„Territorialkommando Schleswig-Holstein“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Militärische Einheit | {{Infobox Militärische Einheit | ||
|Name = Territorialkommando Schleswig-Holstein<br />Wehrbereichskommando I<br />— TerrKdo | |Name = Territorialkommando Schleswig-Holstein<br />Wehrbereichskommando I<br />— TerrKdo S-H/WBK I — | ||
|Bild = [[Datei:TerrKdo SH.svg|100px]] | |Bild = [[Datei:TerrKdo SH.svg|100px]] | ||
|Beschriftung = Verbandsabzeichen | |Beschriftung = [[Liste der Verbandsabzeichen der Bundeswehr|Verbandsabzeichen]] | ||
|Startdatum = {{FormatDate|1969-07-01}} | |Startdatum = {{FormatDate|1969-07-01}} | ||
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|Truppengattung = | |Truppengattung = | ||
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|Teil_von = [[Datei:BMVg.svg|15px|Verbandsabzeichen des BMVg]] [[Führungsstab des Heeres]] | |Teil_von = [[Datei:BMVg.svg|15px|Verbandsabzeichen des BMVg]] [[Führungsstab des Heeres]] | ||
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<!-- Kommandeure --> | <!-- Kommandeure --> | ||
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|Kommandeur1 =[[Generalmajor]] [[Jürgen von Falkenhayn]] | |Kommandeur1 = [[Generalmajor]] [[Jürgen von Falkenhayn]] | ||
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Das '''Territorialkommando Schleswig-Holstein''' war eines der [[Territorialkommando]]s im [[Territorialheer]] der [[Bundeswehr]]. Sitz des Stabes war [[Kiel]]. | Das '''Territorialkommando Schleswig-Holstein''' war eines der [[Territorialkommando]]s im [[Territorialheer]] der [[Bundeswehr]]. Sitz des Stabes war [[Kiel]]. | ||
Aufgabe dieser 1969 aufgestellten und 1994 aufgelösten [[Höhere Kommandobehörde|höheren Kommandobehörde]] war die Organisation der [[Territorialheer|territorialen Verteidigung]] im | Aufgabe dieser 1969 aufgestellten und 1994 aufgelösten [[Höhere Kommandobehörde|höheren Kommandobehörde]] war die Organisation der [[Territorialheer|territorialen Verteidigung]] im [[Wehrbereichskommando I|Wehrbereich I]]. Der Wehrbereich I umfasste die [[Land (Deutschland)|Länder]] [[Schleswig-Holstein]] und [[Hamburg]]. Von 1969 bis 1994 war der Stab des Territorialkommandos zugleich der Stab des [[Wehrbereichskommando I|Wehrbereichskommandos I]]. | ||
== Aufgaben == | == Aufgaben == | ||
Aufgabe dieser [[Höhere Kommandobehörde|höheren Kommandobehörde]] war die Organisation der [[Territorialheer|territorialen Verteidigung]] im | Aufgabe dieser [[Höhere Kommandobehörde|höheren Kommandobehörde]] war die Organisation der [[Territorialheer|territorialen Verteidigung]] im [[Wehrbereichskommando I|Wehrbereich I]]. Dieser Wehrbereich umfasste die [[Land (Deutschland)|Länder]] [[Hamburg]] und [[Schleswig-Holstein]]. | ||
Der Befehlshaber des Territorialkommandos war nationaler [[Befehlshaber]] gegenüber der ''[[ | Der Befehlshaber des Territorialkommandos war nationaler [[Befehlshaber]] gegenüber der ''[[Allied Forces Northern Europe|Allied Forces Northern Europe (AFNORTH)]]''. Dazu war das Kommando hauptsächlich an der Koordinierung von militärischen Vorhaben im Bereich der [[Territoriale Verteidigung|Territorialen Verteidigung]] mit den [[Dänische Streitkräfte|Dänischen Streitkräften]] beteiligt, die mit dem deutschen Heer im Rahmen des deutsch-dänischen [[Hauptquartier der Alliierten Landstreitkräfte Schleswig-Holstein und Jütland|Hauptquartiers der Alliierten Landstreitkräfte Schleswig-Holstein und Jütland (LANDJUT)]] eng kooperierten. | ||
Dazu führte das Territorialkommando unmittelbar die unterstellten Truppenteile im [[Wehrbereichskommando I|Wehrbereich I]] und weitere unmittelbar unterstellte Truppenteile wie [[Logistiktruppe|Versorgungs-]], [[Fernmeldetruppe (Bundeswehr)|Fernmelde-]], [[ | Dazu führte das Territorialkommando unmittelbar die unterstellten Truppenteile im [[Wehrbereichskommando I|Wehrbereich I]] und weitere unmittelbar unterstellte Truppenteile wie [[Logistiktruppe|Versorgungs-]], [[Fernmeldetruppe (Bundeswehr)|Fernmelde-]], [[Pioniertruppe (Bundeswehr)|Pionier]]- und [[Sanitätskommando|Sanitätskommandos]]. Abweichend von den anderen Territorialkommandos unterstanden dem Territorialkommando Schleswig-Holstein im Frieden einige der [[Korpstruppen]], die im [[Verteidigungsfall]] für [[LANDJUT]] vorgesehen waren. | ||
