„Simson S 51“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Asbch (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Asbch (Diskussion | Beiträge) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 39: | Zeile 39: | ||
== Motorkonzept == |
== Motorkonzept == |
||
Die wesentliche Neuerung der S 51 gegenüber ihrem Vorgänger, der S 50, ist der neu entwickelte [[Zweitaktmotor]] ([[M541 (Motor)|M531/541]] bzw. M542 bei den S 51/1-Modellen), der durch ein geändertes Hub-Bohrungs-Verhältnis sowie außenliegende Kurbelwellendichtringe wartungsfreundlicher und |
Die wesentliche Neuerung der S 51 gegenüber ihrem Vorgänger, der S 50, ist der neu entwickelte [[Zweitaktmotor]] ([[M541 (Motor)|M531/541]] bzw. M542 bei den S 51/1-Modellen), der durch ein geändertes Hub-Bohrungs-Verhältnis sowie außenliegende Kurbelwellendichtringe wartungsfreundlicher gebaut und im Drehmoment leicht erhöht. Das Benzin-Öl-Gemisch übernahm auf Grund dieser Anordnung der Wellendichtringe von nun an die Schmierung der Kurbelwellenlager, wodurch eine gegenüber den Vorgängermotoren um 100 ml verringerte Getriebeölfüllmenge von nur noch 400ml nötig war. |
||
Die serienmäßige S 50 war dafür bekannt, dass sie trotz 60 km/h zulässiger Höchstgeschwindigkeit des Öfteren auf ebener Strecke bis zu 70 km/h „auf den Tacho“ brachte, selbst mit Beifahrer. (Da ein Tacho nicht zu wenig anzeigen darf, lag die tatsächlich erreichte Geschwindigkeit etwas unter 70 km/h, jedoch immer noch deutlich über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.) Hingegen tat sich dieses Modell besonders an Steigungen dann entsprechend schwer. Mit dem Langhubkonzept des neuen Motors erzielte man spürbar mehr Durchzugskraft im mittleren Drehzahlbereich und einen um ca. elf Prozent gesenkten Kraftstoffverbrauch. Weiterhin beabsichtigte Simson mit der neuen Motorkonstruktion einen etwas deutlicheren Leistungsabfall oberhalb der bei 60 km/h anliegenden Drehzahl (ca. 6800/min<ref>''Reparaturanleitung für Simson-Zweiradfahrzeuge S 51/1, S 70/1 und SR 50/1 / SR 80/1.'' S. 20.</ref>) Mit dem etwas kräftigerem Motor wurde die zulässige Gesamtmasse des S 51 (und auch der „Schwalbe“ mit S 51-Motor) bei annähernd gleichbleibendem Leergewicht (eigentlich Leermasse) auf 260 kg (S 50: 230 kg) angehoben. |
Die serienmäßige S 50 war dafür bekannt, dass sie trotz 60 km/h zulässiger Höchstgeschwindigkeit des Öfteren auf ebener Strecke bis zu 70 km/h „auf den Tacho“ brachte, selbst mit Beifahrer. (Da ein Tacho nicht zu wenig anzeigen darf, lag die tatsächlich erreichte Geschwindigkeit etwas unter 70 km/h, jedoch immer noch deutlich über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.) Hingegen tat sich dieses Modell besonders an Steigungen dann entsprechend schwer. Mit dem Langhubkonzept (Erhöhung des Kolbenhubes und Reduzierung der Bohrung) des neuen Motors erzielte man spürbar mehr Durchzugskraft im mittleren Drehzahlbereich und einen um ca. elf Prozent gesenkten Kraftstoffverbrauch. Weiterhin beabsichtigte Simson mit der neuen Motorkonstruktion einen etwas deutlicheren Leistungsabfall oberhalb der bei 60 km/h anliegenden Drehzahl (ca. 6800/min<ref>''Reparaturanleitung für Simson-Zweiradfahrzeuge S 51/1, S 70/1 und SR 50/1 / SR 80/1.'' S. 20.</ref>) Mit dem etwas kräftigerem Motor wurde die zulässige Gesamtmasse des S 51 (und auch der „Schwalbe“ mit S 51-Motor) bei annähernd gleichbleibendem Leergewicht (eigentlich Leermasse) auf 260 kg (bei der S 50: 230 kg) angehoben. |
||
Die vorgesehene Grenznutzungsdauer des neuen Triebwerks stieg auf 40.000 km. |
Die vorgesehene Grenznutzungsdauer des neuen Triebwerks stieg im Vergleich zu den M5x Motoren der S50 von 25.000 km auf 40.000 km. |
||
Darüber hinaus wurde dieser Motor nun auch mit einem Vierganggetriebe angeboten. Die neue Motorengeneration hatte gegenüber der Baureihe M52/53/54 mit Klauenschaltung eine [[Ziehkeil]]schaltung, die einfacher und preisgünstiger zu fertigen war. Bei dieser konnte die Anzahl der Gänge (drei oder vier) mit wenig Aufwand variiert werden. Nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]] wurde dieser Motor |
Darüber hinaus wurde dieser Motor nun auch mit einem Vierganggetriebe angeboten. Die neue Motorengeneration hatte gegenüber der Baureihe M52/53/54 mit Klauenschaltung eine [[Ziehkeil]]schaltung, die einfacher und preisgünstiger zu fertigen war. Bei dieser konnte die Anzahl der Gänge (drei oder vier) mit wenig Aufwand variiert werden. Nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]] wurde dieser Motor zusätzlich mit fünf Gangstufen produziert. Sechs-Gang Getriebe sind in kleinserien inzwischen auch verfügbar. |
||
