=Ver sacrum.<!-- |ZUSATZ= --> Mittheilungen der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs|ALTSEITE=243–254|anno-plus=ja}}<!-- Aufsatztitel nicht und Heft-Nr. nur anhand folgendem Scan identifizierbar, da ANNO-Scan unvollständig: --><br />[https://doi.org/10.11588/diglit.8878#0285 Scan] bei [[Universitätsbibliothek Heidelberg]].</ref> Einen bedeutenden Schritt zur [[Ungegenständliche Kunst|Ungegenständlichkeit]] setzte auch [[Ernst Stöhr]], der im letzten Ver-Sacrum-Heft von 1899 die [[Symbolismus (Bildende Kunst)|symbolistische]] Komponente vertrat.<ref>{{ANNO|vsa|12|01|1899|424|Zeichnungen und Gedichte von Ernst Stöhr|AUTOR=|NAME=Ver sacrum.<!-- |ZUSATZ= --> Zeitschrift der Vereinigung bildender Künstler Österreichs|anno-plus=ja}}</ref><!-- Deutung stammt von wem? Beleg?! -->


Nachdem Ver Sacrum seine bahnbrechende Mission in vollauf befriedigendem Maße erfüllt hatte, trat ab 1900 der Informationswert stärker in den Vordergrund. Ab dem dritten Jahrgang erschien die Zeitschrift zweimal anstatt einmal im Monat, jedoch in kleinerer Auflage.
Ab 1900 trat der Informationswert stärker in den Vordergrund.<!-- Einschätzung stammt von wem? Beleg?! --> Ab dem dritten Jahrgang erschien die Zeitschrift zweimal anstatt einmal im Monat, jedoch in kleinerer Auflage.

Mit der Ankündigung einer „zwanglosen Folge von Veröffentlichungen“ und einem Rückblick auf die sechsjährige Editionsgeschichte wurde die regelmäßige Veröffentlichung, nachdem sie „ihren Zweck erfüllt“ hatte, Ende 1903 eingestellt.<ref>''Ver sacrum.'' Hefr 24. 1903, S. 399–401, hier S. 399 und 401 ([https://doi.org/10.11588/diglit.8880#0451 Scan] bei Heidelberger historische Bestände – digital. [[Universitätsbibliothek Heidelberg]]).</ref>

