Jáchymov
Jáchymov | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | ![]() | |||
Region: | Karlovarský kraj | |||
Bezirk: | Karlovy Vary | |||
Fläche: | 5110,4001[1] ha | |||
Geographische Lage: | 50° 22′ N, 12° 55′ O | |||
Höhe: | 672 m n.m. | |||
Einwohner: | 2.396 (1. Jan. 2023)[2] | |||
Postleitzahl: | 362 51 - 363 01 | |||
Kfz-Kennzeichen: | K | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 5 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Bronislav Grulich (Stand: 2008) | |||
Adresse: | nám. Republiky 1 362 51 Jáchymov | |||
Gemeindenummer: | 555215 | |||
Website: | www.mestojachymov.cz | |||
Lage von Jáchymov im Bezirk Karlovy Vary | ||||
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Jáchymov (deutsch Sankt Joachimsthal) ist eine Stadt in der Karlsbader Region in Tschechien.
Die alte Bergstadt entwickelte sich nach dem Fund beträchtlicher Silbervorkommen im Jahr 1516 sprunghaft aus einer vordem am Ort bestehenden bergmännischen Ansiedlung und stieg im 16. Jahrhundert zur bedeutendsten Bergstadt im gesamten Erzgebirge auf. Die hohen Profite aus dem Silberbergbau trugen dazu bei, dass sich in der Hochzeit des Bergbaus in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein bedeutender Komplex einer im spätgotischen und Renaissancestil gehaltenen Stadtarchitektur herausbildete, der größtenteils bis in die Gegenwart erhalten ist.
In der Umgebung von Jáchymov existieren zudem Sachzeugen des Bergbau- und Hüttenwesens aus der Zeit des Silber- und Buntmetallbergbaus vom 16. bis ins 19. Jahrhundert sowie des Uranbergbaus im 20. Jahrhundert. Diese Sachzeugen sowie die 1992 erklärte städtische Denkmalschutzzone sind ausgewählte Bestandteile der „Montanen Kulturlandschaft Jáchymov“ für die vorgesehene Kandidatur zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Zuge des Bergbaus entdeckte, radonhaltige Quellen begründeten einen bis in die Gegenwart bedeutenden Kurbetrieb sowie den Status der Stadt als ältestes Radiumsol-Heilbad der Welt.
Geografie
Lage und Umgebung
Jáchymov liegt am steilabfallenden Südhang des Erzgebirges, an der Staatsstraße Silnice I/25 vom Grenzübergang Oberwiesenthal–Boží Dar (Gottesgab) nach Karlsbad. Der Stadtkern erstreckt sich im tief eingeschnittenen Tal des Jáchymovský potok (Weseritz), wobei der nördliche Ortseingang auf etwa 775 m n.m. liegt, der Kurpark im Süden auf lediglich 600 m n.m.
Stadtgliederung
Die Stadt Jáchymov besteht aus den Ortsteilen Jáchymov (Sankt Joachimsthal), Mariánská (Mariasorg), Nové Město (Neustadt), Suchá (Dürnberg) und Vršek (Werlsberg).[3] Grundsiedlungseinheiten sind Jáchymov-Radium Palace, Jánský vrch, Klínovec (Elbecken), Mariánská, Můstek (Rauschererb), Nové Město, Panorama, Popov (Pfaffengrün), Suchá, Svornost (Einigkeit) und Vršek.[4]
Das Stadtgebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Jáchymov und Popov u Jáchymova.[5]
Nachbarorte
Boží Dar (Gottesgab) | Oberwiesenthal | |
Abertamy (Abertham) | ![]() | Loučná pod Klínovcem (Böhmisch Wiesenthal) |
Merklín (Merkelsgrün) | Ostrov (Schlackenwerth) | Krásný Les (Schönwald) |
Geschichte
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ec/J%C3%A1chymov_2016_b.jpg/220px-J%C3%A1chymov_2016_b.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/92/J%C3%A1chymov_2016_a.jpg/220px-J%C3%A1chymov_2016_a.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b2/Kostel_V%C5%A1ech_svat%C3%BDch%2C_J%C3%A1chymov.jpg/220px-Kostel_V%C5%A1ech_svat%C3%BDch%2C_J%C3%A1chymov.jpg)
16. Jahrhundert
1516 wurden beim Ort Conradsgrün, wo ein unbedeutender Bergbau betrieben wurde, große Silbervorkommen entdeckt. Bevor ist um dieses Thal große Wildnis gewesen, darin die Meißner und Schlackenwerther gebaut. An dem Platze, wo jetzt der Predigtstuhl stehet, war ein Wiesenfleck, wo mancher Bär erschossen worden - Am Brodmarkte eine Mühle und wo die beiden Wasser zusammenfließen ein Hammer(-werk). Die Gegend der Wiese hieß Konradsgrün.[6] Daraufhin wurde der Ort 1517 in Anlehnung an die Bergstadt Sankt Annaberg in „Sankt Joachimsthal“ umbenannt. 1518 erschien in Leipzig die erste gedruckte eigene Bergordnung für Sankt Joachimsthal. 1520 erhielten die Grafen Schlick, deren Pfandbesitz Joachimsthal war, das Münzprivileg und Joachimsthal wurde vom böhmischen König Ludwig II. zur freien Bergstadt erhoben. Über der Stadt lag Burg Freudenstein. Die vermutlich erstmals bereits 1519 geschlagenen Joachimstaler gaben später dem Taler und dem Dollar ihren Namen.
