„Natriumsilicate“ – Versionsunterschied

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Version vom 28. Februar 2019, 00:30 Uhr

Natriumsilicate sind chemische Verbindungen aus der Gruppe der Natriumverbindungen und Silicate, die in mehreren molaren Verhältnissen vorkommen (Monosilicat, Metasilicat, Polysilicat, …). Je nach Art der Herstellung und dem Reinheitsgrad sind sie mehr oder weniger hydratisiert oder löslich. Daneben wird auch noch das Natriumsalz Na4SiO4 der Orthokieselsäure Si(OH)4 als Natriumorthosilikat bezeichnet.

Vorkommen

In der Natur kommen Natriumsilicate in Form der Mineralien Ertixiit Na2Si4O9 und Natrosilit Na2Si2O5 vor.[1]

Gewinnung und Darstellung

Natriumsilicate in amorpher Form werden durch Zusammenschmelzen von Siliciumdioxid und Natriumoxid (oder Natriumcarbonat unter Entwicklung von Kohlendioxid) in molaren Verhältnissen zwischen 1:1 bis 4:1 hergestellt. Die so erhaltenen Feststoffe werden bei etwa 150 °C und 5 bar Dampfdruck in Wasser gelöst um eine Lösung in Wasser (Natronwasserglas) zu erhalten.

Eigenschaften

Natriumsilicate
NameNatriumorthosilikatDinatriummetasilikat
Natriummetasilikat
E 550
DinatriumdisilikatDinatriumtrisilikat
Strukturformel
CAS-Nummer13472-30-56834-92-0
13517-24-3 Nonahydrat
10213-79-3 Pentahydrat
13870-28-513870-30-9
1344-09-8 (unspezifiziert)
PubChem26051232666169923266
SummenformelNa4O4SiNa2O3SiNa2O5Si2Na2O7Si3
Molare Masse184,04 g·mol−1122,06 g·mol−1182,15 g·mol−1242,23 g·mol−1
Aggregatzustandfest
Kurzbeschreibungals Reinstoff farbloser und geruchloser Feststoff
Schmelzpunkt1018 °C[2]1098 °C[3]
Dichte1,39 g·cm−3[2]2,61 g·cm−3[3]
Löslichkeitlöslich in Wasser (175…350 g·l−1 bei 20 °C)[2][3]
GHS-
Kennzeichnung
keine GHS-Piktogramme
[4]
GefahrensymbolGefahrensymbol
Gefahr[5][3]
keine Einstufung verfügbar
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätzekeine H-Sätze302​‐​314​‐​335siehe obensiehe oben
keine EUH-Sätzekeine EUH-Sätzesiehe obensiehe oben
keine P-Sätze260​‐​303+361+353​‐​305+351+338​‐​301+330+331​‐​405​‐​501siehe obensiehe oben

Natriumsilicate sind kristalline oder als Gemisch verschiedener Silicate glasartige (amorphe) Feststoffe bzw. in Wasser viskose Lösungen. Als Reinstoff sind sie farblos, technische Produkte erscheinen durch Verunreinigungen leicht blau bis grün oder gelb bis braun. Natronwasserglas reagiert infolge teilweiser Hydrolyse alkalisch. Durch das Kohlendioxid der Luft wird die Lösung allmählich neutralisiert, wobei je nach Konzentration Fällungsprodukte der Kieselsäure entstehen. Natriummetasilicat kommt daneben noch in mehreren Hydratformen vor, wobei das Nonahydrat bei 48 °C und das Pentahydrat bei 72 °C schmilzt.[3]

Verwendung

Silicate haben ein so breites Anwendungsgebiet, dass nur einige wichtige Anwendungen aufgeführt werden. Diese werden hauptsächlich in Form von sogenanntem Wasserglas (wasserlösliche Silicate von Alkalimetallen, vornehmlich von Natrium und Kalium) eingesetzt. Natriumsilicat wird als Bindemittel, Brandschutzmaterial sowie als Puffer und Stabilisator für Chemikalien (z. B. H2O2), für die Brikettierung von Kohle, Glas, Erz, beim Papier-Recycling, beim Beschichten von Papier und zur Metallentfettung verwendet. Es ist auch in Waschmitteln, Bleichlaugen, Seifen, Reinigungsmitteln, Zementen, Mörtel, keramischen Erzeugnissen, Anstrichfarben und kosmetischen Präparaten enthalten.

Die Auswirkungen von Dinatriummetasilicat auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt wurden unter REACH im Jahr 2015 im Rahmen der Stoffbewertung von Lettland geprüft.[6]

Commons: Natriumsilicate – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Mineraliensuche (Mineralienatlas)
  2. a b c Eintrag zu Natriumsilikat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. a b c d e Eintrag zu Dinatriummetasilikat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  4. Datenblatt Tetrasodium orthosilicate (PDF) bei GuideChem, abgerufen am 27. Oktober 2014.
  5. Datenblatt Sodium metasilicate bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  6. Community rolling action plan (CoRAP) der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA): disodium metasilicateFehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:CoRAP-Status): "Datum"