„Snider-Enfield Rifle“ – Versionsunterschied
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Für die Konversion der englischen Infanteriegewehre vom Typ [[Enfield Rifled Musket]] 1853 |
Nach der [[Schlacht bei Königgrätz]] erschien es notwendig, die Armeen mit modernen Hinterladern umzubauen. Für die Konversion der englischen Infanteriegewehre vom Typ [[Enfield Rifled Musket]] 1853 legte der Amerikaner Jacob Snider noch im Jahre 1866 dem britischen Board of Ordnance (BO) Pläne vor, die Vorderlader in einschüssige Hinterlader umzubauen. Dazu wurde ein Teil des Laufes im Bereich vor der [[Schwanzschraube]] aufgefräst und ein [[Klappenverschluss]] System Tabatiere eingebaut. Später folgten Versionen für die kürzeren Sergeant-Gewehre und Karabiner. |
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Das vorhandene Kaliber. 577 der Enfield Rifled Musket (manche Gewehre bekamen allerdings einen neuen Lauf aus Stahl) wurde beibehalten, allerdings konstruierte Colonel Boxer eine Patrone mit [[Zentralfeuerzündung]]. Der Produktionsstart des Hinterladergewehrs war 1863, das Produktionsende 1875. |
Das vorhandene Kaliber. 577 der Enfield Rifled Musket (manche Gewehre bekamen allerdings einen neuen Lauf aus Stahl) wurde beibehalten, allerdings konstruierte Colonel Boxer eine Patrone mit [[Zentralfeuerzündung]]. Der Produktionsstart des Hinterladergewehrs war 1863, das Produktionsende 1875. |
Version vom 7. Mai 2018, 18:45 Uhr
Snider-Enfield Rifle | |
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Nepalese Snider.jpg | |
Allgemeine Information | |
Zivile Bezeichnung | Snider-Enfield |
Entwickler/Hersteller | Royal Small Arms Factory |
Entwicklungsjahr | 1860 |
Produktionszeit | 1863 bis 1875 |
Modellvarianten | Kurzgewehr für Sergeants bzw. für die Marine, Artillerie-Karabiner sowie Kavallerie-Karabiner |
Waffenkategorie | Hinterlader |
Ausstattung | |
Gesamtlänge | 1250 mm |
Gewicht (ungeladen) | 3,8 kg |
Technische Daten | |
Kaliber | .577 Snider (14,7 × 51 mm R) |
Munitionszufuhr | Einzelpatronen |
Kadenz | 7 Schuss/min |
Anzahl Züge | 3-5 |
Drall | 1:78"= 1:198 cm, 1:48"=1:119 cm |
Visier | offene Visierung |
Verschluss | Klappenverschluss |
Ladeprinzip | Einzellader |
Listen zum Thema |
Das Snider-Enfield ist ein englisches Hinterlader-Gewehr des 19. Jahrhunderts im Kaliber .577 Snider (14,7 × 51 mm R). Es wurde von der Royal Small Arms Factory in Enfield hergestellt.
Baugeschichte
Nach der Schlacht bei Königgrätz erschien es notwendig, die Armeen mit modernen Hinterladern umzubauen. Für die Konversion der englischen Infanteriegewehre vom Typ Enfield Rifled Musket 1853 legte der Amerikaner Jacob Snider noch im Jahre 1866 dem britischen Board of Ordnance (BO) Pläne vor, die Vorderlader in einschüssige Hinterlader umzubauen. Dazu wurde ein Teil des Laufes im Bereich vor der Schwanzschraube aufgefräst und ein Klappenverschluss System Tabatiere eingebaut. Später folgten Versionen für die kürzeren Sergeant-Gewehre und Karabiner.
Das vorhandene Kaliber. 577 der Enfield Rifled Musket (manche Gewehre bekamen allerdings einen neuen Lauf aus Stahl) wurde beibehalten, allerdings konstruierte Colonel Boxer eine Patrone mit Zentralfeuerzündung. Der Produktionsstart des Hinterladergewehrs war 1863, das Produktionsende 1875.
Funktion
Der Verschlussblock ist an einer an der rechten Waffenseite befindlichen, parallel zur Laufachse befindlichen Achse drehbar gelagert und auf der Achse zudem verschiebbar. Um die Waffe zu laden, wird der Hahn in die Ruhrast gelegt. Dann wird der Verschlussblock nach rechts geschwenkt; eine Patrone wird in die Mulde (die ursprünglich Teil des Laufes war) gelegt und mit dem Daumen nach vorn in das Patronenlager geschoben. Der Verschluss wird wieder zurückgeschwenkt und liegt jetzt zwischen der Patrone und der Schwanzschraube. Vor dem Schießen wird der Hahn vollständig gespannt. Wird der Abzug gezogen, wird der Hahn freigegeben und schnellt nach vorn, wo er auf den federnd gelagerten Schlagbolzen trifft und dessen Spitze in das Zündhütchen der Patrone treibt. Zum Entladen wird der Hahn wieder in die Ruhrast gebracht und der Verschluss nach rechts geschwenkt. Eine Nase vorn am Verschluss greift dabei hinter den Rand der Patronenhülse. Wird der Verschluss entlang seiner Achse nach hinten gezogen, zieht die Nase die Hülse aus dem Patronenlager; mit einer Drehung der Waffe um die Längsachse wird die Hülse aus der Waffe geschüttelt.
Wirkung
Bei den Schießversuchen durch das Board of Ordnance durchschlugen die Snider-Geschosse auf 30 yards 11 halbzöllige Bretter. Die Konstruktion von Westley-Richards („Monkey Tail“) durchschlug zwar 16 Bretter, war aber nicht ganz gasdicht und nicht so funktionssicher wie das Snider-System.
Literatur
- Aufsätze
- Manfred Rosenberger: Ideen geklaut. Die Patrone .577 Snider/Boxer. In: DWJ, Bd. 41 (2015), Heft 7, S. 94-95, ISSN 0341-8936
- Heino Hintermeier: Aus Vorderladern werden leistungsfähige Hinterlader. In: DWJ, Bd. 37 (2002), Heft 7, S. 64-73, ISSN 0341-8936
- Henry Darapsky: Die Umänderung des englischen Enfield-Gewehres in ein Hinterladungs-Gewehr. In: Polytechnisches Journal, Bd. 182 (1866), Nr. 79, S. 283–285
- Henry Darapsky: Das Snider-Enfield-Gewehr und seine momentanen Mißerfolge. In: Polytechnisches Journal, Bd. 184 (1867), Nr. 29, S. 126–129
- Bücher
- Charles J. Purdon: Jacob Snider's action & E. M. Boxer's cartridge. The Snider-Enfield rifle (Historical Arms; Bd. 24). Museum Restoration Service, Bloomfield 1990, ISBN 0-919316-24-7
- Jan Boger: Schwarzpulver-Digest. Das Handbuch für den Vorderlader-Schützen. Waffen, Munition, Zubehör. 2. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01056-9
- William Greener: Modern Breechloading Systems. London 1871
- Heinrich von Löbell: Des Zündnadelgewehrs Geschichte und Konkurrenten. Vortrag, gehalten in der Versammlung der militärischen Gesellschaft zu Berlin am 30. November 1866. Mittler, Berlin 1867
- Frank C. Barnes: „Cartridges of the world“, 3rd Ed., DBI Books, inc., Northfield Illinois,S.204-205
Weblinks
- John Walter: Snider rifles in Nepal (online-PDF 1,04 MB) ( vom 7. Mai 2018 im Internet Archive)
Einzelnachweise
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