Die reiche Ausbeute machte die Grafen Schlick zu einem der reichsten Adelsgeschlechter Böhmens. Seit 1517 hatte Graf Stephan Schlick mit seinen Brüdern das Oberregiment über das „Thal“. Er war, seit der Schlacht von Mohács 1526 vermisst, nominell bis 1528 Herr von Joachimsthal. Nach Stephans Todeserklärung bewirkte der habsburgische neue böhmische König Ferdinand die Rücknahme des unter Vorbehalt des königlichen Regals gewährten Münzprivilegs. Die Schlicks münzten in der Folge nur noch als Verweser im Namen des Königs, der Joachimstaler wurde nach 1528 nicht mehr geprägt.
1533 erreichte der Silberbergbau mit 241.875 Talern seine größte Ausbeute, im folgenden Jahr hatte die Stadt 18.200 Einwohner in 1200 Wohnhäusern und über 900 Bergwerke mit ca. 100 zugehörigen Gebäuden, in denen 9200 Bergleute arbeiteten. Im Zuge dieses schnellen Wachstums war es wiederholt zu Aufständen der Bergleute gekommen, so bereits – mit friedlichem Ausgang – 1517. Ein weiterer folgte 1523. Als es 1525 zu schweren Plünderungen kam, boten die Schlicks 2500 Bewaffnete auf, um die Ordnung wiederherzustellen.
Seit 1523 hatten die Schlicks in Joachimsthal die Reformation eingeführt. Auch im Schmalkaldischen Krieg 1546–1547 standen sie daher auf protestantischer Seite gegen Habsburg, Joachimsthal war zeitweilig von verbündeten sächsischen Truppen besetzt. Nach der kriegsentscheidenden Schlacht bei Mühlberg verloren die Schlicks Joachimsthal an Habsburg.
Für das Jahr 1563 sind die stattlichen Zahlen von 109 Eheschließungen und 396 Kindertaufen vermerkt[7], dann begann mit der zunehmenden Erschöpfung der Silbervorkommen ein Niedergang der Stadt: 1584 waren schließlich nur noch 200 Bergleute im Silberbergbau beschäftigt, die Ausbeute hatte 1579 nur noch 6450 Taler betragen.
17. Jahrhundert
Von 1621 an erfolgte die Rekatholisierung der Stadt, viele protestantische Bürger und Bergleute wanderten deshalb in das nahegelegene Kurfürstentum Sachsen aus.[8]
19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert war die Stadt Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts und einer Berg- und Hüttenverwaltung. Auch in dieser Zeit war der Bergbau noch bedeutend. Er wurde teils von staatseigenen, teils von privaten Firmen betrieben. Man förderte neben Silber (1885: 227 Zentner), auch Nickel, Wismut und Uranerz. In der k.k. Tabakfabrik waren 1.000 Arbeiterinnen beschäftigt. Daneben gab es Handschuhmacherei, Korkstöpselfabrikation sowie Spitzenklöppelei. Am 31. März 1873 brannte die Stadt fast gänzlich ab.
Am 4. September 1898 gestattete der Kaiser von Österreich der Stadt Joachimsthal, den Titel „Kaiserliche königliche freie Bergstadt Sanct Joachimsthal“ amtlich zu gebrauchen und zu führen, was der Statthalter Karl Graf Coudenhove am 23. September 1898 bekannt gab.[9]
Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte Marie Curie im Joachimsthaler Uranerz das Element Radium, wofür sie später den Nobelpreis erhielt.[10]
20. Jahrhundert
1918 wurde Joachimsthal Teil der Tschechoslowakei. 1938 wurde es zusammen mit dem Sudetenland an das Deutsche Reich angeschlossen und trug den amtlichen Titel Radiumbad St. Joachimsthal.
