„Regierung Viliam Široký II“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Neun-x (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
die poln. u. ungarische Geschichte wieder rausgenommen - hier ohne Zusammenhang
Zeile 3: Zeile 3:
== Regierungsbildung, Programm ==
== Regierungsbildung, Programm ==


Das herausragende Ereignis während der Amtsperiode der Regierung Viliam Široký II war der [[XX. Parteitag der KPdSU]] im Februar 1956, auf dem [[Nikita Chruschtschow]] den [[Personenkult]] und die Verbrechen von [[Josef Stalin]] bekanntgab. Die tschechoslowakischen Kommunisten fürchteten eine offene Diskussion dieses Problems und zögerten lange, einen streng internen Bericht abzulegen. Dieser wurde schließlich durch Viliam Široký vorgetragen, einen der wichtigsten Protagonisten des kommunistischen Terrors in der Tschechoslowakei, der zu der fünfköpfigen Delegation in Moskau gehörte. Die Konsequenzen waren entsprechend gering: der Innenminister [[Alexej Čepička]] wurde "[[Bauernopfer]]" und musste am 25. April 1956 all seine Funktionen niederlegen. Die Unruhen in der Studentenschaft, in den Gewerkscharften, einigen Blockparteien und bei den Schriftstellern konnte durch eine umgehend gestartete sog. antirevisionistische Kampagne des Regimes im Keim erstickt werden. 1956 kam es zu Aufständen in Polen und Ungarn; der Aufstand in Ungarn wurde blutig von der [[Rote Armee]] niedergeschlagen. In vielen Ländern des [[Ostblock]]s fand keine grundlegende [[Entstalinisierung]] statt.
Das herausragende Ereignis während der Amtsperiode der Regierung Viliam Široký II war der [[XX. Parteitag der KPdSU]] im Februar 1956, auf dem [[Nikita Chruschtschow]] den [[Personenkult]] und die Verbrechen von [[Josef Stalin]] bekanntgab. Die tschechoslowakischen Kommunisten fürchteten eine offene Diskussion dieses Problems und zögerten lange, einen streng internen Bericht abzulegen. Dieser wurde schließlich durch Viliam Široký vorgetragen, einen der wichtigsten Protagonisten des kommunistischen Terrors in der Tschechoslowakei, der zu der fünfköpfigen Delegation in Moskau gehörte. Die Konsequenzen waren entsprechend gering: der Innenminister [[Alexej Čepička]] wurde "[[Bauernopfer]]" und musste am 25. April 1956 all seine Funktionen niederlegen. Die Unruhen in der Studentenschaft, in den Gewerkscharften, einigen Blockparteien und bei den Schriftstellern konnte durch eine umgehend gestartete sog. antirevisionistische Kampagne des Regimes im Keim erstickt werden.


Am 11. Juli 1960 trat die während der Regierungszeit Viliam Široký II vorbereitete neue Verfassung in Kraft und es wurde die [[Regierung Viliam Široký III]] eingesetzt.
Am 11. Juli 1960 trat die während der Regierungszeit Viliam Široký II vorbereitete neue Verfassung in Kraft und es wurde die [[Regierung Viliam Široký III]] eingesetzt.

Version vom 25. Dezember 2013, 17:50 Uhr

Die Amtszeit der zweiten Regierung von Viliam Široký in der Tschechoslowakei, geführt durch den Ministerpräsidenten Viliam Široký, lief vom 12. Dezember 1954 bis 11. Juli 1960. Sie ersetzte die Regierung Viliam Široký I und wurde abgelöst durch die Regierung Viliam Široký III.

Regierungsbildung, Programm

Das herausragende Ereignis während der Amtsperiode der Regierung Viliam Široký II war der XX. Parteitag der KPdSU im Februar 1956, auf dem Nikita Chruschtschow den Personenkult und die Verbrechen von Josef Stalin bekanntgab. Die tschechoslowakischen Kommunisten fürchteten eine offene Diskussion dieses Problems und zögerten lange, einen streng internen Bericht abzulegen. Dieser wurde schließlich durch Viliam Široký vorgetragen, einen der wichtigsten Protagonisten des kommunistischen Terrors in der Tschechoslowakei, der zu der fünfköpfigen Delegation in Moskau gehörte. Die Konsequenzen waren entsprechend gering: der Innenminister Alexej Čepička wurde "Bauernopfer" und musste am 25. April 1956 all seine Funktionen niederlegen. Die Unruhen in der Studentenschaft, in den Gewerkscharften, einigen Blockparteien und bei den Schriftstellern konnte durch eine umgehend gestartete sog. antirevisionistische Kampagne des Regimes im Keim erstickt werden.