Die Kickstarterwelle, die bei Stürzen oft verbogen wurde (was dann auch ggf. Ölaustritt zur Folge hatte), konnte bei den Vorgängermotoren nur durch ein sehr aufwendiges Zerlegen des Motor-/Getriebeblocks gewechselt werden. Beim neuen Motor war der Wechsel der Welle sogar bei eingebautem Motor-/Getriebeblock möglich. Während ein Zahnradsegment beim Starten des Vorgängermotors in ein auf der Abtriebswelle sitzendes Zahnrad eingriff, wurde das Drehmoment des Kickstarters beim neuen Motor mit einem Freilauf übertragen. Das vermied ein Blockieren des Kickstarters durch Zahn-auf-Zahn-Stellungen. |
Die Kickstarterwelle, die bei Stürzen oft verbogen wurde (was dann auch ggf. Ölaustritt zur Folge hatte), konnte bei den Vorgängermotoren nur durch ein sehr aufwendiges Zerlegen des Motor-/Getriebeblocks gewechselt werden. Beim neuen Motor war der Wechsel der Welle sogar bei eingebautem Motor-/Getriebeblock möglich. Während ein Zahnradsegment beim Starten des Vorgängermotors in ein auf der Abtriebswelle sitzendes Zahnrad eingriff, wurde das Drehmoment des Kickstarters beim neuen Motor mit einem Freilauf übertragen. Das vermied ein Blockieren des Kickstarters durch Zahn-auf-Zahn-Stellungen. |
||
Kennzeichnend für das Mokick war eine einfache, anspruchslose Technik sowie das Fahrwerk, welches praktisch unverändert in den Nachfolgemodellen bis 2002 weiterproduziert wurde. Die Reichweite betrug mit einer Tankfüllung über 300 km. Durch diverse Anbauteile, wie etwa eine Knieschutzdecke, Beinschild und Kofferträger (zur Montage der auch bei [[Motorradwerk Zschopau|MZ]] verwendeten 26-Liter [[Pneumant]]-Koffer) konnte man den Gebrauchswert des Mokicks steigern. Auch eine Anhängerkupplung und -steckdose konnten angebaut werden. Beim Anschließen des Steckers des Anhängers wurde die rückwärtige Beleuchtung des Zugfahrzeugs außer Betrieb gesetzt. Die zulässige Anhängelast betrug 60 kg bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit des Gespanns von 40 km/h. Fast alle Anbauteile waren kompatibel zum Vorgängermodell; sogar der Motor kann wahlweise zwischen S 50, S 51, den [[Simson Schwalbe|Schwalbe]]-Modellen KR 51/2 und dem Roller SR 50 getauscht werden. |
Kennzeichnend für das Mokick war eine einfache, anspruchslose Technik sowie das Fahrwerk, welches praktisch unverändert in den Nachfolgemodellen bis 2002 weiterproduziert wurde. Die Reichweite betrug mit einer Tankfüllung knapp über 300 km. Durch diverse Anbauteile, wie etwa eine Knieschutzdecke, Beinschild und Kofferträger (zur Montage der auch bei [[Motorradwerk Zschopau|MZ]] verwendeten 26-Liter [[Pneumant]]-Koffer) konnte man den Gebrauchswert des Mokicks steigern. Auch eine Anhängerkupplung und -steckdose konnten angebaut werden. Beim Anschließen des Steckers des Anhängers wurde die rückwärtige Beleuchtung des Zugfahrzeugs außer Betrieb gesetzt. Die zulässige Anhängelast betrug 60 kg bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit des Gespanns von 40 km/h. Fast alle Anbauteile waren kompatibel zum Vorgängermodell; sogar der Motor kann wahlweise zwischen S 50, S 51, den [[Simson Schwalbe|Schwalbe]]-Modellen KR 51/2 und dem Roller SR 50 getauscht werden. |
||
Innerhalb der ersten Baujahre wurden häufig noch Teile der S 50-Baureihe verwendet, wie z. B. das vordere Schutzblech mit zusätzlicher Verstrebung, das Rücklicht mit 100 mm Durchmesser, Metallschale und Rücklichtkappe mit zwei Verschraubungen sowie einer IFA-Raute und einem kleinen Simson-Schriftzug auf dem Tank. In den späteren Baujahren war dies nicht mehr der Fall. |
Innerhalb der ersten Baujahre wurden häufig noch Teile der S 50-Baureihe verwendet, wie z. B. das vordere Schutzblech mit zusätzlicher Verstrebung, das Rücklicht mit 100 mm Durchmesser, Metallschale und Rücklichtkappe mit zwei Verschraubungen sowie einer IFA-Raute und einem kleinen Simson-Schriftzug auf dem Tank. In den späteren Baujahren war dies nicht mehr der Fall. |
||
Zeile 75: | Zeile 75: | ||
=== Situation bei Re-Importen === |
=== Situation bei Re-Importen === |
||
Eine Einschränkung besteht dahingehend, dass die 60 km/h-Ausnahmeregelung laut Einigungsvertrag nur für Mopeds im Sinne der Bestimmungen der DDR gilt. Dieser Umstand liegt vor, wenn das [[Kraftfahrt-Bundesamt|KBA]] der jeweiligen Rahmennummer auch eine allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) zuordnen kann. Für Export-Mopeds wurde damals jedoch keine ABE zugeordnet, was dazu führt, dass für die zahlreichen Re-Importe von Simson-Mopeds auch heute keine ABE vorliegt und die 60-km/h-Ausnahmeregelung nicht gilt. |