Ein weiterer Schwerpunkt war die [[Logistiktruppe|Versorgung]] anderer Truppenteile des [[Heer (Bundeswehr)|Feldheeres]] der [[Bundeswehr]], insbesondere der deutschen Anteile von [[LANDJUT]] und der im Frieden meist dem [[I. Korps (Bundeswehr)|I. Korps]] unterstellten [[6. Panzergrenadierdivision (Bundeswehr)|6. Panzergrenadierdivision]]. Falls vereinbart unterstützte das Territorialkommando Nord auch die [[NATO|verbündeten Streitkräfte]] im [[Ausländische Militärbasen in Deutschland|Bereich Norddeutschland]]. Dazu zählte beispielsweise die Versorgung mit Sanitätsmaterial (vgl. [[Sanitätsmateriallager]]) und [[Kraftstoff]] (vgl. [[NATO-Pipeline]]) sowie der [[Ersatzwesen|Personalersatz]]. | Ein weiterer Schwerpunkt war die [[Logistiktruppe|Versorgung]] anderer Truppenteile des [[Heer (Bundeswehr)|Feldheeres]] der [[Bundeswehr]], insbesondere der deutschen Anteile von [[LANDJUT]] und der im Frieden meist dem [[I. Korps (Bundeswehr)|I. Korps]] unterstellten [[6. Panzergrenadierdivision (Bundeswehr)|6. Panzergrenadierdivision]]. Falls vereinbart unterstützte das Territorialkommando Nord auch die [[NATO|verbündeten Streitkräfte]] im [[Ausländische Militärbasen in Deutschland|Bereich Norddeutschland]]. Dazu zählte beispielsweise die Versorgung mit Sanitätsmaterial (vgl. [[Sanitätsmateriallager]]) und [[Kraftstoff]] (vgl. [[NATO-Pipeline]]) sowie der [[Ersatzwesen|Personalersatz]]. | ||
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=== Aufstellung === | === Aufstellung === | ||
[[Datei:Niemannsweg 20 Kiel.jpg|mini|[[Kommandantur]] am Niemannsweg an der [[Kieler Förde]]]] | [[Datei:Niemannsweg 20 Kiel.jpg|mini|[[Kommandantur]] am Niemannsweg an der [[Kieler Förde]]]] | ||
Das Territorialkommando Schleswig-Holstein wurde 1969 in [[Kiel]] ausgeplant. Es übernahm die Aufgaben des zeitgleich außer Dienst gestellten [[Kommando Territoriale Verteidigung|Kommandos Territoriale Verteidigung]] im | Das Territorialkommando Schleswig-Holstein wurde 1969 in [[Kiel]] ausgeplant. Es übernahm die Aufgaben des zeitgleich außer Dienst gestellten [[Kommando Territoriale Verteidigung|Kommandos Territoriale Verteidigung]] im [[Wehrbereichskommando I|Wehrbereich I]]. Für die anderen [[Wehrbereichskommando|Wehrbereiche]] wurden zeitgleich die [[Territorialkommando]]s [[Territorialkommando Nord|Nord]] und [[Territorialkommando Süd|Süd]] neu aufgestellt. Da das Territorialkommando Schleswig-Holstein anders als die beiden anderen Territorialkommandos nur einen Wehrbereich führen sollte, wurde der Stab des bereits 1956 in Kiel aufgestellten [[Wehrbereichskommando I|Wehrbereichskommandos I]] in den Stab des Territorialkommandos integriert. Der [[Befehlshaber]] im Wehrbereich I war gleichzeitig der Befehlshaber des Territorialkommandos Schleswig-Holstein. Die Aufstellung des Stabes des Territorialkommandos erfolgte im Wesentlichen durch Umgliederung des Stabes des Wehrbereichskommandos I. | ||
Zur Koordinierung mit den [[NATO-Kommandostruktur|alliierten Streitkräften]] auf der [[Kimbrische Halbinsel|Jütischen Halbinsel]], also im südlichsten Kommandobereich der ''[[Allied Forces Northern Europe|Allied Forces Northern Europe (AFNORTH)]]'' genauer des nachgeordneten ''[[Allied Command Baltic Approaches|Allied Command Baltic Approaches (BALTAP)]]'', war der Befehlshaber im Wehrbereich I ab 1965 gleichzeitig „Deutscher Bevollmächtigter im Bereich der [[Allied Forces Northern Europe|AFNORTH]]“. Ab 1969 wurde diese [[Dienststellung]] vom Befehlshaber des Territorialkommandos – jetzt vollständig als „Befehlshaber Territorialkommando Schleswig-Holstein / Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH“ bezeichnet – wahrgenommen. | Zur Koordinierung mit den [[NATO-Kommandostruktur|alliierten Streitkräften]] auf der [[Kimbrische Halbinsel|Jütischen Halbinsel]], also im südlichsten Kommandobereich der ''[[Allied Forces Northern Europe|Allied Forces Northern Europe (AFNORTH)]]'' genauer des nachgeordneten ''[[Allied Command Baltic Approaches|Allied Command Baltic Approaches (BALTAP)]]'', war der Befehlshaber im Wehrbereich I ab 1965 gleichzeitig „Deutscher Bevollmächtigter im Bereich der [[Allied Forces Northern Europe|AFNORTH]]“. Ab 1969 wurde diese [[Dienststellung]] vom Befehlshaber des Territorialkommandos – jetzt vollständig als „Befehlshaber Territorialkommando Schleswig-Holstein / Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH“ bezeichnet – wahrgenommen. | ||
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Am 1. November 1969 wurde das Territorialkommando Nord truppendienstlich dem [[Inspekteur des Heeres]] bzw. dem [[Führungsstab des Heeres]] unterstellt | Am 1. November 1969 wurde das Territorialkommando Nord truppendienstlich dem [[Inspekteur des Heeres]] bzw. dem [[Führungsstab des Heeres]] unterstellt | ||
Dem Territorialkommando Schleswig-Holstein unterstanden Ende der [[1980er|80er Jahre]] im Frieden rund 6.500 Soldaten. Im [[Verteidigungsfall]] sollte das Territorialkommando um rund 43.500 [[ | Dem Territorialkommando Schleswig-Holstein unterstanden Ende der [[1980er|80er Jahre]] im Frieden rund 6.500 Soldaten. Im [[Verteidigungsfall]] sollte das Territorialkommando um rund 43.500 [[Reserve (Militärwesen)|Reservisten]] [[Aufwuchs (Militär)|aufwachsen]]. | ||
