„Sea Shepherd Conservation Society“ – Versionsunterschied

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→‎Bob Barker wird von der Yushin Maru: was ist das denn für eine Nonsens-Überschrift?
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Einen Tag später, am 7. Januar 2010, forderte sowohl der neuseeländische Außenminister [[Murray McCully]] als auch Australiens stellvertretende Premierministerin [[Julia Gillard]] ihre jeweiligen Behörden auf, in der Angelegenheit die Ermittlungen aufzunehmen; Neuseeland, weil die ''Ady Gil'' dort registriert sei, und Australien, weil der Vorfall in Gewässern stattgefunden habe, in denen Australien für Rettungsmaßnahmen zuständig ist. McCully wurde in unmittelbarer Reaktion auf den Vorfall mit den Worten zitiert: ''„Die neuseeländische Regierung lehnt den Walfang der Japaner in der Antarktis entschieden ab [...] Und wir lehnen es auch ab, dass Menschen dort getötet werden.“''<ref>[http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/2191134_Kollision-in-der-Antarktis-hat-Folgen.html Kollision in der Antarktis hat Folgen] Frankfurter Rundschau, 7. Januar 2010</ref>
 
=== ''BobKollision Barker'' wird vonmit der ''YushinBob MaruBarker'' ===
Wenige Tage nach dem Zwischenfall mit der ''Ady Gil'', wird die ''Bob Barker'' von der ''Yushin Maru'' gerammt und beschädigt. Watson der Sprecher von ''Sea Shepherd Conservation Society'' wird mit den Worten Zitiert: ''"[Seit dem bisher nicht geahndeten Vorfall fühlten sich die Japaner offenbar zu allem berechtigt und hätten] keine Gewissensbisse, die Besatzung von Sea Shepherd zu gefährden""''<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,676342,00.html#ref=rss Spiegel-Artikel] vom 6. Februar 2010</ref>. Die Japanischen Walfänger äußerten sich zu dem Vorfall nicht.
 

Version vom 6. Februar 2010, 22:03 Uhr

Sea Shepherd Conservation Society
(SSCS)
Rechtsform karitative Vereinigung
Gründung 1977
Gründer Paul Watson
Sitz Friday Harbor
Website www.seashepherd.org

Die Sea Shepherd Conservation Society, kurz Sea Shepherd (dt. Meereshirte), ist eine militante Umweltschutzorganisation mit Sitz in Friday Harbor im US-Bundesstaat Washington, die sich besonders dem Schutz der Meere und dem Kampf gegen den Walfang, die Robbenjagd sowie gegen unverhältnismäßige Fischerei verschrieben hat. Sea Shepherd ist eine Stiftung und finanziert sich durch Spenden[1]. Sie ist eine Non-Profit-Organisation nach § 501(c)(3) des US-amerikanischen Einkommensteuergesetzes.

Die Stiftung wurde 1977 von Paul Watson gegründet, einem der ersten Mitglieder von Greenpeace.

Die Organisation führt in internationalen Gewässern Aktionen gegen Walfänger, Robbenjäger und japanische Delfinfänger durch und beruft sich dabei unter anderem auf die United Nations World Charter for Nature.[2] Nach eigener Auffassung übernimmt sie dabei die Strafverfolgung auf hoher See, die von den eigentlich zuständigen Regierungen nicht wahrgenommen werde.

Die Organisation hat nach eigenen Angaben seit 1979 zehn Walfangschiffe versenkt. Nach einer Mitteilung der Organisation habe es aber deswegen keine einzige Verurteilung von Sea Shepherd gegeben, da es sich in allen Fällen um illegal operierende Gesetzlose gehandelt habe.[3] Allerdings wurde der Gründer der Organisation Paul Watson für eine Aktion der Organisation auf den Lofoten verurteilt und in den Niederlanden kurzzeitig inhaftiert.[4] Die Sea Shepherd Conservation Society legt Wert auf die Feststellung, dass bei keiner ihrer Aktionen Gewalt gegen Menschen eingesetzt wurde oder wird.

Geschichte

Flagge von Sea Shepherd

Sea Shepherd unternimmt direkte Aktionen zum Schutz der maritimen Fauna.[5][6] Die Organisation schützt Fische ebenso wie Robben, Delfine und Wale. Zu ihren Aktionen gehören sowohl konventionelle Proteste, als auch das vorsätzliche Versenken von unrechtmäßig fischenden Fischerbooten und Fabrikschiffen.