Eine Einschränkung besteht dahingehend, dass die 60 km/h-Ausnahmeregelung laut Einigungsvertrag nur für Mopeds im Sinne der Bestimmungen der DDR gilt. Dieser Umstand liegt vor, wenn das [[Kraftfahrt-Bundesamt|KBA]] der jeweiligen Rahmennummer auch eine allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) zuordnen kann oder für das Mokick originale DDR-Papiere vorhanden sind. Für Export-Mopeds wurde damals jedoch keine ABE zugeordnet, was dazu führt, dass für die zahlreichen Re-Importe von Simson-Mopeds auch heute keine ABE vorliegt und die 60-km/h-Ausnahmeregelung nicht gilt. |
||
Es gilt zu beachten, dass das KBA keine ABE-Abschrift erteilt, wenn dieses nicht zweifellos nachweisen kann, dass das entsprechende Fahrzeug vor dem 28.02.1992 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zugelassen wurde. Bei Absage des KBA bezüglich einer ABE-Abschrift ist es dennoch möglich eine entsprechende Abnahme zur Erlangung einer Betriebserlaubnis mit vmax von 60 km/h zu erlangen. |
|||
Beim Kauf eines Simson-Mopeds sollte daher stets auf das Vorliegen eines vom KBA ausgestellten Abdrucks der ABE, eines (ebenfalls gültigen) DDR-Registrierscheins oder eines Gutachtens nach [https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__21.html § 21] der StvZO mit einer eingetragenen Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h geachtet werden, auf welchem der vermerk "Betriebseraubnis Erteilt" mit einem Stempel der Zulassungsstelle befindlich ist (vorher hat das Gutachten nicht den Charakter einer gültigen Betriebserlaubnis). |
|||
Originale DDR-Registrierscheine werden auf Grund der Besonderheit der Ausnahmeregelung heutzutage regelmäßig gefälscht, Dd die vorlagen für diese als "Samlerstück" frei verkäuflich ist und die sämtliche fahrzeugspezifischen Daten (Farbe, Fahrgestellnummer, etc.) auch damals nur per Hand eingetragen wurden. Hierbei werden Re-Importe durch Händler günstig erworben, mit einem gefälschten Registrierschein versehen und als Originalfahrzeug teurer weiter verkauft. |
|||
Ohne entsprechende Papiere gilt die 60-Km/h-Ausnahmeregelung nicht. Soll ein Re-Import in Deutschland gefahren werden, ist eine Einzelabnahme zur Ausstellung einer Betriebserlaubnis erforderlich. In diesem Fall muss das Moped allerdings bauartbedingt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h umgerüstet werden (gemäß der allgemeinen Ausnahmeregelung für bis 2001 in Verkehr gekommene Kleinkrafträder), wenn es mit Fahrerlaubnisklasse AM gefahren werden soll. Diese Einschränkungen sind von hoher Relevanz, da andernfalls nicht nur das Fahren ohne gültige Fahrerlaubnis, sondern auch Fahren ohne gültige Haftpflichtversicherung vorliegt, was schwerwiegende Konsequenzen haben kann. |
|||
==== Bauartmerkmale bei Re-Importen ==== |
|||
Re-Import Fahrzeuge der Marke Simson besitzen oft eine geringere Ausstattung (Hupe am Lenker anstatt einer elektrischen Hupe, keine Blinker) und besitzen am Typenschild an der Lenkeraufnahme des Rahmens meist kennzeichen wie "CM50", "50ccm", "CM50ccm", C”, “H”, “HA” oder “D”. <ref>{{Internetquelle |url=https://zweitaktfreunde-emsland.de/simson-guide/ |titel=Simson Guide – Zweitaktfreunde-Emsland e.V. |sprache=de-DE |abruf=2024-02-21}}</ref> |
|||
=== Sonstiges === |
=== Sonstiges === |
Version vom 21. Februar 2024, 21:35 Uhr
Simson | |
---|---|
![]() S 51 B2-4 von 1980, unrestaurierter Originalzustand | |
Simson S 51 | |
Hersteller | VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Simson Suhl |
Produktionszeitraum | 1980 bis 1990 |
Klasse | Kleinkraftrad |
Motordaten | |
Einzylinder-Zweitakt-Ottomotor | |
Hubraum (cm³) | 49,8 |
Leistung (kW/PS) | 2,7/3,7 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 60 |
Getriebe | 3- oder 4-Gang |
Antrieb | Kette |
Bremsen | Trommeln |
Leergewicht (kg) | 78,5 |
Vorgängermodell | Simson S 50 |
Nachfolgemodell | Simson S53 |
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ae/Simson_logo.svg/220px-Simson_logo.svg.png)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cb/Simson_S51_Elektronik.jpg/220px-Simson_S51_Elektronik.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c0/Simson_S51_Comfort_from_1989_original_condition.jpg/220px-Simson_S51_Comfort_from_1989_original_condition.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6f/Simson_S_51_Jubil%C3%A4umsexemplar.jpg/220px-Simson_S_51_Jubil%C3%A4umsexemplar.jpg)
Die Simson S 51 ist ein vom VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk „Ernst Thälmann“ unter dem Markennamen Simson zwischen 1980 und 1991 hergestelltes Mokick. Die S 51 ist das direkte Nachfolgemodell der S 50. Mit über 1,6 Millionen[1] produzierten Fahrzeugen ist die S 50/S 51-Reihe das meistgebaute Kleinkraftrad Deutschlands.
