„Klinikum Delmenhorst“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[File:Peter-Elisabeth-Krankenhaus-DEL.jpg|thumb|Das Peter-Elisabeth-Krankenhaus in Delmenhorst um 1914/1915]]
[[Datei:Peter-Elisabeth-Krankenhaus-DEL.jpg|thumb|Das Peter-Elisabeth-Krankenhaus in Delmenhorst um 1914/1915]]
Das erste öffentliche Krankenhaus (''[[Peter-Elisabeth-Krankenhaus]]'') in Delmenhorst wurde am 4. Mai 1879 auf der Burginsel in der Stadtmitte in Betrieb genommen. 1898/99 wurde je ein Frauen- und ein Männerflügel angebaut, doch die Räumlichkeiten reichten trotz einer Aufstockung auf 115 Betten bereits ab 1908 nicht mehr aus: Das Krankenhaus war ständig überfüllt. Daher wurde 1925 entschieden, den Bau eines neuen Krankenhauses vorzunehmen.
Das erste öffentliche Krankenhaus (''[[Peter-Elisabeth-Krankenhaus]]'') in Delmenhorst wurde am 4. Mai 1879 auf der Burginsel in der Stadtmitte in Betrieb genommen. 1898/99 wurde je ein Frauen- und ein Männerflügel angebaut, doch die Räumlichkeiten reichten trotz einer Aufstockung auf 115 Betten bereits ab 1908 nicht mehr aus: Das Krankenhaus war ständig überfüllt. Daher wurde 1925 entschieden, den Bau eines neuen Krankenhauses vorzunehmen.
[[File:Josef-Hospital Delmenhorst Hauptgebäude.jpg|thumb|Das historische Hauptgebäude des JHD an der Wildeshauser Straße in Deichhorst]]
[[Datei:Josef-Hospital Delmenhorst Hauptgebäude.jpg|thumb|Das historische Hauptgebäude des JHD an der Wildeshauser Straße in Deichhorst]]
Als Gelände wurde ein Grundstück an der Wildeshauser Straße (damals Wildeshauser Chaussee) ausgewählt, als Architekt wurde Fritz Höger beauftragt, seinen Entwurf umzusetzen. Das dabei entstandene Gebäudeensemble, bestehend aus Hauptgebäude, Infektionshaus, Maschinenhaus und Wäscherei sowie einem Ärztedoppelhaus wurde nach zweijähriger Bauzeit im April 1928 eingeweiht. Das alte Krankenhaus in der Stadtmitte diente in der Folge als Berufsschule, später als Ausweichraum für das Max-Planck-Gymnasium, bevor 1965 zunächst die Seitenflügel und 1972 das Haupthaus abgebrochen wurden.
Als Gelände wurde ein Grundstück an der Wildeshauser Straße (damals Wildeshauser Chaussee) ausgewählt, als Architekt wurde Fritz Höger beauftragt, seinen Entwurf umzusetzen. Das dabei entstandene Gebäudeensemble, bestehend aus Hauptgebäude, Infektionshaus, Maschinenhaus und Wäscherei sowie einem Ärztedoppelhaus wurde nach zweijähriger Bauzeit im April 1928 eingeweiht. Das alte Krankenhaus in der Stadtmitte diente in der Folge als Berufsschule, später als Ausweichraum für das Max-Planck-Gymnasium, bevor 1965 zunächst die Seitenflügel und 1972 das Haupthaus abgebrochen wurden.


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Seit 1. Januar 2016 firmieren das JHD Mitte (ehemals St. Josef-Stift Delmenhorst) und das JHD Deichhorst (ehemals Klinikum Delmenhorst) nun unter dem Dach der ''Josef-Hospital Delmenhorst gGmbH''.
Seit 1. Januar 2016 firmieren das JHD Mitte (ehemals St. Josef-Stift Delmenhorst) und das JHD Deichhorst (ehemals Klinikum Delmenhorst) nun unter dem Dach der ''Josef-Hospital Delmenhorst gGmbH''.


