„Oldenburg (Land)“ – Versionsunterschied

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Version vom 19. März 2011, 14:49 Uhr

Oldenburg
Wappen Flagge
Wappen des Großherzogtums Oldenburg Flagge Oldenburgs 1774–1871 und 1921–1935
Lage im Deutschen Reich
Lage des Großherzogtums Oldenburg im Deutschen Kaiserreich
Landeshauptstadt Oldenburg (Oldenburg)
Regierungsform Monarchie
(12. Jh. – 1918)
Republik
(1918–1933)
Staatsoberhaupt (Groß-)Herzog bis 1918
Dynastie Haus Oldenburg
Bestehen 12. Jh.-1946
Fläche 6427 km² (1910); 5396 km² (Mai 1939)
Einwohner 545.172 (1925); 582.400 (Mai 1939)
Bevölkerungsdichte 85 Einwohner/km²
Entstanden aus Fürstbistum Lübeck, Grafschaft Oldenburg, Grafschaft Delmenhorst, Herrschaft Jever
Aufgegangen in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein
Stimmen im Bundesrat 1 Stimme
Kfz-Kennzeichen O I, O II, O III
Karte
Oldenburg 1866–1937Exklaven Lübeck und Birkenfeld
Flagge des Großherzogtums Oldenburg ab 1871
Großherzogtum Oldenburg – Grenzstein in Hassendorf

Das Großherzogtum Oldenburg, nach 1918 Freistaat Oldenburg, war bis 1946 ein deutsches Land und von 1871 bis 1945 Gliedstaat des Deutschen Reiches mit der Hauptstadt Oldenburg.

Als Oldenburger Land bezeichnet man im engeren Sinne den nördlichen, älteren Teil des Großherzogtums, insbesondere das Gebiet der alten Grafschaft Oldenburg. Der 1803 hinzu gekommene Südteil des Landes wurde Oldenburger Münsterland genannt. Hinzu kam das östlich der Weser gelegene Landwürden. In keinem Fall eingeschlossen sind unter dem Begriff Oldenburger Land allerdings die bis 1937 zu Oldenburg gehörenden Exklaven, also das seit 1773 oldenburgische Fürstentum Lübeck (der spätere Kreis Eutin im heutigen Ostholstein) und das seit 1817 oldenburgische Fürstentum Birkenfeld (im Nahegebiet).

Bevölkerung und Fläche

5396 km²; 582.400 Einwohner (Mai 1939)

Herzschildwappen

Das Wappen ist ein quergeteilter Schild, oben gespalten, unten durch eine aufsteigende Spitze gespalten. Im ersten Feld sind zwei rote Querbalken in Gold (Oldenburg), im zweiten in Blau ein schwebendes goldenes Kreuz (Delmenhorst) ‚ im dritten im blauen Feld ein schwebendes mit der Bischofsmütze bedecktes goldenes Kreuz (Fürstentum Lübeck), im vierten ein rot und weiß geschachtes Feld (Birkenfeld), in der Spitze im blauen Feld ein goldener gekrönter Löwe (Jever).

Die Landesfarben sind blau-rot, die Flagge ist blau mit einem roten Kreuz.

Geschichte

Grafschaft Oldenburg

Oldenburg war im Alten Reich eine Grafschaft, die sich rund um die 1108 erstmals erwähnte Siedlung Oldenburg entwickelte und im Laufe der Geschichte größere Gebiete hinzugewinnen konnte. Die Oldenburger Grafen erstanden aus einem friesischen Fürstenhaus. Anfangs noch Vasallen des sächsischen Welfenfürsten Heinrichs des Löwen nutzten sie dessen Entmachtung durch Kaiser Barbarossa zur Selbständigkeit.

Die Oldenburger - als ihre Herrschaft im Frühmittelalter begann - gehörten dem Stamm der Rüstringer Friesen an. Nach der Schlacht bei Altenesch erwarben die Oldenburger 1234 das Land der ebenfalls friesischen Stedinger, später mehrere friesische Gebiete (Butjadingen, Rüstringen, Wurden) und zuletzt 1575 durch Erbschaft die Herrschaft Jever. Im 16. Jahrhundert wurde die Grafschaft im Zuge der Reformation lutherisch, mit Ausnahme der reichsunmittelbaren Herrschaft Kniphausen, die reformiert wurde.