Die S 50/S 51 kann in Deutschland entsprechend einer Ausnahmeregelung im Einheitsvertrag trotz der Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h als Kleinkraftrad mit einem Versicherungskennzeichen zulassungsfrei gefahren werden (Führerscheinklasse AM). Diese Ausnahme gilt nicht für Re-Importe.
Motorkonzept
Die wesentliche Neuerung der S 51 gegenüber ihrem Vorgänger, der S 50, ist der neu entwickelte Zweitaktmotor (M531/541 bzw. M542 bei den S 51/1-Modellen), der durch ein geändertes Hub-Bohrungs-Verhältnis sowie außenliegende Kurbelwellendichtringe wartungsfreundlicher gebaut und im Drehmoment leicht erhöht. Das Benzin-Öl-Gemisch übernahm auf Grund dieser Anordnung der Wellendichtringe von nun an die Schmierung der Kurbelwellenlager, wodurch eine gegenüber den Vorgängermotoren um 100 ml verringerte Getriebeölfüllmenge von nur noch 400ml nötig war.
Die serienmäßige S 50 war dafür bekannt, dass sie trotz 60 km/h zulässiger Höchstgeschwindigkeit des Öfteren auf ebener Strecke bis zu 70 km/h „auf den Tacho“ brachte, selbst mit Beifahrer. (Da ein Tacho nicht zu wenig anzeigen darf, lag die tatsächlich erreichte Geschwindigkeit etwas unter 70 km/h, jedoch immer noch deutlich über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.) Hingegen tat sich dieses Modell besonders an Steigungen dann entsprechend schwer. Mit dem Langhubkonzept (Erhöhung des Kolbenhubes und Reduzierung der Bohrung) des neuen Motors erzielte man spürbar mehr Durchzugskraft im mittleren Drehzahlbereich und einen um ca. elf Prozent gesenkten Kraftstoffverbrauch. Weiterhin beabsichtigte Simson mit der neuen Motorkonstruktion einen etwas deutlicheren Leistungsabfall oberhalb der bei 60 km/h anliegenden Drehzahl (ca. 6800/min[2]) Mit dem etwas kräftigerem Motor wurde die zulässige Gesamtmasse des S 51 (und auch der „Schwalbe“ mit S 51-Motor) bei annähernd gleichbleibendem Leergewicht (eigentlich Leermasse) auf 260 kg (bei der S 50: 230 kg) angehoben.
Die vorgesehene Grenznutzungsdauer des neuen Triebwerks stieg im Vergleich zu den M5x Motoren der S50 von 25.000 km auf 40.000 km.
Darüber hinaus wurde dieser Motor nun auch mit einem Vierganggetriebe angeboten. Die neue Motorengeneration hatte gegenüber der Baureihe M52/53/54 mit Klauenschaltung eine Ziehkeilschaltung, die einfacher und preisgünstiger zu fertigen war. Bei dieser konnte die Anzahl der Gänge (drei oder vier) mit wenig Aufwand variiert werden. Nach der Wende wurde dieser Motor zusätzlich mit fünf Gangstufen produziert. Sechs-Gang Getriebe sind in kleinserien inzwischen auch verfügbar.
Die Kickstarterwelle, die bei Stürzen oft verbogen wurde (was dann auch ggf. Ölaustritt zur Folge hatte), konnte bei den Vorgängermotoren nur durch ein sehr aufwendiges Zerlegen des Motor-/Getriebeblocks gewechselt werden. Beim neuen Motor war der Wechsel der Welle sogar bei eingebautem Motor-/Getriebeblock möglich. Während ein Zahnradsegment beim Starten des Vorgängermotors in ein auf der Abtriebswelle sitzendes Zahnrad eingriff, wurde das Drehmoment des Kickstarters beim neuen Motor mit einem Freilauf übertragen. Das vermied ein Blockieren des Kickstarters durch Zahn-auf-Zahn-Stellungen.
Kennzeichnend für das Mokick war eine einfache, anspruchslose Technik sowie das Fahrwerk, welches praktisch unverändert in den Nachfolgemodellen bis 2002 weiterproduziert wurde. Die Reichweite betrug mit einer Tankfüllung knapp über 300 km. Durch diverse Anbauteile, wie etwa eine Knieschutzdecke, Beinschild und Kofferträger (zur Montage der auch bei MZ verwendeten 26-Liter Pneumant-Koffer) konnte man den Gebrauchswert des Mokicks steigern. Auch eine Anhängerkupplung und -steckdose konnten angebaut werden. Beim Anschließen des Steckers des Anhängers wurde die rückwärtige Beleuchtung des Zugfahrzeugs außer Betrieb gesetzt. Die zulässige Anhängelast betrug 60 kg bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit des Gespanns von 40 km/h. Fast alle Anbauteile waren kompatibel zum Vorgängermodell; sogar der Motor kann wahlweise zwischen S 50, S 51, den Schwalbe-Modellen KR 51/2 und dem Roller SR 50 getauscht werden.
Innerhalb der ersten Baujahre wurden häufig noch Teile der S 50-Baureihe verwendet, wie z. B. das vordere Schutzblech mit zusätzlicher Verstrebung, das Rücklicht mit 100 mm Durchmesser, Metallschale und Rücklichtkappe mit zwei Verschraubungen sowie einer IFA-Raute und einem kleinen Simson-Schriftzug auf dem Tank. In den späteren Baujahren war dies nicht mehr der Fall.
Varianten
Durch die streng verfolgte Baukastenkonstruktion der S 51 sind die Unterschiede zwischen den Varianten eher gering, so zeichnen sich die Varianten lediglich durch unterschiedliche Anbauteile und Optik aus. Dadurch konnte aber eine starke Vereinheitlichung von Ersatzteilen und Reparaturabläufen gewährleistet werden, was auch ein Grund für die große Beliebtheit ist.
Diese verschiedenen Ausführungen wurden gebaut:
- S 51 N (N für Normal, im Volksmund auch oft für Nichts verwendet) – diese Ausführung hatte eine minimale elektrische Ausstattung ohne Akku, Zündschloss, Standlicht und Blinker. Die Hupe wurde über vier Monozellen mit Strom versorgt. Dieses Modell sowie die S 51 E/4 hatten auch nicht, wie alle anderen Modelle, einen Kombischalter am Lenker, sondern die Armaturen des S 50. Die Hinterradfederung erfolgt bei diesem Modell über Reibungsdämpfer, die E4 jedoch mit hydraulischen Stoßdämpfern[3]. Außerdem wurde sie fast ausschließlich in Olympiablau oder Brillantblau lackiert. Dieses Modell, bei dem ein Fahrtrichtungswechsel per Handzeichen anzuzeigen war, war, wie zuvor auch das S 50 N, als sehr wartungsarmes Fahrzeug zum Gebrauch in Gegenden mit geringem Verkehrsaufkommen (z. B. in der Land- und Forstwirtschaft) konzipiert. Es wurde bis 1987 gebaut.
- S 51 B (B für Blinker, im Volksmund oft: Besser) – Dieses Modell besaß Blinker, hydraulische Hinterraddämpfer, Zündschloss, einen Bleiakkumulator und wurde in drei verschiedenen Varianten gebaut:
- S 51 B1-3 – 3-Gang-Getriebe, 25-W-Scheinwerfer, Unterbrecherzündung. Diese Variante wurde nur bis 1988 gebaut.
- S 51 B1-4 – 4-Gang-Getriebe, 25-W-Scheinwerfer, Unterbrecherzündung. Ab 1989 nannte sich dieses Modell S 51/1B.
- S 51 B2-4 – 4-Gang-Getriebe, 35-W-Scheinwerfer, Elektronikzündung. Im Gegensatz zu den anderen B-Modellen war dieses Modell von Anfang an auch im Farbton „Billardgrün“ erhältlich und am „S51-electronic“ Schriftzug auf den Seitendeckeln zu erkennen. Zusätzlich gab es bei dieser Ausführung ein im Durchmesser vergrößertes, bis 100 km/h reichendes Tachometer mit Blinkkontrollleuchte. In dieser Version kostete das Moped 1995 Mark der DDR. In der Mitte des Jahres 1983 wurden folgende Ausstattungsmerkmale verändert: Abziehbilder auf dem Tank (großer Schriftzug statt kleinem Schriftzug mit IFA-Raute), vorderes Schutzblech (kein Strebenschutzblech mehr), Rücklicht (Durchmesser 120 mm statt 100 mm), Spiegel (Durchmesser 120 mm; beidseitig statt nur links montiert), Handhebel (leicht veränderte Form), Sitzbankbezug (strukturiert statt glatt), Gabelschutz (Faltenbälge statt Staubabstreifer). Dadurch änderte sich die Bezeichnung zu S 51 B2-4/1. Ab 1989 hieß es schließlich S 51/1C1. Die Elektronikzündung (bereits ab 1976 am S 50 B2 verfügbar) war für die damalige Zeit bei einem Moped fortschrittlich und arbeitete verschleiß- und wartungsfrei, sodass sich die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge erhöhte. Allerdings musste im Falle eines Defekts das gesamte (vergossene) Bauteil getauscht werden, das entsprechende Ersatzteil schlug mit 200,- Mark zu Buche, was etwa ein Zehntel des Neupreises des gesamten Mopeds ausmachte.
- S 51 E (E für Enduro) – Die S 51 E erschien 1982. Besondere Merkmale waren der optisch gefällige, hochgezogene Auspuff mit einem Hitzeschutz aus Lochblech und einem wegen des hochgelegten Auspuffs verändertem Seitendeckel auf der rechten Seite – , der hohe Lenker, der größere Tachometer, gekürzte Schutzbleche, die verstellbaren Hinterraddämpfer, z. T. Stahlfelgen, aufgepolsterte Sitzbank, veränderter Gepäckträger und Fußbremshebel, klappbarer Kickstarter, ein zweiter 120-mm-Rückspiegel, die grobere Bereifung und standardmäßig Faltenbälge an der Telegabel. Die Blinker wurden jetzt oberhalb des Rücklichts befestigt. Ein zusätzliches Merkmal der Enduro waren zwei zusätzliche Rahmenverstrebungen vom Lenkkopf zum Motorlager/Schwingenbolzen, die sogenannten Unterzugstreben. Alle Endurovarianten wurden mit dem Viergang-Motor und elektronischer Zündung ausgestattet, ausgenommen S 51 E/4 mit Unterbrecherzündung. Die Enduro mit Elektronikzündung kostete 2390 Mark.
- S 51 E II – Dieses Modell konnte ab 1987 geordert werden. Veränderungen waren hier der hochgezogene Kunststoffkotflügel, welcher einer oberen Klemmbrücke bedurfte, Seitenständer und die neben den Frontscheinwerfer verlegte Hupe. Außerdem gab es dieses Modell auch mit nur einem Spiegel. 1989 wurde auch hier die Bezeichnung geändert. Ab diesem Zeitpunkt hieß dieses Modell S 51/1E.
- S 51 E/4 – Simson reichte 1984 dieses Modell nach. Es besaß die Minimalelektrik des N-Modells, 25-W-Scheinwerfer, Unterbrecherzündung und verfügte nicht, wie die anderen Endurovarianten, über die verstellbare Hinterradfederung. Es hatte Stahlfelgen und einen Seitengepäckträger.
- S 51 C (C für Comfort) – Das S 51 C wurde ab Januar 1983 gebaut und entsprach weitestgehend der S 51 B 2-4. Unterschiede waren Drehzahlmesser mit Fernlichtkontrolleuchte, Seitenständer, Lackierung der Kotflügel in Tank- oder Seitendeckelfarbe, Faltenbälge an der Telegabel, schwarz lackierte Motoren, aufgepolsterte Sitzbänke, die aus den Enduromodellen bekannte verstellbare Hinterradfederung, klappbarer Kickstarter, ein zweiter 120-mm-Rückspiegel, neues Reifenprofil und der höhere Preis. Ab 1989 hieß dieses Modell schließlich S 51/1C.
Ab 1989 wurden die Modelle auf 12-Volt-Bordspannung umgestellt und bekamen die „Elektronische Lade- und Blinkanlage“ ELBA. Zusätzlich bekamen alle Modelle, bis auf S 51/1B, einen Halogenscheinwerfer. Die modernere K36-Bereifung hielt Einzug. Das Bremslicht wurde auch beim Betätigen der Vorderradbremse eingeschaltet, der Kontakt für die Hinterradbremse wurde anstatt am Hinterradbremsschild nun am Fußbremshebel montiert. Durch eine Änderung des Aufklebers am Seitendeckel mit der Aufschrift „12 Volt“ sind diese Fahrzeuge leicht erkennbar. Die Modellbezeichnungen änderten sich außerdem. In der Original-Literatur wird diese Modellpflege als neue Baureihe S 51/1 gehandhabt.
Durch die große Verbreitung der S 51 – es wurden über eine Million Fahrzeuge gebaut – existiert auch heute noch ein großer Markt inklusive Herstellung von Ersatz- und Tuningteilen. Zudem werden auch Umbau-Sets angeboten, mit denen herkömmliche S 51 beispielsweise auf die Enduro-Version oder auf eine zeitgemäßere 12-V-Zündung umgerüstet werden können. In der DDR waren die Fahrzeuge oft ausverkauft, kosteten 1200,- bis knapp 2000,- DDR-Mark (Enduro mit Elektronikzündung sogar 2390 DDR-Mark) und waren aufgrund der DDR-Führerscheinregelungen auch für Jugendliche ab 15 Jahren fahrbar. Oft kauften sich die Jugendlichen das Fahrzeug von ihrem „Jugendweihegeld“, den Geldgeschenken der Verwandten zur Jugendweihe.
Fahrerlaubnisverordnung
In Deutschland ist zum Fahren dieser Mopeds ein Führerschein der Klasse AM ausreichend, welcher normalerweise nur für Kleinkrafträder mit bis zu 45 km/h Höchstgeschwindigkeit gilt. Aufgrund der Fahrerlaubnisverordnung (§§ 76 FeV, Nr. 8 § 6 Abs. 1) und des Einigungsvertrages (Kapitel XI, Sgb. B, Abschnitt III, Ziffer 2, Maßgabe 21) darf die Simson S 51 jedoch, trotz einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h, mit einem Führerschein der Klasse AM (ehemals M) gefahren werden. Voraussetzung dafür ist, dass das jeweilige Moped vor dem 28. Februar 1992 bereits in Verkehr gekommen war. Aufgrund dieser Tatsache sind ältere Simson-Mopeds besonders bei Jugendlichen immer noch sehr beliebt, da sie die schnellsten Mopeds sind, die legal mit einem AM-Führerschein gefahren werden dürfen.
Situation bei Re-Importen
Eine Einschränkung besteht dahingehend, dass die 60 km/h-Ausnahmeregelung laut Einigungsvertrag nur für Mopeds im Sinne der Bestimmungen der DDR gilt. Dieser Umstand liegt vor, wenn das KBA der jeweiligen Rahmennummer auch eine allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) zuordnen kann oder für das Mokick originale DDR-Papiere vorhanden sind. Für Export-Mopeds wurde damals jedoch keine ABE zugeordnet, was dazu führt, dass für die zahlreichen Re-Importe von Simson-Mopeds auch heute keine ABE vorliegt und die 60-km/h-Ausnahmeregelung nicht gilt.
Es gilt zu beachten, dass das KBA keine ABE-Abschrift erteilt, wenn dieses nicht zweifellos nachweisen kann, dass das entsprechende Fahrzeug vor dem 28.02.1992 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zugelassen wurde. Bei Absage des KBA bezüglich einer ABE-Abschrift ist es dennoch möglich eine entsprechende Abnahme zur Erlangung einer Betriebserlaubnis mit vmax von 60 km/h zu erlangen.
Beim Kauf eines Simson-Mopeds sollte daher stets auf das Vorliegen eines vom KBA ausgestellten Abdrucks der ABE, eines (ebenfalls gültigen) DDR-Registrierscheins oder eines Gutachtens nach § 21 der StvZO mit einer eingetragenen Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h geachtet werden, auf welchem der vermerk "Betriebseraubnis Erteilt" mit einem Stempel der Zulassungsstelle befindlich ist (vorher hat das Gutachten nicht den Charakter einer gültigen Betriebserlaubnis).
Originale DDR-Registrierscheine werden auf Grund der Besonderheit der Ausnahmeregelung heutzutage regelmäßig gefälscht, Dd die vorlagen für diese als "Samlerstück" frei verkäuflich ist und die sämtliche fahrzeugspezifischen Daten (Farbe, Fahrgestellnummer, etc.) auch damals nur per Hand eingetragen wurden. Hierbei werden Re-Importe durch Händler günstig erworben, mit einem gefälschten Registrierschein versehen und als Originalfahrzeug teurer weiter verkauft.
Ohne entsprechende Papiere gilt die 60-Km/h-Ausnahmeregelung nicht. Soll ein Re-Import in Deutschland gefahren werden, ist eine Einzelabnahme zur Ausstellung einer Betriebserlaubnis erforderlich. In diesem Fall muss das Moped allerdings bauartbedingt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h umgerüstet werden (gemäß der allgemeinen Ausnahmeregelung für bis 2001 in Verkehr gekommene Kleinkrafträder), wenn es mit Fahrerlaubnisklasse AM gefahren werden soll. Diese Einschränkungen sind von hoher Relevanz, da andernfalls nicht nur das Fahren ohne gültige Fahrerlaubnis, sondern auch Fahren ohne gültige Haftpflichtversicherung vorliegt, was schwerwiegende Konsequenzen haben kann.
Bauartmerkmale bei Re-Importen
Re-Import Fahrzeuge der Marke Simson besitzen oft eine geringere Ausstattung (Hupe am Lenker anstatt einer elektrischen Hupe, keine Blinker) und besitzen am Typenschild an der Lenkeraufnahme des Rahmens meist kennzeichen wie "CM50", "50ccm", "CM50ccm", C”, “H”, “HA” oder “D”. [4]
Sonstiges
Die Führerscheinklasse AM ist im PKW-Führerschein der Klasse B enthalten und darf auch im Rahmen des „Begleiteten Fahrens ab 17“ vom Führerscheininhaber als vollwertige Fahrerlaubnis für Simson-Mopeds genutzt werden.
Das Mindestalter für die Führerscheinklasse AM kann von den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt sein und ist derzeit einigen Veränderungen unterworfen.
Inzwischen kann der entsprechende Führerschein in allen Bundesländern ab 15 Jahren erworben werden.
Allgemeine Daten
Hinweis: Die weiterentwickelten S 51/1-Modelle sind in der folgenden Aufstellung nicht enthalten.
