„Pascal Hesse“ – Versionsunterschied

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=== Kritik ===
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Im Juli 2017 musste die Redaktion des Informer Magazine öffentlich einen von Hesse verfassten Bericht widerrufen<ref>{{Internetquelle |url=https://issuu.com/informer-magazine-essen/docs/informer_1707_-_issuu |titel=INFORMER JUL 2017 by Presse-Verlag Ruhr GmbH - Issuu |datum=2017-06-28 |sprache=en |abruf=2024-06-16}}</ref>, weil dieser sich auf unwahre Aussagen anonymer Quellen stützte. In dem Bericht waren Vorwürfe gegen die Ehefrau eines Politiker von [[Bündnis 90/Die Grünen]] erhoben worden. Die Betroffenen hatten daraufhin beim Landgericht Essen eine einstweilige Verfügung gegen die Berichterstattung erwirkt.<ref>{{Internetquelle |autor=stefan |url=https://gruene-essen.de/kreisverband/2017/05/11/einstweilige-verfuegung-gegen-informer-wegen-wahrheitswidriger-berichterstattung/ |titel=Einstweilige Verfügung gegen Informer wegen wahrheitswidriger Berichterstattung |datum=2017-05-11 |sprache=de-DE |abruf=2024-06-16}}</ref> Die Essener Grünen warfen Hesse vor, die journalistische Sorgfaltspflicht verletzt zu haben, um der Partei im Wahlkampf bewusst zu schaden. Schon zuvor war Hesse beim Gewerkschaftstag des DJV-NRW 2017 vorgeworfen worden, nicht strikt zwischen seiner journalistischen Tätigkeit und jener als Bundespressesprecher der Piratenpartei zu trennen. Zudem habe er sich in einer Pressemitteilung des DJV nur als „freier Journalist für Print und Online“ vorgestellt und das Sprecheramt verschwiegen.<ref>{{Internetquelle |autor=kress.de |url=https://kress.de/news/beitrag/132308-kritik-reisst-auch-nach-verbandstag-nicht-ab.html |titel=Kritik reißt auch nach Verbandstag nicht ab |sprache=de |abruf=2024-06-16}}</ref> Der DJV-Landesverband begründete das mit einem Abstimmungsproblem.
Im Juli 2017 musste die Redaktion des Informer Magazine öffentlich einen von Hesse verfassten Bericht widerrufen,<ref>{{Internetquelle |url=https://issuu.com/informer-magazine-essen/docs/informer_1707_-_issuu |titel=INFORMER JUL 2017 by Presse-Verlag Ruhr GmbH Issuu |datum=2017-06-28 |sprache=en |abruf=2024-06-16}}</ref> weil dieser sich auf unwahre Aussagen anonymer Quellen stützte. In dem Bericht waren Vorwürfe gegen die Ehefrau eines Politiker von [[Bündnis 90/Die Grünen]] erhoben worden. Die Betroffenen hatten daraufhin beim Landgericht Essen eine einstweilige Verfügung gegen die Berichterstattung erwirkt.<ref>{{Internetquelle |autor=stefan |url=https://gruene-essen.de/kreisverband/2017/05/11/einstweilige-verfuegung-gegen-informer-wegen-wahrheitswidriger-berichterstattung/ |titel=Einstweilige Verfügung gegen Informer wegen wahrheitswidriger Berichterstattung |datum=2017-05-11 |sprache=de-DE |abruf=2024-06-16}}</ref> Die Essener Grünen warfen Hesse vor, die journalistische Sorgfaltspflicht verletzt zu haben, um der Partei im Wahlkampf bewusst zu schaden. Schon zuvor war Hesse beim Gewerkschaftstag des DJV-NRW 2017 vorgeworfen worden, nicht strikt zwischen seiner journalistischen Tätigkeit und jener als Bundespressesprecher der Piratenpartei zu trennen. Zudem habe er sich in einer Pressemitteilung des DJV nur als „freier Journalist für Print und Online“ vorgestellt und das Sprecheramt verschwiegen.<ref>{{Internetquelle |autor=kress.de |url=https://kress.de/news/beitrag/132308-kritik-reisst-auch-nach-verbandstag-nicht-ab.html |titel=Kritik reißt auch nach Verbandstag nicht ab |sprache=de |abruf=2024-06-16}}</ref> Der DJV-Landesverband begründete das mit einem Abstimmungsproblem.


=== Politisches Engagement ===
=== Politisches Engagement ===

Version vom 17. Juni 2024, 08:25 Uhr

Pascal Hesse (* 31. Dezember 1986 in Essen-Borbeck-Mitte) ist ein deutscher Journalist und Publizist. Er ist Landesschatzmeister[1] im Deutschen Journalisten-Verband Nordrhein-Westfalen (DJV-NRW). Außerdem gehört er dem Verwaltungsrat[2] der Verwertungsgesellschaft Wort an und ist stellvertretendes Mitglied im Rundfunkrat des WDR[3].