Größere Bedeutung erlangte das Haus Oldenburg, als Graf Dietrich von Oldenburg († 1440) eine Tochter Gerhards VI. von Schleswig-Holstein-Rendsburg heiratete. Dietrichs jüngerer Sohn führte die gräflich-oldenburgische Linie weiter, die 1667 erlosch. Dietrichs älterer Sohn Christian wurde 1448 als Christian I. zum König von Dänemark und 1460 zum Landesherrn der Herzogtümer Schleswig und Holstein gewählt. 1667, nachdem Graf Anton Günther ohne Erbfolger verstorben war, erbte diese Linie auch Oldenburg, das somit in Personalunion mit der Krone Dänemarks verbunden war und die dänische Flagge führte. Allerdings waren Jever und Kniphausen (eine Herrschaft bei Accum, am heutigen Ortsrand von Wilhelmshaven) davon nicht betroffen. Die Herrschaft Jever fiel als sogenanntes Kunkellehen an das Fürstentum Anhalt-Zerbst und kam auf diese Weise später in den Besitz der Zarin Katharina II., einer geborenen Prinzessin von Anhalt-Zerbst.

Herzogtum Oldenburg

Durch Ländertausch gelangte die Grafschaft Oldenburg im Vertrag von Zarskoje Selo am 27. August 1773 an das Oberhaupt des Hauses Schleswig-Holstein-Gottorf, den späteren Zaren Paul, der das Land vier Tage später seinem Vetter dem Fürstbischof von Lübeck, Friedrich August abtrat, der daraufhin von Kaiser Joseph II. 1774/1777 in den Herzogsstand erhoben wurde. Das Herzogtum bestand somit aus zwei räumlich getrennten Teilgebieten: Oldenburg selbst und das Hochstift Lübeck (nach der Säkularisation ab 1803 Fürstentum Lübeck) mit der Residenzstadt Eutin.

1785 starb Friedrich August. Sein Neffe Peter Friedrich Ludwig übernahm für den geistesschwachen leiblichen Sohn Peter Friedrich Wilhelm als Koadjutor Nachfolge und Amtsgeschäfte. Unter ihm wurde Oldenburg wieder zur Residenzstadt. Als Peter Friedrich Wilhelm 1823 starb, folgte ihm Peter Friedrich Ludwig als Herzog Peter I. 1803 erlangte Oldenburg im Reichsdeputationshauptschluss im Tausch gegen den Elsflether Weserzoll als Entschädigung das hannoversche Amt Wildeshausen sowie aus dem aufgelösten Hochstift Münster die Ämter Vechta und Cloppenburg. Das Hochstift Lübeck wurde in ein erbliches Fürstentum umgewandelt.

Obwohl das Land dem Rheinbund beigetreten war, wurde es von Napoléon Bonaparte 1810 Frankreich zugeschlagen. Herzog Peter Friedrich Ludwig lehnte die ihm als Ersatz angebotene kaiserliche Domäne Erfurt ab und emigrierte nach Russland, wo Zar Alexanders Schwester Katharina Pawlowna mit seinem Sohn Georg seit 30. April 1809 verheiratet war.

Großherzogtum Oldenburg

Nach dem Sturz Napoleons kehrte Peter Friedrich Ludwig 1814 in sein Land zurück. Auf dem Wiener Kongress 1815 folgte die Erhebung zum Großherzogtum, Peter Friedrich Ludwig nahm den Titel aber Zeit seines Lebens nicht an. Zusätzlich erhielt Oldenburg als weitere Exklave das Fürstentum Birkenfeld an der Nahe, so dass das Staatsgebiet nunmehr drei Teile umfasste. 1818 erhielt Oldenburg die Herrschaft Jever vom russischen Zaren Alexander I. zurück.

