„Luftangriffe auf Dresden“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Jesusfreund (Diskussion | Beiträge)
ob musikalische Werke etwas "aufarbeiten" können, sei dahingestellt
Zeile 270: Zeile 270:
Beliebtes Propagandaschlagwort bei den Märschen auf Transparenten und in Reden ist der Ausdruck [[Holocaust (Begriff)#„Bombenholocaust“|„Bombenholocaust“]], der die Angriffe mit dem Holocaust gleichsetzt. Damit wird die alliierte Kriegführung aus ihrem historischen Kontext gelöst und zur einseitigen Anklage verwendet. Man attestiert besonders Großbritannien und den USA besondere Unmenschlichkeit und Grausamkeit und betreibt damit eine Täter-Opfer-Umkehr, die die Kriegsgegner Deutschlands als Verbrecher darstellt und ihnen die eigentliche Kriegsschuld anlastet, um die des nationalsozialistischen Deutschlands zu verharmlosen.
Beliebtes Propagandaschlagwort bei den Märschen auf Transparenten und in Reden ist der Ausdruck [[Holocaust (Begriff)#„Bombenholocaust“|„Bombenholocaust“]], der die Angriffe mit dem Holocaust gleichsetzt. Damit wird die alliierte Kriegführung aus ihrem historischen Kontext gelöst und zur einseitigen Anklage verwendet. Man attestiert besonders Großbritannien und den USA besondere Unmenschlichkeit und Grausamkeit und betreibt damit eine Täter-Opfer-Umkehr, die die Kriegsgegner Deutschlands als Verbrecher darstellt und ihnen die eigentliche Kriegsschuld anlastet, um die des nationalsozialistischen Deutschlands zu verharmlosen.


Am 13. Februar 2007 nahmen etwa 1.500 Personen am „Trauermarsch“ teil, zu dem JLO, NPD und regionale rechtsextreme Gruppen aufgerufen hatten. Eine zudem geplante „Aktionswoche“ sollte deutsche Kriegsverbrechen vergessen machen.<ref>[https://www.bnr.de/archiv/meldungsarchiv/jahr2007/meldungen0207/rechtsextremeaktionswoche/ Blick nach Rechts, 8. Februar 2007: ''Rechtsextreme „Aktionswoche“'']</ref> 2010 konnten etwa 5000 Neonazis - 3000 weniger als erwartet - ihren Marsch nicht durchführen und mussten sich auf eine Standkundgebung vor dem [[Bahnhof Dresden-Neustadt]] beschränken: Zum Teil geduldete, zum Teil gewaltsam geräumte Blockaden tausender Gegendemonstranten bewirkten, dass die Polizei den Marsch auf keiner möglichen Route absichern konnte und ihn darum untersagte und unterband.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,677718,00.html Olaf Sundermeyer (Der Spiegel, 13. Februar 2010): ''Bomben-Gedenken in Dresden: Neonazis scheitern mit Propagandamarsch'']</ref>
Am 13. Februar 2007 nahmen etwa 1.500 Personen am „Trauermarsch“ teil, zu dem JLO, NPD und regionale rechtsextreme Gruppen aufgerufen hatten. Eine zudem geplante „Aktionswoche“ sollte deutsche Kriegsverbrechen vergessen machen.<ref>[https://www.bnr.de/archiv/meldungsarchiv/jahr2007/meldungen0207/rechtsextremeaktionswoche/ Blick nach Rechts, 8. Februar 2007: ''Rechtsextreme „Aktionswoche“'']</ref> 2010 konnten etwa 5000 Neonazis - 3000 weniger als erwartet - ihren Marsch nicht durchführen und mussten sich auf eine Standkundgebung vor dem [[Bahnhof Dresden-Neustadt]] beschränken: Zum Teil geduldete, zum Teil gewaltsam geräumte Blockaden tausender Gegendemonstranten bewirkten, dass die Polizei den Marsch auf keiner möglichen Route absichern konnte und ihn darum untersagte und unterband.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,677718,00.html Olaf Sundermeyer (Der Spiegel, 13. Februar 2010): ''Bomben-Gedenken in Dresden: Neonazis scheitern mit Propagandamarsch'']</ref><br>
Auch 2011 gelang es den Rechtsextremen nicht, ihren geplanten Marsch durch Dresden abzuhalten. Mehr als 20.000 Gegendemonstranten blockierten mögliche Routen vor allem in der Dresdner Südstadt. Die Polizei setzte gegen die Demonstrationen massiv Tränengas, Wasserwerfer und Schlagstöcke ein, nachdem sie bereits am Morgen versuchte, die Anreise der Gegendemonstranten zu stoppen. Nur einige Hundert Neonazis konnten eine Kundgebung am Hauptbahnhof abhalten. Nachdem am Abend der Notstand ausgerufen wurde, mussten ca. 500 Neonazis ihre Demonstration nach Leipzig verlegen, wo sie aber auch nicht den Bahnhofsvorplatz verlassen konnten. Nach Abreise der meisten Gegendemonstranten stürmte die Polizei das Aktionsbüro des Bündnisses "Dresden Nazifrei", ohne dass dafür ein schriftlicher Durchsuchungsbeschluss vorlag und beschlagnahmte mehrere Computer.<ref> http://taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/dresden-nazifrei-im-visier-des-lka/</ref>


=== Stadt ===
=== Stadt ===

Version vom 20. Februar 2011, 00:11 Uhr

Blick vom Turm der Kreuzkirche auf die durch die Luftangriffe zerstörte Innenstadt Dresdens

Luftangriffe auf Dresden wurden im Zweiten Weltkrieg von der Royal Air Force (RAF) und der United States Army Air Forces (USAAF) auf den Großraum Dresden geflogen. Davon sind die vier Angriffswellen vom 13. bis 15. Februar 1945 in die Geschichte eingegangen. Während früher häufig sechsstellige Opferzahlen verbreitet wurden, kamen nach neuesten historischen Untersuchungen mindestens 22.700, höchstens 25.000 Menschen durch diese Angriffe ums Leben. Große Teile der Innenstadt und der industriellen und militärischen Infrastruktur Dresdens wurden zerstört.

Diese Angriffe waren nicht die schwersten im Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg. Doch veranlassten oft gerade sie Kritik an der alliierten Kriegführung seit 1942, besonders an der britischen Area Bombing Directive. Diskutiert wird, ob solche Flächenbombardements militärisch notwendig und zweckmäßig waren sowie ob sie ethisch als Verbrechen, rechtlich als Kriegsverbrechen zu werten sind.

Hintergründe und Ziele

Kriegsverlauf 1943 bis 1945

Im Herbst 1944 und im darauffolgenden Winter rückten die Alliierten langsamer vor als von den Nationalsozialisten erwartet. Obwohl die deutschen Truppen in Europa verstreut und teilweise voneinander isoliert waren, scheiterte die Operation Market Garden zunächst. Anschließend gelang es den Deutschen, ihre Truppen zur Ardennenoffensive zusammenzuführen. Der sowjetische Vormarsch stockte 1944 in Ostpreußen und Ungarn und kam an der Oder im Februar 1945 zunächst zum Stillstand; zu „Festungen“ ausgebaute Städte wie Breslau, Königsberg und weitere wurden noch immer von den Deutschen gehalten.

Der Dresdner Gauleiter Martin Mutschmann freute sich noch Weihnachten 1944, sein „Volk wieder im Angriff zu sehen“.[1] Zum Jahresbeginn 1945 war das Kriegsende für damalige Zeitzeugen also noch nicht eindeutig abzusehen.[2]

Anfang 1945 begann die Entscheidungsschlacht der Alliierten gegen das NS-Regime. Die Westalliierten hatten im November 1944 den Rhein erreicht und konzentrierten sich ab Februar 1945 auf die Eroberung des Ruhrgebiets. Die Rote Armee war bis Ende Januar 1945 auf der geografischen Breite Berlins an die Oder vorgedrungen und stand kurz davor, Schlesien zu erobern. Von dort flohen Millionen Deutsche vor allem nach Mitteldeutschland. Versprengte Wehrmachtseinheiten versuchten, Wiederaufstellungsräume hinter der noch ungefestigten sowjetischen Frontlinie zu erreichen. Im Februar und März wuchs die Sowjetarmee auf die für die Schlacht um Berlin notwendige Stärke an.

Seit März 1944 besaßen die Westalliierten die Luftüberlegenheit über Deutschland und den besetzten Gebieten. Sie nutzten diese zu Luftangriffen gegen Militär-, Verkehrs- Verwaltungs- und Regierungseinrichtungen, Produktionsstätten und auch gegen die deutsche Bevölkerung, um den Einmarsch ihrer Bodentruppen in die „Festung Deutschland“ vorzubereiten. Dabei bombardierten sie in den letzten Kriegsmonaten zahlreiche große und kleine deutsche Städte und zerstörten viele davon teilweise großflächig.

Seit Sommer 1944 plante das britische Bomber Command einen besonders schweren Vernichtungsschlag (thunderclap), um den Durchhaltewillen der Deutschen endgültig zu brechen. Doch im Januar 1945 errechnete der britische Geheimdienst, dass die Wehrmacht nochmals bis zu 42 Divisionen an die Ostfront verlegen könnte. Nun wurden die Angriffspläne für die RAF modifiziert. Dresden wurde neben Berlin, Leipzig und Chemnitz zum vorrangigen Zielgebiet.

Auf der Konferenz von Jalta vom 4. bis 11. Februar 1945 vereinbarten die Alliierten auf Drängen der Sowjetunion weitere westliche Fliegerangriffe, darunter auch die auf Dresden, das nun als militärisches Ziel galt. Die Angriffe sollten dieses wichtige Produktions- und Verkehrszentrum hinter der Ostfront funktionsuntüchtig machen und so weitere Truppentransporte verhindern. Zugleich sollten sie die Rote Armee von Gegenangriffen entlasten und so das sowjetische Vorrücken erleichtern.[3]

Dresden im Krieg

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war Dresden mit 642.143 Einwohnern die siebtgrößte deutsche Stadt. Das Stadtgebiet blieb bis zum August 1944 von Luftangriffen verschont, weil es bis dahin außerhalb der Reichweite und damit der Zielplanungen alliierter Bomber lag. Im Herbst 1944 war Dresden neben Breslau der letzte größere unbeschädigte Industrie-, Wirtschafts- und Verwaltungsstandort und Verkehrsknotenpunkt des Deutschen Reiches.[4]

Verkehr

Der Eisenbahnknoten Dresden war drittgrößter Bahnumschlagplatz des Deutschen Reichs.[4] Hier kreuzten sich die Bahnstrecken nach Berlin, Prag, Breslau, Warschau, Leipzig und Nürnberg. Da Bahnanlagen anderer Städte bereits schwer beschädigt waren, wurde der Bahnverkehr des Raums Leipzig–Berlin–Dresden ab 1944 großenteils über den Güter- und Rangierbahnhof Dresden-Friedrichstadt, den Hauptbahnhof und den Bahnhof Dresden-Neustadt abgewickelt. Zudem versorgten die Anlagen die Industriebetriebe Freitals und Bergbaubetriebe im Erzgebirge sowie die Industriegebiete von Pirna, Heidenau, Radebeul, Coswig, Bautzen und Görlitz. Die großen Industriebetriebe Dresdens waren über den Kohlebahnhof mit dem Alberthafen und dem Güterbahnhof in der Leipziger Vorstadt (Neustadt) verbunden. Dresden war Sitz der Reichsbahndirektion Dresden, die den Eisenbahnbetrieb im größten Teil Sachsens und im nordwestlichen Sudetenland organisierte. Weiterhin besaß die Deutsche Reichsbahn in Dresden ein Ausbesserungswerk und ein Bahnbetriebswerk. Auf den verkehrsarmen Strecken im Umland und in Tunnels wurden Lokomotiven und Waggons aus gefährdeteren Regionen Deutschlands abgestellt.