1978 kaufte die Sea Shepherd Conservation Society ihr erstes eigenes Schiff. Schon mit diesem ersten Schiff, einem Atlantiktrawler, der nach einem Umbau auf den Namen Sea Shepherd getauft wurde, wurde im Juli 1979 der illegal operierende Walfänger Sierra gejagt und im Hafen von Leixões in Portugal gestellt und gerammt. Nach der Reparatur der Sierra versenkten dann am 6. Februar 1980 Sea-Shepherd-Aktivisten das Schiff im Hafen von Lissabon, welches daraufhin endgültig abgewrackt wurde.[7]

Sea Shepherd nimmt Treibnetze an sich und vernichtet diese. Gegen die japanische Hochseefischerei und den japanischen Walfang führt die Organisation eine intensive Medienkampagne.

Im Februar 2007 sorgte eine Aktion für Furore, bei der Sea-Shepherd-Aktivisten sechs Ein-Liter-Flaschen mit Buttersäure auf das Deck der Nisshin Maru warfen.

Am 7. März 2008 wurde Paul Watson laut eigenen Angaben während eines Zwischenfalls mit der japanischen Küstenwache von einer Kugel in die Brust getroffen. Die Kugel sei von seiner Kevlar-Weste aufgehalten worden.[8]

Operationen

Datei:DSC 0564 sm.jpg
Trophäen der versenkten Walfänger auf der Schiffswand
Hvalur 6 und Hvalur 7 im Hafen von Reykjavík (August 2009)

Sea Shepherd erhebt Anspruch darauf, seit 1979 zehn Walfangschiffe versenkt zu haben und bezeichnet diese Schiffe als moderne „Piraten“. Die Walfänger bezichtigen Sea Shepherd hingegen des Ökoterrorismus.

Die laut Sea Shepherd versenkten Schiffe:

  • 1979 – den Walfänger Sierra gerammt und versenkt in Portugal;
  • 1980 – die Walfänger Isba I und Isba II versenkt in Vigo, Spanien;
  • 1980 – die Walfänger Susan und Theresa versenkt in Südafrika;
  • 1986 – die Walfänger Hvalur 6 und Hvalur 7 versenkt in Island;
  • 1992 – den Walfänger Nybrænna versenkt in Norwegen;
  • 1994 – den Walfänger Senet versenkt in Norwegen;
  • 1998 – den Walfänger Morild versenkt in Norwegen.

Flotte

Sea Shepherd betreibt zur Zeit eine Flotte von vier Schiffen.

Die Farley Mowat ist mit ihren 54 Metern Länge und 659 BRT das Flaggschiff der Sea Shepherd Conservation Society. Es ist ein Eisklasse-Schiff und wurde für die Hochsee gebaut. Ursprünglich wurde es von norwegischen Forschern genutzt, bis Shepherd das Schiff im August 1996 in Schottland kaufte und es nach dem kanadischen Schriftsteller Farley Mowat benannte.

Die Steve Irwin in Melbourne
Die Ady Gil (ex. Earthrace), ehemaliges Unterstützungsboot der Steve Irwin

Im Dezember 2007 wurde das Schiff Robert Hunter in Steve Irwin umbenannt, zu Ehren des verstorbenen Dokumentarfilmers Steve Irwin.[9] Die Steve Irwin ist mit ihren 53 Metern Länge ebenfalls hochseetauglich. Das Schiff wurde 1975 gebaut und diente zuvor der Scottish Fisheries Protection Agency (Fischereibehörde).

Die Sirenian war ein ehemaliges Schiff der US-Küstenwache und wurde 1955 gebaut. Im Jahre 1979 bekam das Schiff stärkere Motoren und wurde dadurch sehr schnell. Sea Shepherd erwarb es 1991 von der US-Küstenwache. Im Jahre 2006 wurde das Schiff in Yoshka umbenannt und überarbeitet.[10]

Im Jahr 2010 wurde die Flotte der Sea Sheperds um die Bob Barker erweitert. Das Schiff war ein Geschenk des amerikanischen TV-Moderators und bekennenden Tierschützers Bob Barker.[11] Der langjährige Moderator von The price is right spendete 5 Millionen US-Dollar für den Kauf, es handelt sich um ein 1.200 BRT großes, ehemaliges Harpunierschiff aus Norwegen.

Weiterhin gehören Sea Shepherd noch mehrere kleinere Boote.

Im Jahr 2007 wurden die beiden Schiffe von Sea Shepherd (Farley Mowat und Robert Hunter) aus dem Schiffsregister von Belize und Großbritannien gestrichen.[12] Noch im gleichen Jahr erhielten die Schiffe die Flagge der Kahnawake Mohawk Nation. Seit November 2007 fahren beide Schiffe unter der niederländischen Flagge.

