Schwellenersatzträgerverfahren

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Begründung:

Dieses Verfahren ist eines von vielen möglichen Verfahren zur Erneuerung von Eisenbahnbrücken. Wikipedia ist jedoch keine Sammlung von Anleitungen und Ratgebern (siehe WP:WWNI Punkt 9. --Steindy 23:00, 22. Mär. 2011 (CET)


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Beim Bau von Eisenbahnbrücken im bestehenden Streckennetz muss eine Behinderung des Eisenbahnbetriebs durch Streckensperrung oder Verringerung der Zuggeschwindigkeit während der Bauzeit so gering wie möglich gehalten werden, was bei der Planung und Bauausführung berücksichtigt werden muss. Ein Bauverfahren, das diese Bedingungen für das Bauen „unter dem rollenden Rad“ optimal erfüllt ist das Schwellenersatzträgerverfahren (SETV). Dabei wird das neue Brückenbauwerk außerhalb des Gleisbereichs erstellt und ohne Abbau der Gleise und im Allgemeinen auch ohne Einschränkung der Streckengeschwindigkeit (bis 90 km/h) unter den Gleisen eingeschoben. Voraussetzungen für die Anwendung des SETV sind, dass das neue Bauwerk neben dem Bahnkörper erstellt werden kann und ein Einpressen bzw. Einschieben unter die Gleisen möglich ist.

Die wesentlichen Merkmale des SETV:
• In den Schwellenfeldern der Gleise werden „Schwellenersatzträger“ eingelegt, die außerhalb des Gleisbereiches durch angeschweißte Holmträger verbunden werden. Der Kreuzungswinkel zwischen Bahnkörper und Unterführung sowie etwa vorhandene Weichen sind bei diesem Bauverfahren ohne Bedeutung.
• Auf der Oberseite des einzuschiebenden Brücken- oder des Rahmenbauwerkes werden in ein Kies- bzw. Schotterbett Gleitschwellen eingebaut, auf den die Schwellenersatzträger gleiten.
• Beim Einschub von Stahlbetonrahmen für größere Wegunterführungen in Gleisbereichen ohne Weichen kann es zweckmäßig sein, mit sogenannten Schwellenersatzgroßträgern zu arbeiten, die nur in jedes 3. bis 6. Schwellenfeld eingebaut werden und über Kleinhilfsbrücken die Gleise tragen. Dabei übernehmen Verschubträger die Aufgabe der Gleitschwellen.
• Beim Einschieben eines Brückenüberbaus oder eines Rahmenbauwerkes gleitet das Bauwerk unter den Schwellenersatzträgern, so dass deren ursprüngliche Lagerung auf dem Bahnkörper beim Vorschub in eine Lagerung auf den Gleitschwellen der Fahrbahnplatte übergeht. Die beim Einschieben entstehende Reibung zwischen Schwellenersatzträgern und Gleitschwellen verursacht Horizontalkräfte in den Schwellenersatzträgern, die an die Holmträger außerhalb des Gleisbereiches abgegeben und von diesen an Rammpfähle hinter den Widerlagern weitergeleitet werden.
• Die Brückenüberbauten bzw. die Stahlbetonrahmen werden mit Hilfe von Pressen eingeschoben. Die Verschubpressen sind gegen Montagegerüste oder gegen ein Widerlagern abgestützt. Es ist ohne weiteres möglich, den Vorschub der Bauwerke für längere Zeit zu unterbrechen, um z.B. bei beengten Platzverhältnissen weitere Überbauabschnitte oder Rahmensegmente anzumontieren oder zu betonieren.
Das Schwellenersatzträgerverfahren (SETV) wurde schon um 1960 von den Dipl.-Ingenieuren Fritz Räbiger und Albert Seeger entwickelt und im März 1962 erstmals in Hannover eingesetzt. Es ist heute noch aktuell und wurde in Richtlinien und Richtzeichnungen der Deutschen Bahn von 2005 neu geregelt.

Das SETV ist vor allem in folgenden Fällen geeignet:
• in mehrgleisigen Streckenabschnitten und im Gleisbereich von Bahnhöfen, wenn eine wesentliche Behinderung des Betriebes unbedingt ausgeschlossen werden soll,
• wenn Eisenbahnbrücken im Weichenbereich erstellt werden müssen,
• wenn zwischen dem neuen Bauwerk und Schienenoberkante nicht ausreichend Platz für die Montage von Hilfsbrücken zur Verfügung steht.

Beim Vergleich anderer Bauverfahren mit dem Schwellenersatzträgerverfahrens hat die Erfahrung gezeigt, dass außer der Vermeidung von Betriebsbehinderungen und damit dem Wegfall von Betriebserschwerniskosten auch wesentliche Baukosteneinsparungen möglich sind.

Die Erfinder

Fritz Räbiger geboren (* 2. April 1923) und aufgewachsen in Grünberg in Schlesien, 1944 in Russland verwundet, von 1945 bis 1983 Bauingenieur der Deutschen Bahn (1949 in Eichenberg, ab 1952 Hannover, ab 1964 München), Bruder des Berliner Polizeifeuerwerkers Gerhard Räbiger.
Albert Seeger war Bauingenieur und Bundesbahndirektor der Deutschen Bahn in Hannover.

Literatur

  • Dipl. Ing. Fritz Räbiger, München, Das Durchpressen von Eisenbahnbrücken durch Bahndämme unter besonderer Berücksichtigung des Eisenbahnbetriebes, Artikel erschienen in: Der Tiefbau, Fachzeitschrift für Verfahrenstechnik und Bauausführung, Ausg. 4, April 1965
  • Dipl. Ing. Albert Seeger, Hannover, Neuere technische Maßnahmen zur Einschränkung der Betriebsbehinderungen auf Brückenbaustellen, Febr. 1965, Sonderausgabe Brückenbau
  • Prof. Dr.-Ing. Hans Siebke, Deutsche Bundesbahn Hauptverwaltung Frankfurt, Wie man Eisenbahnbrücken unter dem rollenden Rad baut, erneuert, verbreitert, verlängert, Artikel erschienen in: acier-stahl", Ausgabe 2, 1980
  • DB Netz AG, Modul 804.4120, Schwellenersatzträgerverfahren, Grundsätze und Regeln, gültig ab 01.01.2005
  • DB Netz AG, Modul 804.9051, Planungs- und Einbauhinweise für das Schwellenersatzträgerverfahren, Richtzeichnungen, gültig ab 01.01.2005
  • Rolf H. Pfeifer, Tristan M. Mölter, Handbuch Eisenbahnbrücken, Grundsätze für Planung und Konstruktion sowie Hinweise auf Bauverfahren, Verlag DVV Media Group GmbH / Eurailpress, ISBN 978-3-7771-0378-5, 2008