== Literatur ==
<!-- alphabetisch -->
* {{Literatur |Autor=Marian Bisanz-Prakken |Titel=Ver sacrum |Hrsg=[[Christian Brandstätter]] |Sammelwerk=Wien 1900. Kunst und Kultur. Fokus der europäischen Moderne |WerkErg=Mit Beiträgen von Hans Bisanz, Marian Bisanz-Prakken, Christian Brandstätter, [[Monika Faber]], [[Peter Gorsen]], Daniela Gregori, Hanel Koeck, Richard Kurdiovsky, [[Rainer Metzger]] und Käthe Springer |Auflage=1. |Verlag=Christian Brandstätter Verlag |Ort=Wien |Datum=2005 |Sprache=de |ISBN=3-85498-355-7 |Seiten=67–76}}<!-- passim für den Abschnitt #Geschichte -->
* {{Literatur |Autor=Anneliese Gerl |Titel=Analyse der literarischen Beiträge in Ver Sacrum 1898–1903 |Verlag=[[ProQuest|UMI]] |Ort=Ann Arbor, Mich. |Datum=1995 |OCLC=722515612 |Kommentar=Diss., [[University of California, Los Angeles]]}}
* {{Literatur |Autor=Norbert Greth |Titel=Die Wiener Sezession. Publizistik und Publizität, 1898/99 |Hrsg=Universität Salzburg |Ort=Salzburg |Datum=1970 |Kommentar=Salzburg, Univ., Diss., 1970 |Online=[https://search.onb.ac.at/primo-explore/fulldisplay?docid=ONB_alma21217602300003338&context=L&adaptor=Local%20Search%20Engine&vid=ONB&lang=de_DE&search_scope=ONB_gesamtbestand&tab=default_tab&query=addsrcrid,exact,AC00864539 onb.ac.at] Katalogeintrag [[Österreichische Nationalbibliothek|ÖNB]]}}
* {{Literatur |Autor=[[Otmar Rychlik]] |Titel=Zeichnungen und Entwürfe für Ver Sacrum aus dem Archiv der Wiener Secession |Verlag=Archiv der Wiener Secession |Ort=Wien |Datum=1986 |Sprache=de |Umfang=31 |DNB=881388157 |Kommentar=Ausstellungskatalog}}
* {{Literatur |Autor=[[Hans H. Hofstätter]] |Titel=Jugendstil. Graphik und Druckkunst |Verlag=Holle |Ort=Baden-Baden |Datum=1968 |Kommentar=als Lizenzausgabe: Rheingauer Verl.-Ges., Eltville 1987, ISBN 3-88102-062-4}}
* {{Literatur |Autor=Annette Lettau, Michael Pabst |Titel=Wien um 1900. Grafik und Buchkunst 1895–1914 |TitelErg=Zeichnungen, Aquarelle, Grafik und Buchkunst aus den Beständen des Historischen Museums der Stadt Wien, der Galerie Pabst und aus Privatbesitz. Museum Villa Stuck, München, 25.11.1982–30.1.1983 |Hrsg=Galerie Michael Pabst |Ort=München |Datum=1982 |OCLC=1071737817}}
* {{Literatur |Autor=[[Christian M. Nebehay]] |Titel=Ver sacrum. 1898–1903 |Verlag=Harenberg |Ort=Dortmund |Datum=1987 |Reihe=Die bibliophilen Taschenbücher |BandReihe=528 |ISBN=3-88379-528-3}}
* {{Literatur |Autor=Maria Rennhofer |Titel=Kunstzeitschriften der Jahrhundertwende in Deutschland und Österreich. 1895–1914 |Verlag=Brandstätter |Ort=Wien |Datum=1987 |ISBN=3-85447-175-0}}
* {{Literatur |Autor=[[Werner J. Schweiger]] |Titel=Aufbruch und Erfüllung. Gebrauchsgraphik der Wiener Moderne 1897–1918 |Verlag=Brandstätter |Ort=Wien/München |Datum=1988 |ISBNformalFalsch=3-85447-036-6}}
* {{Literatur |Autor=[[Robert Waissenberger]] |Titel=Ver Sacrum. Die Zeitschrift der Wiener Secession 1898–1903 |Reihe=Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien |BandReihe=77 |Verlag=Eigenverlag der Museen der Stadt Wien |Ort=Wien |Datum=1982 |OCLC=9393603}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Ver Sacrum}}
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* {{Austriaforum|AEIOU/Ver_Sacrum}}
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* {{ANNO|vsa|anno-plus=ja}}
* [http://ver-sacrum.uni-hd.de Ver Sacrum - digital] der [[Universitätsbibliothek Heidelberg]]
* [http://www.belvedere.at/de/forschung/online-ressourcen/ebooks-der-bibliothek Ver Sacrum - digital] in der Bibliothek der [[Österreichische Galerie Belvedere|Österreichischen Galerie Belvedere]]


'''Digitalisate / Scans:'''
{{Normdaten|TYP=w|GND=4187503-5|LCCN=n/82/127262|VIAF=177006777}}
* {{ANNO|vsa|anno-plus=ja}} (teils lückenhaft; mit [[Texterkennung|OCR]]-Volltext, teils fehlerbehaftet)
* [https://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/fachinfo/www/kunst/digilit/artjournals/ver_sacrum.html Ver Sacrum – digital.] Porträt bei [[Universitätsbibliothek Heidelberg]] – mit Link zu den Scans: [[doi:10.11588/diglit.6362]]
* [https://www.belvedere.at/entdecken/bibliothek Ver Sacrum digital] in der Bibliothek der [[Österreichische Galerie Belvedere|Österreichischen Galerie Belvedere]]
* [https://bluemountain.princeton.edu/bluemtn/?a=cl&cl=CL1&sp=bmtnabf&e=-------en-20--1--txt-txIN------- Ver Sacrum.] Scans bei Blue Mountain project, Historic Avant-Garde Periodicals for Digital Research, [[Princeton University]] (Januar 1898 – Dezember 1903; 118 Ausgaben, mit OCR-Volltext)

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Normdaten|TYP=w|GND=4187503-5|LCCN=n82127262|VIAF=178305993}}