Am 11. Juli 1960 trat die während der Regierungszeit Viliam Široký II vorbereitete neue Verfassung in Kraft und es wurde die Regierung Viliam Široký III eingesetzt.

Regierungszusammensetzung

Die Minister befanden sich im Amt die gesamte reguläre Amtsperiode (12. Dezember 1954 bis 11. Juli 1960) wenn nicht anders angegeben.[1]

  • Viliam Široký - Ministerpräsident
  • Jaromír Dolanský - stellvertretender Ministerpräsident
  • Alexej Čepička - stellvertretender Ministerpräsident (12. Dezember 1954 bis 25. April 1956)
  • Václav Kopecký - stellvertretender Ministerpräsident
  • Ludmila Jankovcová - stellvertretende Ministerpräsidentin
  • Václav Škoda - stellvertretender Ministerpräsident (12. Dezember 1954 bis 16. Juni 1956)
  • Karel Poláček - stellvertretender Ministerpräsident (14. Oktober 1953 bis 5. April 1958)
  • Rudolf Barák - stellvertretender Ministerpräsident (6. März 1959 bis 11. Juli 1960)
  • Otakar Šimůnek - stellvertretender Ministerpräsident (6. März 1959 bis 11. Juli 1960)
  • Rudolf Barák - Innenminister
  • Alexej Čepička - Verteidigungsminister (12. Dezember 1954 bis 25. April 1956)
  • Bohumír Lomský - Verteidigungsminister (25. April 1956 bis 11. Juli 1960)
  • Jozef Kyselý - Wirtschaftsminister (12. Dezember 1954 bis 1. April 1958, aufgelöst)
  • Josef Plojhar - Gesundheitsminister
  • Emanuel Šlechta - Bauminister
  • Oldřich Beran - Bauminister (16. Juni 1956 bis 11. Juli 1960)
  • Václav David - Außenminister
  • Július Ďuriš - Finanzminister
  • František Krajčír - Binnenhandelminister (12. Dezember 1954 bis 17. Januar 1959)
  • Ladislav Brabec - Binnenhandelminister (17. Januar 1959 bis 11. Juli 1960)
  • Josef Krosnář - Holzindustrieminister (12. Dezember 1954 bis 16. Juni 1956)
  • Božena Machačová-Dostálová - Einkaufministerin (12. Dezember 1954 bis 16. Juni 1956)
  • Karel Poláček - Maschinenbauminister (12. Dezember 1954 bis 15. Oktober 1955)
  • Jan Bukal - Minister für die Schwerindustrie (15. Oktober 1955 bis 1. August 1957)
  • Josef Reitmajer - Minister für die Schwerindustrie
  • Ladislav Štoll - Kulturminister
  • Jindřich Uher - Lebensmittelindustrieminister
  • Oldřich Beran - Minister für staatliche Kontrolle (12. Dezember 1954 bis 15. Oktober 1955)
  • Michal Bakuľa - Minister für staatliche Kontrolle (15. Oktober 1955 bis 16. Juni 1956)
  • Josef Krosnář - Minister für staatliche Kontrolle (16. Juni 1956 bis 11. Juli 1960)
  • Josef Jonáš - Minister für Brennstoffe und Energetik
  • Josef Reitmajer - Minister für Metallurgie und Erzabbau (12. Dezember 1954 bis 1. August 1957)
  • Václav Černý - Minister für Metallurgie und Erzabbau (1. August 1957 bis 11. Juli 1960)
  • Marek Smida - Landwirtschaftsminister (12. Dezember 1954 bis 15. Oktober 1955)
  • Vratislav Krutina - Landwirtschaftsminister (15. Oktober 1955 bis 16. Juni 1956)
  • Michal Bakuľa - Minister für Land- und Forstwirtschaft (16. Juni 1956 bis 6. März 1959)
  • Lubomír Štrougal - Minister für Land- und Forstwirtschaft (6. März 1959 bis 11. Juli 1960)
  • Jan Bartuška - Justizminister (12. Dezember 1954 bis 16. Juni 1956)
  • Václav Škoda - Justizminister (16. Juni 1956 bis 11. Juli 1960)
  • Richard Dvořák - Außenhandelsminister (12. Dezember 1954 bis 17. Januar 1959)