Transporte von Truppen und Material an die Front und von Gefangenen in die Vernichtungslager wurden über Dresden abgewickelt. Aus dem Osten strömten Millionen Flüchtlinge vor allem nach Mitteldeutschland. Als Ende 1944 immer mehr Menschen aus dem Osten flohen, war Dresden, für das ein Zuzugsverbot galt, für sie Durchgangsstation.[5]

Industrie

Nach den Angaben der Dresdner Industrie- und Handelskammer von 1941 war die Stadt „einer der ersten Industriestandorte des Reiches“.[4] Bis 1944 war die Mehrzahl der Betriebe fast vollständig auf Rüstung umgestellt. Nach Angaben der USAAF waren im Februar 1945 „mindestens 110“ Fabriken und Unternehmen in Dresden ansässig, die „legitime militärische Ziele“ darstellten.[6] 50.000 Arbeiter habe allein die Rüstungsindustrie beschäftigt, darunter auch Zulieferindustrie für die Flugzeugwerke in Dresden-Klotzsche.[7] Die Archive des Hauptstaatsarchives Dresden zeigen die wirtschaftliche Bedeutung und Produktivität des intakten und mit Zwangsarbeitern gut versorgten Großraums: Sie nennen z. B. 44 Betriebe des Geld-, Bank- und Versicherungswesens, 29 Maschinenbauwerke, 13 auf Elektrotechnik und Gerätebau spezialisierte Industriebetriebe, zwölf Betriebe der Lebens- und Genussmittelindustrie, vorwiegend der Zigarettenindustrie, sechs feinmechanische und optische Industriebetriebe sowie weitere Werke, die bis dahin weitgehend auf die Kriegswirtschaft umgestellt und unzerstört waren.[8] Als militärisch bedeutsam werden außerdem insbesondere nach lokalen Quellen folgende Betriebe genannt:

Das Sachsenwerk, Avus und MIAG produzierten Maschinenteile in Leuben; das Panzerwerk MIAG-Mühlenbau (ehemals Mühlenbau Gebr. Seck) befand sich im damaligen Zschachwitzer Ortsteil Sporbitz.[12] Betriebe in Dresden-Löbtau und im südlichen Umland (Erzgebirge) stellten Glasgranaten her. Die Rüstungsfabrik Universelle-Werke J. C. Müller & Co.[13] produzierte in der Südvorstadt (Zwickauer Straße, Florastraße) mit Kriegsgefangenen, die auf dem Gelände des MIAG-Mühlenbaus in Leuben und in mehreren weiteren, über die gesamte Stadt verteilten Zwangsarbeiterlagern interniert waren. Bisher weiß man von 10 Außenstellen der Konzentrationslager Flossenbürg, Auschwitz-Birkenau und anderer in der Stadt. Seit Ende 1944 wurden nochmals weitere 5000 Häftlinge nach Dresden transportiert, darunter etwa 2000 Juden. Sie wurden bis zu den Angriffen zusammen mit Dresdner Juden in überfüllten „Judenhäusern“ untergebracht und u. a. in den Rüstungsbetrieben Goehle-Werke, bei der Osram GmbH, Bernsdorf & Co. und beim Reichsbahnausbesserungswerk zur Arbeit gezwungen (siehe Vernichtung durch Arbeit).[14]

Militär

Dresden war im Februar 1945 die letzte intakte Garnisonsstadt im Rücken der Ostfront. Schon im 19. Jahrhundert war die Albertstadt als Militärbezirk am nördlichen Stadtrand errichtet worden. Sie umfasste weitläufige Kasernenkomplexe und Versorgungseinrichtungen mit Gleisanschluss und eigenem Bahnhof, Speichern, Verladerampen, Heeresbäckerei, Metallverarbeitungs- und Handwerksbetrieben wie Sattlerei und Schneiderei. Zudem war sie mit Exerzierplätzen, Kanonenschussbahnen, einer Kirche und der Offizierschule des Heeres versorgt. Auch in Mickten sowie in Johannstadt wurden Kasernen errichtet bzw. ausgebaut.[15]

In Dresden waren ab 1921 Einheiten der Reichswehr stationiert. 1935 wurde der Fliegerhorst 38/III Dresden-Klotzsche gebaut (heute: Flughafen Dresden). Als erste im Deutschen Reich nahm 1936 die Luftkriegsschule Dresden (LKS 1) an der „Hermann-Göring-Straße“ (heute „Zur Wetterwarte“) ihren Betrieb in 60 Gebäuden auf. Ab 1940 wurde der Flugplatz ausschließlich militärisch genutzt.[16] Nach der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten wurde auch die Stadt bis 1939 nochmals militärisch ausgebaut und erhielt das Wehrbereichskommando. Das Luftgaukommando IV wurde in Strehlen am Rand der Innenstadt errichtet. Bei Nickern im Süden der Stadt entstand 1939/40 ein weiterer ausgedehnter Kasernenkomplex der Luftwaffe.[17]

Zudem standen 1939 etwa 20.000 Mann des IV. Wehrbereichs (Armeekorps) der 6. Armee in Dresden. Im Kriegsverlauf wurden die meisten regulären Truppenteile an die Front verlegt, darunter auch die Flakeinheiten. Die Kasernen wurden meist mit auszubildenden Ersatztruppen wieder aufgefüllt. Die Garnisonsstadt wurde zu einer Lazarett- und Versorgungsstadt. Auch die bekannten Ballhäuser, Gaststätten und Elbdampfer wurden zu Lazaretten und Lagern umfunktioniert.[18]

„Verteidigungs-“ und „Festungsbereich“

Im November 1944 wurden daher auch in Dresden zehn Bataillone des Volkssturms für den erwarteten Kampf gegen den Einmarsch sowjetischer Panzer rekrutiert und vereidigt: darunter Einheiten zum Schanzenbau, Panzerjagdkommandos, Nachrichteneinheiten, Transportbataillone aus sämtlichen Dresdner LKWs samt Fahrern. Einige davon wurden im Januar an die Ostfront abkommandiert. Der Großteil von etwa 20.000 Mann, darunter auch Hitlerjugend, blieb jedoch in Dresden kaserniert. Diese hastig zusammengewürfelten Einheiten wurden auch in Schulen wie Heereseinheiten ausgebildet, konnten aber aufgrund der vorrangigen Versorgung von Wehrmacht, SS und Polizei nicht mehr ausreichend bewaffnet und ausgerüstet werden und wurden daher zum Stellungsbau eingesetzt.[18]

Die militärische Führung und verantwortliche Gauleitungen wollten die Elbe von Hamburg bis Prag zur letzten deutschen Verteidigungslinie gegen den Vormarsch der Roten Armee machen. Die flussnahen Städte sollten zu „Festungen“ ausgebaut und vom Volkssturm verteidigt werden. Den vorerst geheimen Befehl zur Errichtung des Verteidigungsbereichs Dresden-Riesa gab Generaloberst Heinz Guderian bereits am 1. Dezember 1944: Rund um die Stadt sollten Panzersperren, Panzergräben, Schützengräben, Artilleriestellungen und Minenfelder angelegt werden. Die Behörden in der Stadt wurden dazu dem Befehl des Korpsstabes unterstellt.[18]

Nach den ersten Luftangriffen häuften sich seit Januar 1945 die Ersatzanfragen von den Fronten. Mehrere wurden abgelehnt, unter anderem die Anfrage des Kommandeurs der vor der Stadt kämpfenden 4. Panzerarmee. Daher behielt die Garnison Dresden bis zum Mai eine beachtliche Truppenstärke, die vor allem aus der Division 404, der Waffen-SS, Luftwaffe, schlecht ausgerüsteter Flakersatzabteilung und der Kriegsmarine (in Tharandt und Ottendorf-Okrilla) bestand. Die militärischen Polizeitruppen rückten jedoch im März zur Ostfront.

Noch im April 1945 gab der Gauleiter Martin Mutschmann die Devise aus „Die Stadt wird mit allen Mitteln und bis zum letzten verteidigt“ und startete einen Aufruf an die Bevölkerung „Der Feind bedroht unsere Heimat – Kampf bis zum Letzten“.[18]

Luftschutz

1940 wurde auch in Dresden mit kräftigem Werberummel der Propagandafilm Feuertaufe gezeigt, woraufhin nach Berichten der SS jedoch angesichts des zerstörten Warschaus bei den Zuschauern „keine heroisch stolze, sondern eine bedrückende, verängstigte Stimmung über die ,Schrecken des Krieges‘ entstand“.[19] Spätestens seit Frühjahr 1943 war auch für Dresden diese Bedrohung abzusehen, da schon Luftangriffe auf Leipzig stattfanden, das nur 120 Kilometer entfernt liegt. Nach dem Dresdner Historiker Matthias Neutzner erwarteten die Dresdner nun täglich Bombenangriffe und richteten sich mit der Angst im Alltag ein. Dies zeigen damalige Briefe und Tagebucheinträge.

Zwischen August 1944 und April 1945 warfen die Westalliierten ca. 10 Millionen Kriegsflugblätter über Dresden ab, mit denen sie die Bevölkerung zum Aufgeben aufriefen.[20]

Seit 1935 war der Luftschutz im ganzen Deutschen Reich vorbereitet worden. Die Gauhauptstadt Dresden galt als „überaus gefährdet“. Luftschutzbunker wurden in Dresden jedoch kaum gebaut, da die Behörden unter Gauleiter Mutschmann der Kriegswirtschaft Vorrang vor dem Schutz der Bevölkerung gaben. Zuzug wurde verboten, Durchreisende und Flüchtlinge durften höchstens eine Nacht in der Stadt bleiben. Beides wurde streng durchgesetzt. Ab 1944 wurden Kinder mit der Kinderlandverschickung aus Dresden evakuiert. Die Innenstadtbewohner wurden aufgerufen, in Quartieren am Stadtrand zu übernachten.[21] Juden durften Luftschutzräume im ganzen Deutschen Reich nicht nutzen.

Auch Industrie und Verwaltung bereiteten sich sorgfältig auf Luftangriffe vor, deren Zerstörungsausmaß durch die Erfahrungen in anderen Städten abschätzbar war. Am 13. Oktober 1944 ließ Mutschmann anlässlich der Trauerfeier für die Toten nach dem Angriff vom 7. Oktober in der Dresdner Zeitung verlauten:

„Niemand sollte in der Illusion leben, gerade sein Ort, seine Stadt, würden nicht angegriffen. […] Es gibt keine friedlichen Inseln in Deutschland.“

Dies war die einzige Pressemitteilung über den ersten Luftangriff auf Dresden.[7]

Luftangriffe

B-17-Bomber (Flying Fortress) der USAAF

Vorläufige Einzelangriffe

Seit Herbst 1944 gab es häufiger Voralarm und Luftalarm in Dresden. Am 24. August 1944 erfolgte ein erster Bombenangriff auf die Industrie in Freital (Mineralölwerk der Rhenania-Ossag in Freital-Birkigt) und das Industriegelände Dresden-Gittersee. Eine Bombe fiel auf Dresden-Coschütz. Bei dem Angriff starben 241 Menschen.[22]

Am 7. Oktober 1944 griffen 30 amerikanische Bomber mit 80 US-Tonnen Sprengbomben, als Ersatz für das Primärziel Brüx (Hydrierwerk Oberleutensdorf), den Bahnhof Dresden-Friedrichstadt und die Rüstungsfabrik Lehmann an. Einige Bomben fielen auf die westliche Altstadt (Seevorstadt) und verursachten 312 Todesopfer.

Am 16. Januar 1945 bombardierte die USAAF mit 133 Flugzeugen, 279,8 US-Tonnen Sprengbomben und 41,6 Tonnen Brandbomben tagsüber erneut den Bahnhof Friedrichstadt. Auch Dresden-Cotta, Löbtau und Leutewitz wurden getroffen. Der Angriff forderte 334 Tote. Die Angriffe schwächten auch die Luftabwehr. Auf dem Militärflugplatz Klotzsche standen danach nur noch 30 einsatzfähige Jagdflugzeuge und Nachtjäger bereit – allerdings fast ohne Treibstoffreserven. Trotzdem wurde die Flak noch im selben Monat an die Ostfront verlegt.

Seitdem Air Marshal Arthur Harris 1942 Oberbefehlshaber des britischen „Bomber Command“ geworden war, wechselten Nachtangriffe der RAF und Tagesangriffe der USAAF einander ab. Harris gab den Angriffsbefehl zu den folgenden schweren Bombardierungen Dresdens mit dem Codewort „Chevin“. Sechs Bomberstaffeln flogen gegen 17:30 von ihren Horsten in Südengland über zwei Routen in das Reichsgebiet ein. Hinter der Westfront flogen einige Begleitjäger zur Irreführung der deutschen Luftabwehr andere Routen.