=== Auflösung === | === Auflösung === | ||
[[Datei:Befehlshaber Territorialkommando Schleswig-Holstein Bundeswehr 1973-1995.svg| | [[Datei:Befehlshaber Territorialkommando Schleswig-Holstein Bundeswehr 1973-1995.svg|mini|[[Liste der Kommandozeichen der Bundeswehr|Stander Befehlshaber „Territorialkommando Schleswig-Holstein / Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH“]]]] | ||
Das Territorialkommando Schleswig-Holstein wurde 1994 aufgelöst. Eine zunächst in der [[Heeresstruktur V]] vorgesehene Verschmelzung mit einem [[Korps]]kommando wurde nicht durchgeführt. | Das Territorialkommando Schleswig-Holstein wurde 1994 aufgelöst. Eine zunächst in der [[Heeresstruktur V]] vorgesehene Verschmelzung mit einem [[Korps]]kommando wurde nicht durchgeführt. | ||
In der Heeresstruktur V wurden die fortbestehenden Truppenteile von [[Feldheer|Feld-]] und [[Territorialheer]] in der Friedensgliederung zusammengefasst. Die territorialen Aufgaben des Territorialkommandos Schleswig-Holstein wurden dem fortbestehenden Wehrbereichskommando I übertragen, das mit der [[6. Panzergrenadierdivision (Bundeswehr)|6. Panzergrenadierdivision | In der Heeresstruktur V wurden die fortbestehenden Truppenteile von [[Feldheer|Feld-]] und [[Territorialheer]] in der Friedensgliederung zusammengefasst. Die territorialen Aufgaben des Territorialkommandos Schleswig-Holstein wurden dem fortbestehenden Wehrbereichskommando I übertragen, das mit der [[6. Panzergrenadierdivision (Bundeswehr)|6. Panzergrenadierdivision]] zum „[[Wehrbereichskommando I]] / 6. Panzergrenadierdivision“ fusioniert wurde. Diese Dienststelle war dem neu aufgestellten [[Heeresführungskommando]] unterstellt. | ||
{{Siehe auch|Landeskommando Hamburg|Landeskommando Schleswig-Holstein}} | {{Siehe auch|Landeskommando Hamburg|Landeskommando Schleswig-Holstein}} | ||
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=== Heeresstruktur III === | === Heeresstruktur III === | ||
Das Territorialkommando gliederte sich in der [[Heeresstruktur III]]: | Das Territorialkommando gliederte sich in der [[Heeresstruktur III]]: | ||
* [[Operative | * [[Truppe für Operative Kommunikation|PSV-Kompanie]] 681 ([[Reserve (Militärwesen)|Mobaufstellung]]) | ||
* Verkehrskommandantur 610 ([[Kiel]]), | * Verkehrskommandantur 610 ([[Kiel]]), | ||
* [[Feldjägertruppe (Bundeswehr)|Feldjägerbataillon 610]] ([[Heide (Holstein)]]), | * [[Feldjägertruppe (Bundeswehr)|Feldjägerbataillon 610]] ([[Heide (Holstein)]]), | ||
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** Instandsetzungsbataillon 610 (Flensburg) | ** Instandsetzungsbataillon 610 (Flensburg) | ||
* [[Sanitätskommando 600]] in [[Hörnum (Sylt)|Hörnum]] | * [[Sanitätskommando 600]] in [[Hörnum (Sylt)|Hörnum]] | ||
** [[ | ** [[Sanitätsdienst Heer|Sanitätsbataillon 610]] | ||
** ein Krankenkraftwagenbataillon | ** ein Krankenkraftwagenbataillon | ||
* [[Heimatschutzkommando 13]] in [[Eutin]] (ab 1981 [[Heimatschutzbrigade 51]])<ref>{{Internetquelle|url=https://invenio.bundesarchiv.de/basys2-invenio/direktlink/9e9a75e7-e9fe-4a31-afef-7ce81392a170/|titel=Territorialkommandos Nord und Süd. BArch, BH 26|werk=invenio|hrsg=Bundesarchiv| | * [[Heimatschutzkommando 13]] in [[Eutin]] (ab 1981 [[Heimatschutzbrigade 51]])<ref>{{Internetquelle |url=https://invenio.bundesarchiv.de/basys2-invenio/direktlink/9e9a75e7-e9fe-4a31-afef-7ce81392a170/ |titel=Territorialkommandos Nord und Süd. BArch, BH 26 |werk=invenio |hrsg=Bundesarchiv |datum=2004 |abruf=2018-07-14}}</ref> | ||
* [[Verteidigungsbezirkskommando|VBK 11]] in Schleswig mit [[Verteidigungskreiskommando|VKK]] 111 (Flensburg), 112 ([[Rendsburg]]) und 113 ([[Bad Segeberg]]) | * [[Verteidigungsbezirkskommando|VBK 11]] in Schleswig mit [[Verteidigungskreiskommando|VKK]] 111 (Flensburg), 112 ([[Rendsburg]]) und 113 ([[Bad Segeberg]]) | ||
* Verfügungstruppenkommando 600 (VfgTrKdo 600) 1974–1981 (Schleswig) | * Verfügungstruppenkommando 600 (VfgTrKdo 600) 1974–1981 (Schleswig) | ||
** verschiedene [[Jägertruppe (Bundeswehr)|Jägerbataillone]], [[Pioniertruppe (Bundeswehr)|Pionier]]- und Fernmeldeeinheiten sowie [[Wallmeister]] | ** verschiedene [[Jägertruppe (Bundeswehr)|Jägerbataillone]], [[Pioniertruppe (Bundeswehr)|Pionier]]- und [[Fernmeldetruppe (Bundeswehr)|Fernmeldeeinheiten]] sowie [[Wallmeister]] | ||
=== Heeresstruktur IV === | === Heeresstruktur IV === | ||
