Jefferson Airplane

Jefferson Airplane
Allgemeine Informationen
Genre(s)Rock
Gründung1965, 1995
Auflösung1992
Websitehttp://www.jeffersonairplane.com/
Gründungsmitglieder
Gesang
Signe T. Anderson (bis 1966)
Gitarre, Gesang
Marty Balin (bis 1989)
Gitarre, Gesang
Paul Kantner (bis 1984)
Gitarre, Gesang
Jorma Kaukonen (bis 1974)
Schlagzeug
Jerry Peloquin (bis 1965)
Bass
Bob Harvey (bis 1965)
Aktuelle Besetzung
Gitarre, Gesang
Paul Kantner (seit 1992)
Gitarre, Gesang
Marty Balin (seit 1992)
Gitarre, Gesang
Slick Aguilar (seit 1992)
Gesang
Diane Mangano (seit 1993)
Schlagzeug, Percussion
Prairie Prince
Keyboard
Chris Smith (seit 1998)
Ehemalige Mitglieder
Bass, Gesang
Jack Casady
Violine
Papa John Creach (seit 1971)
Gesang, Piano
Grace Slick (1966–1989)
Schlagzeug
Skip Spence (1965–1966)
Schlagzeug
Joey Covington (1970–1972)
Schlagzeug
Johnny Barbata (1972–1979)

Jefferson Airplane, später Jefferson Starship, anschließend „Starship”, seit 1992 wiederbelebt unter dem Namen „Jefferson Starship – The Next Generation“, war eine amerikanische Rockband, auch bekannt als The Airplane.

Bandgeschichte

Jefferson Airplane, 1965 bis 1970

Die Band wurde 1965 in San Francisco gegründet. Sie gilt als einer der Hauptvertreter des psychedelischen Rock. Bandmitglieder waren neben vielen anderen hauptsächlich Marty Balin (Gitarre, Gesang), Paul Kantner (Gesang, Gitarre), Jorma Kaukonen (Gitarre, Gesang), Jack Casady (Bass), Spencer Dryden (Schlagzeug) und Grace Slick (Gesang, Piano).

1966 erschien ihr erstes Album Jefferson Airplane Takes Off (noch mit Drummer Skip Spence und Sängerin Signe Toly Anderson). Im Oktober 1966 verließ Anderson die Band, da sie ein Kind erwartete und sich ihrer Familie widmen wollte. Die Nachfolger waren die Sängerin Grace Slick und der Schlagzeuger Spencer Dryden. Das zweite Album Surrealistic Pillow 1967 enthielt die beiden Slick-Kompositionen White Rabbit (eine psychedelische Interpretation der Alice-Figur aus Alice im Wunderland von Lewis Carroll), und Somebody to Love, die Grace von ihrer vorherigen Band „The Great Society“ mitbrachte. Beide Stücke sollten die bekanntesten der Band werden.

Es folgten die Alben After Bathing at Baxter’s (1967), Crown Of Creation (1968), Bless Its Pointed Little Head (Live, 1969) und Volunteers (1969). Letzteres gilt als eines der wichtigsten Rock-Alben der späten 1960er Jahre, weil es die Zeitstimmung perfekt zum Ausdruck bringt. Die Hippie-Bewegung mit ihrer Sehnsucht nach dem einfachen Leben und ländlichen Musizierformen ist darauf genauso vertreten wie der jugendliche Protest gegen den Vietnamkrieg (im Titelsong des Albums). Aus diesem Grunde trat die Band auch beim Woodstock-Festival auf, wo sie am Morgen des 17. August 1969 den durch regenbedingte Wartepausen lang gewordenen zweiten Tag des Festivals beendete. Slick kündigte an, dass die Band ein wenig „morning maniac music“ spielen würde. Sie spielten unter anderem den Song Volunteers.

Beim Rockfestival Altamont Free Concert am 6. Dezember 1969 traten Jefferson Airplane auf dem Altamont Speedway als eine der Vorgruppen der Rolling Stones auf. Als Marty Balin versuchte, angesichts der gewalttätigen Ausschreitungen gegen die mit dem Ordnungsdienst beauftragten Hells Angels einzugreifen, wurde er auf der Bühne geschlagen. Während des anschließenden Auftritts der Rolling Stones eskalierte die Situation weiter und führte zum Tod eines Konzertbesuchers.

Im Frühjahr 1970 verließen Marty Balin und Spencer Dryden die Band. Es kam zu weiteren personellen Wechseln und die Musiker begannen, in lockeren Formationen außerhalb der Band zu arbeiten.

1971 gründete die Band ihr eigenes Plattenlabel Grunt, nachdem ihre bisherige Firma Wörter wie „fuck“ unkenntlich gemacht hatte. Es entstanden die Alben Bark (1971), Long John Silver (1972) sowie das Live-Album 30 Seconds Over Winterland (1973), auf dem der Geiger Papa John Creach als festes Gruppenmitglied firmiert.