Erste Angriffswelle in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar

Zielmarkierer De Havilland Mosquito

Am Faschingsdienstag, 13. Februar 1945 um 21:45, wurde in Dresden der 175. Fliegeralarm ausgelöst.[7] Die Menschen begaben sich in die Keller ihrer Häuser oder Wohnblocks und die wenigen vorhandenen Luftschutzbunker.

Die Angriffe begannen bei aufgeklartem, wolkenlosem Nachthimmel. Um 22:03 wurde die Innenstadt von Avro Lancaster-Bombern des No. 83 Squadron, einer „Pfadfinder“-Einheit, mit Magnesium-Lichtkaskaden („Christbäumen“) ausgeleuchtet, zwei Minuten darauf warfen neun britische De Havilland Mosquitos rote Zielmarkierungen auf das gut sichtbare DSC-Stadion im Ostragehege nordwestlich des Stadtkerns. Von 22:13 Uhr bis 22:28 fielen die ersten Bomben. 244 britische Lancaster-Bomber der No. 5 Bomber Group zerstörten die Gebäudedächer mit 529 Luftminen und 1800 Spreng- und Brandbomben, insgesamt 900 Tonnen. Sie gingen südwestlich des Zielpunktes in einem 45-Grad-Fächer zwischen der großen Elbschleife im Westen der Stadt, dem industriell bebauten „Ostragehege“ (heute Messegelände) und dem Hauptbahnhof, etwa 2,5 km Luftlinie entfernt, nieder.

In diesen 15 Minuten wurde bereits eine Fläche von etwa drei Vierteln der Dresdner Altstadt in Brand gesetzt. Gezielte Treffer einzelner Gebäude waren bei diesen Nachtangriffen der RAF weder beabsichtigt noch möglich. Vielmehr sollte ein Bombenteppich die gesamte Innenstadt großflächig zerstören. Die Flammen der brennenden Innenstadt nach der ersten Angriffswelle waren im weiten Umkreis am Himmel zu sehen. Manche Brände loderten noch vier Tage.

Zweite Angriffswelle in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar

Britischer Lancaster-Bomber

Um 1:23 Uhr begann die zweite Angriffswelle mit 529 britischen Lancaster-Bombern der No.1, No. 3 und No. 8 Groups der Royal Air Force sowie der No. 6 Group der kanadischen Luftwaffe. Sie warfen bis 1:54 Uhr insgesamt 650.000 Stabbrandbomben – 1500 Tonnen – über einem Gebiet von Löbtau bis Blasewitz und von der Neustadt bis Zschertnitz ab. Die von der ersten Angriffswelle verursachten Brände dienten nach Augenzeugenberichten britischer Fliegerbesatzungen zur Orientierung für die nachfolgenden Bomber. Ihre Bomben trafen auch die Elbwiesen und den Großen Garten, wohin viele Dresdner nach der ersten Welle geflüchtet waren, und beschädigten auch Kliniken, wie die Frauenklinik Pfotenhauerstraße und das Diakonissenhaus Neustadt, schwer. Beide Bombardements betrafen ein Stadtgebiet von etwa 15 Quadratkilometern.

Die zweite Angriffswelle verhinderte weitere Löschaktionen, so dass sich die zahlreichen Einzelfeuer rasch zu einem orkanartigen Feuersturm vereinten. Dieser zerstörte ganze Straßenzüge; in der extremen Hitze schmolzen Glas und Metall. Der starke Luftsog wirbelte auch größere Gegenstände und Menschen umher oder zog sie ins Feuer hinein. Sie verbrannten, starben durch Hitzeschock und Luftdruck oder erstickten in den Luftschutzkellern an Brandgasen. Wer sich ins Freie retten konnte, war auch dort dem Feuersturm und detonierenden Bomben ausgesetzt.

Tagesangriffe am 14. und 15. Februar

Den Nachtangriffen folgte am 14. Februar von 12:17 bis 12:31 Uhr ein Tagesangriff von 311 bis 316 B-17-Bombern der USAAF und zwischen 100 und 200 Begleitjägern. Sie warfen bei wolkenbedecktem Himmel über Dresden nach Zielradar 1.800 Sprengbomben (474,5 t) und 136.800 Stabbrandbomben (296,5 t) ab. Ihre Angriffsziele waren einige Rüstungsbetriebe und erneut der Bahnhof und das Reichsbahnausbesserungswerk Dresden in Friedrichstadt. Getroffen wurden auch das dortige Krankenhaus und umliegende Stadtteile.[23] Im etwa 35 Kilometer entfernten Neustadt ging am 14. Februar von den Nachtangriffen verursachter Ascheregen nieder.

Am 15. Februar etwa um 10:15 Uhr stürzte die ausgebrannte Frauenkirche ein. Von 11:51 bis 12:01 Uhr folgte ein weiterer Tagesangriff von 211 amerikanischen B 17. Bei schlechter Sicht warfen sie 460 t Bomben, verstreut auf das gesamte Gebiet zwischen Meißen und Pirna.

Weitere Angriffe

Am 2. März flogen 455 B-17-Bomber nach Angaben der USAAF zunächst das Hydrierwerk Schwarzheide an, wichen aber auf das Ersatzziel Dresden aus. Ab 10:27 Uhr fielen 853 Tonnen Sprengbomben und 127 Tonnen Brandbomben auf die Bahnanlagen in Friedrichstadt und Neustadt sowie in die angrenzende Bebauung. Werner von Gilsa war nach den Februarangriffen in Dresden eingetroffen und übernahm nun als Nachfolger von Friedrich-Wilhelm Liegmann das Kommando über den Festungsbereich. Sein Stab befand sich vorerst noch im Taschenbergpalais (Altstadt), anschließend in der Albertstadt. Er ließ die Lebensmittellager öffnen und stellte den Bombenflüchtlingen die Luftwaffensanitätseinheit in Nickern zur Verfügung. Andere Truppenteile und Durchreisende ließ er abfangen und abkommandieren; Beurlaubte und sogar Leichtverletzte wurden zu neuen Truppen zusammengestellt.

Am 10. April befahl Gauleiter Mutschmann auch Schülern, Stellungen zu bauen. Auf der Brühlschen Terrasse wurden Geschütze aufgestellt. Die 8. Bomberflotte der USAAF flog am 17. April mit 572 Maschinen einen weiteren, letzten Angriff auf das Stadtgebiet. Über den Rangierbahnhöfen warf sie 1385 Tonnen Sprengbomben und 150 Tonnen Brandbomben, auf ein nicht genanntes Industriegebiet weitere 25 Tonnen Sprengbomben ab. Erst dabei wurde der Bahnverkehr durch Dresden wirksam unterbrochen.

Das NS-Regime nutzte die verheerenden Angriffe zur Propaganda gegen die Alliierten, um die letzten Kräfte der Überlebenden zu mobilisieren. Man hoffte, die Anti-Hitler-Koalition könnte im letzten Moment zerfallen, und erteilte deshalb für die Elblinie den Befehl: Halten bis zum Letzten! Am 14. April erklärte Mutschmann Dresden offiziell zur „Festung“. Luftbilder der USAAF bestätigen den Fortschritt beim Bau der Verteidigungsanlagen.

Am 23. April warf die RAF erneut 40.000 Flugblätter über dem von der Front umgangenen Dresden ab.[24] Erst nach Kapitulation der Berliner Wehrmachtseinheiten am 2. Mai löste Gilsa den „Verteidigungsbereich Dresden“ auf und befahl seine Räumung. Dennoch verteidigten versprengte Gruppen die zerstörte Stadt bis zum Inkrafttreten der Bedingungslosen Gesamtkapitulation am 8. Mai 1945. Erst an diesem letzten Kriegstag nahm die Rote Armee das Stadtgebiet vollständig ein.

Folgen

Für die Bevölkerung

Gedenken in den Trümmern
Enttrümmerungsarbeiten
Straßenbild zwischen Trümmern
Erste gewerbliche Aktivitäten zur Versorgung der Bevölkerung

Die Luftabwehr hatte nach den ersten Bombenangriffen 1944 für viele Mauerdurchbrüche in den Kellern zu Nachbarhäusern gesorgt. Nach Zeugenaussagen konnten einige Menschen so durch die geschlossenen Häuserzeilen in unversehrte Häuser und Stadtteile fliehen; andere fanden durch die Gewölbe unterhalb der Altstadt ins Freie der Elbwiesen. Etwa 1000 Menschen überlebten den Angriff in der Annenkirche. Viele wurden jedoch auf der Flucht von Brandgasen ereilt und erstickten; Familien wurden im Chaos auseinandergerissen. Überlebende, die in Bunkern und Kellern ausgeharrt oder den Weg ins Freie gefunden hatten, wurden für den Rest ihres Lebens schwer traumatisiert.

Tausende Menschen flohen noch während der ersten Angriffswelle in weniger beschädigte Stadtteile wie Mockritz, Leuben, Blasewitz, Pieschen, Löbtau oder in das Umland. Öffentliche Gebäude, wie NSDAP-Stellen, Gasthöfe und Schulen, wurden als Auffangstellen genutzt und zu provisorischen Notaufnahmen umfunktioniert. Allein in den fünf Auffangstellen des Dresdner Ortsteils Plauen wurden bis Mitte März 16.000 Flüchtlinge registriert. Die Behörden schickten viele der Ausgebombten in das Umland.

Im Stadtzentrum, Bezirk IV, wurden im März noch 4000 Einwohner festgestellt. Der nördliche Teil Striesens musste tausende Flüchtlinge aufnehmen. Trotz der Öffnung der Nahrungsmitteldepots wurden die Nahrungsmittel bald knapp, und selbst Lebensmittelkarten konnten nicht mehr gedruckt werden. Erst Mitte April wurde die Verpflegung der Ausgebombten durch die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt eingestellt. „Volksgenossen ohne eigene Kochgelegenheit“ wurden laut Bezirksverwaltung am 10. April 1945 auf die gemeinsame Benutzung vorhandener „Kochstellen“ verwiesen. Die NS-Behörden waren arbeitsunfähig, als Auffangstellen umfunktioniert oder ausgebrannt; viele Beamte waren geflüchtet oder umgekommen. Die Stadt war laut Mutschmann nicht mehr in der Lage, „ihre laufenden Verwaltungsarbeiten durchzuführen“. Wegen Personalmangels wurden Beamte aus ganz Sachsen verpflichtet.[25]

Da die Bomben auch die Gestapozentrale zerstörten, kam es nicht mehr zur Deportation der letzten 174 Dresdner Juden, die zwischen dem 14. und 16. Februar 1945 angesetzt war.[26] So entkamen einige wenige Dresdner Juden, die trotz Nutzungsverbots bei Bombardierungsbeginn in Keller geflüchtet waren und dort überlebt hatten, dem Holocaust. Darunter war der Literaturwissenschaftler Victor Klemperer, der damals in sein Tagebuch schrieb:[27]

„Wen aber von den etwa 70 Sternträgern diese Nacht verschonte, dem bedeutete sie Errettung, denn im allgemeinen Chaos konnte er der Gestapo entkommen.“

Auch der später weltberühmte Puppenspieler Josef Skupa konnte wegen der Angriffe aus der Gestapo-Haft fliehen.[28]

In den folgenden Tagen wurden die Leichen in der Stadt mit Lastwagen oder Handkarren eingesammelt, zu öffentlichen Plätzen zur Identifizierung gebracht und dort zu Tausenden gestapelt. Die meisten geborgenen Opfer konnten nicht mehr identifiziert werden. Aus Furcht vor Seuchen wurden am 25. Februar 6865 Leichen auf dem heutigen Altmarkt, weitere im Krematorium Tolkewitz verbrannt. Bis zum 30. April wurden auf dem Heidefriedhof (Dresden) rund 10.430 Tote und die Asche der auf dem Altmarkt verbrannten Leichen bestattet, weitere Tote auf dem Johannisfriedhof und dem damaligen Standortfriedhof. Der Gauleiter ließ ganze Stadtteile abriegeln und zu „toten Gebieten“ erklären.

