Jemenitische Sozialistische Partei

Die Jemenitische Sozialistische Partei (Arabisch: الحزب الاشتراكي اليمني al-Hizb al-Ishtirakiya al-Yamaniya, Abkürzung JSM, oft auch die Sozialisten genannt) ist eine politische Partei im Jemen.

Der derzeitige Parteivorsitzende ist Dr. Yasin Said Numan. Die YSM hat Beobachterstatus bei der Sozialistischen Internationale.

Geschichte

Die Jemenitische Sozialistische Partei war die frühere Einheitspartei in der Demokratischen Volksrepublik Jemen im Südjemen. 1986 kam es innerhalb der YSM wegen Auseinandersetzungen um die politische Öffnung des Landes zu einem zweiwöchigen Bürgerkrieg, bei dem der konservativ-kommunistische Staatschef al-Hassani gestürzt wurde. In der heutigen Zeit jedoch ist die YSM eine Oppositionspartei in der 1990 mit der Jemenitischen Arabischen Republik (im Nordjemen) wiedervereinigten Republik Jemen. Am 28. Dezember 2002 wurde der zweitwichtigste Politiker der YSM, Dscharallah Umar, auf einem Parteitag getötet. Am 2. November 2005 wurde der Ali as-Sa'awani zum Tode wegen der Ermordung von Dscharallah verurteilt. Kritisiert wurde, dass das Gericht im Interesse der Regierung keine Motive und Hintergründe der Tat thematisiert hat. Der Verurteilte gestand die Tat, er sah in Dscharallah den Architekten der Koalition der Sozialisten und der Islah.

Wahlen

In der Demokratischen Volksrepublik Jemen gewann die YSM jede Wahl. Die Parlamentswahlen im April 1997 wurde von der YSM boykottiert, da sie nach dem Bürgerkrieg von 1994 in der südjementischen Stammwählerschaft diskreditiert waren und sie aufgrund der Konfiszierung ihrer Immobilien und Konten nach Beendigung des Krieges nicht über die für eine Wahlkampagne nötigen Möglichkeiten verfügten.[1] Als Folge davon erreichte die JSM bei der Parlamentswahl im April 2003 lediglich 3,8 % der Stimmen und bekam 8 von 301 Sitzen im Abgeordnetenhaus, dem Parlament.[1]

Politische Ausrichtung

Ihre Ideologie war früher, zu Zeiten des Einparteiensystems ein radikaler Marxismus verbunden mit einer engen Bindung an die Sowjetunion und den Ostblock. Heute ist die Partei gemäßigt sozialistisch mit sozialdemokratischen Tendenzen und kämpft friedlich für freie Wahlen, Gewaltenteilung und eine Reform des politischen Systems. Sie bildet ein Oppositionsbündnis mit den sozialistischen Nasseristen, den Islamisten und der nationalistischen Baath-Partei.

Generalsekretäre

  • Abdul Fattah Ismail (1978 – 1980)
  • Ali Nasser Muhammad (1980 – 1986)
  • Ali Salim al-Beidh (1986 – 1994)
  • Ali Saleh Obad (Moqbel) (1994 – 2005)
  • Dr. Yasin Said Numan (von 2005 bis heute)

Quellen

  1. a b Englisch: Country profile: Yemen. Library of Congress, Federal Research Division (August 2008).