1974 erschien auf Grunt Records Early Flight, eine Zusammenstellung früher Songs aus den Jahren 1965 bis 1970, die vorher noch nicht auf LP erschienen waren. 1989 erschien ein nur mit dem Bandnamen betiteltes Album in der Originalbesetzung von 1967.

2004 erschien die DVD „Fly Jefferson Airplane“.

Jefferson Starship (Starship) 1971 bis heute

Starship (2010)

In der Zwischenzeit hatten Kantner und Slick, die auch privat ein Paar geworden waren, mit wechselnden Gastmusikern, die zum Teil schon auf „Volunteers“ zu hören gewesen waren, drei LPs aufgenommen, darunter Blows against the Empire auf der der Name Jefferson Starship das erste Mal erschien. Aus dieser losen Zusammenarbeit entstand in wechselnder Besetzung, jedoch ohne Casady und Kaukonen, die die Blues-Band Hot Tuna gründeten, als Nachfolgeband „Jefferson Starship“, mit der die Kernmusiker in der Folgezeit kommerziell erfolgreich ihre Karriere fortsetzten. So wurde als Debüt 1974 die LP „Dragon Fly“ veröffentlicht. Die Besetzung sah wie folgt aus: Paul Kantner: Rhythmusgitarre & Gesang, Grace Slick: Klavier & Gesang, David Freiberg: Bass, Keyboards & Gesang, Pete Sears: Bass, Keyboards & Gesang, Craig Chaquito: Lead- und Rhythmusgitarre & Gesang, Papa John Creach: Violine und John Barbata: Schlagzeug, Perkussion & Gesang. Marty Balin sang als Gast die Hit-Single „Caroline“ ein. Aus Furcht vor einem Flop standen rechts sowie links des Titels die Namen Slick und Kantner. Diese Furcht war jedoch unbegründet. Das Album verkaufte sich in selber Quantität wie die bisherigen Airplane-Alben. Der endgültige Durchbruch gelang mit dem Folgealbum „Red Octopus“ aus dem Jahre 1975, auf dem auch wieder Marty Balin, Vocals, zur Standardbesetzung zählte. Dieser trat während eines Gastauftrittes auf einem der Konzerte von Jefferson Starship der Band bei. Er verhalf dem Album auf Platz 1 der US-Charts, was kein Airplane-Album jemals zuvor geschafft hatte. Insgesamt verkaufte sich das Album zwei Millionen mal.

1976 erschien das Album „Spitfire“, nun ohne Papa John Creach, dem 1978 „Earth“ folgte, das vorerst letzte Album mit Balin und Slick, die vor einem Konzert völlig betrunken (ihre Alkoholprobleme waren schon zu Airplanezeiten bekannt) ihren Ausstieg aus der Band bekannt gibt. 1979 erschien das Album „Gold“, auf dem alle bisherigen Singleauskopplungen vorzufinden waren, als auch eine Bonus-Single, auf dessen A-Seite „Hyperdrive“ und auf dessen B-Seite ein bisher noch nicht veröffentlichter Song zu hören war. Im selben Jahr kam auch ein weiteres Jefferson-Starship-Album auf den Markt. Mit teilweise neuer Besetzung und neuem Musikstil: Paul Kantner: Rhythmusgitarre & Gesang, Craig Chaquico: Lead-und Rhythmusgitarre & Gesang, David Freiberg: Bass, Keyboards & Gesang, Pete Sears: Bass, Keyboards & Gesang, Mickey Thomas: Gesang, anstelle von John Barbata, der einen schweren Autounfall erlitten hatte: Aynsley Dunbar: Schlagzeug & Perkussion.

Die neue Formation zeigte sich mit „Freedom at Point Zero“ von einer sehr rockigen Seite in Richtung Progressive Rock, hauptsächlich aber Arena-Rock. Auf dem Folgealbum „Modern Times“, erschienen 1981, war auch wieder Grace Slick als Gast zu hören. Auch bewegten sie sich wieder mehr in Richtung Pop-Rock. Dieser Kurs wurde auf dem folgenden Album „Winds of Change“ (1983) beibehalten. Hier war Grace Slick wieder als festes Mitglied engagiert. Anschließend erschien 1984 „Nuclear Furniture“, auf dem Donny Baldwin für Aynsley Dunbar Schlagzeug und Perkussion übernahm. Unzufrieden mit dem neuen Kurs stieg Paul Kantner aus und erklärte die Band für beendet. Nach einem Rechtsstreit durften die verbleibenden Mitglieder unter dem Namen „Starship“ weitere Platten produzieren. Es erschien 1985 „Kneedeep in the Hoopla“, ein Album, das sich durch einen äußerst mainstreamigen Synthy-Pop-Sound auszeichnete und zwei ihrer größten Hits, „We Built This City“ sowie „Sara“, enthielt, die in den USA die Spitzenposition in den Charts erreichten und weltweit die Hitlisten stürmten. Darauf folgend erschien 1987 „No Protection“, mit dem letzten großen internationalen Hit von Jefferson Airplane/Jefferson Starship/Starship: „Nothing's Gonna Stop Us Now“.