Nach dem Tode Peter Friedrich Ludwigs 1829 übernahm sein Sohn Paul Friedrich August die Regierung und nahm gleichzeitig auch den Titel Großherzog an. Im Zuge der Deutschen Revolution trat am 28. Februar 1849 das Staatsgrundgesetz, die erste oldenburgische Verfassung, in Kraft. Es wurde bereits 1852 wieder revidiert. Nach dem Beitritt zum Deutsch-Österreichischen Postverein wurden am 5. Januar 1852 die ersten Briefmarken des Großherzogtums Oldenburg ausgegeben. Diese hatten allerdings im Fürstentum Birkenfeld keine Gültigkeit, denn dieses wurde postalisch von Preußen verwaltet.

1853 wurde Nikolaus Friedrich Peter Großherzog von Oldenburg. Unter seiner Regierung wurde 1854 die Herrschaft In- und Kniphausen zurückerworben. Im selben Jahr trat Oldenburg dem Deutschen Zollverein und 1867 dem Norddeutschen Bund bei. Zu Beginn des Jahres 1864 wurde in Oldenburg mit dem Verein zur Pflege verwundeter Krieger die zweite nationale Rotkreuz-Gesellschaft der Geschichte gegründet, die Schirmherrschaft über den Verein übernahm Nikolaus Friedrich Peter.

Im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 war Oldenburg neutral - die Neutralität wurde jedoch von den preußischen Truppen verletzt („Erstürmung des Schwartauer Schlagbaumes“).

Am 1. Januar 1868 gab das Großherzogtum Oldenburg sein eigenes Postregal auf. Im Deutschen Krieg 1866 kämpften Oldenburgische Truppen auf Seiten Preußens gegen Österreich. Ebenfalls nahmen das Oldenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 91 und das Oldenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 19 am Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 teil. Nach 47 Jahren Regierungszeit starb Nikolaus Friedrich Peter im Jahr 1900.

Ihm folgte sein Sohn Friedrich August, der jedoch im Zuge der Novemberrevolution am 11. November 1918 dem öffentlichen Druck nachgeben musste und auf den Thron verzichtete.


Regierende Herzöge und Großherzöge (Gottorp)

Name Herrschaft Bemerkungen
Friedrich August I. 1773–1785
Peter Friedrich Wilhelm (1785–1823) nur Titularherzog; wegen Geisteskrankheit unter Regentschaft seines Cousins
Peter Friedrich Ludwig (1. Mal) 1785–1810 seit 1785 Prinzregent
unter französischer Besatzung und Regierung 1810–1813
Peter Friedrich Ludwig (2. Mal) 1813–1829 seit 1785 bereits Prinzregent, seit 1823 selbst Herzog, seit 1815 de jure Großherzog
Paul Friedrich August 1829–1853 Annahme des Großherzogstitels
Nikolaus Friedrich Peter 1853–1900
Friedrich August II. 1900–1918 Abdankung als Monarch, jedoch weiterhin Oberhaupt des Hauses Oldenburg

Staatsminister des Großherzogtums Oldenburg

Die Leitung der Regierung erfolgt durch das Staatsministerium. Die drei Minister wurden durch den Großherzog ernannt und entlassen. Regierungschef ist der Präsident des Gesamtministeriums. Das Staatsministerium leitet die Verwaltung im Herzogtum Oldenburg unmittelbar und in den beiden Fürstentümern über lokale Verwaltungen.