Gliederung des Territorialkommandos Schleswig-Holstein um 1990:<ref>{{Literatur|Titel=Das Territorialkommando Schleswig-Holstein/Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH|Ort=Kiel| | Gliederung des Territorialkommandos Schleswig-Holstein um 1990:<ref>{{Literatur |Titel=Das Territorialkommando Schleswig-Holstein/Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH |Ort=Kiel |Datum=1990}}</ref> | ||
* Verteidigungsbezirkskommando 10 und Standortkommandantur Hamburg (VBK 10 u. StOKdtr Hamburg) seit 1956 | * [[Verteidigungsbezirkskommando 10]] und Standortkommandantur Hamburg (VBK 10 u. StOKdtr Hamburg) seit 1956 | ||
* Verteidigungskreiskommandos 111 Flensburg | * Verteidigungskreiskommandos 111 Flensburg | ||
* Verteidigungskreiskommandos 112 Rendsburg – Osterrönfeld | * Verteidigungskreiskommandos 112 Rendsburg – Osterrönfeld | ||
* Verteidigungskreiskommandos 113 Bad Segeberg | * Verteidigungskreiskommandos 113 Bad Segeberg | ||
* Verteidigungskreiskommandos 114 Lübeck | * Verteidigungskreiskommandos 114 Lübeck | ||
* Verfügungstruppenkommando 41 (VfgTrKdo 41) 1981–1993 (Schleswig) | * [[Verfügungstruppenkommando 41]] (VfgTrKdo 41) 1981–1993 (Schleswig) | ||
** | ** [[Heimatschutzbrigade 61]] | ||
** Heimatschutzregiment 71 | ** Heimatschutzregiment 71 | ||
** Heimatschutzregiment 81 | ** Heimatschutzregiment 81 | ||
** Pionierregiment 60 | ** Pionierregiment 60 | ||
* Versorgungskommando 600 Flensburg | * [[Versorgungskommando 600]] Flensburg | ||
** Instandsetzungsbataillon 610 Flensburg | ** Instandsetzungsbataillon 610 [[Weiche (Flensburg)|Flensburg-Weiche]] | ||
** Nachschubbataillon 610 Seeth | ** Nachschubbataillon 610 [[Seeth]] | ||
** Transportbataillon 610 Heide | ** Transportbataillon 610 Heide | ||
** Nachschubbataillon 620 (Geräteeinheit) Süderlügum | ** Nachschubbataillon 620 (Geräteeinheit) [[Süderlügum]] | ||
** Nachschubausbildungszentrum 600 Heide | ** Nachschubausbildungszentrum 600 Heide | ||
** Instandsetzungsausbildungszentrum 605 Boostedt | ** Instandsetzungsausbildungszentrum 605 Boostedt | ||
** Materialdepots in Ladelund, Silberstedt, Glinde, Bramstedtlund, Kropp, Boostedt | ** Materialdepots in Ladelund, Silberstedt, Glinde, Bramstedtlund, Kropp, Boostedt | ||
* Sanitätskommando 600 Neumünster | * [[Sanitätskommando 600]] Neumünster | ||
* Fernmeldekommando 600 Kiel | * [[Fernmeldekommando 600]] Kiel | ||
** Fernmeldebataillon 610 Rendsburg | ** Fernmeldebataillon 610 Rendsburg | ||
** Fernmeldebataillon 620 Flensburg | ** Fernmeldebataillon 620 Flensburg | ||
** Bereichsfernmeldeführer 117 Hamburg | ** Bereichsfernmeldeführer 117 Hamburg | ||
** Bereichsfernmeldeführer 120 Kiel | ** Bereichsfernmeldeführer 120 Kiel | ||
* Flugabwehrschießplatzkommandantur Todendorf | * [[Truppenübungsplatz Putlos#Truppenübungsplatz Todendorf|Flugabwehrschießplatzkommandantur Todendorf]] | ||
* Truppenübungsplatzkommandantur Putlos | * [[Truppenübungsplatz Putlos|Truppenübungsplatzkommandantur Putlos]] | ||
* Feldjägerbataillon 610 Heide | * Feldjägerbataillon 610 Heide | ||
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== Befehlshaber == | == Befehlshaber == | ||
[[Datei:Vizeadmiral wolfgang benzino.jpg| | [[Datei:Vizeadmiral wolfgang benzino.jpg|mini|[[Wolfgang Benzino]]<br />Befehlshaber Territorialkommando<br />Schleswig-Holstein/ Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH (1. Oktober 1973 – 31. März 1979)]] | ||
Befehlshaber „Territorialkommando Schleswig-Holstein / Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH“ waren: | Befehlshaber „Territorialkommando Schleswig-Holstein / Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH“ waren: | ||
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Das Territorialkommando führte ein [[Verbandsabzeichen]] mit folgender [[Blasonierung]]: | Das Territorialkommando führte ein [[Verbandsabzeichen]] mit folgender [[Blasonierung]]: | ||
:''„Von einer silbernen [[Kordel (Textilie)|Kordel]] mit eingeflochtenem schwarzen Faden gefasst, geteilt zu Schwarz, Rot, Gold in goldenem [[Mittelschild]] ein einköpfiger schwarzer [[Adler (Wappentier)|Adler]], den Kopf nach rechts gewendet, die Flügel offen, aber mit geschlossenem Gefieder, Schnabel, Zunge und [[Adlerfang|Fänge]] von roter Farbe (Bundesadler); der Mittelschild unten begleitet von Wort S H in schwarzen [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Großbuchstaben]].“'' | : ''„Von einer silbernen [[Kordel (Textilie)|Kordel]] mit eingeflochtenem schwarzen Faden gefasst, geteilt zu Schwarz, Rot, Gold in goldenem [[Mittelschild]] ein einköpfiger schwarzer [[Adler (Wappentier)|Adler]], den Kopf nach rechts gewendet, die Flügel offen, aber mit geschlossenem Gefieder, Schnabel, Zunge und [[Adlerfang|Fänge]] von roter Farbe (Bundesadler); der Mittelschild unten begleitet von Wort S H in schwarzen [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Großbuchstaben]].“'' | ||
