„Jochen Pollex“ – Versionsunterschied

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'''Joachim „Jochen“ Pollex''' (* [[6. Juni]] [[1947]] in [[Wismar]]) ist ein ehemaliger deutscher [[Basketball]]spieler und Olympiateilnehmer. Er war viermal deutscher Meister und dreimal Deutscher Pokalsieger.
'''Joachim „Jochen“ Pollex''' (*&nbsp;[[6. Juni|6.&nbsp;Juni]] [[1947]] in [[Wismar]]) ist ein ehemaliger [[Deutschland|deutscher]] [[Basketball]]spieler. Er war viermal deutscher Basketballmeister und dreimal DBB-Pokalsieger.


== Karriere ==
== Karriere ==
Als 1966 die [[Basketball-Bundesliga]] in ihre erste Saison ging, war Hagen mit zwei Vereinen vertreten. Jochen Pollex hatte sich mit dem [[TSV Hagen 1860]] als westdeutscher Vizemeister qualifiziert. Doch schon nach einer Saison stiegen die 1860er ab und Pollex wechselte zum Lokalrivalen [[Brandt Hagen|SSV Hagen]]. Nah zwei Jahren wechselte er zusammen mit dem jungen Center [[Norbert Thimm]] von Hagen nach Leverkusen, wo [[Bayer Giants Leverkusen|TuS 04 Leverkusen]] als Aufsteiger den zweiten Platz in der Nordgruppe der Bundesliga belegt hatte. Mit Pollex und Thimm gelang den Leverkusenern in ihrer zweiten Bundesligasaison das Double aus [[Deutscher Meister (Basketball)|Meisterschaft]] und [[Deutscher Pokalsieger (Basketball)|Pokal]], wobei Pollex zusammen mit [[Dieter Kuprella]] den Spielaufbau übernahm. 1970/71 verteidigte Leverkusen das Double erfolgreich und 1971/72 gelang der dritte Meisterschaftserfolg in Folge. Danach wechselte Jochen Pollex zusammen mit seinem Bruder [[Günter Pollex|Günter]] zurück nach Hagen. In der Saison 1972/73 führten die Hagener zwar nach der Hauptrunde die Tabelle der Nordgruppe an, schieden aber aufgrund des Punkteverhältnisses in der Endrunde aus. Ein Jahr später führten die Westfalen erneut die Nordgruppe an. Im Halbfinale unterlagen sie beim [[MTV Gießen]] mit 14 Punkten, entschieden aber das Rückspiel mit 15 Punkten für sich. Im Finale siegten die Hagener in beiden Partien gegen den [[USC Heidelberg]] und holten den einzigen Meistertitel in ihrer Vereinsgeschichte. 1974/75 schieden die Hagener zwar in der Endrunde frühzeitig aus, gewannen aber gegen Heidelberg das Pokalfinale. Nach dem Ende seiner Bundesligakarriere war Jochen Pollex Trainer bei BG Hagen, wo er in der Saison 1976/77 den Abstieg aus der 2. Bundesliga dadurch vermied, dass er sich selber als Flügelspieler reaktivierte.
Als 1966 die [[Basketball-Bundesliga]] (BBL) in ihre erste Saison ging, war [[Hagen]] mit zwei Vereinen vertreten. Jochen Pollex hatte sich mit dem [[TSV Hagen 1860|TSV Hagen&nbsp;1860]] als Zweiter der Oberliga West qualifiziert. Doch schon nach einer Saison stiegen die 1860er ab und Pollex wechselte zum Lokalrivalen [[Brandt Hagen|SSV Hagen]]. Nach zwei Jahren wechselte er zusammen mit dem Center [[Norbert Thimm]] von Hagen nach [[Leverkusen]]. [[Bayer Giants Leverkusen|TuS 04 Leverkusen]] hatte in der Vorsaison als Aufsteiger den zweiten Rang in der Nordgruppe der Basketball-Bundesliga belegt. Mit Pollex und Thimm gelang den Leverkusernen in ihrer zweiten Bundesligasaison, mit Head Coach [[Günter Hagedorn]] das Double aus [[Deutscher Meister (Basketball)|Meisterschaft]] und [[Deutscher Pokalsieger (Basketball)|Pokal]], wobei Pollex zusammen mit [[Dieter Kuprella]] den Spielaufbau übernahm. 1970/1971 verteidigte Leverkusen das Double erfolgreich und 1971/1972 gelang der dritte Meisterschaftserfolg in Folge. Nach 72 Bundesliga-Einsätzen für Leverkusen (13,1 Punkte/Spiel)<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20020831190851fw_/http://leverkusen.com/bayer04/history/blspiele.html |titel=Alle Riesen vom Rhein auf einen Blick |werk=leverkusen.com |abruf=2022-04-08}}</ref> wechselte Jochen Pollex zusammen mit seinem Bruder Günter zurück zum SSV Hagen. In der Saison 1972/1973 führten die Hagener zwar nach der Hauptrunde die Tabelle der Nordgruppe an, schieden aber aufgrund des Punkteverhältnisses in der Endrunde aus. Ein Jahr später führten die [[Westfalen]] erneut die Nordgruppe an. Im Halbfinale unterlagen sie beim [[MTV Gießen]] mit 14&nbsp;Punkten, entschieden aber das Rückspiel mit 15&nbsp;Punkten für sich. Im Finale siegten die Hagener in beiden Partien gegen den [[USC Heidelberg]] und holten den einzigen Meistertitel in ihrer Vereinsgeschichte. 1974/1975 schieden die Hagener zwar in der Endrunde frühzeitig aus, gewannen aber gegen Heidelberg das Pokalfinale. Nach dem Ende seiner Bundesligakarriere war Jochen Pollex Trainer bei BG&nbsp;Hagen, wo er in der Saison 1976/1977 den Abstieg aus der 2.&nbsp;Bundesliga dadurch vermied, dass er sich selber als Flügelspieler reaktivierte.