Am 1. Dezember 1930 hatte die Stadt Sankt Joachimsthal 7316 Einwohner (davon 445 Tschechen)[11], am 17. Mai 1939 noch 6388 und am 22. Mai 1947 waren es 6806 Bewohner.
- Vertreibung
1945 erfolgte die Vertreibung (Odsun) der Deutschböhmen aus Joachimsthal. Ihr Vermögen wurde durch das Beneš-Dekret 108 konfisziert, das Vermögen der evangelischen Kirche durch das Beneš-Dekret 131 liquidiert und die katholischen Kirchen enteignet.
- Zwangsarbeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann das tschechische Bergbauunternehmen Jáchymovské Doly (JD) mit der Erkundung und dem Abbau von Uranerzen in Jáchymov und Umgebung. Zweck war der Urangewinnung für das sowjetische Atombombenprojekt und die entstehende sowjetische Atomindustrie. Als Arbeitskräfte dienten Zwangsarbeiter. Zunächst waren dies deutsche Kriegsgefangene und nichtvertriebene Einwohner, nach dem Februarumsturz von 1948 politische Häftlinge, inhaftiert durch das Regime der KP der Tschechoslowakei und zwangsverpflichtete Zivilarbeiter. Zur Unterbringung dieser Arbeiter wurden im Gebiet mehrere „tschechoslowakische Gulag“.[12] errichtet. Mit knapp 50.000, darunter über 10.000 politische Häftlinge, erreichten die 18 Lager um 1955 ihre höchste Belegungszahl. Insgesamt durchliefen die Lager rund 100.000 politische Häftlinge und über 250.000 Zwangsverpflichtete. Vermutlich hat etwa die Hälfte von ihnen die Bergarbeit nicht überlebt.[13] 1964 wurde der Uranabbau eingestellt.
21. Jahrhundert
Ausgewählte Sachzeugen des Bergbau- und Hüttenwesens im Stadtgebiet und der Umgebung sowie die 1992 erklärte städtische Denkmalschutzzone sind ausgewählte Bestandteile für die vorgesehene Kandidatur zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge.
Entwicklung der Einwohnerzahl
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- Ethnologische Volksgruppenzugehörigkeit laut amtlichen Volkszählungen
1921: 7092 Einwohner, davon 6821 (97 %) Deutsche, [15] 1930: 7216 Einwohner, davon 445 (6 %)Tschechen. [16]
Politik
Bürgermeister
Wappen
Das Stadtwappen wurde verliehen zu Regensburg von Kaiser Ferdinand am 15. Juli 1546.
„Ein Schild in 4 gleiche Teile geteilt; der obere linke und untere rechte diagonal in 2 Teile geteilt, die unteren gelb oder gold und die oberen rot oder rubin Farb, darinnen erscheint ein Löwe mit doppelter Schwanz und roten ausgeschlagenen Zungen, habend auf seinem Kopf eine gelbe oder goldfarbene königliche Krone. In den zwei anderen Teilen des Schild ganz flab oder Lazurfarb, zwei gespitzte Berg oder Felsen, inzwischen erscheinend eine gelbe Göpel mit einem gespitzen Dach. Im Kreuz des quartierten Schilds des Haus Österreich Schild, im ganzen Schild kreuzweisse 2 Berghammer. Hinter dem Schild, mit ihren Händen haltend, St.Joachim und St.Anna-Bildniss in ihrer Kleidung.“[17]
Heilbad
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f6/Spa_J%C3%A1chymov.jpg/220px-Spa_J%C3%A1chymov.