Von 2002 bis 2005 war hier der Krankenpfleger [[Niels Högel]] beschäftigt, dem insgesamt bis zu 322 Morde in den [[Klinikum Oldenburg|Kliniken Oldenburg]] und Delmenhorst zur Last gelegt werden.<ref>http://live.nwzonline.de/Article/874900-Krankenhaus-Morde-Warum-stoppte-niemand-Niels-H</ref><ref>http://www.sueddeutsche.de/panorama/vor-gericht-krankenpfleger-niels-hoegel-mehr-als-opfer-1.3742034</ref> Trotz einer deutlichen Zunahme von Todesfällen und einer Vielzahl von Verdachtsmomenten gegen Högel unternahm die Klinik nichts. Gegen zwei verantwortliche Ärzte, einer stellvertretenden Stationsleiterin und dem Leiter der Intensivstation des Klinikums sind am Oberlandesgericht Oldenburg Klagen wegen Totschlags durch Unterlassen anhängig.<ref>http://www.spiegel.de/panorama/justiz/mordserie-von-niels-hoegel-anklage-gegen-weitere-klinikmitarbeiterin-zugelassen-a-1197286.html</ref><ref>http://www.spiegel.de/spiegel/oldenburg-niels-hoegel-der-jahrhundertmoerder-a-1202755.html</ref><ref>http://www.sueddeutsche.de/panorama/mordserie-in-krankenhaeusern-vier-mitarbeiter-im-fall-hoegel-angeklagt-1.3899351</ref>
Von 2002 bis 2005 war hier der Krankenpfleger [[Niels Högel]] beschäftigt, dem insgesamt bis zu 322 Morde in den [[Klinikum Oldenburg|Kliniken Oldenburg]] und Delmenhorst zur Last gelegt werden.<ref>http://live.nwzonline.de/Article/874900-Krankenhaus-Morde-Warum-stoppte-niemand-Niels-H</ref><ref>http://www.sueddeutsche.de/panorama/vor-gericht-krankenpfleger-niels-hoegel-mehr-als-opfer-1.3742034</ref> Trotz einer deutlichen Zunahme von Todesfällen und einer Vielzahl von Verdachtsmomenten gegen Högel unternahm die Klinik nichts. Gegen zwei verantwortliche Ärzte, einer stellvertretenden Stationsleiterin und dem Leiter der Intensivstation des Klinikums sind am Oberlandesgericht Oldenburg Klagen wegen Totschlags durch Unterlassen anhängig.<ref name="SPON-1197286">{{Internetquelle|url=http://www.spiegel.de/panorama/justiz/mordserie-von-niels-hoegel-anklage-gegen-weitere-klinikmitarbeiterin-zugelassen-a-1197286.html |titel=Mordserie von Krankenpfleger: Anklage gegen weitere Klinikmitarbeiterin zugelassen |autor= |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2018-03-09 |zugriff=2018-06-10}}</ref><ref name=""></ref><ref>http://www.sueddeutsche.de/panorama/mordserie-in-krankenhaeusern-vier-mitarbeiter-im-fall-hoegel-angeklagt-1.3899351</ref>


== Einrichtung ==
== Einrichtung ==

Version vom 10. Juni 2018, 12:18 Uhr

Das Klinikum Delmenhorst ist ein ab 1926 nach Plänen des Architekten Fritz Höger errichteter Krankenhausbau in Delmenhorst. Das ursprüngliche Gebäudeensemble wurde am 21. April 1928 unter dem Namen Städtische Krankenanstalten eröffnet und in Betrieb genommen, er steht heute unter Denkmalschutz. Seit 1. Januar 2016 firmieren das JHD Mitte (ehemals St. Josef-Stift Delmenhorst) und das JHD Deichhorst (ehemals Klinikum Delmenhorst) nun unter dem Dach der Josef-Hospital Delmenhorst gGmbH.

Geschichte

Das Peter-Elisabeth-Krankenhaus in Delmenhorst um 1914/1915

Das erste öffentliche Krankenhaus (Peter-Elisabeth-Krankenhaus) in Delmenhorst wurde am 4. Mai 1879 auf der Burginsel in der Stadtmitte in Betrieb genommen. 1898/99 wurde je ein Frauen- und ein Männerflügel angebaut, doch die Räumlichkeiten reichten trotz einer Aufstockung auf 115 Betten bereits ab 1908 nicht mehr aus: Das Krankenhaus war ständig überfüllt. Daher wurde 1925 entschieden, den Bau eines neuen Krankenhauses vorzunehmen.