Im Oktober 1968 wurde der ehemalige Jugend- und damals aktuelle B-Nationalspieler des SSV Hagen vom Bundestrainerrat des [[Deutscher Basketball Bund|Deutschen Basketball Bundes]] (DBB), unter Vorsitz des damaligen Vize-Präsidenten des DBB [[Anton Kartak]], in der Funktion des DBB-Sportwartes, für den fünfzigköpfigen Olympiakader für das Basketballturnier der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Sommerspiele 1972]] in [[München]], in der „[[Anton Kartak#Kartak-Liste|Kartak-Liste]]“ nominiert. Der Olympiakader war zusammengestellt worden, um frühzeitig mit der konzentrierten Trainingsvorbereitung auf das Basketballturnier der [[Olympische Sommerspiele 1972#Basketball|Olympischen Sommerspiele&nbsp;1972]] in München sowie zwei FIBA Europameisterschafts-Wettbewerbe in den Jahren [[Basketball-Europameisterschaft 1969|1969]] und [[Basketball-Europameisterschaft|1971]] zu beginnen.<ref>Schreiben von Anton Kartak, Vizepräsident des Deutschen Basketball Bundes und Vorsitzender des Bundestrainerates, am 10. Oktober 1968, an die fünfzig nominierten Basketballspieler des „Olympiakaders 1972“.</ref>
Bei der Qualifikation zur Europameisterschaft 1969, vom damaligen Bundestrainer [[Miloslav Kriz|Dr. Miloslav Kriz]] in den Kader berufen, war Jochen Pollex bereits in der [[Deutsche Basketballnationalmannschaft der Herren|Deutschen Nationalmannschaft]] dabei, die deutsche Mannschaft konnte sich aber nicht für die Endrunde qualifizieren. Zwei Jahre später war die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland als Veranstalter der [[Basketball-Europameisterschaft 1971|Europameisterschaft 1971]] in Essen auch in der Endrunde dabei und belegte den neunten Platz. Im Jahr darauf war Deutschland erneut Gastgeber des Saisonhöhepunktes. Im Aufgebot für die [[Olympische Sommerspiele 1972/Basketball|Olympischen Spiele 1972]] in München standen mit Dieter Kuprella Jochen Pollex und den beiden Centern [[Dietrich Keller]] und Norbert Thimm vier Spieler vom amtierenden deutschen Meister aus Leverkusen, die deutsche Mannschaft belegte den zwölften Platz. Pollex spielte auch noch 1973 und 1975 mit der deutschen Mannschaft um die Qualifikation für die Europameisterschaft, die aber beide Male nicht gelang.