„S H“ war das [[Akronym]] für Schleswig-Holstein. Die Schildteilung entsprach der [[Flagge Deutschlands]]. Die Motive des Verbandsabzeichens ähnelten im Übrigen dem [[Wappen Deutschlands]]. Der [[Bundesadler]] war das deutsche [[Wappentier]]. Er wurde ähnlich auf den [[Truppenfahnen der Bundeswehr|Truppenfahnen]] abgebildet. Die enge Anlehnung an das Wappen und die Flagge Deutschlands verdeutlichte, dass das Territorialheer und seine Territorialkommandos auch im [[Verteidigungsfall (Deutschland)|Verteidigungsfall]] unter Kommandogewalt des nationalen Befehlshabers blieben und nicht der [[NATO-Kommandostruktur|NATO assigniert]] waren. | „S H“ war das [[Akronym]] für Schleswig-Holstein. Die Schildteilung entsprach der [[Flagge Deutschlands]]. Die Motive des Verbandsabzeichens ähnelten im Übrigen dem [[Wappen Deutschlands]]. Der [[Bundesadler]] war das deutsche [[Wappentier]]. Er wurde ähnlich auf den [[Truppenfahnen der Bundeswehr|Truppenfahnen]] abgebildet. Die enge Anlehnung an das Wappen und die Flagge Deutschlands verdeutlichte, dass das Territorialheer und seine Territorialkommandos auch im [[Verteidigungsfall (Deutschland)|Verteidigungsfall]] unter Kommandogewalt des nationalen Befehlshabers blieben und nicht der [[NATO-Kommandostruktur|NATO assigniert]] waren. | ||
Die Verbandsabzeichen der Kommandobehörden im [[Territorialheer]] waren sich besonders ähnlich. Insbesondere unterschieden sich die Verbandsabzeichen der [[Territorialkommando]]s und der [[Wehrbereichskommando]]s nur durch die Beschriftung. Auch die Verbandsabzeichen des [[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesministeriums der Verteidigung]] und des [[Führungsstab des Heeres|Führungsstabes des Heeres]] waren bis auf den [[Bord (Heraldik)|Bord]] fast identisch. Der bei den Territorialkommandos silber/schwarz geflochtene Rand symbolisierte die Stellung unterhalb des Bundesministeriums der Verteidigung, das entsprechend eine „höherwertige“ goldene Kordel aufwies. | Die Verbandsabzeichen der Kommandobehörden im [[Territorialheer]] waren sich besonders ähnlich. Insbesondere unterschieden sich die Verbandsabzeichen der [[Territorialkommando]]s und der [[Wehrbereichskommando]]s nur durch die Beschriftung. Auch die Verbandsabzeichen des [[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesministeriums der Verteidigung]] und des [[Führungsstab des Heeres|Führungsstabes des Heeres]] waren bis auf den [[Bord (Heraldik)|Bord]] fast identisch. Der bei den Territorialkommandos silber/schwarz geflochtene Rand symbolisierte die Stellung unterhalb des Bundesministeriums der Verteidigung, das entsprechend eine „höherwertige“ goldene Kordel aufwies. | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* {{Literatur|Autor=O.W. Dragoner|Titel=Die Bundeswehr 1989|TitelErg=Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung|Band=2.2 – Heer| | * {{Literatur |Autor=O.W. Dragoner |Titel=Die Bundeswehr 1989 |TitelErg=Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung |Band=2.2 – Heer |Auflage=4 |Datum=2012-02 |Online=https://www.relikte.com/_basis/docs/bw_2_2-4.pdf |Format=PDF |Abruf=2018-07-10}} | ||
* {{Literatur|Autor=Dieter H. Kollmer|Titel=Der „Flugzeugträger“ Schleswig-Holstein. Die Rolle Schleswig-Holsteins in den Verteidigungsplanungen der NATO während des Kalten Krieges | * {{Literatur |Autor=Dieter H. Kollmer |Hrsg=Aaron Jessen, Elmar Moldenhauer, Karsten Biermann |Titel=Der „Flugzeugträger“ Schleswig-Holstein. Die Rolle Schleswig-Holsteins in den Verteidigungsplanungen der NATO während des Kalten Krieges |Sammelwerk=Grenzen überwinden. Schleswig-Holstein, Dänemark & die DDR |Ort=Husum |Datum=2016}} | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* {{Internetquelle|url=https://invenio.bundesarchiv.de/basys2-invenio/direktlink/9e9a75e7-e9fe-4a31-afef-7ce81392a170/|titel=Territorialkommandos Nord und Süd. BArch, BH 26|werk=invenio|hrsg=Bundesarchiv| | * {{Internetquelle |url=https://invenio.bundesarchiv.de/basys2-invenio/direktlink/9e9a75e7-e9fe-4a31-afef-7ce81392a170/ |titel=Territorialkommandos Nord und Süd. BArch, BH 26 |werk=invenio |hrsg=Bundesarchiv |datum=2004 |abruf=2018-07-14}} | ||
* {{Internetquelle |url=https://invenio.bundesarchiv.de/basys2-invenio/direktlink/5e77dbdf-fef5-4036-a585-87fcea7ce504/ |titel=Wehrbereichskommando I/6. Panzergrenadierdivision. BArch, BH 40-1 |werk=invenio |hrsg=Bundesarchiv |datum=2004 | | * {{Internetquelle |url=https://invenio.bundesarchiv.de/basys2-invenio/direktlink/5e77dbdf-fef5-4036-a585-87fcea7ce504/ |titel=Wehrbereichskommando I/6. Panzergrenadierdivision. BArch, BH 40-1 |werk=invenio |hrsg=Bundesarchiv |datum=2004 |abruf=2018-07-14}} | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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|Navigationsleiste aktive und ehemalige Korps mit deutscher Beteiligung | |Navigationsleiste aktive und ehemalige Korps mit deutscher Beteiligung | ||