1988 verließ zuerst Pete Sears, dann Grace Slick die Band.

1989 erschien noch „Love Among the Cannibals“. Die Band löste sich endgültig 1990 auf. Es folgten die Best-Of-Alben „Greatest Hits (Ten years and Change – 1979–1991) aus dem Jahre 1991, sowie 1993 „The Best Of Starship“.

Paul Kantner überraschte die Musikwelt jedoch, als er 1992 eine Band mit dem Namen „Jefferson Starship - The Next Generation” gründete. Der Name Jefferson Starship gehört urheberrechtlich zu 51 % Grace Slick und zu 49 % Bill Thompson (Manager von Jefferson Starship und Starship), doch beide ließen Kantner gewähren.

1996 wurden Jefferson Airplane in die Rock and Roll Hall of Fame[1] aufgenommen.

Diskografie

Studioalben

Jefferson Airplane

  • 1966: Jefferson Airplane Takes Off
  • 1967: Surrealistic Pillow
  • 1967: After Bathing at Baxter’s
  • 1968: Crown of Creation
  • 1969: Volunteers
  • 1971: Bark
  • 1972: Long John Silver
  • 1974: Early Flight
  • 1989: Jefferson Airplane (1989 'reunion' album)
  • 2001: The Roar of Jefferson Airplane

Jefferson Starship

  • 1974: Dragonfly
  • 1975: Red Octopus
  • 1976: Spitfire
  • 1978: Earth
  • 1979: Freedom At Point Zero
  • 1981: Modern Times
  • 1982: Winds of Change
  • 1984: Nuclear Furniture

Starship

  • 1985: Knee Deep In The Hoopla
  • 1987: No Protection
  • 1989: Love among the canibals

Konzertalben

Jefferson Airplane

  • 1969: Bless Its Pointed Little Head
  • 1973: Thirty Seconds Over Winterland
  • 1995: Live at the Monterey Festival (17. Juni 1967)
  • 1998: Live at the Fillmore East (3.–4. Mai 1968)
  • 2006: At Golden Gate Park (Live 7. Mai 1969)
  • 2007: Last Flight (Live 22. September 1972)
  • 2007: Sweeping up the Spotlight (Live 28.–29. November 1969)
  • 2007: At the Family Dog Ballroom (Live 6. September 1969)
  • 2008: Plastic Fantastic Airplane (Liveaufnahmen aus verschiedenen Konzerten) (HHO Multimedia LTD. London)

Kompilationen

  • 1970: The Worst of Jefferson Airplane (erste Greatest Hits Collection)
  • 1977: Flight Log, 1966–1976
  • 1984: Time Machine
  • 1987: 2400 Fulton Street
  • 1990: White Rabbit & Other Hits
  • 1991: Jefferson Airplane Loves You (3 CD boxed set)
  • 1993: The Best of Jefferson Airplane
  • 1996: Journey: The Best of Jefferson Airplane
  • 1997: Nothing's Gonna Stop Us Now – Best[2]
  • 2003: Platinum & Gold Collection
  • 2005: The Essential Jefferson Airplane
  • 2007: Feels like '67 again - Live CD Winterland Concerts 1967

Singles

  • 1966: My Best Friend
  • 1967: Somebody to Love
  • 1967: White Rabbit
  • 1967: The Ballad of You and Me and Pooneil
  • 1967: Watch Her Ride
  • 1968: Greasy Heart
  • 1968: If You Feel Like China Breaking [GBR]
  • 1968: Crown of Creation
  • 1969: Plastic Fantastic Lover [live]
  • 1969: Volunteers
  • 1970: Mexico
  • 1971: Pretty as You Feel
  • 1972: Long John Silver
  • 1972: Twilight Double Leader
  • 1978: Count On Me
  • 1979: Jane
  • 1985: We Built This City
  • 1985: Sara
  • 1987: Nothing's Gonna Stop Us Now
  • 1987: It's Not Over ('til Its Over)
  • 1989: Summer Of Love
  • 1990: True Love

DVDs

  • 1989: Radio City Music Hall Concert
  • 2004: Fly Jefferson Airplane

Einzelnachweise

  1. Rock and Roll Hall of Fame Jefferson Airplane in der Rock and Roll Hall of Fame
  2. (1967–87, Zounds, alle Titel digital remastert) [Splitveröffentlichung mit den besten Titeln von Jefferson Airplane, Jefferson Starship und Starship]
Commons: Jefferson Airplane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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