United States Census 2010

Logo des United States Census 2010 (29. März 2010)
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Barack Obama beim Ausfüllen seines Census-Formblattes im Oval Office

Der 23. United States Census war eine Volkszählung, die im April 2010 stattfand. Er wurde vom United States Census Bureau durchgeführt, einer Behörde, die dem Handelsministerium untersteht. Gemäß US-Verfassung muss die Volkszählung alle 10 Jahre stattfinden, die letzte war der United States Census 2000.

Unterschiede zu früheren Census

In der Vergangenheit mussten alle Haushalte das sogenannte short form und etwa alle sechs Haushalte zusätzlich das long form ausfüllen[1]. Das short form enthielt in der Regel nur einige wenige Fragen zur Person, das long form ausführliche Fragen unter anderem zu Haushaltsgröße, Wohnverhältnissen, Bildungsstand, Beschäftigung und Automobilbesitz. Der Census 2010 bestand nur noch aus einem Fragebogen, das long form wurde durch das seit 2005 jährlich stattfindende American Community Survey ersetzt.

Der Census 2010 enthielt zehn Fragen[2]:

  1. Wie viele Personen leben zum 1. April 2010 in dem Haushalt?
  2. Halten sich am 1. April zusätzliche Personen in dem Haushalt auf, die nicht in Frage 1 genannt wurden?
  3. Lebt der Haushalt zur Miete, zu Eigentum ohne oder mit Grundschuld?
  4. Was ist die Telefonnummer des Haushalts?
    Die folgenden Fragen mussten für jede im Haushalt lebende Person beantwortet werden:
  5. Name
  6. Geschlecht
  7. Alter und Geburtsdatum
  8. Ist die Person Hispanic oder Latino?
  9. Was ist die ethnische Zugehörigkeit (race) der Person?
  10. Lebt die Person gelegentlich auch woanders?

Kosten

Das Government Accountability Office schätzte die Kosten der Volkszählung im Jahr 2004 auf elf Milliarden Dollar.

Ergebnisse

Die Volkszählung ermittelte, dass zum 1. April 2010 in den USA 308.745.538 Menschen lebten, was einen Anstieg um 9,7 Prozent (oder 27.323.632) gegenüber der vorher stattgefundenen Volkszählung (United States Census 2000) bedeutet. Den größten Wachstumsschub erlebte dabei der Bundesstaat Nevada mit 35,1 Prozent, den geringsten Rhode Island mit 0,4 Prozent und Michigan verlor mit einem Rückgang von 0,6 Prozent als einziger Bundesstaat an Einwohnern.

Texas erlebte mit 4.293.741 Einwohnern den größten absoluten Zuwachs. In Kalifornien betrug der Zuwachs 3.382.308 Einwohner, dennoch bleibt Kalifornien mit großem Vorsprung der bevölkerungsreichste Bundesstaat. In Rhode Island gab es mit 4.248 Einwohnern den geringsten Zuwachs, während Michigan einen Rückgang von 54.804 Einwohnern zu verzeichnen hatte. Wyoming bleibt trotz einem Zuwachs von 69.844 Einwohnern der Staat mit der geringsten Bevölkerung.

Der am dichtesten besiedelte Bundesstaat bleibt wie im Jahr 2000 New Jersey mit 462 Einwohnern pro Quadratkilometern Landfläche. Höher ist die Bevölkerungsdichte nur im Bundesdistrikt Washington, D.C.. Der am dünnsten besiedelte Bundesstaat ist nach wie vor Alaska mit 0,46 Einwohnern pro Quadratkilometern Landfläche.

Bedeutung des Census

Verteilung der Wahlmänner nach Bundesstaaten

Die Volkszählung wird für die Sitzverteilung im Repräsentenhaus und im Wahlmännerkollegium von 2012 bis 2020 relevant sein. Prognosen gehen davon aus, dass die Staaten Texas, Florida und Arizona die meisten Sitze hinzugewinnen werden, da hier die Bevölkerung überproportional in den letzten 10 Jahren gewachsen ist. Es gibt eine gewisse Unsicherheit, welche Staaten hingegen Sitze verlieren werden. Als sicher gilt gegenwärtig nur Ohio.

Darüber hinaus werden pro Jahr etwa 400 Milliarden US-Dollar an Bundesmitteln auf Grundlage der Bevölkerungsdaten aus dem Census und dem American Community Survey an Staaten, Städte und Gemeinden verteilt[3].

Quellen

  1. American Community Service Key Facts auf der United States Census Bureau Website (abgerufen 1. Februar 2010)
  2. Deutsche Übersetzung des Fragebogens, auf der United States Census Bureau website (abgerufen 1. Februar 2010).
  3. American Community Service Key Facts auf der United States Census Bureau Website (abgerufen 1. Februar 2010)