Für das Stadtgebiet

Zerstörte Gebiete in Dresden und einzelne Ziele. Rot umrandet: total zerstörte Kernbereiche der Bombardierung. Rosa abgestuft: bebaute Gebiete. Braun: strategische Ziele

Dresdens dicht besiedelte Innenstadt bestand hauptsächlich aus Bauten der Renaissance, des Barock und Mischgebieten der Gründerzeit auf mittelalterlichem Grundriss. Damals wurden Industriebetriebe in Hinterhöfen der Wohnbebauung oder als größere Komplexe direkt neben Siedlungen errichtet.

Die Altstadt brannte zu einem großen Teil aus; außer Ruinen blieben nur wenige Gebäude schwer beschädigt erhalten. Die Seevorstadt, Johannstadt, die östliche Südvorstadt waren weitgehend abgebrannt oder zertrümmert. Auch die alten Ortskerne und historischen Bauten von Mickten, Strehlen und Gruna waren vernichtet. Hinzu kamen schwere Schäden in Reick, Friedrichstadt, Plauen, Zschertnitz, der Inneren Neustadt sowie Brände in Prohlis. Zwischen Schandauer Straße und Bodenbacher Straße wurden fast 800 Häuser mit rund 7000 Wohnungen, Fabriken und Werkstätten vollständig zerstört.[29] Schäden an einzelnen Häuserzeilen gab es im Hechtviertel, in Pieschen, Niedersedlitz und Albertstadt; die am dichtesten besiedelte Äußere Neustadt blieb weitgehend verschont.

Ruine der Frauenkirche vor Beginn des Wiederaufbaus
Ruine der Semperoper
Neubeginn des kulturellen Lebens zwischen den Trümmern, Theodor Rosenhauer

Die Bombenangriffe zerstörten viele Kulturdenkmäler des spätbarocken „Florenz an der Elbe“, darunter Semperoper, Frauenkirche, Dresdner Schloss, Sophienkirche und Zwinger. Die Baubehörden der DDR ignorierten den früheren Stadtgrundriss, ließen viele ausgebrannte Gebäude abreißen (u. a. Sophienkirche, Albert-Theater, Palais der Sekundogenitur), andere Ruinen oder Trümmerhaufen als „Mahnmal“ erhalten (Frauenkirche, Kurländer Palais) und verstärkten so noch den Eindruck einer fast völligen Zerstörung des Stadtkerns.[30]

Obwohl die Nachtangriffe der RAF nicht direkt auf die Dresdner Rüstungsindustrie zielten, zerstörten sie 70 Prozent der Dresdner Industriebetriebe und beschädigten viele Versorgungseinrichtungen wie Gas-, Wasser- und Kraftwerke. Auch die folgenden Tagesangriffe der USAAF waren wegen der schlechten Sicht sehr ungenau. In den Wohngebieten wurden bis Mai 1945 60.000 bis 75.000 von insgesamt 222.000 Wohnungen mitsamt Hausrat und Kleidung völlig zerstört, weitere 18.000 Wohnungen schwer und 81.000 leicht beschädigt. 30 Prozent der Einzelhandelsbetriebe waren funktionsuntüchtig, darunter drei Kaufhäuser der Altstadt und die Markthallen Weißeritzstraße, Antonsplatz und die Neustädter Markthalle, in denen sich der Handel mit Obst und Gemüse damals konzentrierte.[6]

Stehengebliebenes Treppenhaus 1945

Der Straßenverkehr war nach dem 13. Februar zunächst vollständig blockiert. Die Oberleitungen der Straßenbahn waren zu 75 Prozent zerstört, Straßen verschüttet oder mit Bombentrichtern übersät; das Bauamt zählte 1100 davon. Alle Elbbrücken im Stadtgebiet waren beschädigt. Das Zentrum war als Verkehrsknotenpunkt unpassierbar geworden. Arbeitsstellen und Behörden mussten zu Fuß meist durch die Trümmerwüste der Altstadt erreicht werden. Der Eisenbahnverkehr wurde jedoch nach zwei Wochen behelfsmäßig wieder in Betrieb genommen. Truppentransporte fuhren sogar schon nach wenigen Tagen wieder, da die Fernstrecken durch Dresden bis zur Bombardierung am 2. März 1945 nahezu unversehrt blieben.[25]

Die meisten Betriebe mussten ihre Produktion einstellen. Sie waren beschädigt oder zerstört, ihre Arbeiter waren umgekommen, ausgebombt oder konnten die Betriebe nicht erreichen. Nach einer „Schlussmeldung“ des SS- und Polizeiführers Elbe vom 15. März 1945 konnten nur noch sechs Betriebe ihre Produktion mit unbestimmter Menge fortsetzen. Der „Städtische Vieh- und Schlachthof“ im Ostragehege nahm den Betrieb am 19. Februar, die Brotfabrik und Großfleischerei Rosenstraße Ende März behelfsmäßig wieder auf.[25]

Für die Alliierten

Unter den Westalliierten war das nächtliche area bombing in den letzten Kriegsmonaten umstritten. Besonders nach den Februarangriffen auf Dresden drängte die US-Militärführung die Briten dazu, diese Taktik aufzugeben. Doch die RAF war überwiegend für Flächenbombardements ausgerüstet und ausgebildet.

Am 28. März 1945 erwog Winston Churchill, den Luftkrieg gegen deutsche Städte einzustellen, und distanzierte sich in einem Telegrammentwurf an General Ismay und die britischen Chiefs of Staff und Chief of the Air Staff von dessen Ausrichtung:[31]

„Mir scheint, dass der Moment gekommen ist, wo das Bombardieren deutscher Städte, nur um den Terror zu vermehren, wenngleich andere Vorwände angeführt werden, überdacht werden sollte. Andernfalls werden wir ein völlig zerstörtes Land kontrollieren…Die Zerstörung von Dresden stellt die Ausführung alliierter Bombardierungen von nun an ernsthaft in Frage.… Ich sehe die Notwendigkeit für eine präzisere Konzentration auf militärische Ziele… anstelle von bloßen Terrorakten und mutwilligen Zerstörungen, wie imposant diese auch sein mögen.“

Gesendet wurde jedoch eine Fassung, die vor allem betonte, dass weitere Zerstörungen von Wohnräumen und ähnlichem Großbritanniens eigenen Interessen nach dem Krieg entgegen stünden.[32]

Am Folgetag schätzte Arthur Harris die Wirkung in einem Schreiben an das Air Ministry so ein:

„Dresden war eine Ansammlung von Munitionsfabriken, ein intaktes Verwaltungszentrum und ein Knotenpunkt für Transporte nach Osten. Nun ist es nichts mehr davon.“

Dass Harris anders als andere führende Militärs in Großbritannien nach dem Krieg keine staatliche Ehrung erhielt und erst spät in den Adelsstand erhoben wurde, gilt manchen als Hinweis auf eine Distanzierung Winston Churchills von seinem „Bomber“, obgleich dieser selbst die Entscheidung zum area bombing getroffen hatte.

Rezeption

Propaganda

Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda von Joseph Goebbels benutzte Dresdens Bombardierung, um die deutsche Kriegsschuld zu relativieren und eine Opferrolle der Deutschen zu behaupten. Die Nationalsozialisten machten zum Beispiel aus dem subjektiven Erleben der traumatisierten Ausgebombten die offizielle Nachricht eines Kriegsverbrechens von „alliierten Terrorfliegern“, um den Hass der Bevölkerung zu schüren. So behauptete bereits die Zeitschrift Das Reich am 4. März 1945 in einem Artikel „Der Tod von Dresden“:

„Um Mitternacht erschien am glutroten Himmel des Elbtals eine zweite britische Luftflotte und richtete mit Sprengbomben und Bordwaffen unter den Menschenmassen auf den Grünflächen ein Blutbad an, wie es bis dahin allenfalls die Fantasie eines Ilja Ehrenburg hätte ersinnen können.“

Diese Propagandalüge ging dann ungeprüft in die deutsche Nachkriegsliteratur ein[33] und wurde auch von dem späteren Holocaustleugner David Irving in veränderter Form übernommen.[34]

Im Kalten Krieg behinderten erneut ideologische Vorurteile die sachliche historische Erforschung des Kriegsverlaufs. Dresdens erster Nachkriegsbürgermeister Walter Weidauer hatte die Angriffe 1946 noch als vermeidbare, aber von deutschen Faschisten provozierte Katastrophe dargestellt: Drei Jahre später beschuldigte er allein die Westmächte der verbrecherischen Bombardierung Dresdens ohne jede militärische Notwendigkeit. Seit 1949 unterstellte die DDR-Propaganda den Alliierten entgegen den heute bekannten Tatsachen, sie hätten der Sowjetunion ein unnötig zerstörtes Ostdeutschland hinterlassen wollen.

Die Darstellung der Luftangriffe wird bis heute von politischen Interessen mitbestimmt.

Legenden

Zur festen Überlieferung von den Ereignissen während der Bombardierungen gehören Berichte von Phosphorregen und Tieffliegerangriffen auf Flüchtlinge. Die Historiker Götz Bergander[35], Helmut Schnatz[36] und Frederick Taylor[37] sind diesen Berichten nachgegangen und bezeichnen sie als „Legenden“. Dies rief anfangs wütende Proteste mancher Dresdner hervor; so wurde Helmut Schnatz bei der Vorstellung seines Buchs gestört.

Schnatz bestreitet, dass am 13. Februar 1945 weißer Phosphor „abgeregnet“ worden sein kann: Phosphorkautschuk wurde damals allenfalls als Brandbeschleuniger in Bombenkanistern verwendet und ließ sich nicht „abregnen“.[38] 1945 hatte die RAF Phosphorkanister, die etwa bei der „Operation Gomorrha“ gegen Hamburg im August 1943 noch eingesetzt wurden, ausrangiert. Bergander zufolge wies Joseph Goebbels damals gegen die Panik in der Bevölkerung zutreffend darauf hin, dass „in Deutschland noch niemals Phosphor abgeregnet“ worden und dies eine optische Täuschung beim Aufschlag anderer Bombentypen sei. Demgemäß können auch in Dresden weiße Leuchtmunition und Stabbrandbomben mit leuchtendem Phosphor verwechselt worden sein.

Von direktem Tieffliegerbeschuss berichten Augenzeugen, die am 14. und 15. Februar als Flüchtlinge auf den Elbwiesen, im Großen Garten oder auf Ausfallstraßen unterwegs waren.[39] Details ihrer Erinnerungen – z. B. die Außenmarkierungen der US-Flieger – sind nachweislich falsch; keiner dieser Berichte gilt daher als historisch zuverlässig. Götz Bergander, der die Luftangriffe als Jugendlicher selbst erlebte, ging den Berichten nach und fand 1977 heraus, dass sie sich nur auf den Tagesangriff vom 14. Februar bezogen und Tiefflüge an diesem Tag nur von einer Bomberstaffel auf dem Weg nach Prag weitab von Dresden belegt sind. Weder in den Wehrmachtberichten, die sonst jeden Tieffliegerangriff auf Zivilisten vermerkten, noch den Polizeiberichten über Todesursachen sei für die fragliche Zeit dergleichen erwähnt.[40] Er erklärt die wenigen glaubwürdigen Augenzeugenberichte wie folgt:[41]

„Mit großer Wahrscheinlichkeit waren es amerikanische Begleitjäger, die deutsche Jäger verfolgten; Luftkämpfe verlagerten sich oft aus größeren Höhen in Bodennähe, und Luftkämpfe mit deutschen Verlusten sind im Raum Dresden-Chemnitz zweifelsfrei nachweisbar … Bei einer Verfolgungsjagd in Bodennähe können Geschossgarben auch im Boden einschlagen, und es ist ganz natürlich und psychologisch verständlich, dass Menschen im Freien Maschinengewehrsalven als auf sich abgefeuert erleben.“

Diese Annahme konnte nicht durch Geschossfunde in den fraglichen Freiflächen erhärtet werden.[42]