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|Navigationsleiste aktive und ehemalige Kommandos des deutschen Heeres | |Navigationsleiste aktive und ehemalige Kommandos des deutschen Heeres | ||
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[[Kategorie:Verband im Territorialheer (Bundeswehr)]] | |||
[[Kategorie:Gegründet 1969]] | [[Kategorie:Gegründet 1969]] | ||
[[Kategorie:Historische Organisation (Kiel)]] | [[Kategorie:Historische Organisation (Kiel)]] | ||
[[Kategorie:Aufgelöst 1994]] | [[Kategorie:Aufgelöst 1994]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Territorialkommando|SchleswigHolstein]] | ||
[[Kategorie:Behörde im Heer (Bundeswehr)]] | |||
[[Kategorie:Behörde (Kiel)]] | [[Kategorie:Behörde (Kiel)]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Schleswig-holsteinische Militärgeschichte]] | ||
[[Kategorie:Schleswig-holsteinische Geschichte (20. Jahrhundert)]] |
Aktuelle Version vom 17. Januar 2024, 11:39 Uhr
Territorialkommando Schleswig-Holstein | |
---|---|
![]() Verbandsabzeichen | |
Aktiv | 1. Juli 1969 bis 1. April 1994 |
Staat | ![]() |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | ![]() |
Typ | Territorialkommando |
Unterstellung | ![]() |
Stabssitz | Kiel |
Führung | |
letzter Befehlshaber | Generalmajor Jürgen von Falkenhayn |
Das Territorialkommando Schleswig-Holstein war eines der Territorialkommandos im Territorialheer der Bundeswehr. Sitz des Stabes war Kiel.
Aufgabe dieser 1969 aufgestellten und 1994 aufgelösten höheren Kommandobehörde war die Organisation der territorialen Verteidigung im Wehrbereich I. Der Wehrbereich I umfasste die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg. Von 1969 bis 1994 war der Stab des Territorialkommandos zugleich der Stab des Wehrbereichskommandos I.
Aufgaben
Aufgabe dieser höheren Kommandobehörde war die Organisation der territorialen Verteidigung im Wehrbereich I. Dieser Wehrbereich umfasste die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein.
Der Befehlshaber des Territorialkommandos war nationaler Befehlshaber gegenüber der Allied Forces Northern Europe (AFNORTH). Dazu war das Kommando hauptsächlich an der Koordinierung von militärischen Vorhaben im Bereich der Territorialen Verteidigung mit den Dänischen Streitkräften beteiligt, die mit dem deutschen Heer im Rahmen des deutsch-dänischen Hauptquartiers der Alliierten Landstreitkräfte Schleswig-Holstein und Jütland (LANDJUT) eng kooperierten.
Dazu führte das Territorialkommando unmittelbar die unterstellten Truppenteile im Wehrbereich I und weitere unmittelbar unterstellte Truppenteile wie Versorgungs-, Fernmelde-, Pionier- und Sanitätskommandos. Abweichend von den anderen Territorialkommandos unterstanden dem Territorialkommando Schleswig-Holstein im Frieden einige der Korpstruppen, die im Verteidigungsfall für LANDJUT vorgesehen waren.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Versorgung anderer Truppenteile des Feldheeres der Bundeswehr, insbesondere der deutschen Anteile von LANDJUT und der im Frieden meist dem I. Korps unterstellten 6. Panzergrenadierdivision. Falls vereinbart unterstützte das Territorialkommando Nord auch die verbündeten Streitkräfte im Bereich Norddeutschland. Dazu zählte beispielsweise die Versorgung mit Sanitätsmaterial (vgl. Sanitätsmateriallager) und Kraftstoff (vgl. NATO-Pipeline) sowie der Personalersatz.
Geschichte
Aufstellung
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/22/Niemannsweg_20_Kiel.jpg/220px-Niemannsweg_20_Kiel.jpg)
Das Territorialkommando Schleswig-Holstein wurde 1969 in Kiel ausgeplant. Es übernahm die Aufgaben des zeitgleich außer Dienst gestellten Kommandos Territoriale Verteidigung im Wehrbereich I. Für die anderen Wehrbereiche wurden zeitgleich die Territorialkommandos Nord und Süd neu aufgestellt. Da das Territorialkommando Schleswig-Holstein anders als die beiden anderen Territorialkommandos nur einen Wehrbereich führen sollte, wurde der Stab des bereits 1956 in Kiel aufgestellten Wehrbereichskommandos I in den Stab des Territorialkommandos integriert. Der Befehlshaber im Wehrbereich I war gleichzeitig der Befehlshaber des Territorialkommandos Schleswig-Holstein. Die Aufstellung des Stabes des Territorialkommandos erfolgte im Wesentlichen durch Umgliederung des Stabes des Wehrbereichskommandos I.