Leben

Ausbildung

Hesse absolvierte von 2011 bis 2012 das journalistische Grundlagenseminar am Journalisten-Zentrum Haus Busch. Zwischen 2006 und 2007 studierte er Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen. Seit 2007 studiert er Rechtswissenschaft sowie Kulturwissenschaften an der Fernuniversität in Hagen.[4]

Beruf

Unter der Eigenbezeichnung [recherche|kollektiv] – Investigative Recherchen im Journalismus[5] arbeitet Hesse als freier Journalist für bundesweite und regionale Medien.

Ab 2007 war er zunächst für die Neue Ruhr Zeitung, die Westdeutsche Allgemeine Zeitung und die Borbecker Nachrichten tätig. Von 2014 bis 2018 war er als Politik- und Wirtschaftsredakteur beim Essener Lokalmagazin Informer Magazine beschäftigt.

Von Februar bis Dezember 2017 war er Bundespressesprecher[6] der Piratenpartei Deutschlands.[7] Im Pressestellentest des prmagazin wurde Hesse im April 2017 Sieger. Er beantwortete die Testfragen zum Thema Fake News lückenlos.[8]

Investigative Recherchen

Nach Darstellung des Deutschen Journalistenverbandes Nordrhein-Westfalen (DJV-NRW)[9] deckte Hesse im April 2017 als Beisitzer im Landesvorstand zusammen mit der Bundesschatzmeisterin des Deutschen Journalisten-Verbands, Katrin Kroemer, finanzielle Unregelmäßigkeiten im DJV-NRW auf. Der damalige Geschäftsführer des DJV-NRW soll Rechnungen gefälscht haben, indem er Rechtsanwälte und Beratungsunternehmen erfand. Die Schadensumme wurde auf über 50 000 Euro beziffert.[10] Der Verband erstattete Strafanzeige. Während des Gewerkschaftstages des DJV-NRW im Mai 2017 kritisierten die beiden Rechnungsprüfer, sie hätten bereits im Dezember 2016 im Landesvorstand auf die Unregelmäßigkeiten hingewiesen, ohne dass dieser aktiv geworden sei.[11]

2016 berichtete Hesse im Informer Magazine als erster über anonyme Mobbing-Vorwürfe gegen die damalige SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Hinz.[12] Während seiner Recherchen deckte er auf, dass die Abgeordnete wesentliche Teile ihres Lebenslaufs erfunden hatte.[13][14] In der Folge trat sie von sämtlichen Ämtern zurück.[15][16]

Nachdem die Presse 2014 von der Wahl des Kandidaten der Essener SPD für das Amt des Oberbürgermeisters ausgeschlossen werden sollte, beantragte Hesse die Mitgliedschaft in der SPD, um Zugang zu der Versammlung zu erhalten.[17] Der Antrag wurde abgelehnt.[18]

2016 war Hesse an Recherchen beteiligt, die fragwürdige Immobiliengeschäfte eines Essener Ratsherren während der Flüchtlingskrise thematisierten.[19]

Kritik

Im Juli 2017 musste die Redaktion des Informer Magazine öffentlich einen von Hesse verfassten Bericht widerrufen,[20] weil dieser sich auf unwahre Aussagen anonymer Quellen stützte. In dem Bericht waren Vorwürfe gegen die Ehefrau eines Politiker von Bündnis 90/Die Grünen erhoben worden. Die Betroffenen hatten daraufhin beim Landgericht Essen eine einstweilige Verfügung gegen die Berichterstattung erwirkt.[21] Die Essener Grünen warfen Hesse vor, die journalistische Sorgfaltspflicht verletzt zu haben, um der Partei im Wahlkampf bewusst zu schaden. Schon zuvor war Hesse beim Gewerkschaftstag des DJV-NRW 2017 vorgeworfen worden, nicht strikt zwischen seiner journalistischen Tätigkeit und jener als Bundespressesprecher der Piratenpartei zu trennen. Zudem habe er sich in einer Pressemitteilung des DJV nur als „freier Journalist für Print und Online“ vorgestellt und das Sprecheramt verschwiegen.[22] Der DJV-Landesverband begründete das mit einem Abstimmungsproblem.

Politisches Engagement

2020 trat Pascal Hesse bei der Kommunalwahl für das neu gegründete Sozial-Liberale Bündnis als Direktkandidat im Essener Kommunalwahlbezirk Rüttenscheid-Süd an. Er holte 12 Stimmen (0,17 Prozent).[23]

Zuvor engagierte er sich in der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Hesse gehörte zeitweise dem Kreisvorstand der Essener Grünen an, war Landes- und Bundesdelegierter und Präsidiumsmitglied im Basisrat der Grünen Jugend NRW.