Die alliierten Begleitjäger sollten beim Ausbleiben eines Luftkampfs sonst nahe Bodenziele angreifen. Doch die RAF und USAAF bestritten, dass solche Angriffe in Dresden stattfanden. Helmut Schnatz überprüfte ihre Befehlsketten und wies nach, dass weder Militärbefehle noch Pilotenaussagen noch Angaben der Nationalsozialisten in Meldungen oder Totenscheine Tieffliegerangriffe erwähnen. Er fand den ausdrücklichen Befehl an die Eighth Air Force, im Luftraum Dresden nicht einzugreifen. Die RAF erwähnt zwar einen Befehl an die amerikanischen Mustangs, den Straßenverkehr in Dresdens Umgebung zu beschießen, um das Chaos zu vergrößern,[43] laut Schnatz bezog sich dieser Befehl allerdings auf Gelegenheitsziele entlang des Rückwegs nach England.[44] Er verweist u. a. darauf, dass Flugzeuge aus den beteiligten Gruppen der USAAF u. a. in der Nähe von Donauwörth und von Bayreuth abstürzten.[45]

Tiefangriffe während einer Bombardierung waren generell kaum möglich und nicht üblich, da tieffliegende Jagdflugzeuge und höher fliegende Bomber sich gegenseitig gefährdet hätten. Schnatz zufolge schloss der Feuersturm nach dem ersten Nachtangriff Tiefflug über der brennenden Innenstadt aus. Bei den folgenden Tagesangriffen hätten die Begleitjäger – wie bei US-Operationen typisch – eigene Angriffe allenfalls nach dem Abflug der Bomber starten können. Auch das hält er u. a. wegen der sehr dichten Bewölkung und begrenzten Treibstoffmenge für unwahrscheinlich.[46] Der Forschungsstand seit 2000 schließt direkten Beschuss von Flüchtenden in Dresden daher weitgehend aus.[47]

Erzählerische Dramatisierung

Bis heute werden die Luftangriffe auf Dresden in Erlebnisberichten, Dokumentationen, Romanen und Spielfilmen verarbeitet. Autoren wie Kurt Vonnegut, der als US-Kriegsgefangener die Bombardierung Dresdens miterlebte, und Alexander McKee, britischer Kriegsberichterstatter, haben Erlebnisberichte über die Luftangriffe auf Dresden veröffentlicht, ohne sie abschließend zu bewerten. Vonnegut verarbeitete seine Erinnerungen in dem Roman Slaughterhouse Five, der nach dem Städtischen Schlacht- und Viehhof im Ostragehege benannt ist.

Matthias Neutzner zufolge trugen solche Darstellungen dazu bei, dass sich in der kollektiven Erinnerung der Ereignisse ein emotionaler Kern verfestigte. Die Bombardierung Dresdens wurde im Englischen zu einer festen sprichwörtlichen Wendung: Like Dresden bezeichnet ein verheerendes Feuer oder die Zerstörung von Kulturgütern. Die Angriffe seien häufig als plötzliche, unerwartete, sinnlose Zerstörung einer einzigartigen und unschuldigen Stadt, kurz vor dem absehbaren Ende des Krieges beschrieben worden. Die als prächtige Residenz weithin bekannte, nahezu unbeschädigte Stadt sei aber auch im Februar 1945 noch ein kriegswichtiges Ziel gewesen und nicht allein „die unschuldige Kulturschöne“.[7]

Opferzahlen

Leichenberge in der Dresdner Innenstadt, Februar 1945
Gedenktafel für die Opfer des 13. Februar 1945 auf dem Alten Annenfriedhof in der Dresdner Südvorstadt

Die Zahlen der bei den Luftangriffen Getöteten waren auch unter Historikern lange Zeit umstritten. Die NS-Behörden hielten die Berichte über geborgene Tote geheim, so dass deren Zahl sich nur schätzen ließ. Ebenfalls nur zur schätzen waren einige unbekannte und nicht exakt bekannte Faktoren:

  • wie viele Einwohner und welche Siedlungsdichte im Innenstadtbereich Dresden im Februar 1945 hatte,
  • wie viele Dresdner sich damals als Soldaten, KZ-Häftlinge oder Flüchtlinge – etwa aus Furcht vor Fliegerangriffen, Raumnot oder Nahrungsknappheit – außerhalb des Stadtgebiets befanden,
  • wie viele Flüchtlinge aus dem Osten, die sich im Februar 1945 im Innenstadtbereich aufhielten,
  • wie viele Menschen bei den Angriffen getötet, aber wegen der Kriegssituation von keinem Angehörigen gemeldet wurden,
  • wie viele Getötete nicht aufgefunden, vollständig verbrannten oder verschüttet wurden.

Frühe Medien-und Erlebnisberichte brachten sechsstellige Opferzahlen in Umlauf, auf die sich Rechtsextremisten und Geschichtsrevisionisten oft berufen. Die schwedische Zeitung Svenska Morgenbladet vermutete am 17. Februar 1945 „über 100.000“, am 27. Februar 1945 „näher bei 200.000“ Tote. 1948 erwähnte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz über 275.000 „gemeldete“ Tote im Raum Dresden. Die Zahl beruhte auf Angaben von NS-Behörden, nicht eigener Nachforschung. Axel Rodenberger schrieb 1951 in Der Tod von Dresden von 350.000 bis 400.000 Toten, die ein ungenannter „Leiter des Propagandaamts“ nach Berlin gemeldet habe. F.J.P. Veale schrieb 1955 in Der Barbarei entgegen von 300.000 bis 500.000 Toten. David Irving schätzte 1963 in seinem Buch Der Untergang von Dresden 135.000 bis 250.000 Tote und blieb in späteren Auflagen dabei.[48] Hans Dollinger schrieb 1973 von 250.000, Rolf Hochhuth 1974 mit Berufung auf Irving von 202.000, die Süddeutsche Zeitung 1975 von 135.000, Die Welt von „250.000 oder gar 400.000“ Toten. Der ehemalige Dresdner Generalstabsoffizier Eberhard Matthes behauptet seit 1992 ohne schriftlichen Beleg: Auf einen „Führerbefehl“ vom 30. April 1945 habe man dem Führerbunker in seinem Beisein telefonisch 3.500 identifizierte, 50.000 identifizierbare und 168.000 unkenntliche Leichen gemeldet. Bergander bezweifelt, dass Adolf Hitler am Tag seines Suizides noch eine solche Meldung angefordert hätte.[49]

Interne NS-Dokumente stellten die spekulativen Zahlen in Frage. Die Zeitung Das Reich sprach am 4. März 1945, als Bergungsergebnisse schon vorlagen, von „zehntausenden“ gefundenen Toten. Joseph Goebbels sprach bei einer Konferenz in Görlitz am 6. März 1945 nach Berichten von Teilnehmern von „40.000“ Todesopfern, für die Hitler ebenso viele alliierte Piloten ermorden wolle. Eine „Schlussmeldung“ des „Befehlshabers der Ordnungspolizei Berlin“ stellte am 22. März 1945 fest:[50]

18.375 Gefallene, 2212 Schwerverwundete, 13.718 Leichtverwundete.

Von den Toten seien 50% identifizierbar; die „Gesamtzahl der Gefallenen einschl. Ausländer“ wurde „auf etwa 25.000 geschätzt“. Ein am selben Tag erlassener Tagesbefehl 47 berichtet von 20.204 geborgenen Toten und schätzt, dass sich diese Zahl wahrscheinlich auf 25.000 erhöhen werde. Dieses Dokument wurde 1966 im Bundesarchiv Koblenz entdeckt und erwies eine bislang bekannte Version davon, bei der an alle Zahlen eine Null anhängt worden war, als Fälschung. David Irving, der sich darauf gestützt hatte, räumte in einem Leserbrief an die Times am 7. Juli 1966 ein, sich geirrt zu haben.[51] Eine weitere Lagemeldung vom 3. April 1945 schrieb von 22096 bis zum 31. März 1945 geborgenen Gefallenen.[52] Akten des Bestattungs- und Marstallamtes, die 1993 im Dresdner Stadtarchiv gefunden wurden, führen rund 25.000 Tote auf, die bis zum 17. April 1945 beigesetzt wurden. Darin waren schon viele Opfer der Tagesangriffe am 14. und 15. Februar 1945 enthalten. Bis 1970 fand man bei Bauarbeiten in der Stadt noch weitere ca. 1900 Leichen.

Forschungen der 1970er Jahre begrenzten die Einwohnerzahl auf etwa 700.000, die der damaligen Flüchtlinge im Großraum Dresden auf 200.000, von denen maximal 85.000 in Notunterkünften der Innenstadt Platz finden konnten.[53] Berücksichtigt wird auch die Kinderlandverschickung seit 1944, ein Zuzugsverbot und die Anweisung, nicht in der Innenstadt zu übernachten.[54] Auf dieser Basis schätzten die meisten Historiker bis 2008, dass mindestens etwa 25.000, höchstens 40.000 Menschen durch die Bombenangriffe ihr Leben verloren haben.[55]

Eine 2005 von der Stadt Dresden beauftragte Historikerkommission unter der Leitung von Rolf-Dieter Müller[56] sollte bis zum 800-jährigen Stadtjubiläum 2006 eine möglichst verlässliche Gesamtzahl der Getöteten ermitteln, um Geschichtsfälschungen zu begegnen.[57] Sie arbeitete ergebnisoffen und zog außer den bekannten Dokumenten auch bis dahin unberücksichtigte Akten städtischer Ämter, neue archäologische Befunde und Zeitzeugenberichte heran, zu denen sie die Bevölkerung aufrief.[58] Nach vorübergehender Arbeitseinstellung wegen Mittelkürzungen[59] gab die Kommission im März 2010 ihren Abschlussbericht bekannt.[60] Neu ausgewertet wurden etwa Aktenbestände von Stadtbauamt, Marstall- und Bestattungsamt, Ernährungs-, Fürsorge- und Kriegsschädenamt sowie der Oberbauleitung Enttrümmerung. Über Akten der Ausgabestellen für Nahrungsbezugsscheine nach Kriegsende konnte die Einwohnerzahl Dresdens nach den Angriffen erstmals genauer bestimmt werden.[61] Grabungen im Stadtzentrum ergaben seit 1993, dass fast alle kriegszerstörten Keller nach den Angriffen begehbar waren und geräumt wurden. Nur etwa ein Fünftel davon wies feuergerötete Sandsteine auf, die auf Brandtemperaturen wie beim Feuersturm an der Oberfläche hinwiesen. Man fand Überreste von 14 Toten, die wahrscheinlich durch solche Feuer umkamen.[62] Unbezeugte Tote können statistisch nur einen Bruchteil der bis 1945 insgesamt von Standesämtern und Suchdiensten registrierten für tot erklärten und vermissten deutschen Zivilisten ausmachen.[63] Durch elektronische Datensammlung wurden erstmals alle verfügbaren Bergungsnachweise, Unterlagen der Friedhöfe und Standesämter, Akten der Amtsgerichte zu Toterklärungen u. a. erfasst. So konnten sie miteinander und mit den Wohn- und Bergungsorten der Luftkriegstoten verglichen und überprüft werden.[64]

Auf diese Weise ermittelte die Kommission zunächst eine Mindestzahl von 18.000 und eine Höchstzahl von 25.000 durch die Luftangriffe getöteten Menschen. Diese Rahmendaten seien endgültig, da man dazu sämtliche Quellen ausgewertet und abgeglichen habe.[65] Jedoch fand die Kommission danach neue Dokumente, nach denen 20.100 Tote namentlich und 2600 unbekannte Tote als bestattet nachgewiesen wurden. Daraufhin korrigierte sie die Mindest-, nicht jedoch die Höchstzahl der Todesopfer.[66]

Militärische, ethische und rechtliche Bewertungen

Die Luftangriffe auf Dresden gelten oft als Paradebeispiel für eine verfehlte Kriegführung der Alliierten, die ab 1945 primär der Zivilbevölkerung gegolten und keine kriegsentscheidende Bedeutung mehr gehabt habe. Als Indizien dafür werden die Pläne für einen Vernichtungsschlag und die Auswahl dicht besiedelter Innenstädte ohne größere Industriestandorte genannt. Bezweifelt wird, dass die Angriffe primär Dresdens militärische Infrastruktur treffen sollten: Dagegen sprächen die Abwurfstellen der Zielmarkierungen, der nächtliche Abwurf von Stabbrandbomben auf die Altstadt und der Umstand, dass Flughafen, Fabriken und Kasernen im Norden der Stadt weniger stark beschädigt wurden. Zudem wird behauptet, dass Dresden militärisch schutz- und bedeutungslos gewesen sei[7], da „die Flakeinheiten ins Ruhrgebiet und nach Schlesien abgezogen worden waren“.[67]

Dem wird entgegengehalten, dass punktgenaue Bombenabwürfe damals wegen fehlender Zielradartechnik und Wetterabhängigkeit noch erschwert waren. Gerade die schlechte Trefferquote bei Punktzielen war 1943 Anlass zur Verstärkung des Flächenbombardements (area bombings). Andererseits soll die RAF an der Westfront mit neuer Radarausrüstung zu zielgenaueren Treffern gekommen sein, die den Vormarsch der alliierten Bodentruppen entscheidend begünstigt hätten. Mit dem H2S-Radar stand der RAF und der USAF seit Januar 1943 ein Zielradar zur Verfügung. [68] [69]

Die ethische und rechtliche Verantwortbarkeit der alliierten Luftkriegsstrategie waren in Großbritannien seit ihrem Beginn umstritten, wurden aber seit der Luftschlacht um England nur selten öffentlich kritisiert. Dass die britischen Städtebombardierungen Völkerrecht brechen, die ethischen Grundlagen der westlichen Zivilisation bedrohen und die Chancen zur künftigen Versöhnung mit den Deutschen zerstören, vertrat im House of Lords ab Februar 1943 vehement und wiederholt der anglikanische Bischof George Bell. Neben ihm opponierten nur noch zwei Labour-Abgeordnete im House of Commons gegen das area bombing.

