„Triftbrücke“ – Versionsunterschied
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2004 wurde eine erste Brücke gebaut. Nach kurzer Zeit stellte sich aber heraus, dass die Brücke durch die Windturbulenzen bei [[Föhn]]stürmen in der Triftschlucht zu gefährlichem Schaukeln neigte. Dies führte auch immer wieder zu Schäden an Gehfläche und Aufhängung. Ursprünglich für Alpinisten vorgesehen, wurde die Brücke zu einem Touristenmagneten und lockte, nachdem die [[Kraftwerke Oberhasli|KWO]] ihre Werkseilbahn für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte, nun auch schlecht ausgerüstete Wanderer an. Für diese waren die beidseitig exponierten Zugänge ebenfalls ein Risiko. Aus diesen Gründen plante man im Herbst 2008 den Bau einer neuen Brücke, welche den veränderten Anforderungen genügen sollte. |
2004 wurde eine erste Brücke gebaut. Nach kurzer Zeit stellte sich aber heraus, dass die Brücke durch die Windturbulenzen bei [[Föhn]]stürmen in der Triftschlucht zu gefährlichem Schaukeln neigte. Dies führte auch immer wieder zu Schäden an Gehfläche und Aufhängung. Ursprünglich für Alpinisten vorgesehen, wurde die Brücke zu einem Touristenmagneten und lockte, nachdem die [[Kraftwerke Oberhasli|KWO]] ihre Werkseilbahn für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte, nun auch schlecht ausgerüstete Wanderer an. Für diese waren die beidseitig exponierten Zugänge ebenfalls ein Risiko. Aus diesen Gründen plante man im Herbst 2008 den Bau einer neuen Brücke, welche den veränderten Anforderungen genügen sollte. |
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An leicht nach Norden versetzter und 30 m höherer Position entstand so im Frühjahr 2009 in nur sechswöchiger Bauzeit die neue Triftbrücke, die einen sichereren Steg und leichter erreichbare Zugänge aufweist. Mit Seilabspannungen kann sie extremen Windverhältnissen besser widerstehen. Die erst fünfjährige alte Brücke wurde mit Fertigstellung der neuen abgebaut und soll noch 2009 im Göschenertal bei der [[Salbithütte]] einen neuen Standort erhalten |
An leicht nach Norden versetzter und 30 m höherer Position entstand so im Frühjahr 2009 in nur sechswöchiger Bauzeit die neue Triftbrücke, die einen sichereren Steg und leichter erreichbare Zugänge aufweist. Mit Seilabspannungen kann sie extremen Windverhältnissen besser widerstehen. Die erst fünfjährige alte Brücke wurde mit Fertigstellung der neuen abgebaut und soll noch 2009 im Göschenertal bei der [[Salbithütte]] einen neuen Standort erhalten.<ref>[http://www.beobachter.ch/natur/wissen/artikel/mutige-maenner-am-abgrund/ Beobachter 12/09]</ref><ref>[http://www.salbitbruecke.ch/index.php?page=projekt Projekt Salbitbrücke]</ref> |
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Die Triftbrücke muss überquert werden, wenn man zur Trifthütte gelangen will. Eine der Aufstiegsrouten zur [[Windegghütte]] führt einen zum Westende der Brücke, ohne dass man sie begehen muss. |
Die Triftbrücke muss überquert werden, wenn man zur Trifthütte gelangen will. Eine der Aufstiegsrouten zur [[Windegghütte]] führt einen zum Westende der Brücke, ohne dass man sie begehen muss. |
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== Technische Daten == |
== Technische Daten == |
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Neben der leichteren Zugänglichkeit der Brücke von beiden Seiten wurde bei der neuen Brücke der Gehweg durch seitliche Kanthölzer und das Geländer durch horizontale Seile sicherer gemacht. Mit zwei schräg nach unten verlaufenden Spannseilen wird den Windkräften entgegengewirkt. Je zwei [[Drahtseil|Tragseile]] verlaufen links und rechts auf Gehweghöhe, weitere zwei Tragseile bilden die Handläufe. Die oberen und unteren Tragseile sind durch vertikale Stahlarmaturen miteinander verbunden, die auch als Führungen für die horizontalen Geländerseile dienen. Die Tragseile sind in total 24 2,5 m tiefen Felsankern gehalten, wovon jeder mit 18 [[Metrische Tonne|t]] [[Spannung (Mechanik)|Zuglast]] geprüft wurde |
Neben der leichteren Zugänglichkeit der Brücke von beiden Seiten wurde bei der neuen Brücke der Gehweg durch seitliche Kanthölzer und das Geländer durch horizontale Seile sicherer gemacht. Mit zwei schräg nach unten verlaufenden Spannseilen wird den Windkräften entgegengewirkt. Je zwei [[Drahtseil|Tragseile]] verlaufen links und rechts auf Gehweghöhe, weitere zwei Tragseile bilden die Handläufe. Die oberen und unteren Tragseile sind durch vertikale Stahlarmaturen miteinander verbunden, die auch als Führungen für die horizontalen Geländerseile dienen. Die Tragseile sind in total 24 2,5 m tiefen Felsankern gehalten, wovon jeder mit 18 [[Metrische Tonne|t]] [[Spannung (Mechanik)|Zuglast]] geprüft wurde.<ref>[http://www.sf.tv/sendungen/schweizaktuell/index.php?docid=20090506 Beitrag] in [[Schweiz aktuell]] auf [[SF 1]] vom 6. Mai 2009</ref> Der östliche Brückenkopf liegt ca. 16 m höher als der westliche. |
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* [http://www.gletscherarchiv.de/_media/fotovergleiche/11-330036-triftgletscher.jpg Vergleichsbilder vom Rückgang des Triftgletschers], 1948 |
* [http://www.gletscherarchiv.de/_media/fotovergleiche/11-330036-triftgletscher.jpg Vergleichsbilder vom Rückgang des Triftgletschers], 1948 – 2002 – 2006 |
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[[Kategorie:Hängebrücke]] |
[[Kategorie:Hängebrücke]] |
Version vom 3. Juli 2009, 14:53 Uhr
Triftbrücke | ||
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![]() | ||
Nutzung | Fussgängerbrücke | |
Überführt | Bergweg Bergstation Triftbahn (Unteri Trift) – Trifthütte | |
Unterführt | Triftwasser | |
Ort | Gadmen | |
Konstruktion | Seilbrücke | |
Gesamtlänge | 170 m | |
Breite | 0,8 m | |
Konstruktionshöhe | 1,4 m (inkl. Seilgeländer) | |
Höhe | 100 m | |
Baukosten | 350'000.- CHF | |
Baubeginn | Mai 2009 | |
Eröffnung | 12. Juni 2009 | |
Planer | KWO, Kraftwerke Oberhasli AG | |
Lage | ||
Koordinaten | 670282 / 171885 | |
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Höhe über dem Meeresspiegel | 1720 m |
Die Triftbrücke ist eine Fussgänger-Seilbrücke nach dem Vorbild der nepalesischen Dreiseilbrücken, welche im Gadmertal, im Kanton Bern, Schweiz das Triftwasser überquert. Die Triftbrücke ist die längste und höchstgelegene Seilbrücke Europas.
