Matthias Köchl
Matthias Köchl (* 30. August 1977 in Klagenfurt) war ein österreichischer Politiker (GRÜNE) und Unternehmer. Von 2013 bis 2017 war er Abgeordneter zum Nationalrat. Er war von April 2018 bis Februar 2019 auch Landessprecher der Grünen in Kärnten.[1][2][3]
Leben
Von 2000 bis 2017 war Köchl, Sohn des Malers Alois Köchl, als Unternehmer im Bereich Onlinewerbung und Elektromobilität tätig.
Von 2010 bis 2013 war er weiters geschäftsführender Gesellschafter (CEO) der SMI Solarmobil Innovations GmbH und entwickelte ein Solarfahrzeug.[4]
Politik
Von 1997 bis 2007 war Köchl Obmann der Stadt-Grünen in der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt.[5] Von 2001 bis 2003 war er in einer Koalition von PLUS (Plattform Unabhängiger Studierender) und Grüne & Alternative StudentInnen im Vorsitz der Österreichische Hochschülerschaft an der Universität Klagenfurt tätig. Von 2003 bis Juni 2014 war Köchl Grüner Gemeinderat in Klagenfurt.[6]
Bei den Nationalratswahlen 2006, 2008, 2013 und 2017 war Köchl Spitzenkandidat der Grünen in Kärnten. 2013 konnten die Kärntner Grünen mit Köchl erstmals einen Nationalrat stellen.[7] 2017 verpassten die Grünen den Einzug in den Nationalrat.
Seit Oktober 2014 lebt Matthias Köchl in Krumpendorf am Wörthersee. Sein Antreten bei der Bürgermeister-Direktwahl am 1. März 2015 brachte den lokalen Grünen eine Vervierfachung von 1 auf 4 Mandate und den erstmaligen Einzug in den Gemeindevorstand der kleinen Wörtherseegemeinde.[8]
Köchls Interessensgebiet ist die Energiepolitik, im Grünen Parlamentsclub war er im Bereiche Selbstständige/Einpersonenunternehmer tätig. Im Nationalrat war er Mitglied im Umweltausschuss, im Ausschuss für Innovation und Forschung, im Tourismusausschuss sowie im Ausschuss für Wirtschaft und Industrie.[9][6][10]
Köchl beantragte im Nationalrat gemeinsam mit Eva Glawischnig eine Nichtigkeitsklage der Republik Österreich gegen die wettbewerbsverzerrende Einspeisevergütung des britischen AKW-Projekt Hinkley Point, die im Januar 2015 zusammen mit Luxemburg beim Europäischen Gerichtshof eingereicht wurde.[11][12] Die Klage der Republik Österreich gilt als Meilenstein im Kampf gegen Atomkraft in Europa.
Im Sommer 2015 zeigten die Gemeinde Krumpendorf am Wörthersee und Köchl als Flüchtlingsreferent einen vorbildlichen Umgang mit Flüchtlingen.[13][14][15][16]
Im April 2018 folgte er Rolf Holub als Landessprecher der Grünen Kärnten nach.[17] Anfang Februar 2019 kündigte er an, dass er beim Parteitag im März nicht mehr als Landessprecher kandidieren wollen.[18][19]
Mitte Februar 2019 wurde bekannt, dass Köchl am 11. Februar am österreichisch-italienischen Grenzübergang bei der Fahrt nach Tarvis wegen Verdacht auf Begünstigung Illegaler Migration kurzfristig festgenommen worden war. Er hatte einen Iraker bei sich im Auto, als er zu einer Kontrolle durch Carabinieri angehalten wurde. [20] In der Folge legte er seine Funktion als Landessprecher der Grünen Kärnten zurück.[21]
Familie
Matthias Köchl ist verheiratet und Vater einer Tochter.
Weblinks
- Matthias Köchl auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Matthias Köchl auf seiner persönlichen Homepage
Referenzen
- ↑ Grüner Landessprecher: "Im Kreis sitzen ist keine Arbeit". Abgerufen am 4. Mai 2018.
- ↑ Matthias Köchl wird die Seite wechseln, ein Medienprojekt aufbauen und betreuen." Abgerufen am 13. Februar 2019.
- ↑ Kärnten: Schlepperei-Verdacht: Grünen-Sprecher tritt zurück. Artikel vom 18. Februar 2019, abgerufen am 18. Februar 2019.
- ↑ Zweisitziges Elektrotrike fährt mit Strom vom Solardach". Abgerufen am 27. Juli 2015.
- ↑ Klagenfurter Grünen-Chef Köchl trat ab, Kleine Zeitung, 28. August 2007
- ↑ a b GR-Mitglieder, Matthias Köchl (GRÜ) ( des vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Gemeinderatsmitglieder, Landeshauptstadt Klagenfurt, zugegriffen: 3. Oktober 2013
- ↑ Kärntner Mandate im Nationalrat, orf.at, 30. September 2013
- ↑ Wahlergebnis Krumpendorf 2015 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Kleine Zeitung 1. März 2015
- ↑ Matthias Köchl: Der Mann mit dem Elektroauto, Die Presse, 21. September 2008
- ↑ Nationalrat: Grüne legen Sprecherrollen fest, der Standard, 25. Oktober 2013
- ↑ Parlamentskorrespondenz Nr. 839 vom 26.09.2014, Grüne gegen staatliche Förderung von Atomstrom
- ↑ Österreich unter Druck wegen AKW-Klage
- ↑ Wo Flüchtlinge willkommen sind und den Ort beleben, Kurier, 16. August 2015
- ↑ Willkommen am Wörthersee, gruene.at, 28. Juli 2015
- ↑ Tourismus: Rekordzahlen trotz Asylwerber ( vom 27. August 2015 im Internet Archive), Wirtschaftsblatt, 25. August 2015
- ↑ Zeltlager wird bald wieder abgebaut, Kleine Zeitung, 13. November 2015
- ↑ orf.at: Köchl neuer Landessprecher der Grünen. Artikel vom 28. April 2018, abgerufen am 28. April 2018.
- ↑ Dossier Matthias Köchl, meineabgeordneten.at Transparenzdatenbank 5. Mai 2014
- ↑ Landessprecher Matthias Köchl tritt nicht mehr an - aus familiären und beruflichen Gründen." Abgerufen am 4. Februar 2019.
- ↑ Salzburger Nachrichten: Schlepperei-Verdacht: Kärntner Grünen-Sprecher Köchl tritt zurück. 18. Februar 2019, abgerufen am 20. Februar 2019.
- ↑ 11 07 Uhr, 18 Februar 2019: Matthias Köchl: Kärntner Grünen-Chef nach kurzzeitiger Festnahme zurückgetreten. 18. Februar 2019, abgerufen am 20. Februar 2019.
Personendaten | |
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NAME | Köchl, Matthias |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker (Grüne), Abgeordneter zum Nationalrat |
GEBURTSDATUM | 30. August 1977 |
GEBURTSORT | Klagenfurt |