Für das Qualifikationsturnier zur [[Basketball-Europameisterschaft 1969|FIBA Europameisterschaft 1969]] in [[Thessaloniki]] ([[Griechenland]]) wurde Pollex dann vom damaligen Bundestrainer [[Miloslav Kříž]] in den Kader der [[Deutsche Basketballnationalmannschaft der Herren|A-Nationalmannschaft]] berufen. In Thessaloniki konnte sich die deutsche Nationalmannschaft nicht für die Endrunde der Europameisterschaft&nbsp;1969 in [[Genua]] ([[Italien]]) qualifizieren. Zwei Jahre später war die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland als Ausrichter der [[Basketball-Europameisterschaft 1971|FIBA Europameisterschaft 1971]] in [[Essen]] und [[Böblingen]] auch in der Endrunde spielberechtigt und belegte den neunten Rang. Pollex gehörte während dieses FIBA-Turniers, als Stammspieler, nominiert vom Bundestrainer Theodor Schober, erneut zum Nationalmannschaftskader. Im Jahr 1972 fanden die Olympischen Sommerspiele in München statt. Als Ausrichter des olympischen Basketballturniers brauchte die DBB-Nationalmannschaft keine Qualifikation zu spielen. Im Kader der Nationalmannschaft der Olympischen Sommerspiele&nbsp;1972 standen mit Dieter Kuprella und Jochen Pollex als Backcourtspieler und den beiden Centern Dietrich Keller und Norbert Thimm vier Spieler vom amtierenden deutschen Basketballmeister 1972, dem TuS&nbsp;04 Leverkusen (Die vier Kameraden des Olympiateams waren zusammen mit dem „TuS&nbsp;04-Urgestein“ Largo Wandel und Wolfgang Schmidt im Herbst 1968 im [[Anton Kartak#Kartak-Liste Oktober 1968|vorläufigen Olympiakader]] nominiert worden.). Die DBB-Nationalmannschaft belegte in München den zwölften Rang. Pollex, damals 25&nbsp;Jahre alt, konnte acht von neun Spielen des Olympischen Basketballturniers spielen und erzielte insgesamt 54&nbsp;Punkte, bei 16 gegen ihn gepfiffenen Fouls. Jochen Pollex nahm im Zeitraum 1969 bis 1972 als einer von sieben DBB-Teilnehmern an den XX.&nbsp;Olympischen Sommerspielen 1972 an allen drei internationalen Turnieren teil.
Auch Jochens jüngerer Bruder Günter Pollex war deutscher Nationalspieler und 1974 am Gewinn des Meistertitels beteiligt.