2009 kandidierte er bei der Kommunalwahl als Direktkandidat im Essener Kommunalwahlbezirk Bergeborbeck/Bochold. Er erhielt 183 Stimmen (5,7 Prozent).[24]

Zwischen 2013 bis 2014 war er politischer Geschäftsführer im Bundesvorstand von Campusgrün.[25]

Seit 2012 gehört Pascal Hesse als gemeinsamer Kandidat von Grünen, Piratenpartei und Linken dem Senat der Fernuniversität in Hagen an.

Einzelnachweise

  1. Landesvorstand – DJV-NRW – Deutscher Journalisten-Verband NRW e.V. Abgerufen am 16. Juni 2024.
  2. VG WORT: Verwaltungsrat. Abgerufen am 26. Juni 2019.
  3. Pascal Hesse. 15. November 2021, abgerufen am 16. Juni 2024.
  4. Pascal Hesse auf der Seite des WDR-Rundfunkrats. In: WDR-Rundfunkrat. Abgerufen am 15. Juni 2024.
  5. [recherche|kollektiv] – INVESTIGATIVE RECHERCHEN IM JOURNALISMUS. Abgerufen am 26. Juni 2019 (deutsch).
  6. Piratenpartei Deutschland: Bundestagswahlkampf: Piratenpartei verpflichtet Investigativ-Journalist Pascal Hesse. 6. Februar 2017, abgerufen am 6. Februar 2017.
  7. Johann Oberauer GmbH: Pascal Hesse spricht für Piratenpartei. In: prreport. (Online [abgerufen am 29. März 2017]).
  8. Bundesparteien: Piraten siegen im Pressestellentest / AfD und Freie Wähler abgeschlagen. In: presseportal.de. (Online [abgerufen am 5. April 2017]).
  9. Der Krimi von Düsseldorf. In: DJV-NRW Journal. Abgerufen am 16. Juni 2024 (deutsch).
  10. RP ONLINE: Journalistenverband: DJV-NRW zeigt Leverkusener Geschäftsführer wegen Untreue an. Abgerufen am 26. April 2017.
  11. kress.de: Kritik reißt auch nach Verbandstag nicht ab. Abgerufen am 16. Juni 2024.
  12. Offener Brief: SPD-Abgeordnete Petra Hinz in der Kritik (Memento vom 5. August 2016 im Internet Archive). Artikel im Portal informer-magazine.de, abgerufen am 5. August 2016
  13. Eilmeldung: Petra Hinz tritt nicht erneut für Bundestag an (Memento vom 5. August 2016 im Internet Archive). Artikel im Portal informer-magazine.de, abgerufen am 5. August 2016
  14. Wie glaubwürdig ist Petra Hinz? Ein Kommentar. (Memento vom 26. Juli 2016 im Internet Archive) Artikel im Portal informer-magazine.de, abgerufen am 5. August 2016
  15. Wie eine SPD-Abgeordnete ihr Leben erfunden hat. Abgerufen am 29. März 2017 (alps).
  16. n-tv NACHRICHTEN: Die verlorene Ehre der Petra Hinz. Abgerufen am 16. Juni 2024.
  17. Kurzgucker: Die AfD in Gießen, die SPD in Essen-Borbeck und die Presse: Der Fall Pascal Hesse – Mittelhessenblog. In: Mittelhessenblog. 9. Dezember 2014 (Online [abgerufen am 29. März 2017]).
  18. Kulturbruch: Berufliches Interesse reicht nicht mehr für SPD-Eintritt | Ruhrbarone. In: Ruhrbarone. 9. Dezember 2014 (Online [abgerufen am 29. März 2017]).
  19. Correctiv. Abgerufen am 15. Juni 2024.
  20. INFORMER JUL 2017 by Presse-Verlag Ruhr GmbH – Issuu. 28. Juni 2017, abgerufen am 16. Juni 2024 (englisch).
  21. stefan: Einstweilige Verfügung gegen Informer wegen wahrheitswidriger Berichterstattung. 11. Mai 2017, abgerufen am 16. Juni 2024 (deutsch).
  22. kress.de: Kritik reißt auch nach Verbandstag nicht ab. Abgerufen am 16. Juni 2024.
  23. Ratswahl – RVR-Wahl/Kommunalwahlen 2020 Essen – Wahlbezirk KWB 08 Rüttenscheid-Süd. Abgerufen am 16. Juni 2024.
  24. Die Kommunalwahl 2009 auf essen.de. Abgerufen am 16. Juni 2024.
  25. Chronik – Campusgrün. Abgerufen am 29. März 2017.