Name Amtszeit
Karl Ludwig Friedrich Joseph Freiherr von Brandenstein (1760 – 1847) 12.10.1814 – 30.06.1842
Günther Heinrich Freiherr von Berg (1765 – 1843) 01.07.1842 – 09.09.1843
Wilhelm Ernst Freiherr von Beaulieu-Marconnay (1786 – 1859) 09.09.1843 – 01.08.1848
Johann Heinrich Jakob Schloifer (1790 – 1867) 01.08.1848 – 13.08.1849
Christian Diedrich von Buttel (1801 – 1878) 13.08.1849 – 01.05.1851
Peter Friedrich Ludwig Freiherr von Rössing (1805 – 1874) 01.05.1851 – 23.06.1874
Karl Heinrich Ernst von Berg (1810 – 1894) 23.06.1874 – 01.10.1876
Friedrich Andreas Ruhstrat (1818 – 1896) 01.10.1876 – 14.03.1890
Gerhard Friedrich Günther Jansen (1831 – 1914) 14.03.1890 – 19.08.1900
Wilhelm Friedrich Willich (1846 – 1917) 19.08.1900 – 17.08.1908
Friedrich Julius Heinrich Ruhstrat (1854 – 1916) 17.08.1908 – 03.01.1916
Franz Friedrich Paul Ruhstrat (1859 – 1935) 03.01.1916 – 06.11.1918

Verwaltungsgliederung

Im Landesteil Oldenburg bestand 1824 die folgende Verwaltungsgliederung:[1]

  • Kreis Oldenburg mit der Stadt Oldenburg und den Ämtern Oldenburg, Elsfleth und Zwischenahn
  • Kreis Neuenburg mit den Ämtern Bockhorn, Rastede, Varel und Westerstede
  • Kreis Ovelgönne mit den Ämtern Abbehausen, Brake, Burhave, Land Wührden und Rodenkirchen
  • Kreis Delmenhorst mit den Ämtern Berne, Delmenhorst, Ganderkesee und Wildeshausen
  • Kreis Vechta mit den Ämtern Damme, Herrlichkeit Dinklage, Steinfeld und Vechta
  • Kreis Cloppenburg mit den Ämtern Cloppenburg, Friesoythe und Löningen
  • Herrschaft Jever mit der Stadt Jever und den Ämtern Jever, Minsen und Tettens
  • Herrschaft Kniphausen, seit 1854 Amt Kniphausen

Im Fürstentum Birkenfeld bestanden die drei Ämter Birkenfeld, Nohfelden und Oberstein. Das Fürstentum Lübeck war seit 1843 in die Stadt Eutin sowie in die Ämter Eutin und Schwartau gegliedert.

Im Jahre 1858 wurde im Großherzogtum eine umfangreiche Verwaltungsreform durchgeführt. Varel wurde amtsfreie Stadt I. Klasse. Das Amt Zwischenahn ging im Amt Westerstede auf, das Amt Ganderkesee im Amt Delmenhorst, das Amt Bockhorn im Amt Varel und das Amt Rastede im Amt Oldenburg. Die Ämter Minsen, Tettens und Kniphausen kamen zum Amt Jever. Die Ämter Stollhamm und Ovelgönne traten an die Stelle der Ämter Abbehausen und Rodenkirchen. Die Einteilung in Kreise und Herrschaften wurde nicht fortgeführt.

1866 kam das bis dahin holsteinische Amt Ahrensbök zum Fürstentum Lübeck. Bei der Gebietsreform von 1879 wurde die Anzahl der Ämter weiter reduziert. Das Amt Löningen wurde in das Amt Cloppenburg eingegliedert sowie die Ämter Damme und Steinfeld ins Amt Vechta. Die Ämter Burhave und Stollhamm wurden zum neuen Amt Butjadingen vereinigt. Das Amt Berne kam zum Amt Elsfleth sowie die Ämter Land Wührden und Ovelgönne zum Amt Brake. Die Ämter in den Fürstentümern Birkenfeld und Lübeck wurden aufgehoben.

Im Jahre 1902 wurde aus drei Gemeinden des Amtes Jever das neue Amt Rüstringen gebildet. Die Stadt Delmenhorst schied 1903 aus dem Amt Delmenhorst aus und wurde amtsfreie Stadt I. Klasse. Der Landesteil Oldenburg des Großherzogtums besaß somit zuletzt die folgende Gebietseinteilung:[2]

Städte I. Klasse (Amtsfreie Städte)

Ämter

  • Brake
  • Butjadingen
  • Cloppenburg
  • Delmenhorst
  • Elsfleth
  • Friesoythe
  • Jever
  • Oldenburg
  • Rüstringen
  • Varel
  • Vechta
  • Westerstede
  • Wildeshausen

Nach dem Ersten Weltkrieg

Oldenburgischer Landtag

Freistaat/Land Oldenburg

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Thronverzicht des Großherzogs Friedrich August wurde Oldenburg zur Republik. Als Freistaat Oldenburg war Oldenburg eines der Länder des Deutschen Reichs.