Er blieb auch nach den Olympischen Sommerspielen weiter Stammspieler der A-Nationalmannschaft und spielte in den Jahren 1973 und 1975 mit der DBB-Nationalmannschaft jeweils um die Qualifikation zur [[Basketball-Europameisterschaft|FIBA Europameisterschaft]]. 1975 machte er sein letztes von 136&nbsp;A-Länderspielen für den DBB.<ref>[http://www.linguasport.com/baloncesto/internacional/eurobasket/1969_NAPLES_PR.htm XVI European Championship (Napoli 1969)] – Qualifying Stage: 9. Mai bis 25. Mai. Website Linguasport, Sport History and Statistics. Abgerufen 30.&nbsp;November&nbsp;2011.</ref><ref>[http://archive.fiba.com/pages/eng/fa/event/p/cid//sid/2253/_/1971_EuroBasket/index.html FIBA – 1971 FIBA European Championship for Men] – 10. bis 19. September 1971 – Essen, Böblingen in Germany. Website fiba.com. Abgerufen 30.&nbsp;November&nbsp;2011.</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20120229231424/http://www.sports-reference.com/olympics/countries/FRG/summer/1972/BAS/ Bundesrepublik Deutschland bei den Olympischen Sommerspielen 1972&nbsp;- Basketball] Website Sport Reference – Olympic Sports. Abgerufen 30.&nbsp;November&nbsp;2011.</ref>
== Literatur ==

Auch Jochens Pollex jüngerer Bruder [[Günter Pollex|Günter]] war deutscher Nationalspieler des DBB und 1974 am Gewinn des Meistertitels mit dem SSV Hagen beteiligt.

== Siehe auch ==
* [[Günter Hagedorn|Günter Hagedorn – Headcoach TuS 04 Leverkusen]]
* [[Anton Kartak|Anton Kartak – Sportwart des DBB]]
* [[Yakovos Bilek|Yakovos Bilek – DBB-Bundestrainer]]
* [[Goldpokal der Stadt Bremerhaven (Basketball)|Goldpokal der Stadt Bremerhaven]]
* [[Miloslav Kříž|Miloslav Kříž – DBB-Bundestrainer]]
* [[VfL Osnabrück (Basketball)#BBL-Teams 1966 bis 1972|BBL-Teams 1966 bis 1972]]
* [[Anton Kartak#Zwanziger-Liste|Spieler der „Zwanziger-Liste“ 1968 bis 1972]]

== Quellen ==
* „''Basketball''“ – „amtliches Organ des Deutschen Basketball-Bundes“ (Jahrgänge 1959 bis 1975) – {{ISSN|0178-9279}}
* Nationales Olympisches Komitee für Deutschland: ''München. Kiel 1972. Die Olympiamannschaft der Bundesrepublik Deutschland''. Frankfurt am Main 1972
* Nationales Olympisches Komitee für Deutschland: ''München. Kiel 1972. Die Olympiamannschaft der Bundesrepublik Deutschland''. Frankfurt am Main 1972
* Karsten-Thilo Raab: ''Hagener Sportchronik. Von 1860 bis 2009'' edition Limosa, Clenze 2009 ISBN 978-3-86037-396-5
* Karsten-Thilo Raab: ''Hagener Sportchronik. Von 1860 bis 2009'' edition Limosa, Clenze 2009, ISBN 978-3-86037-396-5
* Dino Reisner: ''40 Jahre Basketball-Bundesliga''. Sutton-Verlag Erfurt 2006 ISBN 978-3-86680-014-4
* Dino Reisner: ''40 Jahre Basketball-Bundesliga.'' Sutton-Verlag, Erfurt 2006, ISBN 978-3-86680-014-4


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://mahr.sb-vision.de/dbb/html/herren/spieler/spielespieler.aspx?spnr=136 Spiele mit der deutschen Nationalmannschaft]
* [http://mahr.sb-vision.de/dbb/html/herren/spieler/spielespieler.aspx?spnr=136 Spiele mit der deutschen Nationalmannschaft]
* {{Olympedia|6883}}
* {{SportsReference|po/jochen-pollex-1}}

== Einzelnachweise ==
<references />


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[[it:Jochen Pollex]]

Aktuelle Version vom 5. Februar 2023, 15:43 Uhr

Basketballspieler
Basketballspieler
Jochen Pollex
Spielerinformationen
Geburtstag 6. Juni 1947
Geburtsort Wismar, Sowjetische Besatzungszone
Größe 186 cm
Position Shooting Guard
Vereine als Aktiver
1966–1967 TSV Hagen 1860
1967–1969 SSV Hagen
1969–1972 TuS 04 Leverkusen
1972–1976 SSV Hagen
00000000 BG Hagen
Nationalmannschaft
1969–1975 BR Deutschland 136 Spiele

Joachim „Jochen“ Pollex (* 6. Juni 1947 in Wismar) ist ein ehemaliger deutscher Basketballspieler. Er war viermal deutscher Basketballmeister und dreimal DBB-Pokalsieger.