Das historische Hauptgebäude des JHD an der Wildeshauser Straße in Deichhorst

Als Gelände wurde ein Grundstück an der Wildeshauser Straße (damals Wildeshauser Chaussee) ausgewählt, als Architekt wurde Fritz Höger beauftragt, seinen Entwurf umzusetzen. Das dabei entstandene Gebäudeensemble, bestehend aus Hauptgebäude, Infektionshaus, Maschinenhaus und Wäscherei sowie einem Ärztedoppelhaus wurde nach zweijähriger Bauzeit im April 1928 eingeweiht. Das alte Krankenhaus in der Stadtmitte diente in der Folge als Berufsschule, später als Ausweichraum für das Max-Planck-Gymnasium, bevor 1965 zunächst die Seitenflügel und 1972 das Haupthaus abgebrochen wurden.

Das neue Krankenhaus an der Wildeshauser Straße wurde stetig erweitert und modernisiert und erhielt unter anderem den Anbau einer Frauen- und eine Kinderklinik (1953). Es wurde ein kleines Außenhaus für Lungenerkrankungen errichtet (1958), außerdem erfolgten bauliche Erweiterungen wie der Ausbau des Dachbodens im Hauptgebäude, die Erweiterung von Frauen- und Kinderklinik sowie die Inbetriebnahme der Isotopendiagnostik (1974). 1979 erfolgte eine umfangreiche Sanierung, verbunden mit einem weiteren Anbau für Operationssäle, die Zentralaufnahme und den heutigen Eingangsbereich. 2005 erfolgte die Umbenennung in Klinikum Delmenhorst, später wurden weitere Erweiterungen, Um- und Anbauten vorgenommen. Die Frauenklinik wurde 2012 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Durch den Ratsbeschluss vom 22. Dezember 2014 wurde beschlossen, eine Fusion des kommunalen Klinikum Delmenhorst mit dem bisherigen lokalen Wettbewerber, den Gesellschaftern des katholischen St. Josef Stifts durch die Bildung einer Holdingstruktur herbeizuführen.

Am 14. Juli 2015 übernahm Thomas Breidenbach die Geschäftsführung von Sonja G. Drumm und am 18. Dezember 2015 wurde das Klinikum Delmenhorst gmbH in JHD Deichhorst gGmbH umfirmiert.

Seit 1. Januar 2016 firmieren das JHD Mitte (ehemals St. Josef-Stift Delmenhorst) und das JHD Deichhorst (ehemals Klinikum Delmenhorst) nun unter dem Dach der Josef-Hospital Delmenhorst gGmbH.

Von 2002 bis 2005 war hier der Krankenpfleger Niels Högel beschäftigt, dem insgesamt bis zu 322 Morde in den Kliniken Oldenburg und Delmenhorst zur Last gelegt werden.[1][2] Trotz einer deutlichen Zunahme von Todesfällen und einer Vielzahl von Verdachtsmomenten gegen Högel unternahm die Klinik nichts. Gegen zwei verantwortliche Ärzte, einer stellvertretenden Stationsleiterin und dem Leiter der Intensivstation des Klinikums sind am Oberlandesgericht Oldenburg Klagen wegen Totschlags durch Unterlassen anhängig.[3]Referenzfehler: Ungültige <ref>-Verwendung: „ref“ ohne Namen muss einen Inhalt haben.[4]

Einrichtung

Das Klinikum Delmenhorst verfügt über 247 Planbetten und etwa 442 Vollkräfte.

Einzelnachweise

  1. http://live.nwzonline.de/Article/874900-Krankenhaus-Morde-Warum-stoppte-niemand-Niels-H
  2. http://www.sueddeutsche.de/panorama/vor-gericht-krankenpfleger-niels-hoegel-mehr-als-opfer-1.3742034
  3. Mordserie von Krankenpfleger: Anklage gegen weitere Klinikmitarbeiterin zugelassen. In: Spiegel Online. 9. März 2018, abgerufen am 10. Juni 2018.
  4. http://www.sueddeutsche.de/panorama/mordserie-in-krankenhaeusern-vier-mitarbeiter-im-fall-hoegel-angeklagt-1.3899351

Koordinaten: 53° 2′ 39,3″ N, 8° 35′ 36,7″ O