Bei den Landtagswahlen zum Oldenburgischen Landtag im Mai 1931 bekam die die NSDAP 37,2 % der Stimmen und wurde erstmals in einem Landtag die stärkste Fraktion. Nach den erneuten Wahlen im Mai 1932 erhielt die NSDAP mit 48,5 % die absolute Mehrheit der Sitze, ebenfalls zum ersten Mal in einem Land, und im Juni wurde Carl Röver mit den Stimmen der bürgerlichen Rechten (DNVP und Landvolk) zum Ministerpräsidenten einer nationalsozialistischen Regierung gewählt.

Zeit des Nationalsozialismus

Von 1933 bis 1945 war das Land zusammen mit dem Land Bremen einem Reichsstatthalter unterstellt, bis 1942 dem vorherigen Ministerpräsidenten Röver, anschließend Paul Wegener.

Mit Wirkung vom 1. April 1937 wurden seine beiden Exklaven Birkenfeld und Lübeck durch das Groß-Hamburg-Gesetz in das Land Preußen ausgegliedert. Der Landesteil Birkenfeld wurde der Rheinprovinz und der Landesteil Lübeck als Kreis Eutin der Provinz Schleswig-Holstein (heute ein Teil des Kreises Ostholstein) eingegliedert. Gleichzeitig erhielt Oldenburg von Preußen die ehemals zur Provinz Hannover gehörige Stadt Wilhelmshaven.

Ministerpräsidenten

Der Präsident des Landesdirektoriums 1918–1919 bzw. die Ministerpräsidenten des Freistaates Oldenburg:

Reichsstatthalter

Reichsstatthalter für Oldenburg und Bremen mit Sitz in Oldenburg:

  1. Carl Röver (6. Mai 1933 bis 15. Mai 1942)
  2. Paul Wegener (27. Mai 1942 bis April 1945)

Verwaltungsgliederung

Die Verwaltungsgliederung des Großherzogtums blieb im Freistaat Oldenburg weitgehend erhalten, allerdings wurde Rüstringen 1919 zu einer amtsfreien Stadt I. Klasse erhoben. Die Landesteile Birkenfeld und Lübeck gehörten zunächst weiterhin zum Freistaat Oldenburg.

Bei einer umfassenden Verwaltungsreform wurden 1933 sechs Amtsverbände eingerichtet, in denen Landratsämter eingerichtet wurden. Der Landesteil Oldenburg besaß seitdem die folgende Gebietseinteilung:

Städte I. Klasse (Kreisfreie Städte)

Amtsverbände (ab 1939 Landkreise)

  • Ammerland, gebildet aus einem Teil des Amtes Oldenburg und dem Amt Westerstede
  • Cloppenburg, gebildet aus den Ämtern Cloppenburg und Friesoythe
  • Friesland, gebildet aus den Städten Jever und Varel sowie den Ämtern Jever und Varel
  • Oldenburg, gebildet aus einem Teil des Amtes Oldenburg sowie den Ämtern Delmenhorst und Wildeshausen
  • Vechta, gebildet aus dem Amt Vechta
  • Wesermarsch, gebildet aus den Ämtern Brake, Butjadingen und Elsfleth

1939 wurden die Amtsverbände in Landkreise umbenannt. Die beiden Landesteile Birkenfeld und Lübeck wurden 1937 von Oldenburg nach Preußen umgegliedert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Das Land Oldenburg und die Vereinigung zum Land Niedersachsen