Karriere

Als 1966 die Basketball-Bundesliga (BBL) in ihre erste Saison ging, war Hagen mit zwei Vereinen vertreten. Jochen Pollex hatte sich mit dem TSV Hagen 1860 als Zweiter der Oberliga West qualifiziert. Doch schon nach einer Saison stiegen die 1860er ab und Pollex wechselte zum Lokalrivalen SSV Hagen. Nach zwei Jahren wechselte er zusammen mit dem Center Norbert Thimm von Hagen nach Leverkusen. TuS 04 Leverkusen hatte in der Vorsaison als Aufsteiger den zweiten Rang in der Nordgruppe der Basketball-Bundesliga belegt. Mit Pollex und Thimm gelang den Leverkusernen in ihrer zweiten Bundesligasaison, mit Head Coach Günter Hagedorn das Double aus Meisterschaft und Pokal, wobei Pollex zusammen mit Dieter Kuprella den Spielaufbau übernahm. 1970/1971 verteidigte Leverkusen das Double erfolgreich und 1971/1972 gelang der dritte Meisterschaftserfolg in Folge. Nach 72 Bundesliga-Einsätzen für Leverkusen (13,1 Punkte/Spiel)[1] wechselte Jochen Pollex zusammen mit seinem Bruder Günter zurück zum SSV Hagen. In der Saison 1972/1973 führten die Hagener zwar nach der Hauptrunde die Tabelle der Nordgruppe an, schieden aber aufgrund des Punkteverhältnisses in der Endrunde aus. Ein Jahr später führten die Westfalen erneut die Nordgruppe an. Im Halbfinale unterlagen sie beim MTV Gießen mit 14 Punkten, entschieden aber das Rückspiel mit 15 Punkten für sich. Im Finale siegten die Hagener in beiden Partien gegen den USC Heidelberg und holten den einzigen Meistertitel in ihrer Vereinsgeschichte. 1974/1975 schieden die Hagener zwar in der Endrunde frühzeitig aus, gewannen aber gegen Heidelberg das Pokalfinale. Nach dem Ende seiner Bundesligakarriere war Jochen Pollex Trainer bei BG Hagen, wo er in der Saison 1976/1977 den Abstieg aus der 2. Bundesliga dadurch vermied, dass er sich selber als Flügelspieler reaktivierte.

Im Oktober 1968 wurde der ehemalige Jugend- und damals aktuelle B-Nationalspieler des SSV Hagen vom Bundestrainerrat des Deutschen Basketball Bundes (DBB), unter Vorsitz des damaligen Vize-Präsidenten des DBB Anton Kartak, in der Funktion des DBB-Sportwartes, für den fünfzigköpfigen Olympiakader für das Basketballturnier der Olympischen Sommerspiele 1972 in München, in der „Kartak-Liste“ nominiert. Der Olympiakader war zusammengestellt worden, um frühzeitig mit der konzentrierten Trainingsvorbereitung auf das Basketballturnier der Olympischen Sommerspiele 1972 in München sowie zwei FIBA Europameisterschafts-Wettbewerbe in den Jahren 1969 und 1971 zu beginnen.[2]