Zwischenfälle

Ungeklärter Beschuss durch japanische Walfänger

Laut eigenen Angaben wurde Paul Watson am Freitag, dem 7. März 2008, während eines Zwischenfalls mit der japanischen Küstenwache von einer Kugel in die Brust getroffen. Die Kugel wurde nach seiner Darstellung von seiner Kevlar-Weste aufgehalten. Die Situation spielte sich während der Anti-Whaling-Campaign 2008 in antarktischen Gewässern ab.[13]

Während der Kampagne kam es zur direkten Konfrontation zwischen dem Sea Shepherd Schiff Steve Irwin und dem Walfänger Nisshin Maru. In der letzten Folge der Doku-Serie "Whale Wars" des US-Senders Animal Planet ist dieser Zwischenfall zu sehen. Danach stand Watson an Deck der Steve Irwin während seine Crew kleine, mit Buttersäure befüllte Flaschen auf die Nisshin Maru warf. Zu sehen ist, wie die Japaner Leuchtgranaten zurückwarfen. Anschließend zeigt Watson auf der Brücke seine Jacke und die schusssichere Weste und sagt: "Ich wurde getroffen". Es ist zu sehen, wie er eine runde Metallkugel aus der Weste holt. Es wurden keine weiteren gefundenen Kugeln von Sea Shepherd dokumentiert.

Das japanische Institute of Cetacean Research wies die Behauptung, die japanische Küstenwache habe scharfe Munition eingesetzt, als Lüge zurück. Das Institut und die japanische Küstenwache gaben an, dass es sich bei den Leuchtgranaten ausschließlich um pyrotechnische Gegenstände gehandelt habe, welche einen Lärm- und Lichteffekt produzieren ohne jemanden verletzen zu können.

Der Fall wurde von keiner unabhängigen Stelle untersucht. Am selben Tag gab es zwei Presseerklärungen des australischen Außenministeriums. Laut der ersten wurde die australische Botschaft in Tokio von japanischer Seite darüber informiert, dass "Warnschüsse" abgegeben worden seien.[14] In einer späteren Version wird der Ausdruck "'warning balls' – also known as 'flashbangs' – had been fired" (dt. "Warning-Balls" - auch bekannt als "Leuchtgranaten" wurden abgefeuert) verwendet.[15]

Kollision mit der Ady Gil

Im November 2009 lief die japanische Walfangflotte um die Nisshin Maru aus, um im Südlichen Ozean bis zu 850 Zwergwale und 50 Finnwale zu jagen. Bei Protesten gegen diese Fangflotte kam es am 6. Januar 2010 zu einer Kollision des Trimaran Ady Gil und des japanischen Schiffes Shonan Maru 2. Die Kollision ereignete sich in antarktischen Gewässern, rund 2500 Kilometer südlich der australischen Insel Tasmanien. Der Bug der Ady Gil wurde abgerissen. Das Boot wurde bei dem Zusammenstoß so stark beschädigt, dass es zwei Tage später sank.[16]Die sechsköpfige Crew konnte nach Angaben von Sea Shepherd auf der Bob Barker in Sicherheit gebracht werden. Zu den Crewmitgliedern zählten Neuseeländer, ein Australier und ein Niederländer. Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld an dem Zusammenstoß. Sea Shepherd sagte, es habe sich um eine „unprovozierte Attacke“ gehandelt. Nach ihrer Darstellung lagen beide Schiffe ohne Fahrt zu machen voreinander, als das japanische Begleitschiff Shonan Maru 2 plötzlich vorpreschte. Nach Angaben der japanischen Walfänger fuhr die Ady Gil dagegen während des Versuchs die Crew des Walfängers mit Laserpointern zu blenden[17] absichtlich vor das Begleitschiff der Walfangflotte. Die Crew habe versucht, das Boot mit Wasserwerfern fernzuhalten. Die Shonan Maru ist eines der Begleitschiffe der aus sechs Schiffen bestehenden Flotte um das Fabrikschiff Nisshin Maru.[18][19][20]

Einen Tag später, am 7. Januar 2010, forderte sowohl der neuseeländische Außenminister Murray McCully als auch Australiens stellvertretende Premierministerin Julia Gillard ihre jeweiligen Behörden auf, in der Angelegenheit die Ermittlungen aufzunehmen; Neuseeland, weil die Ady Gil dort registriert sei, und Australien, weil der Vorfall in Gewässern stattgefunden habe, in denen Australien für Rettungsmaßnahmen zuständig ist. McCully wurde in unmittelbarer Reaktion auf den Vorfall mit den Worten zitiert: „Die neuseeländische Regierung lehnt den Walfang der Japaner in der Antarktis entschieden ab [...] Und wir lehnen es auch ab, dass Menschen dort getötet werden.“[21]

Kollision mit der Bob Barker

Wenige Tage nach dem Zwischenfall mit der Ady Gil, wird die Bob Barker von der Yushin Maru gerammt und beschädigt. Watson der Sprecher von Sea Shepherd Conservation Society wird mit den Worten Zitiert: "[Seit dem bisher nicht geahndeten Vorfall fühlten sich die Japaner offenbar zu allem berechtigt und hätten] keine Gewissensbisse, die Besatzung von Sea Shepherd zu gefährden""[22]. Die Japanischen Walfänger äußerten sich zu dem Vorfall nicht.