Zur Koordinierung mit den alliierten Streitkräften auf der Jütischen Halbinsel, also im südlichsten Kommandobereich der Allied Forces Northern Europe (AFNORTH) genauer des nachgeordneten Allied Command Baltic Approaches (BALTAP), war der Befehlshaber im Wehrbereich I ab 1965 gleichzeitig „Deutscher Bevollmächtigter im Bereich der AFNORTH“. Ab 1969 wurde diese Dienststellung vom Befehlshaber des Territorialkommandos – jetzt vollständig als „Befehlshaber Territorialkommando Schleswig-Holstein / Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH“ bezeichnet – wahrgenommen.
Am 1. November 1969 wurde das Territorialkommando Nord truppendienstlich dem Inspekteur des Heeres bzw. dem Führungsstab des Heeres unterstellt
Dem Territorialkommando Schleswig-Holstein unterstanden Ende der 80er Jahre im Frieden rund 6.500 Soldaten. Im Verteidigungsfall sollte das Territorialkommando um rund 43.500 Reservisten aufwachsen.
Auflösung
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/88/Befehlshaber_Territorialkommando_Schleswig-Holstein_Bundeswehr_1973-1995.svg/220px-Befehlshaber_Territorialkommando_Schleswig-Holstein_Bundeswehr_1973-1995.svg.png)
Das Territorialkommando Schleswig-Holstein wurde 1994 aufgelöst. Eine zunächst in der Heeresstruktur V vorgesehene Verschmelzung mit einem Korpskommando wurde nicht durchgeführt.
In der Heeresstruktur V wurden die fortbestehenden Truppenteile von Feld- und Territorialheer in der Friedensgliederung zusammengefasst. Die territorialen Aufgaben des Territorialkommandos Schleswig-Holstein wurden dem fortbestehenden Wehrbereichskommando I übertragen, das mit der 6. Panzergrenadierdivision zum „Wehrbereichskommando I / 6. Panzergrenadierdivision“ fusioniert wurde. Diese Dienststelle war dem neu aufgestellten Heeresführungskommando unterstellt.
Gliederung
Heeresstruktur III
Das Territorialkommando gliederte sich in der Heeresstruktur III:
- PSV-Kompanie 681 (Mobaufstellung)
- Verkehrskommandantur 610 (Kiel),
- Feldjägerbataillon 610 (Heide (Holstein)),
- zwei Feldersatzbataillone (Mobaufstellung),
- Fernmeldeverbindungsregiment 60 / Fernmeldekommando 600 (Kiel)
- eine Stabskompanie
- Fernmeldenachschubkompanie
- Instandsetzungskompanie
- Fernmeldeausbildungskompanie 601
- Fernmeldebetriebsbataillon 610
- Fernmeldeverbindungsbataillon 620 (Flensburg)
- Artilleriekommandeur
- Stabsbatterie
- zwei Topographiebatterien (eine als Mobaufstellung)
- ein mittleres Feldartilleriebataillon (Mobaufstellung)
- schweres Raketenartilleriebataillon 650
- ABC-Abwehrbataillon 610 (Heide)
- Flugabwehrlehrbataillon 610 der Heeresflugabwehrschule (Rendsburg)
- Pionierkommandeur
- Heeresfliegerstaffel (Mobaufstellung)
- Versorgungskommando 600 in Flensburg
- Stabskompanie
- Nachschubbataillon 610 (Seeth)
- Nachschubbataillon 620
- vier Transportbataillone
- u. a. Transportbataillon 610 (Heide/Holst.)
- ein Betriebsstoff-Transportbataillon
- Instandsetzungsbataillon 610 (Flensburg)
- Sanitätskommando 600 in Hörnum
- Sanitätsbataillon 610
- ein Krankenkraftwagenbataillon
- Heimatschutzkommando 13 in Eutin (ab 1981 Heimatschutzbrigade 51)[1]
- VBK 11 in Schleswig mit VKK 111 (Flensburg), 112 (Rendsburg) und 113 (Bad Segeberg)
- Verfügungstruppenkommando 600 (VfgTrKdo 600) 1974–1981 (Schleswig)
- verschiedene Jägerbataillone, Pionier- und Fernmeldeeinheiten sowie Wallmeister
Heeresstruktur IV
Gliederung des Territorialkommandos Schleswig-Holstein um 1990:[2]
- Verteidigungsbezirkskommando 10 und Standortkommandantur Hamburg (VBK 10 u. StOKdtr Hamburg) seit 1956
- Verteidigungskreiskommandos 111 Flensburg
- Verteidigungskreiskommandos 112 Rendsburg – Osterrönfeld
- Verteidigungskreiskommandos 113 Bad Segeberg
- Verteidigungskreiskommandos 114 Lübeck
- Verfügungstruppenkommando 41 (VfgTrKdo 41) 1981–1993 (Schleswig)
- Heimatschutzbrigade 61
- Heimatschutzregiment 71
- Heimatschutzregiment 81
- Pionierregiment 60
- Versorgungskommando 600 Flensburg
- Instandsetzungsbataillon 610 Flensburg-Weiche
- Nachschubbataillon 610 Seeth
- Transportbataillon 610 Heide
- Nachschubbataillon 620 (Geräteeinheit) Süderlügum
- Nachschubausbildungszentrum 600 Heide
- Instandsetzungsausbildungszentrum 605 Boostedt
- Materialdepots in Ladelund, Silberstedt, Glinde, Bramstedtlund, Kropp, Boostedt
- Sanitätskommando 600 Neumünster
- Fernmeldekommando 600 Kiel
- Fernmeldebataillon 610 Rendsburg
- Fernmeldebataillon 620 Flensburg
- Bereichsfernmeldeführer 117 Hamburg