[[Kategorie:Antiquarische Zeitschrift (Österreich)]]
[[Kategorie:Antiquarische Zeitschrift (Österreich)]]
[[Kategorie:Wiener Jugendstil]]
[[Kategorie:Wiener Jugendstil]]
[[Kategorie:Ersterscheinung 1898]]
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[[Kategorie:Medien (Österreich-Ungarn)]]
[[Kategorie:Kunstzeitschrift (Österreich)]]
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[[Kategorie:Jugendstilzeitschrift]]
[[Kategorie:Ersterscheinung 1898]]
[[Kategorie:Erscheinen eingestellt 1903]]

Aktuelle Version vom 13. Februar 2024, 19:00 Uhr

Ver Sacrum

SpracheDeutsch
VerlagGerlach & Schenk, Wien [1898]
Seemann, Leipzig [ab 1899]
HauptsitzWien
Erstausgabe1898
Einstellung1903
Erscheinungsweisehalbmonatl., bis 1899 monatl.; ab 1900 als internes Informationsblatt nur noch für die Mitglieder der Wiener Secession aufgelegt
ArtikelarchivVon der Österreichischen Nationalbibliothek digitalisierte Ausgaben: Ver Sacrum (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vsa
ISSN (online)

Ver Sacrum mit wechselndem, anfänglichem Zusatz Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs[1] war eine von der Wiener Secession herausgegebene Kunst- und Literaturzeitschrift, die von 1898 bis 1903 in Wien erschien.

Geschichte

Cover von Heft Nr. 1, 1898

Mit ihren sechs Jahrgängen (1898–1903) gilt die Zeitschrift Ver Sacrum (lateinisch für „heiliger Frühling“), offizielles Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, als aufschlussreichster und künstlerisch anspruchsvollster Begleiter durch die frühe Geschichte der Wiener Secession.[2]

Ver Sacrum bot, wie viele internationale Zeitschriften, die um 1900 der Vermittlung und Verbreitung der neuen Kunst gewidmet waren, eine reiche Palette an Informationen, ergänzt durch eine Fülle an Illustrationen und Buchschmuckbeiträgen. Ver Sacrum ist jedoch einmalig aufgrund des nahezu quadratischen Formats. Für die Gestaltung der Zeitschrift waren ständig wechselnde Arbeitsteams verantwortlich.

Ernst Stöhrs Vampir als Teil seiner 1899 in Ver Sacrum erschienenen Zeichnungen und Gedichte

Das erste Heft, das im Januar 1898 erschien, veröffentlichte Texte von Hermann Bahr, Alfred Roller und Max Burckhard. Das symbolträchtige Umschlagmotiv stammt vom Hauptredakteur Alfred Roller:[3] Die Wurzeln eines blühenden Bäumchens, das in den Blattwerk drei unbedruckte Wappenschilde für die Bereiche Architektur, Malerei und Skulptur trägt, sprengen die Dauben eines zu eng gewordenen hölzernen Pflanzkübels und beginnen, im Erdreich zu wurzeln (siehe Cover rechts). Frühlingsstimmung vermitteln die tanzenden oder verträumten Frauengestalten, die blühenden Bäume und die florale Ornamentik von Koloman Moser, Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich, Maximilian Lenz und anderen. Ebenso Gustav Klimt, der sich kurze Zeit als Buchschmuck-Künstler betätigte. Adolf Hölzel veröffentlichte seinen programmatischen Aufsatz Über Formen und Massenverteilung im Jahr 1901 im 15. Heft.[4] Einen bedeutenden Schritt zur Ungegenständlichkeit setzte auch Ernst Stöhr, der im letzten Ver-Sacrum-Heft von 1899 die symbolistische Komponente vertrat.[5]

Ab 1900 trat der Informationswert stärker in den Vordergrund. Ab dem dritten Jahrgang erschien die Zeitschrift zweimal anstatt einmal im Monat, jedoch in kleinerer Auflage.

