Masked and Anonymous

Film
TitelMasked and Anonymous
ProduktionslandVereinigte Staaten
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr2003
Längeca. 112 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieLarry Charles
DrehbuchLarry Charles
Bob Dylan
ProduktionJeff Rosen
Nigel Sinclair
MusikBob Dylan
KameraRogier Stoffers
SchnittLuis Alvarez y Alvarez,
Pietro Scalia
Besetzung

Masked and Anonymous ist ein von Sony Pictures Classics 2003 veröffentlichter Spielfilm. Er wurde in Deutschland 2005 synchronisiert. Wesentlicher Bestandteil des Spielfilm-Debüts von Autor und Regisseur Larry Charles (später bekannt geworden durch seinen Film Borat) sind die Lieder von Bob Dylan, der auch die Hauptrolle spielt. Der Film sei (so steht es im Booklet zur Soundtrack-CD) „wie die lange Kinoversion eines Bob-Dylan-Lieds - episodisch, vielschichtig, in und aus dem Surrealismus driftend, gründend auf Fragen von Geschichte und Integrität.“ (Alan Light)[1]

Handlung

Ort der Handlung ist ein fiktiver post-apokalyptischer Staat. Der Präsident liegt im Sterben, es herrscht Bürgerkrieg. Der gewiefte Manager Uncle Sweetheart will ein „Benefiz“-Konzert veranstalten, vorgeblich für die im Krieg tätigen medizinischen Hilfsorganisationen, wegen seiner Schulden aber hauptsächlich für sich selbst. Da er keine großen Stars auftreiben kann, hinterlegt er für den heruntergekommenen Sänger Jack Fate, der im Gefängnis sitzt, eine Kaution. Sweethearts Partnerin Nina Veronica bemüht sich inzwischen darum, dass die Show im staatlich kontrollierten Fernsehen live übertragen wird. Doch genau zu Konzertbeginn stirbt Jack Fates Vater, der Präsident, und man zeigt stattdessen die Antrittsrede seines Amtsnachfolgers (Edmund). Der Journalist Tom Friend wird von seinem Herausgeber gleichwohl dazu genötigt, von dem Konzertereignis zu berichten. Er wird begleitet von seiner Freundin Pagan Lace. Jack Fates einziger echter Freund, Bobby Cupid, bringt ihm dann die Gitarre von "Blind Lemon", der sie an "Lightning" weitergab. Später wird er sie als Waffe benutzen, um Tom Friend umzubringen.

Die Lieder des Films sind geschrieben und/oder vorgetragen von Bob Dylan, einige mit seiner damals aktuellen Tourband (in der Besetzung: Charlie Sexton, Larry Campbell, Tony Garnier und George Recile). Im Film heißt die Band "Simple Twist of Fate".

Kritik

Die professionellen Filmkritiker konnten mit dem Film so recht nichts anfangen und gaben ihm im Durchschnitt lediglich 33 von 100 Punkten.[2] Exemplarisch schreibt Lisa Schwarzbaum in der Entertainment Weekly: "Es erfordert enorme Zurückhaltung, nicht zu dem Schluss zu kommen, dass dieses unterhaltsam apokalyptische Chaos von Nichts handelt, denn es könnte genau so gut von Allem handeln. Aber ich bezweifle es." (Requires tremendous restraint not to conclude that this entertainingly apocalyptic mess is about nothing, since it may well be about everything. But I doubt it). [3]

Hauptkritikpunkte waren, dass

  • der Film, anders als "normale" Hollywoodproduktionen, nicht die Handlung in den Vordergrund stelle
  • einige Rollen jeweils nur aus einem langen Monolog bestehen
  • der Film keine Antworten gebe auf die Fragen, die er aufwirft

Ann Hornaday nannte den Film in der Washington Post immerhin eine "faszinierende, irritierende, tolerante, visionäre, prätentiöse, hypnotisierende Popkultur-Kuriosität" (a fascinating, vexing, indulgent, visionary, pretentious, mesmerizing pop culture curio) [4]

Das Lexikon des internationalen Films meinte: „Rätselhafter Film, in dem der Sänger Bob Dylan ein resigniertes Resümee zieht und angesichts der allgemeinen Verlogenheit alle Werte und Überzeugungen in Frage stellt. Der unfertig wirkende, teilweise absurde Film bezieht einen Teil seiner Wirkung aus den neu arrangierten Liedern Dylans sowie Gastauftritten vieler mitunter bis zur Unkenntlichkeit verkleideten Stars.

Einzelnachweise

  1. im Original: „...a longform, cinematic version of a Bob Dylan song - episodic, layered, veering in and out of surrealism, grounded in questions of history and integrity...“
  2. Überblick über einige Rezensionen
  3. Lisa Schwarzbaum. "Masked & Anonymous: A convoluted song of being and nothingness played out". (In: Entertainment Weekly USA: 8 August 2003, Vol. 1, Iss. 722, 53pp)
  4. Ann Hornaday. " 'Masked': Riddled With Dylan". (In: The Washington Post USA: 5 September 2003, Pg. C1+C4.)