- Bereichsfernmeldeführer 120 Kiel
- Flugabwehrschießplatzkommandantur Todendorf
- Truppenübungsplatzkommandantur Putlos
- Feldjägerbataillon 610 Heide
Befehlshaber
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/05/Vizeadmiral_wolfgang_benzino.jpg/220px-Vizeadmiral_wolfgang_benzino.jpg)
Befehlshaber Territorialkommando
Schleswig-Holstein/ Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH (1. Oktober 1973 – 31. März 1979)
Befehlshaber „Territorialkommando Schleswig-Holstein / Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH“ waren:
Nr. | Name | Beginn der Amtszeit | Ende der Amtszeit |
---|---|---|---|
12 | Generalmajor Jürgen von Falkenhayn | 31. März 1993 | 1. April 1994 |
11 | Konteradmiral Jürgen Dubois | 1. Oktober 1989 | 31. März 1993 |
10 | Konteradmiral Gustav Carl Liebig | 1. Oktober 1987 | 30. September 1989 |
9 | Konteradmiral Dieter Ehrhardt | 1. Januar 1985 | 30. September 1987 |
8 | Konteradmiral Rudolf Deckert | 1. April 1982 | 31. Dezember 1984 |
7 | Konteradmiral Hans-Arend Feindt | 1. April 1979 | 31. März 1982 |
6 | Konteradmiral Wolfgang Benzino | 1. Oktober 1973 | 31. März 1979 |
5 | Konteradmiral Berthold Jung | 1. Oktober 1970 | 30. September 1973 |
Vorläufer: Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH (ab 10.1965 in Personalunion mit Wehrbereichskommando I):
Nr. | Name | Beginn der Amtszeit | Ende der Amtszeit |
---|---|---|---|
4 | Konteradmiral Friedrich Kemnade | 1. April 1968 | 30. September 1970 |
2 | Konteradmiral Helmut Neuss | 1. Oktober 1965 | 31. März 1968 |
2 | Konteradmiral Hans-Rudolf Rösing | 1. April 1962 | 30. September 1965 |
1 | Konteradmiral Bernhard Rogge | 3. Juni 1957 | 31. März 1962 |
Verbandsabzeichen
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d3/TerrKdo_SH.jpg/220px-TerrKdo_SH.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/81/Stab_TerrKdo_SH.jpg/220px-Stab_TerrKdo_SH.jpg)
Das Territorialkommando führte ein Verbandsabzeichen mit folgender Blasonierung:
- „Von einer silbernen Kordel mit eingeflochtenem schwarzen Faden gefasst, geteilt zu Schwarz, Rot, Gold in goldenem Mittelschild ein einköpfiger schwarzer Adler, den Kopf nach rechts gewendet, die Flügel offen, aber mit geschlossenem Gefieder, Schnabel, Zunge und Fänge von roter Farbe (Bundesadler); der Mittelschild unten begleitet von Wort S H in schwarzen lateinischen Großbuchstaben.“
„S H“ war das Akronym für Schleswig-Holstein. Die Schildteilung entsprach der Flagge Deutschlands. Die Motive des Verbandsabzeichens ähnelten im Übrigen dem Wappen Deutschlands. Der Bundesadler war das deutsche Wappentier. Er wurde ähnlich auf den Truppenfahnen abgebildet. Die enge Anlehnung an das Wappen und die Flagge Deutschlands verdeutlichte, dass das Territorialheer und seine Territorialkommandos auch im Verteidigungsfall unter Kommandogewalt des nationalen Befehlshabers blieben und nicht der NATO assigniert waren.
Die Verbandsabzeichen der Kommandobehörden im Territorialheer waren sich besonders ähnlich. Insbesondere unterschieden sich die Verbandsabzeichen der Territorialkommandos und der Wehrbereichskommandos nur durch die Beschriftung. Auch die Verbandsabzeichen des Bundesministeriums der Verteidigung und des Führungsstabes des Heeres waren bis auf den Bord fast identisch. Der bei den Territorialkommandos silber/schwarz geflochtene Rand symbolisierte die Stellung unterhalb des Bundesministeriums der Verteidigung, das entsprechend eine „höherwertige“ goldene Kordel aufwies.
Literatur
- O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung. 4. Auflage. 2.2 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 10. Juli 2018]).
- Dieter H. Kollmer: Der „Flugzeugträger“ Schleswig-Holstein. Die Rolle Schleswig-Holsteins in den Verteidigungsplanungen der NATO während des Kalten Krieges. In: Aaron Jessen, Elmar Moldenhauer, Karsten Biermann (Hrsg.): Grenzen überwinden. Schleswig-Holstein, Dänemark & die DDR. Husum 2016.
Weblinks
- Territorialkommandos Nord und Süd. BArch, BH 26. In: invenio. Bundesarchiv, 2004, abgerufen am 14. Juli 2018.
- Wehrbereichskommando I/6. Panzergrenadierdivision. BArch, BH 40-1. In: invenio. Bundesarchiv, 2004, abgerufen am 14. Juli 2018.
Einzelnachweise
- ↑ Territorialkommandos Nord und Süd. BArch, BH 26. In: invenio. Bundesarchiv, 2004, abgerufen am 14. Juli 2018.
- ↑ Das Territorialkommando Schleswig-Holstein/Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH. Kiel 1990.
Koordinaten: 54° 21′ 0,2″ N, 10° 8′ 35,6″ O