Mit der Ankündigung einer „zwanglosen Folge von Veröffentlichungen“ und einem Rückblick auf die sechsjährige Editionsgeschichte wurde die regelmäßige Veröffentlichung, nachdem sie „ihren Zweck erfüllt“ hatte, Ende 1903 eingestellt.[6]

Literatur

  • Marian Bisanz-Prakken: Ver sacrum. In: Christian Brandstätter (Hrsg.): Wien 1900. Kunst und Kultur. Fokus der europäischen Moderne. Mit Beiträgen von Hans Bisanz, Marian Bisanz-Prakken, Christian Brandstätter, Monika Faber, Peter Gorsen, Daniela Gregori, Hanel Koeck, Richard Kurdiovsky, Rainer Metzger und Käthe Springer. 1. Auflage. Christian Brandstätter Verlag, Wien 2005, ISBN 3-85498-355-7, S. 67–76.
  • Anneliese Gerl: Analyse der literarischen Beiträge in Ver Sacrum 1898–1903. UMI, Ann Arbor, Mich. 1995, OCLC 722515612 (Diss., University of California, Los Angeles).
  • Norbert Greth: Die Wiener Sezession. Publizistik und Publizität, 1898/99. Hrsg.: Universität Salzburg. Salzburg 1970 (onb.ac.at Katalogeintrag ÖNB – Salzburg, Univ., Diss., 1970).
  • Otmar Rychlik: Zeichnungen und Entwürfe für Ver Sacrum aus dem Archiv der Wiener Secession. Archiv der Wiener Secession, Wien 1986, DNB 881388157 (31 S., Ausstellungskatalog).
  • Hans H. Hofstätter: Jugendstil. Graphik und Druckkunst. Holle, Baden-Baden 1968 (als Lizenzausgabe: Rheingauer Verl.-Ges., Eltville 1987, ISBN 3-88102-062-4).
  • Annette Lettau, Michael Pabst: Wien um 1900. Grafik und Buchkunst 1895–1914. Zeichnungen, Aquarelle, Grafik und Buchkunst aus den Beständen des Historischen Museums der Stadt Wien, der Galerie Pabst und aus Privatbesitz. Museum Villa Stuck, München, 25.11.1982–30.1.1983. Hrsg.: Galerie Michael Pabst. München 1982, OCLC 1071737817.
  • Christian M. Nebehay: Ver sacrum. 1898–1903 (= Die bibliophilen Taschenbücher. Band 528). Harenberg, Dortmund 1987, ISBN 3-88379-528-3.
  • Maria Rennhofer: Kunstzeitschriften der Jahrhundertwende in Deutschland und Österreich. 1895–1914. Brandstätter, Wien 1987, ISBN 3-85447-175-0.
  • Werner J. Schweiger: Aufbruch und Erfüllung. Gebrauchsgraphik der Wiener Moderne 1897–1918. Brandstätter, Wien/München 1988, ISBN 3-85447-036-6 (formal falsch).
  • Robert Waissenberger: Ver Sacrum. Die Zeitschrift der Wiener Secession 1898–1903 (= Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Band 77). Eigenverlag der Museen der Stadt Wien, Wien 1982, OCLC 9393603.
Commons: Ver Sacrum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Digitalisate / Scans:

Einzelnachweise

  1. Ver Sacrum. Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs (1898). Anderer Zusatz teils: Zeitschrift der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs (1899), teils: Mittheilungen der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs (ab 1900).
  2. Marian Bisanz-Prakken: Ver sacrum. In: Christian Brandstätter (Hrsg.): Wien 1900. Kunst und Kultur. Fokus der europäischen Moderne. Mit Beiträgen von Hans Bisanz, Marian Bisanz-Prakken, Christian Brandstätter, Monika Faber, Peter Gorsen, Daniela Gregori, Hanel Koeck, Richard Kurdiovsky, Rainer Metzger und Käthe Springer. 1. Auflage. Christian Brandstätter Verlag, Wien 2005, ISBN 3-85498-355-7, S. 67–76.
  3. Titelblatt. In: Ver sacrum, Heft 1/1898, Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vsa
  4. Adolf HölzelÜber Formen und Massenverteilung. In: Ver sacrum. Mittheilungen der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs, Heft 15/1901, S. 243–254 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vsa
    Scan bei Universitätsbibliothek Heidelberg.
  5. Zeichnungen und Gedichte von Ernst Stöhr. In: Ver sacrum. Zeitschrift der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, Heft 12/1899, S. 424 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vsa
  6. Ver sacrum. Hefr 24. 1903, S. 399–401, hier S. 399 und 401 (Scan bei Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg).