„Sergei Walerjewitsch Aksjonow“ – Versionsunterschied

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Aksjonow war von 1993 bis 2008 in verschiedenen Unternehmen auf der Krim tätig. Der Familienvater wurde dann ab 2008 als Mitglied der russischen Gemeinschaft in der ukrainischen Politik aktiv.<ref name="focus020314"/> 2009 legte Michail Bacharjow, stellvertretender Vorsitzender der Russischen Krim-Gesellschaft, Polizeiakten aus den 1990er Jahren hervor, aus denen hervorgehen soll, dass Aksjonow damals unter dem Namen ''Goblin'' der [[Organisierte Kriminalität|mafiosen Vereinigung]] ''Salem'' angehört habe. Eine Verleumdungsklage von Aksjonow gegen Bacharjow wurde abgewiesen.<ref>Mitch Potter: ''[http://www.thestar.com/news/world/2014/03/04/meet_goblin_moscows_man_in_crimea.html Meet „Goblin“ — Moscow’s man in Crimea].'' In: ''[[Toronto Star]].'' 4. März 2014</ref><ref>Ann-Dorit Boy: ''[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/neuer-regierungschef-der-krim-aus-der-halbwelt-an-die-macht-12831721.html Neuer „Regierungschef“ der Krim Aus der Halbwelt an die Macht].'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]].'' 4. März 2014</ref>
Aksjonow war von 1993 bis 2008 in verschiedenen Unternehmen auf der Krim tätig. Der Familienvater wurde dann ab 2008 als Mitglied der russischen Gemeinschaft in der ukrainischen Politik aktiv.<ref name="focus020314"/> 2009 legte Michail Bacharjow, stellvertretender Vorsitzender der Russischen Krim-Gesellschaft, Polizeiakten aus den 1990er Jahren hervor, aus denen hervorgehen soll, dass Aksjonow damals unter dem Namen ''Goblin'' der [[Organisierte Kriminalität|mafiosen Vereinigung]] ''Salem'' angehört habe. Eine Verleumdungsklage von Aksjonow gegen Bacharjow wurde abgewiesen.<ref>Mitch Potter: ''[http://www.thestar.com/news/world/2014/03/04/meet_goblin_moscows_man_in_crimea.html Meet „Goblin“ — Moscow’s man in Crimea].'' In: ''[[Toronto Star]].'' 4. März 2014</ref><ref>Ann-Dorit Boy: ''[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/neuer-regierungschef-der-krim-aus-der-halbwelt-an-die-macht-12831721.html Neuer „Regierungschef“ der Krim Aus der Halbwelt an die Macht].'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]].'' 4. März 2014</ref>



Version vom 7. März 2014, 14:21 Uhr

Datei:Aksenov Sergey.jpg
Sergei Aksjonow (2010)

Sergei Walerjewitsch Aksjonow (russisch Сергей Валерьевич Аксёнов, ukrainisch Сергій Аксьонов, Serhij Aksjonow; * 26. November 1972 in Bălți) ist ein ukrainischer Politiker (Russische Einheit).

Am 27. Februar 2014 wurde er vom Parlament der Autonomen Republik Krim als neuer Ministerpräsident eingesetzt.[1]

Politische Laufbahn

Aksjonow war von 1993 bis 2008 in verschiedenen Unternehmen auf der Krim tätig. Der Familienvater wurde dann ab 2008 als Mitglied der russischen Gemeinschaft in der ukrainischen Politik aktiv.[1] 2009 legte Michail Bacharjow, stellvertretender Vorsitzender der Russischen Krim-Gesellschaft, Polizeiakten aus den 1990er Jahren hervor, aus denen hervorgehen soll, dass Aksjonow damals unter dem Namen Goblin der mafiosen Vereinigung Salem angehört habe. Eine Verleumdungsklage von Aksjonow gegen Bacharjow wurde abgewiesen.[2][3]

Seit 2010 sitzt Sergei Aksjonow als Abgeordneter der Partei Russische Einheit (Русское Единство) im Parlament der Autonomen Republik Krim.