  • František Krajčír - Außenhandelsminister (17. Januar 1959 bis 11. Juli 1960)
  • František Kahuda - Bildungsminister
  • Alois Málek - Minister für leichte Industrie (12. Dezember 1954 bis 16. Juni 1956)
  • Božena Machačová-Dostálová - Ministerin für Verbrauchsindustrie (16. Juni 1956 bis 11. Juli 1960)
  • Alois Neuman - Minister für Fernmeldewesen
  • Václav Nosek - Minister für Arbeitskräfte (12. Dezember 1954 bis 22. Juli 1955)
  • Josef Tesla - Minister für Arbeitskräfte (15. Oktober 1955 bis 31. Juli 1957)
  • Antonín Pospíšil - Verkehrsminister (12. Dezember 1954 bis 8. Januar 1958)
  • František Vlasák - Verkehrsminister (8. Januar 1958 bis 11. Juli 1960)
  • Jozef Púčik - Minister für die chemische Industrie
  • František Vlasák - Minister für Energie (30. Mai 1955 bis 8. Januar 1958)
  • Antonín Pospíšil - Minister für Energie (ab 1. April 1958 Energie und Wasserwirtschaft) (8. Januar 1958 bis 11. Juli 1960)
  • Václav Ouzký - Minister für Feingerätebau (15. Oktober 1955 bis 15. Oktober 1958)
  • Emil Zatloukal - Minister für Automobilindustrie und Erzeugung von landwirtschaftlichen Maschinen (15. Oktober 1955 bis 15. Oktober 1958)
  • Marek Smida - Minister für staatliche landwirtschaftliche Höfe (15. Oktober 1955 bis 16. Juni 1956)
  • Karel Poláček - Minister für allgemeinen Maschinenbau (15. Oktober 1958 bis 11. Juli 1960)
  • Zdeněk Nejedlý - Minister ohne Aufgabenbereich
  • Július Maurer - Minister ohne Aufgabenbereich (12. Dezember 1954 bis 16. Juni 1956)
  • Josef Tesla - Minister ohne Aufgabenbereich (31. Juli 1957 bis 6. März 1959)
  • Václav Ouzký - Minister ohne Aufgabenbereich (15. Oktober 1958 bis 9. Februar 1959)
  • Otakar Šimůnek - Vorsitzender (Minister) des staatlichen Planunsamtes
  • Oldřich Beran - Vorsitzender (Minister) des staatlichen Aufbauausschusses (15. Oktober 1955 bis 16. Juni 1956)
  • Emanuel Šlechta - Vorsitzender (Minister) des staatlichen Aufbauausschusses (16. Juni 1956 bis 17. März 1960)
  • Jozef Kyselý - Vorsitzender (Minister) des Regierungsausschusses für die Pflege der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft (15. Oktober 1958 bis 11. Juli 1960)
  • Václav Ouzký - Vorsitzender (Minister) des staatlichen Ausschusses für die Entwicklung der Technik (9. Februar 1959 bis 11. Juli 1960)

Parteizugehörigkeit

Die Regierung wurde gebildet aus der Einheitsliste der Nationalen Front, die aus der dominierenden Kommunistischen Partei sowie aus Blockparteien bestand.

Einzelnachweise

  1. Website der Regierung der Tschechischen Republik, Übersicht über die Regierung V. Široký II, auf: www.vlada.cz/...24621

Quellen

  • www.vlada.cz/.../prehled-vlad-cr, Website der Regierung der Tschechischen Republik, Übersicht über die Regierung Viliam Široký II
  • Doba poválečná 1945 - 1948, Website der Regierung der Tschechischen Republik, Geschichte des Amtes der Regierung, online auf: www.vlada.cz/.../historie,
  • Stichworte des Servers Totalita.cz, insbes. 50. léta - budování totalitního státu auf www.totalita.cz/50/50 und 50. léta: druhá společenská krize - vliv závěrů XX. sjezdu KSSS www.totalita.cz/50/50_01_010 mit weiteren Unterseiten

Siehe auch

  • Programové prohlášení vlády (Regierungserklärung) vom 13. Dezember 1954, online auf: www.vlada.cz/assets (PDF; 146 kB)