Slatan Dudow

Dudow 1955 neben Johannes R. Becher

Slátan Theodor Dudow (bulgarisch Златан Дудов; * 30. Januar 1903 in Zaribrod, Bulgarien; † 12. Juli 1963 nach einem Autounfall in Fürstenwalde/Spree) war ein bulgarischer Filmregisseur und Drehbuchautor, der hauptsächlich in Deutschland tätig war.

Dudow kam 1922 nach Berlin und studierte Theaterwissenschaft. Nach einer Hospitationsreise 1929 nach Moskau inszenierte er Bertolt Brechts Die Maßnahme und drehte den dokumentarischen Film Wie der Berliner Arbeiter wohnt für die kommunistische Prometheus Filmgesellschaft. Der Höhepunkt seines Schaffens wird der proletarische Propagandafilm Kuhle Wampe (1932), ein die elenden Lebensbedingungen der Arbeiter in der Zeit der Weltwirtschaftskrise entlarvender Klassiker. Er ist der bedeutendste kommunistisch-proletarische Film Deutschlands. Die Filmzensur gab ihn erst im dritten Anlauf zur öffentlichen Vorführung frei. Bereits im März 1933 wurde er von den neuen faschistischen Machthabern wieder verboten. Dudow emigrierte nach Frankreich, wo er 1934 den noch in Deutschland begonnenen Film Seifenblasen fertigstellte. Nach 1945 kehrte er in den Osten Deutschlands zurück und zählte dort mit den Filmen Unser täglich Brot (1949), Frauenschicksale (1952) und Verwirrung der Liebe (1959) zu den wichtigsten Regisseuren der Anfangszeit der DEFA.

Filme

Grab von Slátan Dudow auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin.
  • 1930: Zeitprobleme: Wie der Arbeiter wohnt Regie
  • 1932: Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt? Regie
  • 1934: Seifenblasen Regie, Drehbuch, Schnitt
  • 1949: Unser täglich Brot Regie, Drehbuch
  • 1950: Immer bereit Drehbuch
  • 1950: Familie Benthin Regie, Drehbuch
  • 1952: Frauenschicksale Regie, Drehbuch
  • 1954: Stärker als die Nacht Regie
  • 1956: Der Hauptmann von Köln Regie, Drehbuch
  • 1959: Verwirrung der Liebe Regie, Drehbuch
  • 1963: Christine (unvollendet) Regie, Drehbuch

Auszeichnungen