Geschichte
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d2/6085-6088_-_Gadmertal_-_Triftbr%C3%BCcke.jpg/220px-6085-6088_-_Gadmertal_-_Triftbr%C3%BCcke.jpg)
Früher reichte die Zunge des Triftgletschers bis in die Triftschlucht und ermöglichte so den Alpinisten auf dem Weg zur Trifthütte die Schlucht über den Gletscher zu queren. 1996 war absehbar, dass in Kürze dieser Weg nicht mehr möglich sein würde, da sich der Gletscher rasch zurückzog. Oberhalb der Schlucht bildete sich ein See, der umgangen werden musste.
2004 wurde eine erste Brücke gebaut. Nach kurzer Zeit stellte sich aber heraus, dass die Brücke durch die Windturbulenzen bei Föhnstürmen in der Triftschlucht zu gefährlichem Schaukeln neigte. Dies führte auch immer wieder zu Schäden an Gehfläche und Aufhängung. Ursprünglich für Alpinisten vorgesehen, wurde die Brücke zu einem Touristenmagneten und lockte, nachdem die KWO ihre Werkseilbahn für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte, nun auch schlecht ausgerüstete Wanderer an. Für diese waren die beidseitig exponierten Zugänge ebenfalls ein Risiko. Aus diesen Gründen plante man im Herbst 2008 den Bau einer neuen Brücke, welche den veränderten Anforderungen genügen sollte.
An leicht nach Norden versetzter und 30 m höherer Position entstand so im Frühjahr 2009 in nur sechswöchiger Bauzeit die neue Triftbrücke, die einen sichereren Steg und leichter erreichbare Zugänge aufweist. Mit Seilabspannungen kann sie extremen Windverhältnissen besser widerstehen. Die erst fünfjährige alte Brücke wurde mit Fertigstellung der neuen abgebaut und soll noch 2009 im Göschenertal bei der Salbithütte einen neuen Standort erhalten.[1][2]
Die Triftbrücke muss überquert werden, wenn man zur Trifthütte gelangen will. Eine der Aufstiegsrouten zur Windegghütte führt einen zum Westende der Brücke, ohne dass man sie begehen muss.
Technische Daten
Neben der leichteren Zugänglichkeit der Brücke von beiden Seiten wurde bei der neuen Brücke der Gehweg durch seitliche Kanthölzer und das Geländer durch horizontale Seile sicherer gemacht. Mit zwei schräg nach unten verlaufenden Spannseilen wird den Windkräften entgegengewirkt. Je zwei Tragseile verlaufen links und rechts auf Gehweghöhe, weitere zwei Tragseile bilden die Handläufe. Die oberen und unteren Tragseile sind durch vertikale Stahlarmaturen miteinander verbunden, die auch als Führungen für die horizontalen Geländerseile dienen. Die Tragseile sind in total 24 2,5 m tiefen Felsankern gehalten, wovon jeder mit 18 t Zuglast geprüft wurde.[3] Der östliche Brückenkopf liegt ca. 16 m höher als der westliche.
Alte Triftbrücke[4] | Neue Triftbrücke[5] | |
---|---|---|
Länge | 101,6 m | 170 m |
Höhe | 70 m | 100 m |
Stahl | 220 Teile | 7'500 kg |
Stahlseile | 6 | 5'000 m (Trag und Abspannseile) |
Schrauben | 6'500 | |
Lärchenholzplanken | 210 | 340 |
Baukosten | ca. 100'000 CHF | 350'000 CHF |
Projektleitung | Walter Brog | Walter Brog |
Statik, Konstruktion | Ingenieurbüro Pfaffen, Chur | Ingenieurbüro Pfaffen, Chur |
Bilder
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Sicht vom Gletschersee
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Seilstruktur im Frühlicht
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Östliche Seilanker
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Gehwegkonstruktion von unten
Einzelnachweise
- ↑ Beobachter 12/09
- ↑ Projekt Salbitbrücke
- ↑ Beitrag in Schweiz aktuell auf SF 1 vom 6. Mai 2009
- ↑ Technische Daten (2004)
- ↑ Technische Daten (2009)
Weblinks
- Faszination Trift
- Grimselwelt
- Vergleichsbilder vom Rückgang des Triftgletschers, 1948 – 2002 – 2006