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e7/L%C3%A1ze%C5%88sk%C3%BD_d%C5%AFm_Radium_Palace%2C_J%C3%A1chymov.jpg/220px-L%C3%A1ze%C5%88sk%C3%BD_d%C5%AFm_Radium_Palace%2C_J%C3%A1chymov.jpg)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei der Behandlung von Hautkrankheiten erfolgreich angewandte radioaktive Präparate, führten seitens der Medizin zu einem starken Interesse für Radium, was wiederum verstärktes Interesse an Untersuchungen zur Radioaktivität von Erdboden, Luft, Regen und insbesondere Grund- und Oberflächenwasser nach sich zog. So führte die Erkenntnis, dass der Kurort Bad Gastein stark radioaktives Wasser besitzt, zu einem regelrechten Boom in der Suche nach diesen Wässern. Der Nutzen radioaktiver Bäder verstärkte in der Öffentlichkeit den Glauben an Radium als Rettung von jeglicher Krankheit. Auch die westböhmischen Kurorte, gelegen in einem Gebiet mit starker terrestrischer Strahlung, rückten in den Fokus. Zu Beginn des Januars 1905 wurden die Grubenwässer in Joachimsthal untersucht.[18]
Im März 1906 besuchte der Joachimsthaler Bezirksarzt Gottlieb mit einer Delegation der Stadtverwaltung das zuständige Ackerbau-Ministerium in Wien und trug dort die Forderung nach einer weiterhin kostenlosen Bereitstellung von Grubenwasser für die von ihm angebotenen Bäder vor. Außerdem wurden noch nicht eindeutige Überlegungen über eine Badeeinrichtung, zu realisieren aus seinen eigenen sowie Mitteln der Stadtverwaltung, vorgetragen. Zudem gab es einen weiteren privaten Interessenten der eine Kurbadeanstalt errichten wollte und auch seitens des Ministeriums selbst gab es Überlegungen dazu.[19] Der Kurbetrieb begann schließlich 1906 mit ersten privaten Anstalten, später übernahme der Staat die Hauptrolle.[20]
Es werden hauptsächlich entzündliche Krankheiten des Bewegungsapparates sowie Krankheiten des peripheren Nervensystems behandelt. Dazu gehören u.a.: rheumatische Arthritis, Reiterkrankheit, degenerative Zustände nach Entzündungskrankheiten der Gliedmaßen, Weichteilrheumatismus, Neuralgien und Neuritiden bei rheumatischen Erkrankungen.
Als Heilmittel dienen radonhaltige Grubenwässer aus dem ehemaligen Uranerzbergwerk Důl Svornost (Grube Einigkeit), Naturgas und Moor. Um den Therapieeffekt zu optimieren, werden bestimmte Heilverfahren angewendet: Thermalbäder mit Radongehalt, Curie-Therapie (sog. Joachimsthaler Schachteln), Röntgentherapie, Krankengymnastik, Hydro- und Physiotherapie, Akupunktur und Akupressur.
Für Personen mit akuten Infektionen, Herz- und Atembeschwerden sowie schwer einstellbarem Diabetes mellitus, für schwangere Frauen sowie Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren ist diese Form der Therapie ungeeignet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Královská mincovna Jáchymov mit der königlichen Münze.
Sehenswürdigkeiten
Der historische Kern Jáchymovs wurde 1992 zur Denkmalschutzzone erklärt. Zu den wertvollsten Baudenkmälern gehören die Allerheiligenkirche aus dem Jahr 1516, die Kirche St. Joachim und St. Anna, die in den Jahren 1534 bis 1540 als erste protestantische Kirche Böhmens errichtet wurde, die Königliche Münze, das 1782–1784 errichtete Rathaus sowie eine Reihe imposanter Bürgerhäuser.
Westlich des oberen Stadtkerns zeugen noch zwei erhaltene Türme von der Burg Freudenstein, ehemals Residenz- und Verwaltungssitzes der Grafen Schlick.
Ebenfalls westlich des oberen Stadtkerns befindet sich das aufgelassene Silber- und Uranerzbergwerk Grube Einigkeit (tschechisch Důl Svornost). Die Kurbetriebsgesellschaft als Eigentümer und Betreiber ermöglicht in unregelmäßigen Abständen eine Besichtigung.
Verkehr
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/2/2e/Bahnhof_Joachimsthal.jpg/220px-Bahnhof_Joachimsthal.jpg)
Von 1896 bis 1957 besaß die Stadt durch die Lokalbahn Schlackenwerth–Joachimsthal einen Bahnanschluss.