Die Haager Landkriegsordnung von 1907 hatte den Unterzeichnerstaaten, darunter Großbritannien und Deutschland, die Auswahl ziviler Ziele, damit auch von Innenstädten, verboten. Die Reichweite des für den Landkrieg konzipierten Völkerrechts hatten Völkerrechtsexperten 1922/23 beraten und Regeln für den Luftkrieg entworfen, in denen es hieß:[70]

„Das Luftbombardement zur Terrorisierung der Zivilbevölkerung und Zerstörung oder Beschädigung von Privateigentum nichtmilitärischen Charakters ist verboten.“

Doch dieser Entwurf wurde nicht in das Kriegsvölkerrecht aufgenommen, so dass dieses Flächenbombardements nicht ausdrücklich verbot. Die USAF und die RAF bezeichneten Dresden 1945 anhand von umfangreichem Material als „legitimes militärisches Ziel“.[6]

Heute diskutieren Historiker und Philosophen ausgiebig militärische und ethische Aspekte des Luftkriegs und ihr Verhältnis zueinander. Zum einen wird gefragt, ob das moral bombing zusammen mit dem Abwurf von Millionen von Flugblättern Risse zwischen Volk und Führung erzeugen und die Kampfmoral der Deutschen brechen konnte oder aber eher das Gegenteil erreichte. Zum anderen wird in Frage gestellt, dass der Luftkrieg in den letzten Kriegsmonaten überhaupt noch primär militärische Zwecke verfolgte.

Gerd R. Ueberschär beschrieb die Angriffe 2001 als Bruch des damaligem Kriegsvölkerrechts. Die Bombardierung habe keine Schlacht um die Stadt entschieden und auch das Kriegsende nicht beschleunigt.[71]

Jörg Friedrich beschrieb in seinem Buch Der Brand 2002 die Angriffe aus der Sicht der Betroffenen.[72] Für ihn waren die Bombardierungen vieler deutscher Städte nicht erst seit den letzten Kriegsmonaten militärisch sinnlose, beabsichtigte Massenvernichtung. Er löste damit eine neue, bis heute anhaltende Debatte über den Luftkrieg in Großbritannien und Deutschland aus, in der sein Buch Zustimmung aus dem rechten Spektrum[73] und Kritik erfuhr.[74]

Frederick Taylor belegte daraufhin 2004 erneut die kriegswirtschaftliche Bedeutung der Industrie Dresdens, die Pläne der Deutschen an der Ostfront und Absprachen der Alliierten mit den Sowjets. Er betonte, dass die Deutschen den Luftkrieg eröffnet und rücksichtslos geführt hatten, so dass den Briten damals nur noch die Bomber als Offensivwaffe blieben. Er sprach den Angriffen damit eine militärische Rationalität zu, schloss aber nicht aus, dass sie auch Kriegsverbrechen gewesen sein könnten.

Der Ethiker Thomas A. Cavanaugh nannte die Angriffe 2006 mit Bezug auf das Prinzip der Doppelwirkung[75] als Beispiel für ein illegitimes „Terrorbombardement“, bei dem das Töten von Zivilisten unmittelbares Ziel und kein unbeabsichtigter Nebeneffekt gewesen sei.[76]

Der britische Philosoph Anthony Grayling beurteilte das area bombing der Royal Airforce 2007 als militärstrategisch sinnlos und rechtlich wie ethisch als Kriegsverbrechen.[77] Geschichtsrevisionistischen Missbrauch dieser Beurteilung schloss er aus:[78]

„Selbst wenn die alliierte Bomberoffensive teilweise oder völlig moralisch verwerflich gewesen sein sollte, reicht dieses Unrecht auch nicht annähernd an die moralische Ungeheuerlichkeit des Holocaust heran.“

Ob 1945 eine Strafverfolgung der Verantwortlichen für den Luftkrieg möglich gewesen wäre, wird wegen der damals fehlenden übernationalen Rechtsinstanz bezweifelt. Nach dem seit 1977 auch von Großbritannien und Deutschland ratifizierten Zusatzprotokoll zur Genfer Konvention ist eine flächendeckende Städtebombardierung verboten.[79] Jedoch ist dieses Verbot juristisch nicht rückwirkend anwendbar.

Gedenken

Kirche

Die wieder aufgebaute Dresdner Frauenkirche

Am 13. Februar 1946 gegen 22:00, dem ersten Jahresdatum der nächtlichen Luftangriffe, kletterten zwei Schuljungen auf den Turm der Kreuzkirche und läuteten deren Glocken. Seitdem läuten jedes Jahr an diesem Tag um 21:45 – dem Zeitpunkt des damaligen Fliegeralarms – alle Dresdner Kirchenglocken. 1995, zum 50. Jahrestag der Angriffe, wurde eine Glockensinfonie unter Einbeziehung aller Dresdner Glocken gespielt. Der Kreuzkantor Rudolf Mauersberger schuf 1947 das Dresdner Requiem zum Gedenken an die Zerstörung der Stadt.

Schon unmittelbar nach Kriegsende hatte die anglikanische Gemeinde des britischen Coventry, das die deutsche Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört hatte, Kontakt mit Dresdner Kirchengemeinden aufgenommen. 1956 begann die Partnerschaft zwischen beiden Städten. 2002 trafen Gäste aus Coventry mit Dresdner Partnern zusammen, um unter dem Motto „Brücken bauen – Versöhnung leben“ ein Zeichen gegen Krieg und Hass zu setzen.

Die Begegnung fand an der Baustelle der Dresdner Frauenkirche statt, deren Wiederaufbau 1990 begonnen hatte. Sie ist inzwischen mit Hilfe von intensiven Spendensammlungen vor allem britischer und deutscher Fördervereine vollständig wiedererbaut und zum Mittelpunkt der Versöhnungsarbeit geworden. Das „Cross of Nails“ (Nagelkreuz von Coventry) aus den Trümmern der am 14. November 1940 zerstörten Kathedrale von Coventry wurde seither zum berühmten Symbol einer internationalen Gemeinschaft, die heute in Hunderten von Bombardierungen betroffenen Städten der Welt existiert. Seit dem 13. Februar 2005 gehört die Frauenkirche Dresden dazu.

DDR

In Dresden gab es von 1946 an – früher als in anderen deutschen Städten – regelmäßige politische Gedenkveranstaltungen, deren Schwerpunkte mehrfach verändert wurden. Zunächst betonte man eine „… bewusst von den faschistischen Verbrechern provozierte Zerstörung Dresdens…“, an der „… die politische Schwäche des deutschen Volks“ eine Mitschuld trage. Auf Anweisung der sowjetischen Militäradministration sollte das Gedenken keinen Trauercharakter haben.

Seit den 1950er Jahren trat die Frage nach der Schuld der Deutschen am Krieg beim nunmehr DDR-weiten offiziellen Gedenken an die Toten von Dresden zurück. Die Luftangriffe wurden zunehmend den Westalliierten angelastet, deren Bombardements keinen militärischen Zielen gegolten und keinerlei strategische Bedeutung für das Kriegsende gehabt hätten, sondern barbarisch und kulturfeindlich gewesen seien. Laut manchen DDR-Politikern hätten „anglo-amerikanische Luftgangster“ (ein Ausdruck von Joseph Goebbels) Dresden bewusst zerstört, um die Stadt nicht in sowjetische Hände fallen zu lassen. So behauptete der sächsische Ministerpräsident Max Seydewitz seit 1955 in seinem Dresdenbuch Die unbesiegte Stadt, die deutschamerikanischen Besitzer der Villa San Remo in Dresden, Charles und John H. Noble, hätten die alliierten Luftflotten mit einem Sender nach Dresden gelotst.[80]

Ein von Staatsinteressen unabhängiges Gedenken begannen kirchliche Friedensgruppen in der DDR. 1981 führte eine solche Gruppe vor der Frauenkirche eine symbolische Kerzenaktion durch und wandte sich in Flugblättern gegen die zunehmende Militarisierung. 1982 versammelten sich dort erstmals hunderte Demonstranten und forderten: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“

Zum 40. Jahrestag der Luftangriffe 1985 gab es erstmals wieder zentrale Staatsfeierlichkeiten in der Innenstadt; die Frauenkirche blieb dagegen Ort gesellschaftskritischer Proteste. Beide Seiten berücksichtigten die deutsche Kriegsschuld, deutsche Terrorangriffe und den Holocaust als Angriffsursachen sowie deren eventuelle militärische Notwendigkeit nur unzureichend. Erst seit der politischen Wende in der DDR 1989 setzten sich die Stadtvertreter vor allem während der Jahrestage der Luftangriffe intensiver mit deren Vorgeschichte auseinander.

Rechtsextremisten

Datei:Dresden 130205 Fronttransparent.jpg
Fronttransparent der rechtsextremen Kundgebung am 13. Februar 2005 mit den Trägern Holger Apfel (NPD), Gerhard Frey (DVU), Udo Voigt (NPD) und Franz Schönhuber (Ex-REP)
Gegenproteste mit Nationalfahnen der alliierten Siegermächte sowie Israels
Blockade der Antifa in Dresden 2010

Am 13. Februar 1990 fand der britische Holocaustleugner David Irving bei einem Vortrag in Dresden 500 zustimmende Teilnehmer. Seine Beschreibung der Luftangriffe als alliierter Völkermord gab Neonazis in der DDR Auftrieb.

Seit 1998 benutzten immer mehr Rechtsextremisten das jährliche Gedenken für ihre Propaganda. 1998 versuchten 30 bis 40 junge Neonazis zur Frauenkirche zu gelangen, wurden dabei von der Polizei eingekesselt und sangen Protestlieder. Im Jahr darauf waren es bereits etwa 200 Rechtsextremisten, die sich unter die trauernden Dresdner Bürger mischten und ihrerseits zahlreiche mit deutschnationalen Farben und Symbolen geschmückte Kränze an den Bauzäunen der im Wiederaufbau befindlichen Frauenkirche niederlegten.

Im Jahr 2000 organisierte erstmals die Junge Landsmannschaft Ostpreußen (JLO) einen eigenen nächtlichen „Trauermarsch“ unter dem Motto „Ehre den Opfern des Bombenterrors“, an dem etwa 500 Personen teilnahmen, darunter bekannte Rechtsextremisten wie Franz Schönhuber, Horst Mahler und Gert Sudholt. Von 2001 bis 2004 stieg die Teilnehmerzahl dieser Veranstaltung von 750 auf etwa 2100 an. Im Jahr 2005 lagen Organisation und Anmeldung dieses Gedenkmarsches in den Händen der NPD, die dabei eine „rechte Volksfront“ zur Schau stellte. Nachdem Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) die ihm für 2005 angetragene Schirmherrschaft abgelehnt hatte, übernahm Holger Apfel (NPD) diese. Am 13. Februar 2005 demonstrierten etwa 6500 Rechtsextremisten in einem mehrstündigen Marsch durch die Dresdner Innenstadt.