Bekannte Unterstützer von Sea Shepherd

Zu den bekanntesten Unterstützern von Sea Shepherd gehören Richard Dean Anderson[23], Pierce Brosnan, Brigitte Bardot, der Dalai Lama[24], Sean Penn, Red Hot Chili Peppers[25], Rutger Hauer, Fürst Albert von Monaco, Daryl Hannah[26][27] und Martin Sheen.

Die amerikanische Hardcore-Band Ignite fügt ihren Booklets Überweisungsträger bei, mithilfe derer man Sea Shepherd direkt unterstützen kann.

Auch die Wissenschaftler Roger Payne und Godfrey Merlen unterstützen Sea Shepherd.[28]

Literatur

  • Peter Heller: Wir schreiten ein. Der Kampf des Paul Watson gegen die Walfangflotten der Welt. marebuchverlag 2008, ISBN 978-3-86648-083-4.
  • Paul Watson: Ocean Warrior. Mein Kreuzzug gegen das sinnlose Schlachten der Wale. Verlag: Ehrenwirth Mai 2002, ISBN 978-3431033748.

Quellen

  1. Homepage Sea Shepherd, Spendenseite
  2. UN World Charter for Nature
  3. Victory for the Whales in Berlin - "Sea Shepherd"-Pressemitteilung (16. Juni 2003).
  4. Walschützer Paul Watson 007 der Meere (6. Januar 2009).
  5. Südliches Polarmeer - Seeschlacht zwischen Walfängern und Tierschützern FAZ, 23. Dezember 2009 (abgerufen 27. Dezember 2009)
  6. Sea Shepherd: Mit Laser gegen Japans Walfänger Die Presse, 27.Dezember 2009
  7. Geschichte der Sea Shepherd Conservation Society
  8. Japanese Open Fire on Sea Shepherd Crew: Three Injured - Sea Shepherd-Pressemitteilung (7. März 2008)
  9. Sea Shepherd Renames Its Whale Defending Ship the Steve Irwin. Sea Shepherd Conservation Society, 5. Dezember 2007, abgerufen am 26. Dezember 2009 (englisch).
  10. http://www.seashepherd.org/who-we-are/the-fleet.html
  11. http://www.seashepherd.org/news-and-media/news-100105-1.html
  12. http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/asia/article1358479.ece
  13. Japanese Open Fire on Sea Shepherd Crew: Three Injured - "Sea Shepherd"-Pressemitteilung (7. März 2008).
  14. Incident in the Southern Ocean - The Hon Stephen Smith MP, Minister for Foreign Affairs. Foreignminister.gov.au, 7. März 2008, abgerufen am 31. Oktober 2009.
  15. Incident in the Southern Ocean - Update - The Hon Stephen Smith MP, Minister for Foreign Affairs. Foreignminister.gov.au, 7. März 2008, abgerufen am 31. Oktober 2009.
  16. tagesschau.de: "Ady Gil" in der Antarktis gesunken. Abgerufen am 8. Januar 2010.
  17. tvnz.co.nz
  18. http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/2188671_Antarktis-Walfaenger-beschaedigt-Hightech-Boot.html
  19. Kollision in der Antarktis: Walfänger rammt Walfanggegner. tagesschau.de, 6. Januar 2010, abgerufen am 6. Januar 2010 (deutsch).
  20. Video-Dokument der Kollision aus Sicht eines anderen Schiffes
  21. Kollision in der Antarktis hat Folgen Frankfurter Rundschau, 7. Januar 2010
  22. Spiegel-Artikel vom 6. Februar 2010
  23. http://www.seashepherd.org/news/media_050310_1.html
  24. Radikale Ökos auf Walfänger-Jagd
  25. http://www.surfline.com/surf-news/industry-news/dave-rastovich-donates-money-from-signature-vector-rasta-keel-to-sea-shepherd-conservation-socie_11637/
  26. Japanische Walfänger stoppen, Der Standard vom 13. November 2008
  27. Daryl Hannah segelt mit Walfang-Gegnern, Hamburger Abendblatt vom 3. Dezember 2008
  28. Interview mit Paul Watson vom 15. Januar 2006