Am 26. Februar 2014 hatten rund 10.000 demonstrierende Krimtataren verhindert, dass das Parlament der Autonomen Republik Krim zu einer Sondersitzung zusammentrat.[4][5] Es sollte auf dieser außerordentlichen Plenarsitzung über ein Referendum über Verbleib oder Loslösung der Krim von der Ukraine abgestimmt werden. Das Referendum war für den 25. Mai 2014, den Tag der vorgezogenen Präsidentschaftswahlen in der Ukraine, geplant.[6][7][8]

Am 27. Februar wurde das Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Simferopol von einer aus 30 Personen bestehenden, pro-russischen Miliz ohne Erkennungsabzeichen besetzt. Wegen der Besetzung war dieser Donnerstag vom Ministerrat zu einem arbeitsfreien Tag erklärt worden und die Angestellten wurden wieder nach Hause geschickt.[9] In der Folge fand dann die tags zuvor verhinderte Plenarsitzung über das Referendum unter Beteiligung von 64 der insgesamt 100 Abgeordneten des Parlaments statt. Mit 61 Stimmen wurde die Entscheidung für das Referendum am 25. Mai 2014 über den zukünftigen Status der Krim angenommen.[6][10] Ebenso wurde in dieser Sitzung die Regionalregierung der Autonomen Republik Krim unter dem Ministerpräsidenten Anatolij Mohiljow für abgesetzt erklärt, wobei 55 von den 64 anwesenden Abgeordneten des hundertköpfigen Parlaments für die Absetzung der bisherigen, eigentlich ebenfalls prorussischen Regierung votiert hatten.[6] Mohiljow war erst 2011 vom damaligen Staatspräsidenten Wiktor Janukowytsch zum Ministerpräsidenten der Krim ernannt worden.

Zum Nachfolger von Mohiljow als Vorsitzenden des Ministerrates der Krim wählten die Abgeordneten Sergei Aksjonow, den Vorsitzenden der Partei Russische Einheit. Er erhielt bei der Abstimmung eine knappe Parlamentsmehrheit von 53 Stimmen.[11]

Die Ernennung Aksjonows zum Ministerpräsidenten der Autonomen Republik Krim wurde von der Übergangsregierung in Kiew als unrechtmäßig eingestuft,[12] wohingegen nach Aksjonows Angaben der bisherige ukrainische Staatspräsident Janukowytsch die Wahl anerkannt haben soll.[5] Der Ernennung eines Ministerpräsidenten der autonomen Krimrepublik muss nach der Verfassung der Ukraine durch den rechtmäßigen ukrainischen Staatspräsidenten erfolgen.

Der Termin für das Referendum wurde vom Ministerrat der Krim in der Zwischenzeit auf den 30. März vorverlegt.[13]

Am 2. März veröffentlichte Aksjonow eine Erklärung, in der er behauptete, dass große Teile der auf der Krim stationierten ukrainischen Truppen sich der neuen Regierung der Krim unterstellt hätten, und dankte ihnen für ihr, wie er sich ausdrückte, patriotisches Verhalten.[14]

  • Kurzbiografie auf der Website der Krymskoje informazionnoje agenstwo (russisch)
  • Eintrag auf Partinform (russisch)

Fußnoten

  1. a b Ukraine-Russland-Konflikt: Sergej Aksjonow – Putins Mann auf der Krim. In: Focus. 2. März 2014, abgerufen am 2. März 2014.
  2. Mitch Potter: Meet „Goblin“ — Moscow’s man in Crimea. In: Toronto Star. 4. März 2014
  3. Ann-Dorit Boy: Neuer „Regierungschef“ der Krim Aus der Halbwelt an die Macht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. März 2014
  4. Sondersitzung des Krim-Parlaments abgesagt. In: RIA Novosti. 26. Februar 2014
  5. a b Christian Esch: Parlament auf der Krim als Geisel. In: Frankfurter Rundschau. 27. Februar 2014, abgerufen am 2. März 2014
  6. a b c Referendum: Der Ukraine droht die Abspaltung der Krim. In: Spiegel Online. 27. Februar 2014, abgerufen am 2. März 2014
  7. Ukraine: Krim soll über Autonomie entscheiden. In: Frankfurter Rundschau. 27. Februar 2014, abgerufen am 3. März 2014
  8. Crimea’s Russians welcome Moscow’s troops as protectors. In: The Irish Times. 3. März 2014
  9. Krim: Parlaments- und Regierungsgebäude von „Selbstverteidigungskräften“ besetzt. In: RIA Novosti. 27. Februar 2014
  10. Crimean Parliament Dismisses Cabinet and Sets Date for Autonomy Referendum. In: The Moscow Times. 28. Februar 2014, abgerufen am 3. März 2014
  11. Премьером Крыма избрали лидера «Русского единства». In: lenta.ru. 27. Februar 2014, abgerufen am 3. März 2014 (russisch)
  12. Turchynov Acknowledges Aksenov’s Appointment As Crimean Prime Minister Unlawful. In: Ukrainian News. 1. März 2014 abgerufen am 2. März 2014 (englisch)
  13. Ukrainische Militärs auf Seite der Krim-Behörden - inoffiziell. In: RIA Novosti. 2. März 2014
  14. Ukrainische Militärs auf Krim bekunden Unterstützung für Autonomie-Behörden - Aksjonow. In: RIA Novosti. 2. März 2014