Diese Märsche etablierten sich als eine der größten regelmäßigen bundesweiten Veranstaltungen von Rechtsextremisten seit Bestehen der Bundesrepublik.[81] Sie dienen nicht nur als Machtdemonstration, sondern auch zur Vernetzung zwischen verschiedenen rechtsextremen Gruppen. Unter den Teilnehmern sind Angehörige, Wähler und Sympathisanten jeden Alters aller als rechtsextrem geltenden Parteien, aber auch neonazistische Freie Kameradschaften und einige Vertriebenenverbände. Hinzu kommen zunehmend auch Personen und Organisationen aus anderen europäischen und außereuropäischen Ländern.

Beliebtes Propagandaschlagwort bei den Märschen auf Transparenten und in Reden ist der Ausdruck „Bombenholocaust“, der die Angriffe mit dem Holocaust gleichsetzt. Damit wird die alliierte Kriegführung aus ihrem historischen Kontext gelöst und zur einseitigen Anklage verwendet. Man attestiert besonders Großbritannien und den USA besondere Unmenschlichkeit und Grausamkeit und betreibt damit eine Täter-Opfer-Umkehr, die die Kriegsgegner Deutschlands als Verbrecher darstellt und ihnen die eigentliche Kriegsschuld anlastet, um die des nationalsozialistischen Deutschlands zu verharmlosen.

Am 13. Februar 2007 nahmen etwa 1.500 Personen am „Trauermarsch“ teil, zu dem JLO, NPD und regionale rechtsextreme Gruppen aufgerufen hatten. Eine zudem geplante „Aktionswoche“ sollte deutsche Kriegsverbrechen vergessen machen.[82] 2010 konnten etwa 5000 Neonazis - 3000 weniger als erwartet - ihren Marsch nicht durchführen und mussten sich auf eine Standkundgebung vor dem Bahnhof Dresden-Neustadt beschränken: Zum Teil geduldete, zum Teil gewaltsam geräumte Blockaden tausender Gegendemonstranten bewirkten, dass die Polizei den Marsch auf keiner möglichen Route absichern konnte und ihn darum untersagte und unterband.[83]
Auch 2011 gelang es den Rechtsextremen nicht, ihren geplanten Marsch durch Dresden abzuhalten. Mehr als 20.000 Gegendemonstranten blockierten mögliche Routen vor allem in der Dresdner Südstadt. Die Polizei setzte gegen die Demonstrationen massiv Tränengas, Wasserwerfer und Schlagstöcke ein, nachdem sie bereits am Morgen versuchte, die Anreise der Gegendemonstranten zu stoppen. Nur einige Hundert Neonazis konnten eine Kundgebung am Hauptbahnhof abhalten. Nachdem am Abend der Notstand ausgerufen wurde, mussten ca. 500 Neonazis ihre Demonstration nach Leipzig verlegen, wo sie aber auch nicht den Bahnhofsvorplatz verlassen konnten. Nach Abreise der meisten Gegendemonstranten stürmte die Polizei das Aktionsbüro des Bündnisses "Dresden Nazifrei", ohne dass dafür ein schriftlicher Durchsuchungsbeschluss vorlag und beschlagnahmte mehrere Computer.[84]

Stadt

Dresdner Stadträte und Bürgerinitiativen bieten seit Jahren eigene Gedenkveranstaltungen zu den Jahrestagen der Angriffe an. Getragen von einer Bürgermehrheit, versuchen sie zusammen mit gesellschaftlichen Gruppen und der Partnerstadt Coventry über nationale Grenzen hinweg Verständnis dafür zu wecken, dass die deutsche Kriegsschuld nicht mit Kriegsverbrechen anderer aufgewogen, in keiner Weise angezweifelt oder relativiert werden kann. Sie befürworten ein gemeinsames Gedenken an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, um zu zeigen, dass für sie die Versöhnung die einzige Option für eine friedliche Zukunft darstellt. So reihten städtische Plakate zum 60. Jahrestag der Luftangriffe am 13. Februar 2005 Dresdens Schicksal in eine Liste anderer durch Bombenangriffe zerstörte Städte ein, darunter Guernica, Warschau, Coventry, Petersburg, Hamburg, Hiroshima, Monrovia, Sarajevo, Grosny und Bagdad.

Die Stadtverwaltung erlässt seit Jahren ein Versammlungsverbot für den 13. und 14. Februar rund um die Frauenkirche, um dort Zusammenstöße von Rechtsextremisten und Gegendemonstranten zu verhindern. Antifa-Gruppen werfen ihr vor, dem jährlichen Neonaziaufmarsch so einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen und aktiven Gegenprotest auch mit rechtsstaatlich umstrittenen Mitteln zu unterbinden. Sie weisen auf Städte hin, die aktives Einschreiten gegen Neonaziaufmärsche erlauben.[85]

2007 nahmen etwa 4000 Personen an einer Gegendemonstration unter dem Motto „Geh Denken“ teil.[86] 2009 protestierten über 10.000 Menschen gegen die jährlichen Neonazi-Aufmärsche. 2010 bildeten etwa 10.000 Dresdner eine Menschenkette um die Altstadt, um diese symbolisch von Neonazis abzuschirmen. Ein Bündnis der Stadt mit Kirchen, Gewerkschaften, Parteien, Wirtschaftsverbänden und weiteren Gruppen hatte dazu aufgerufen. Die Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) erinnerte daran, „wer diesen verdammten Krieg losgetreten hatte“ und rief dazu auf, Dresden „zu einer Festung gegen Intoleranz und Dummheit“ zu machen, um sich rechtsextremem Missbrauch des Gedenkens entgegenzustellen.[87]

2010 wurde der Dresden-Preis gestiftet, der jährlich am 13. Februar vergeben wird.

Literatur

Gesamtdarstellungen
  • Götz Bergander: Dresden im Luftkrieg. Vorgeschichte – Zerstörung – Folgen. (1. Auflage 1977) Böhlau, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Weimar Köln Wien 1994, ISBN 3-412-10193-1
  • A. C. Grayling: Die toten Städte. Waren die alliierten Bombenangriffe Kriegsverbrechen? Bertelsmann, München 2007, ISBN 978-3-570-00845-4
  • Jörg Friedrich: Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945. Propyläen, Berlin/München 2002, ISBN 3-549-07165-5
  • Frederick Taylor: Dresden, Dienstag, 13. Februar 1945. Militärische Logik oder blanker Terror? Bertelsmann, München 2004, ISBN 3-570-00625-5
Rezension von Stephan Reinhardt, 10. Februar 2005
Rezension von Volker Ullrich, 10. Februar 2005
Fakten gegen Legenden. Frederick Taylor über die Bombardierung Dresdens im Februar 1945. In: Analyse & kritik Nr. 93 vom 18. März 2005
Sachbücher, Monografien und Einzelbeiträge
  • Dresdner Geschichtsverein: Dresdner Hefte – Beiträge zur Kulturgeschichte. ISSN 0863-2138
besonders Nr. 41: Dresden – Das Jahr 1945. Dresden 1995, ISBN 3-910055-27-3
darin: Matthias Neutzner: „Wozu leben wir nun noch? Um zu warten, bis die Russen kommen?“ Die Dresdner Bevölkerung vom 13. Februar bis zum 17. April 1945
  • Matthias Neutzner (Hrsg.): Lebenszeichen – Dresden im Luftkrieg 1944/45. Sandstein, Dresden 1994, ISBN 3-930382-01-6 (2. überarbeitete Auflage, Erstauflage 1991; Dokumentation der gleichnamigen Ausstellung August 1989 bis April 1990 / Februar 1992 bis heute)
  • Oliver Reinhard, Matthias Neutzner, Wolfgang Hesse (Hrsg.): Das rote Leuchten. Dresden und der Bombenkrieg. Ed. Sächsische Zeitung, Dresden 2005, ISBN 3-938325-05-4
  • Wolfgang Schaarschmidt: Dresden 1945. Dokumentation der Opferzahlen. Herbig, München 2005, ISBN 3-7766-2430-2
  • Gunnar Schubert: Die kollektive Unschuld. Wie der Dresden-Schwindel zum nationalen Opfermythos wurde. Konkret-Texte 42. KVV Konkret, Hamburg 2006, ISBN 3-930786-47-8
  • Gerd R. Ueberschär: Dresden 1945. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Orte des Grauens. Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Primus Verlag, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-232-0, S. 37–48
  • Wigbert Benz: Feuersturm Dresden. Fakten und Legenden um die Bombardierung der Großstadt Dresden 1945. In: Zeitschrift Praxis Geschichte, Ausgabe April Heft 04/2004, Thema Heimatfront und Kriegsalltag (Auszug online)
Romane, Erlebnisberichte, autobiografische Erzählungen
  • 13. Februar 1945. Zeitzeugen über die Zerstörung Dresdens. Ein Lesebuch. Sebastian Kranich (Redaktion), Eva-Maria Zehrer (Konzeption), Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (Herausgeber), Dresden 2009.
  • Henny Brenner: Das Lied ist aus. Ein jüdisches Schicksal in Dresden. ddp Goldenbogen, Dresden 2005, ISBN 3-932434-25-0
  • Henri Coulonges: L'adieu à la femme sauvage. Stock, 1979, ISBN 2-234-01052-7
    • dt. Ausgabe: Dresden starb mit dir, Johanna. Ullstein, Frankfurt/Berlin/Wien 1984, ISBN 3-550-06329-6
  • Renatus Deckert (Herausgeber): Die wüste Stadt. Sieben Dichter über Dresden. Insel, Frankfurt 2005, ISBN 978-3458348498
  • Durs Grünbein: Porzellan. Poem vom Untergang meiner Stadt. Suhrkamp, Frankfurt 2005, ISBN 978-3518417225
  • Daniel Hoffmann : Der Knabe im Feuer : Ein Erlebnisbericht von Dresdens Untergang. Evang. Verl.-Anst., Berlin 1956,
  • Alexander McKee: Dresden 1945. The Devil's Tinderbox. Souvenir Press, 1982, Dutton, 1984, ISBN 0-525-24262-7
    • dt. Ausgabe: Dresden 1945. Das deutsche Hiroshima. Zsolnay, Wien/Hamburg 1983, ISBN 3-552-03529-X
  • Kurt Vonnegut: Slaughterhouse-Five or The Children's Crusade. Delacorte Press, 1969, ISBN 0-385-31208-3; deutsch: Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug. Hoffmann & Campe, Hamburg 1970, ISBN 3-455-07955-5; Rowohlt, Reinbek 1972, ISBN 3-499-11524-7
  • Axel Rodenberger: Der Tod von Dresden. Ein Bericht über das Sterben einer Stadt. Landverlag, Dortmund 1951; Neuausgabe unter dem Titel Der Tod von Dresden. Bericht vom Sterben einer Stadt in Augenzeugenberichten. Ullstein, Frankfurt/Berlin 1995, ISBN 3-550-07074-8
  • Walter Weidauer: Inferno Dresden. Über Lügen und Legenden um die Aktion "Donnerschlag". Dietz Verlag, 8. Auflage 1990, ISBN 3320008188

Filme

Commons: Bombenangriffe auf Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Bilder vom zerstörten Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Blatt 1, 4, 5, 6. Bearbeitet 1945/1946 vom Stadtbauamt Dresden. Grundlagenkarte Dresden 1: 5000, Stadtvermessungsamt Dresden, mit Legende zum Zerstörungsgrad. Stadtarchiv Dresden
„Der neue Plan von Dresden mit besonderer Kennzeichnung der total zerstörten Gebiete“. Stadtplan von 1947
Aufsätze, Vorträge