Kenngröße | Simson S 51 N | Simson S 51 B1-3 | Simson S 51 B1-4 | Simson S 51 B2-4 | Simson S 51 E | Simson S 51 C |
---|---|---|---|---|---|---|
Motor | Zweitakt-Ottomotor, fahrtwindgekühlt | |||||
Zylinder | 1 | |||||
Hubraum | 49,8 cm³ (Kolbendurchmesser 38 mm, Hub 44 mm) | |||||
Drehmoment | 5,0 Nm bei 4800/min | |||||
Leistung | 2,7 kW (3,7 PS) bei 5500/min | |||||
Höchstgeschwindigkeit | 60 km/h, mit Anhänger 40 km/h | |||||
Getriebegänge | 3, Fußschaltung | 4, Fußschaltung | ||||
Kraftstoff | Zweitaktgemisch 1:50 (ROZ 88) | |||||
Verbrauch je 100 km | 2,5 l | |||||
Tankinhalt | ca. 8,7 l (davon 0,8 l Reserve[5]) | |||||
Leergewicht | 78,5 kg | |||||
zulässiges Gesamtgewicht | 260 kg | |||||
Sitzplätze | 2 | |||||
Stückzahl gebaut | 103.000 | 242.300 | 360.600 | 305.100 | 160.000 | 31.000 |
Bauzeit | 1980–1987 | 1980–1988 | 1980–1989 | 1980–1989 | 1982–1988 | 1983–1989 |
Sonstiges | ohne Zündschloss und Blinkanlage | mit Zündschloss und Blinkanlage | mit Zündschloss und Blinkanlage, stärkere Lichtmaschine, Elektronikzündung | Endurofahrwerk mit verstärktem Rahmen, Elektronikzündung, Hochlenker, hochgelegter Auspuff mit Hitzeschutz, Stollenreifen (Profil K32), Stahlfelgen, rechts verlängerte Fußraste | Endurofahrwerk, Elektronikzündung, Drehzahlmesser, Bremslichtkontakt auch an der Vorderbremse, Kontrolllampe für Aufblendlicht, neu entwickelte Reifen (Profil K35), Spiegel rechts und Seitenständer |
Nachfolgemodell „S 52“
Bereits Mitte der 1980er Jahre gab es Entwicklungen für einen Nachfolger der S 51. Dieses Projekt trug intern die Bezeichnung S 52 (neue Baureihenbezeichnungen bei Simson wurden immer nach dem Schema des „Weiterzählens“ vorgenommen). Es sollte wesentliche Änderungen hinsichtlich des Fahrwerks (wie Zentralfederbein) und der Verkleidung geben.[6] Jedoch wurden Ende der 1980er Jahre keine genügenden Mittel zur Weiterentwicklung bereitgestellt, da zu diesem Zeitpunkt vor allem die Viertakt-Motorentechnik für die PKWs gefördert werden sollte. So verblieb die S 52 im Prototypenstatus und wurde nie in Serie gebaut. Da es trotzdem ein Nachfolgemodell geben sollte, entschied man, das neue Modell nun „S 53“ zu nennen, das fast die gesamte Konstruktion des S 51 übernahm und bis auf die Verkleidung kaum Neues zu bieten hatte. Ein Versuchsmodell einer S 52 befindet sich heute im Fahrzeugmuseum[7] in Suhl.
Literatur
Über Stock und Stein – Unterwegs mit einer Simson S 51 Enduro. In: Motor Jahr. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1983, S. 23–28.
Weblinks
- S 51 – Schwalben-Welt Internetseite mit technischen Daten, Einsteigertipps und Anleitungen zur S 51
- http://www.mza-portal.de/ – MZA, der offizielle SIMSON-Nachfolger, große Händlersuche
- http://www.simsonklinik.de/ – Reparatur und Verein
- http://www.simmipage.de/ -Informationsseite rund um Simson-Technik, Tipps, Anleitungen
- Simson Blog
- Simson S 51 Schaltpläne
- http://www.s51.de/ – Fan- und Infoseite zum Mokick S 51
- Eastbikesunited Simson S 50/51 Seiten – Infos zu den Simson S 50/51 (Betriebsanl. ETL's Bilder …)
- Mopedfreunde Oldenburg Simson S 51 – Technische Daten und Entwicklungsgeschichte.
Einzelnachweise
- ↑ Schwalbe & Co Simson Kleinkrafträder und -roller 1955–1991. (= Schrader-Motor-Chronik. 83). 2. Auflage. Stuttgart 2000, ISBN 3-613-87173-4, S. 93–94.
- ↑ Reparaturanleitung für Simson-Zweiradfahrzeuge S 51/1, S 70/1 und SR 50/1 / SR 80/1. S. 20.
- ↑ Erhard Werner: Simson-Ratgeber S 50, S 51, S 70 und SR 50/SR 80. 2., überarb. Auflage. [Vellmar] 2004, ISBN 978-3-9809481-2-8.
- ↑ Simson Guide – Zweitaktfreunde-Emsland e.V. Abgerufen am 21. Februar 2024 (deutsch).
- ↑ Reparaturanleitung für Simson-Zweiradfahrzeuge. VEB Fachbuchverlag Leipzig (mz-und-simson.de [PDF]).
- ↑ Frank Rönicke: Simson Mopeds, Mokicks, Roller. Stuttgart 1999, ISBN 3-613-87196-3, S. 83.
- ↑ Fahrzeugmuseum Suhl Aktuell. Abgerufen am 10. März 2021.