„Musa Muslihuddin“ – Versionsunterschied

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'''Musa Muslihuddin''' (* um 1463 in [[Denizli]]; † [[1552]]), bekannt unter dem Namen '''Merkez Efendi''', war ein [[Sufismus|Sufi]] ([[islam]]ischer [[Mystiker]]) und [[Scheich|Sheikh]] der [[Halveti]]-[[Tariqa]] (Halveti-[[Derwisch]]-Orden).
'''Musa Muslihuddin''' (* um 1463 in [[Denizli]]; † [[1552]]), bekannt unter dem Namen '''Merkez Efendi''', war ein osmanisch-türkischer [[Sufismus|Sufi]] ([[islam]]ischer [[Mystiker]]) und [[Scheich|Sheikh]] der [[Halveti]]-[[Tariqa]] (Halveti-[[Derwisch]]-Orden).


Seinen Beinamen ''[[Merkez]] Efendi'' erhielt er, als sein Sheikh Sumbul Sinani († ca. 1529) nach einem würdigen Nachfolger suchte, der nach ihm die Stellung als Oberhaupt der Halveti-Tariqa einnehmen sollte. Er gab seinen Derwischen deshalb eine Aufgabe und stellt ihnen die Frage: „Wenn ihr [[Gott]] wäret, was würdet ihr tun?“
Seinen Beinamen ''[[Merkez]] Efendi'' erhielt er, als sein Sheikh Sumbul Sinani († ca. 1529) nach einem würdigen Nachfolger suchte, der nach ihm die Stellung als Oberhaupt der Halveti-Tariqa einnehmen sollte. Er gab seinen Derwischen deshalb eine Aufgabe und stellt ihnen die Frage: „Wenn ihr [[Gott]] wäret, was würdet ihr tun?“
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Noch heute ist ein Friedhof an der [[Byzantinisches Reich|byzantinischen]] Stadtmauer [[Istanbul]]s nach Merkez Efendi benannt.
Noch heute ist ein Friedhof an der [[Byzantinisches Reich|byzantinischen]] Stadtmauer [[Istanbul]]s nach Merkez Efendi benannt.

== Erfindung [[Mesir Macunu]] ==
Hafsa, die Frau des [[Osmanisches Reich|osmanischen]] Sultans [[Selim I.|Yavuz Sultan Selim]] und Mutter von [[Süleyman I.|Süleyman dem Prächtigen]], erkrankte während eines Aufenthaltes in der westtürkischen Stadt Manisa. Der Sultan erteilte Merkez Efendi den Auftrag, ein Heilmittel gegen die Krankheit seiner Frau zu finden.Dieser mischte eine Paste aus Honig und ließ sie der Sultansgattin zukommen, woraufhin sie wieder gesund wurde. Anschließend wurde beschlossen, dass jeder Kranke die Paste erhalten solle. Um die Verteilung zu gewährleisten, wurde der zähflüssige Kräuterhonig in Papier gewickelt und von der Moscheekuppel geworfen, sodass die Menschen ihn in kleinen Päckchen auffangen konnten. Seitdem ist es Tradition, die Mesir-Paste zum Frühlingsbeginn an die Bevölkerung zu verteilen. Bei diesem Volksfest finden verschiedene Aktivitäten wie Tänze und Umzüge statt. Zum Gedenken an die Heilung der Sultansfrau wird heute noch Mesir Macunu unter der Bevölkerung verteilt.


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Version vom 27. März 2014, 07:21 Uhr

Musa Muslihuddin (* um 1463 in Denizli; † 1552), bekannt unter dem Namen Merkez Efendi, war ein osmanisch-türkischer Sufi (islamischer Mystiker) und Sheikh der Halveti-Tariqa (Halveti-Derwisch-Orden).

Seinen Beinamen Merkez Efendi erhielt er, als sein Sheikh Sumbul Sinani († ca. 1529) nach einem würdigen Nachfolger suchte, der nach ihm die Stellung als Oberhaupt der Halveti-Tariqa einnehmen sollte. Er gab seinen Derwischen deshalb eine Aufgabe und stellt ihnen die Frage: „Wenn ihr Gott wäret, was würdet ihr tun?“

Darauf wollten einige seiner Schüler aus Ehrfurcht nicht antworten und sagten nur, dass sie Zuflucht bei Allah, dem Herrn der Welten, nähmen. Andere wiederum antworteten auf eine unpersönliche Art und Weise und in philosophischen Ausdrücken. Musa Muslihuddin aber erwiderte seinem Sheikh, dass er eine vollkommene und unveränderliche Ordnung um sich herum sehe. Dieser Ausspruch gilt als der Grund für seinen Beinamen Markaz, was auf Arabisch ‚Zentrum‘ bedeutet. Schließlich wurde er der Nachfolger von Sumbul Sinani.

Noch heute ist ein Friedhof an der byzantinischen Stadtmauer Istanbuls nach Merkez Efendi benannt.

Erfindung Mesir Macunu

Hafsa, die Frau des osmanischen Sultans Yavuz Sultan Selim und Mutter von Süleyman dem Prächtigen, erkrankte während eines Aufenthaltes in der westtürkischen Stadt Manisa. Der Sultan erteilte Merkez Efendi den Auftrag, ein Heilmittel gegen die Krankheit seiner Frau zu finden.Dieser mischte eine Paste aus Honig und ließ sie der Sultansgattin zukommen, woraufhin sie wieder gesund wurde. Anschließend wurde beschlossen, dass jeder Kranke die Paste erhalten solle. Um die Verteilung zu gewährleisten, wurde der zähflüssige Kräuterhonig in Papier gewickelt und von der Moscheekuppel geworfen, sodass die Menschen ihn in kleinen Päckchen auffangen konnten. Seitdem ist es Tradition, die Mesir-Paste zum Frühlingsbeginn an die Bevölkerung zu verteilen. Bei diesem Volksfest finden verschiedene Aktivitäten wie Tänze und Umzüge statt. Zum Gedenken an die Heilung der Sultansfrau wird heute noch Mesir Macunu unter der Bevölkerung verteilt.