Aus dem Weseritztal führt ein Sessellift zum 1244 m hohen Klínovec (Keilberg) hinauf. Außerdem betreibt MHD Jáchymov mit Minibussen den Stadtverkehr.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Maximilian Hüttisch, Maler und Grafiker
- Peter von Rittinger (1811-1872), Montanist und Pionier der Erzaufbereitung
- Karl Siegl (1851–1943), Jurist, Historiker und Archivar in
- Jan Hloušek (1950–2014), Geologe, Mineraloge und Historiker
Söhne und Töchter der Stadt
- Christoph Fischer (1518–1598), Pfarrer, Landessuperintendent der Grafschaft Henneberg, Generalsuperintendent von Lüneburg-Celle
- Johannes Criginger (1521–1571), lutherischer Theologe, Kartograf und Schriftsteller
- Johann Major (1533–1600), evangelischer Theologe, Humanist und Poet
- Johann Richter oder Johannes Praetorius (1537–1616), Mathematiker und Astronom
- Johannes Mathesius der Jüngere (1544–1607), Mediziner
- Samuel Fischer (1547–1600), Pfarrer, Superintendent und Professor in Jena
- Paul Mathesius (1548–1584), lutherischer Theologe
- Johannes Titelius († 1626), evangelisch-lutherischer Geistlicher und Dramatiker
- Jacob Schedlich (1591–1669), Orgelbauer und Kantor sowie 36 Jahre Bürgermeister in St. Joachimsthal
- David Schedlich (1607–1687), Barockkomponist, Organist in Nürnberg
- David Rebentrost (1614–1703), Pfarrer zu Drebach, Arzt, Heilpraktiker, Apotheker und Pflanzenzüchter
- Centurio Wiebel (1616–1684), kursächsischer Maler
- Paul Wenzel Seeling (um 1617–1693), Waldbereiter, Stadtrichter in Platten, Münzamtsverwalter, letzter Münzmeister in St. Joachimsthal
- Franz Macasius (1686–1733), Jesuit, Gelehrter und Doktor der Theologie am Clementinum in Prag
- Johann Franz von Heßler (1693-1770), Stadtschreiber, Grenzzolleinnehmer und Bergwerkseigentümer in Platten, kaiserlicher Rat
- Johann Optat Mießl von Zeileisen (1768–1841), k. k. Postmeister, Blei- und Mennigfabrikbesitzer, Bürgermeister
- Johann Anton Heidmann (1772–1855), Mediziner
- Alberich Heidmann (1808–1898), seit 1862 Abt des Zisterzienserstifts Lilienfeld
- Karl Siegl (1851–1943), Historiker, Stadtarchivar und Museumsleiter
- Arpad Schmidhammer (1857–1921), Buchillustrator und Karikaturist
- Robert Juza (1904–1996), Chemiker und Hochschullehrer
- Erwin Schneider (1906–1987) Bergsteiger und Kartograph; Teilnehmer an mehreren Himalayaexpeditionen, genannt der Siebentausender-Schneider
- Maximilian Hüttisch (1911–1988), Maler und Grafiker
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Johannes Sylvius Egranus († 1535), Theologe, Humanist und Reformator
- Heinrich von Könneritz (um 1483–1551), Berghauptmann und Münzmeister
- Georgius Agricola (1494–1555), Stadtarzt und Apotheker, Vater der Mineralogie
- Nikolaus Herman (1500–1561), Kantor und Lehrer an die Lateinschule, schuf zahlreiche evangelische Kirchenlieder
- Ruprecht Pullacher († 1563), Münzmeister
- Johannes Mathesius (1504–1565), ab 1532 Rektor der Lateinschule, seit 1542 Bergprediger
- Kaspar Eberhard (1523–1575), Lehrer und Rektor der Lateinschule von 1545 bis 1554
- Johann Nepomuk Mießl von Zeileisen (1733–1802), geadelter Oberamtsverwalter, Bergrichter und Heimatforscher
- Anton Böhm (ca. 1785–1870), Pfarrer von St. Joachimsthal und Chronist der Stadt
- Leopold Gottlieb (1852–1916), Balneologe und erster ärztlicher Leiter des Heilbades in St. Joachimsthal.
- Gustav Kroupa (1857–1935), Oberhüttenverwalter und Leiter der Uranfarbenfabrik in St. Joachimsthal
- Heribert Sturm (1904–1981), 1928 bis 1934 Stadtarchivar in St. Joachimsthal, Vorstandsmitglied des Collegium Carolinum in München.
- Karl Lapper (1907–1996), österreichischer Pressereferent, Propagandist und Politiker (NSDAP), besuchte hier die Schule
Literatur
- Fiedler, Hornátová, Ježek, Borši u. a.: Jáchymov: město stříbra, rádia a léčivé vody (Jáchymov - Stadt des Silbers, des Radiums und der Heilquellen). Atypo, Praha 2011, ISBN 978-80-902378-1-0 (tschechisch).
- Jiří Majer: Dolování v Jáchymově 1516–1966 (Der Bergbau in Sankt Joachimsthal von 1516 bis 1966). Národní technické Muzeum, Prag, 1967 (tschechisch).