Einzelnachweise

  1. Dresdner Zeitung vom 23. Dezember 1944, zitiert in Matthias Neutzner: Die Erzählung vom 13. Februar. Dresdner Hefte, Bd. 84: Mythos Dresden, ISBN 3-910055-79-6
  2. Victor Klemperer: Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten – Tagebücher 1933–1945. Aufbau Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-351-02340-5
  3. USAF: The Bombing of Dresden: USAAF-Analyse der Angriffe vom 14. und 15. Februar
  4. a b c Statistisches Handbuch von Deutschland: 1928–1944. München 1949
  5. Matthias Neutzner: Die Erzählung vom 13. Februar. Dresdner Hefte, Bd. 84: Mythos Dresden (2005), ISBN 3-910055-79-6
  6. a b c USAF: The Bombing of Dresden
  7. a b c d e Matthias Neutzner: Die Erzählung vom 13. Februar. Dresdner Hefte, Bd. 84
  8. Hauptstaatsarchiv Dresden 9. Wirtschaft
  9. Hauptstaatsarchiv Dresden 9.2. Metallurgische Industrie
  10. Hauptstaatsarchiv Dresden 9.7. Elektrotechnik, Elektronik, Gerätebau
  11. Hauptstaatsarchiv Dresden 9.11 Feinmechanische und optische Industrie
  12. Reinhardt Balzk: Zwangsarbeiter in Dresden (Publikation der PDS-Fraktion Stadtrat Dresden, September 2001)
  13. Hauptstaatsarchiv Dresden 9.8 Maschinenbau
  14. Nora Goldbogen: Nationalsozialistische Judenverfolgung in Dresden seit 1938. Dresdner Hefte 45: Zwischen Integration und Vernichtung – Jüdisches Leben in Dresden im 19. und 20. Jahrhundert. ISBN 3-910055-34-6
  15. Dresdner Geschichtsverein e.V. (Hrsg.): Dresden als Garnisonstadt. Dresdner Hefte, Band 35, ISBN 3-910055-43-5
  16. Franz Spur: Dresdner Fliegerschmiede 1935 – 1945. Geschichte der Luftkriegsschule 1 Dresden in Klotzsche. Militärhistorische Schriften des Arbeitskreises Sächsische Militärgeschichte e.V., Sonderheft, ISBN 3-9809520-1-0
  17. Dresdner Geschichtsverein e.V. (Hrsg.): Dresden als Garnisonstadt. Dresdner Hefte, Band 35
  18. a b c d Hermann Rahne: Die „Festung Dresden“ von 1945. In: Dresden – Das Jahr 1945. Dresdner Hefte, Bd. 41, ISBN 3-910055-27-3
  19. Joachim Trenkner: Ziel vernichtet (Die Zeit Juli/2003)
  20. Christian Hermann: Millionen Kriegsflugblätter für Dresden, in: Dresden – Das Jahr 1945. Dresdner Hefte, Bd. 41, ISBN 3-910055-27-3
  21. Matthias Neutzner (Hrsg.): Martha Heinrich Acht – Dresden 1944/45. Dresden 2003 (4. erweiterte Auflage, Erstauflage 1995)
  22. Sächsische Zeitung, 12. Februar 2005: Der Ablauf der Angriffe
  23. Götz Bergander: Dresden im Luftkrieg, Würzburg 1998, S. 138-164, besonders S. 148; S. 371, Anmerkung 28
  24. Christian Hermann: Millionen Kriegsflugblätter für Dresden, Dresdner Hefte, Bd. 41
  25. a b c Matthias Neutzner: Wozu leben wir noch? Um zu warten, bis die Russen kommen?, Dresdner Hefte, Bd. 41
  26. Nora Goldbogen: Nationalsozialistische Judenverfolgung in Dresden seit 1938. Dresdner Hefte 45
  27. Victor Klemperer: Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten – Tagebücher 1933–1945. Berlin 1995
  28. Autorenkollektiv: Unterhaltungskunst A-Z, Henschelverlag, Berlin 1975 (Taschenbuch der Künste) S. 256f.
  29. Matthias Neutzner: Wozu leben wir noch? Um zu warten, bis die Russen kommen? In: Dresden – Das Jahr 1945, Dresdner Hefte, Bd. 41, ISBN 3-910055-27-3
  30. Dresdner Geschichtsverein e. V. (Hrsg.): Wiederaufbau und Dogma. Dresden in den fünfziger Jahren. Dresdner Hefte, Bd. 28, ISBN 3-910055-12-5
  31. Telegramm Churchills – Erster Entwurf
  32. Telegramm Churchills – Gesendeter Entwurf
  33. z. B. Axel Rodenberger: Der Tod von Dresden. Bericht vom Sterben einer Stadt in Augenzeugenberichten. Berlin 1995, ISBN 3-550-07074-8
  34. David Irving: Der Untergang Dresdens, 1964
  35. Götz Bergander: Vom Gerücht zur Legende. Der Luftkrieg über Deutschland im Spiegel von Tatsachen, erlebter Geschichte, Erinnerung, Erinnerungsverzerrung, in: Thomas Stamm-Kuhlmann u. a. (Hrsg.): Geschichtsbilder.Festschrift für Michael Salewski zum 65. Geburtstag, Stuttgart 2003
  36. Helmut Schnatz: Tiefflieger über Dresden? Legenden und Wirklichkeit. Mit einem Vorwort von Götz Bergander. Köln/Weimar/Wien 2000, ISBN 3-412-13699-9
  37. Frederick Taylor: Dresden, Dienstag, 13. Februar 1945. Militärische Logik oder blanker Terror? Bertelsmann, München 2004, ISBN 3-570-00625-5
  38. Helmut Schnatz: Tiefflieger über Dresden? Legenden und Wirklichkeit. Köln/Weimar/Wien 2000
  39. Lothar Metzger: Die Bombardierung Dresdens: Ein Augenzeugenbericht; Angela's story: Machine-gunning civilian refugees
  40. Götz Bergander: Dresden im Luftkrieg – Vorgeschichte, Zerstörung, Folgen, 2. erweiterte Auflage. Böhlau, Weimar/Köln/Wien 1994, ISBN 3-412-10193-1, S. 198ff
  41. Götz Bergander,Dresden im Luftkrieg, S. 209
  42. Hans Michael Kloth: Das Ende der Legenden (Spiegel)
  43. Bomber Command – Dresden, February 1945
  44. Helmut Schnatz: Tiefflieger über Dresden? Legenden und Wirklichkeit. Köln/Weimar/Wien 2000, S. 70 ff., S 123
  45. Helmut Schnatz: Tiefflieger über Dresden? Legenden und Wirklichkeit. Köln/Weimar/Wien 2000; S. 103f
  46. Helmut Schnatz: Luftkriegslegenden in Dresden
  47. Helmut Schnatz: Quellenkritische Überprüfung von öffentlichen Diskursen, Vortrag in Dresden, 1. Oktober 2008
  48. Holocaust-Referenz: Luftkrieg: „Der Untergang Dresdens“. David Irving und die Luftangriffe auf Dresden
  49. Götz Bergander: Dresden im Luftkrieg, S. 215-218, 227f. und 382, Anmerkung 61
  50. zitiert nach Götz Bergander: Luftkrieg in Dresden, S. 224
  51. Götz Bergander: Dresden im Luftkrieg, S. 218-222; Richard J. Evans: David Irving, Hitler and Holocaust Denial: Electronic Edition (Gutachten im Prozess Irvings gegen Deborah Lipstadt zu den Opferzahlen in Dresden)
  52. zitiert nach Götz Bergander: Luftkrieg in Dresden, S. 226
  53. Götz Bergander: Dresden im Luftkrieg S. 213
  54. Matthias Neutzner (Hrsg.): Martha Heinrich Acht – Dresden 1944/45. Dresden 2003
  55. Walter Weidauer: Inferno Dresden. Über Lügen und Legenden um die Aktion "Donnerschlag", Dietz Verlag, 8. Auflage 1990, ISBN 3320008188; Friedrich Reichert: Verbrannt bis zur Unkenntlichkeit – Die Zerstörung Dresdens 1945. Stadtmuseum der Landeshauptstadt Dresden (Hrsg.), DZA Verlag für Kultur und Wissenschaft 1994, S. 58; referiert bei Helmut Schnatz: Luftkriegslegenden in Dresden (17. Dezember 2003)
  56. weitere Mitglieder: Stadt Dresden: Präsentation der Historikerkommission
  57. Sven Heitkamp: Kontroverse um Zahl der Dresdner Bombenopfer (Lausitzer Rundschau 18. Januar 2005)
  58. Interview mit Rolf-Dieter Müller (Die Welt 20. Februar 2007): Wie viele Menschen starben im Dresdner Feuersturm?
  59. Sven Felix Kellerhoff: Niemand stirbt in Deutschland ohne Registrierung (Die Welt 13. Februar 2007)
  60. dresden.de: Abschlussbericht der Historikerkommision zu den Luftangriffen auf Dresden zwischen dem 13. und 15. Februar 1945
  61. Thomas Kübler: Relevante Quellen für die Historikerkommission im Stadtarchiv Dresden
  62. Thomas Westfalen: Grabungsfunde im Zentrum von Dresden
  63. Rüdiger Overmans: Statistische Erhebungen zu Kriegsflüchtlingen
  64. Mattias Neutzner: Statistisch-geografische Analyse der Bergung, Bestattung und Registrierung von Luftkriegstoten nach den Luftangriffen auf Dresden vom 13. bis 15. Februar 1945
  65. Gesammelte Unterlagen der Stadt Dresden zu den Forschungsergebnissen der Historikerkommission, 17. März 2010
  66. Sächsische Zeitung, 15. April 2010: Mindestzahl der Dresdner Bombenopfer nach oben korrigiert
  67. Gerd R. Ueberschär: Dresden 1945. S. 38
  68. RAF Zielradar H2S
  69. Freeman, Roger A. The Mighty Eighth War Diary (1990). ISBN 0879384956 Seite 240
  70. zitiert nach Sven Felix Kellerhoff: Bombenkrieg und Kriegsrecht: Das Beispiel Dresden (Die Welt, 9. Februar 2005)
  71. Gerd R. Ueberschär: Dresden 1945 – Symbol für Luftkriegsverbrechen, in: Wolfram Wette, Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Kriegsverbrechen im 20. Jahrhundert, Darmstadt 2001, S. 382-396
  72. Jörg Friedrich: Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940–1945. Ullstein-Heine-List, München 2002, ISBN 3-548-60432-3
  73. Dieter Stein: Das deutsche Trauma. Ein Buch über den Bombenkrieg trifft den Nerv der Deutschen (Junge Freiheit 50/02, 6. Dezember 2002)
  74. Hans-Ulrich Wehler, Rezension für das Deutschlandradio (Das politische Buch), 2. Dezember 2002
  75. dazu Thomas Nagel: War and Massacre, in: Philosophy and Public Affairs, Vol. 1, No. 2, 1972, S. 123-144
  76. Thomas A. Cavanaugh: Double Effect Reasoning. Doing Good and avoiding Evil, Oxford University Press 2006, S. 181
  77. Anthony Grayling: Among the Dead Cities, Februar 2007
  78. zitiert nach Sven F. Kellerhoff: Warum der Luftkrieg ein Kriegsverbrechen war (Die Welt 1. Februar 2007)
  79. Zusatzprotokoll zu den Genfer Abkommen 1949 über den Schutz der Opfer internationaler bewaffneter Konflikte (pdf)
  80. john-noble.de: Die Noble-Legende
  81. Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 2004 Freistaat Sachsen. S. 53 (PDF, 1,78 Mb [abgerufen am 8. Dezember 2009]).
  82. Blick nach Rechts, 8. Februar 2007: Rechtsextreme „Aktionswoche“
  83. Olaf Sundermeyer (Der Spiegel, 13. Februar 2010): Bomben-Gedenken in Dresden: Neonazis scheitern mit Propagandamarsch
  84. http://taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/dresden-nazifrei-im-visier-des-lka/
  85. Dresdner Antifabündnis Venceremos: 13./16. Februar 2008 in Dresden: Pressemitteilungen, abgerufen am 20. April 2010
  86. Sächsische Zeitung, 14. Februar 2007: Dresdner zeigen Courage gegen Rechts
  87. Der Spiegel, 13. Februar 2010: Zehntausend bei Anti-Neonazi-Kette: Dresden stemmt sich gegen die Geschichtsklitterer'

Vorlage:Link GA