Für das Qualifikationsturnier zur FIBA Europameisterschaft 1969 in Thessaloniki (Griechenland) wurde Pollex dann vom damaligen Bundestrainer Miloslav Kříž in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen. In Thessaloniki konnte sich die deutsche Nationalmannschaft nicht für die Endrunde der Europameisterschaft 1969 in Genua (Italien) qualifizieren. Zwei Jahre später war die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland als Ausrichter der FIBA Europameisterschaft 1971 in Essen und Böblingen auch in der Endrunde spielberechtigt und belegte den neunten Rang. Pollex gehörte während dieses FIBA-Turniers, als Stammspieler, nominiert vom Bundestrainer Theodor Schober, erneut zum Nationalmannschaftskader. Im Jahr 1972 fanden die Olympischen Sommerspiele in München statt. Als Ausrichter des olympischen Basketballturniers brauchte die DBB-Nationalmannschaft keine Qualifikation zu spielen. Im Kader der Nationalmannschaft der Olympischen Sommerspiele 1972 standen mit Dieter Kuprella und Jochen Pollex als Backcourtspieler und den beiden Centern Dietrich Keller und Norbert Thimm vier Spieler vom amtierenden deutschen Basketballmeister 1972, dem TuS 04 Leverkusen (Die vier Kameraden des Olympiateams waren zusammen mit dem „TuS 04-Urgestein“ Largo Wandel und Wolfgang Schmidt im Herbst 1968 im vorläufigen Olympiakader nominiert worden.). Die DBB-Nationalmannschaft belegte in München den zwölften Rang. Pollex, damals 25 Jahre alt, konnte acht von neun Spielen des Olympischen Basketballturniers spielen und erzielte insgesamt 54 Punkte, bei 16 gegen ihn gepfiffenen Fouls. Jochen Pollex nahm im Zeitraum 1969 bis 1972 als einer von sieben DBB-Teilnehmern an den XX. Olympischen Sommerspielen 1972 an allen drei internationalen Turnieren teil.

Er blieb auch nach den Olympischen Sommerspielen weiter Stammspieler der A-Nationalmannschaft und spielte in den Jahren 1973 und 1975 mit der DBB-Nationalmannschaft jeweils um die Qualifikation zur FIBA Europameisterschaft. 1975 machte er sein letztes von 136 A-Länderspielen für den DBB.[3][4][5]

Auch Jochens Pollex jüngerer Bruder Günter war deutscher Nationalspieler des DBB und 1974 am Gewinn des Meistertitels mit dem SSV Hagen beteiligt.

Siehe auch

Quellen

  • Basketball“ – „amtliches Organ des Deutschen Basketball-Bundes“ (Jahrgänge 1959 bis 1975) – ISSN 0178-9279
  • Nationales Olympisches Komitee für Deutschland: München. Kiel 1972. Die Olympiamannschaft der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt am Main 1972
  • Karsten-Thilo Raab: Hagener Sportchronik. Von 1860 bis 2009 edition Limosa, Clenze 2009, ISBN 978-3-86037-396-5
  • Dino Reisner: 40 Jahre Basketball-Bundesliga. Sutton-Verlag, Erfurt 2006, ISBN 978-3-86680-014-4

Einzelnachweise

  1. Alle Riesen vom Rhein auf einen Blick. In: leverkusen.com. Abgerufen am 8. April 2022.
  2. Schreiben von Anton Kartak, Vizepräsident des Deutschen Basketball Bundes und Vorsitzender des Bundestrainerates, am 10. Oktober 1968, an die fünfzig nominierten Basketballspieler des „Olympiakaders 1972“.
  3. XVI European Championship (Napoli 1969) – Qualifying Stage: 9. Mai bis 25. Mai. Website Linguasport, Sport History and Statistics. Abgerufen 30. November 2011.
  4. FIBA – 1971 FIBA European Championship for Men – 10. bis 19. September 1971 – Essen, Böblingen in Germany. Website fiba.com. Abgerufen 30. November 2011.
  5. Bundesrepublik Deutschland bei den Olympischen Sommerspielen 1972 - Basketball Website Sport Reference – Olympic Sports. Abgerufen 30. November 2011.