Oldenburgisches Staatsministerium, 1946 bis 2004 Sitz des Regierungspräsidenten

Mit der Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung vom 23. August 1946 „Betreffend die Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder“ erhält das Land Hannover seine rechtlichen Grundlagen. Am 23. November 1946 genehmigt die britische Militärregierung die Vereinigung des Landes Braunschweig (mit Ausnahme des östlichen Teils des Landkreises Blankenburg sowie der Exklave Calvörde als Amt Calvörde des Landkreises Helmstedt, die an die sowjetische Besatzungszone fallen und in das Land Sachsen-Anhalt integriert werden), des Landes Hannover (mit Ausnahme des Amtes Neuhaus, das an die sowjetische Besatzungszone fällt und erst 1993 Niedersachsen wieder angegliedert wird), des Landes Oldenburg und des Landes Schaumburg-Lippe zum neuen Land Niedersachsen.

Das bisherige Land Oldenburg wurde in seinen Grenzen von 1937 (also einschließlich Wilhelmshavens und ohne die Exklaven Birkenfeld und Lübeck) als Verwaltungsbezirk Oldenburg Bestandteil des neuen Landes. Dieser bestand bis 1978 und ging am 1. Februar 1978 im neuen Regierungsbezirk Weser-Ems mit Oldenburg als Bezirkshauptstadt auf. Mit der Auflösung der Regierungsbezirke zum 1. Januar 2005 endete die Geschichte der Stadt Oldenburg (Oldenburg) als Regierungssitz.

In einem Volksentscheid am 19. Januar 1975 stimmten die Bürger gegen den Verbleib Oldenburgs im Land Niedersachsen und für die Eigenständigkeit. Der Bundestag lehnte es mit dem Gesetz vom 9. Januar 1976 ab, das Land Oldenburg wiederherzustellen.

Für die kulturellen Belange im Oldenburger Land (einschließlich des Oldenburger Münsterlandes) ist die Oldenburgische Landschaft zuständig. Die Geschichte des Landes Oldenburg wird unter anderem im Schloss Oldenburg museal dargestellt.

Das Gebiet des ehemaligen Landes Oldenburg ist gegenwärtig auf die Landkreise Oldenburg, Ammerland, Cloppenburg, Vechta, Friesland, Wesermarsch, Cuxhaven (Gemeinde Landwürden), Diepholz (Gemeinde Stuhr), Ostholstein (Eutin), Birkenfeld, sowie die kreisfreien Städte Oldenburg, Delmenhorst und Wilhelmshaven verteilt.

Literatur

  • Oldenburgische Bibliographie (16. Jahrhundert bis 1907). In der Landesbibliothek Oldenburg bearbeitet von Egbert Koolman. Lax, Hildesheim 1987. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. XXXa)
  • Albrecht Eckhardt, Heinrich Schmidt (Hrsg.): Geschichte des Landes Oldenburg. 3. Aufl. Holzberg, Oldenburg 1998, ISBN 3-87358-285-6
  • Franz Hellbernd und Heinz Möller, Oldenburg, ein heimatkundliches Nachschlagewerk, Vechtaer Druckerei und Verlag GmbH, Vechta, 1965.
  • Paul Kollmann: Das Herzogthum Oldenburg in seiner wirthschaftlichen Entwickelung während der letzten vierzig Jahre auf statistischer Grundlage dargestellt. Verlag Stalling, Oldenburg 1893 (Kursiver Textollmann_index.html Digitalisat)
  • Hermann Lübbing: Oldenburg, Historische Konturen. Heinz Holzberg Verlag, Oldenburg 1971, ISBN 3-87358-045-4
  • Hans Patze, Ernst Schubert (Hrsg.): Geschichte Niedersachsens. 3 Bände, Lax, Hildesheim, (letzter Band 3, Teil 1: 1998, ISBN 3-7752-5901-5)
  • Rainer Rheude, Peter Kreier: Das Oldenburger Land, 2007, ISBN 978-3-89995-371-8
  • Georg Sello: Die territoriale Entwicklung des Herzogtums Oldenburg. Neudruck der Ausgabe Göttingen 1917, Wenner, Osnabrück 1975
Commons: Oldenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Einzelnachweise

  1. Oldenburgischer Staats-Kalender 1824. S. 165 ff., abgerufen am 16. August 2009.
  2. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.