- Johannes Mathesius: Sarepta oder Bergpostill/ Sampt der Joachimßthalischen kurtzen Chroniken […]. Nürnberg 1564 (auch Nürnberg 1562 und verschiedene spätere Auflagen); darin ab Bl. LI: Chronika der Keyserlichen freyen Bergkstadt Sanct Joachimsthal der (so!) zuvor die Conradsgrün genent war / MDLXII; Die detaillierte Chronik wurde in einer der zahlreichen späteren erweiterten Auflagen der Sarepta (z. B. Leipzig 1618 und 1621) bis an die Schwelle des Dreißigjährigen Krieges weitergeführt! (Digitalisat Nürnberg 1562).
- Karl Anton Rösler, Johann Mayer: Bergmännische Nachrichten über die Gebirge und den Bergbau zu Joachimsthal: Nebst einigen Nachrichten über die Gebirge auf der Straße von Prag bis Joachimsthal. Walther, Dresden 1792 (Digitalisat)
- Hanns Rudthart: Vonn dem Weytberuffenem Berckwerg Sanct Joachimsthall. Leipzig 1523 (Digitalisat).
- Jan Šícha, Eva Habel, Peter Liebald, Gudrun Heissig: Odsun. Die Vertreibung der Sudetendeutschen. Dokumentation zu Ursachen, Planung und Realisierung einer „ethnischen Säuberung“ in der Mitte Europas 1945/46. Sudetendeutsches Archiv, München 1995, ISBN 3-930626-08-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.uir.cz/obec/555215/Jachymov
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
- ↑ http://www.uir.cz/casti-obce-obec/555215/Obec-Jachymov
- ↑ http://www.uir.cz/zsj-obec/555215/Obec-Jachymov
- ↑ http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/555215/Obec-Jachymov
- ↑ Bericht des Pastors Johannes Mathesius (1504-1565) in Umrisse einer Geschichte der böhmischen Bergwerke, Kaspar Maria Graf v. Sternberg, Verlag Haase, Prag 1837, S. 317
- ↑ Johannes Mathesius: Berg-Postilla oder Sarepta darinnen von allerley Bergwerk und Metallen/ … sampt dem Chronico der Freyen Bergstadt in S. Joachimsthal/ … (Jahr 1548). Zacharias Beckern, Freyberg 1679 (Digitalisat).
- ↑ Lukáš M. Vytlačil: Příběh renesančního Jáchymova [The Story of renaissance Jáchymov]; Evangelicus 2017, Praha 2016, s. 42-45. (on-line)
- ↑ Landes-Gesetzblatt für das Königreich Böhmen 1898, S. 100[1]
- ↑ Joseph Braunbeck, Der strahlende Doppeladler: Nukleares aus Österreich-Ungarn
- ↑ Rudolf Hemmerle: Sudetenland Lexikon Band 4, Seite 386. Adam Kraft Verlag, 1985. ISBN 3-8083-1163-0.
- ↑ So Karlsch/Zeman (siehe Literatur), S. 119
- ↑ Schätzung Pustejovskys (siehe Literaturliste), S. 442
- ↑ Počty obyvatel v obcích (2001–2013). Ministerstvo vnitra České republiky, , abgerufen am 8. Januar 2016 (tschechisch).
- ↑ Ernst Pfohl: Ortslexikon Sudetenland. Seite 497. Helmut Preußler Verlag-Nürnberg.1987. ISBN 3-925362-47-9
- ↑ Rudolf Hemmerle: Sudetenland Lexikon Band 4, Seite 386. Adam Kraft Verlag, 1985. ISBN 3-8083-1163-0.
- ↑ Dorothea Selig: Beschreibung der Stadt Sankt Joachimsthal (č. Jáchymov). Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher e.V., abgerufen am 15. April 2015.
- ↑ Irena Seidlerová, Jan Seidler: Jáchymover Uranerz und Radioaktivitätsforschung um die Wende des 19./20. Jahrhunderts. .. Hrsg.: Rudolf Holze. S. 76–77, 100.
- ↑ Irena Seidlerová, Jan Seidler: Jáchymover Uranerz und Radioaktivitätsforschung um die Wende des 19./20. Jahrhunderts. .. Hrsg.: Rudolf Holze. S. 110–112.
- ↑ Léčebné lázně Jáchymov a.s.: Die Geschichte des Bades Joachimsthal, abgerufen am 3. April 2016.