„Hrvatsko domobranstvo“ – Versionsunterschied

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== Gründung ==
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Der [[Ungarisch-Kroatischer Ausgleich|Ungarisch-Kroatischen Ausgleiches]] im Jahr 1868 regelte die [[Autonomie]] des [[Königreich Kroatien und Slawonien|Königreichs Kroatien und Slawonien]] innerhalb des [[Transleithanien|ungarischen Reichsteils]] der [[Österreich-Ungarn|k.u.k. Doppelmonarchie]]. Darin wurden vier Punkte für die Aufstellung kroatischer Truppen vereinbart.
Der [[Ungarisch-Kroatischer Ausgleich|Ungarisch-Kroatische Ausgleich]] im Jahr 1868 regelte die [[Autonomie]] des [[Königreich Kroatien und Slawonien|Königreichs Kroatien und Slawonien]] innerhalb des [[Transleithanien|ungarischen Reichsteils]] der [[Österreich-Ungarn|k.u.k. Doppelmonarchie]]. Darin wurden vier Punkte für die Aufstellung kroatischer Truppen vereinbart.


* die Angehörigen sollten ausschließlich auf dem Gebiet des [[Königreich Kroatien und Slawonien]] dienen
* die Angehörigen sollten ausschließlich auf dem Gebiet des [[Königreich Kroatien und Slawonien|Königreichs Kroatien und Slawonien]] dienen
* die Ausbildung der Soldaten ausschließlich in kroatischer Sprache.
* die Ausbildung der Soldaten ausschließlich in kroatischer Sprache.
* die Ausbildung der Offiziere und Unteroffiziere der Domobranen ausschließlich in der Akademie der Domobranen.
* die Ausbildung der Offiziere und Unteroffiziere der Domobranen ausschließlich in der Akademie der Domobranen.
* die Bezeichnung der Einheiten erfolgte mit kroatischen Namen
* die Bezeichnung der Einheiten erfolgte mit kroatischen Namen


Dementsprechend wurden kroatische Verbände im Rahmen der [[k.u. Landwehr|königlich ungarische Landwehr]] aufgestellt.
Dementsprechend wurden kroatische Verbände im Rahmen der [[k.u. Landwehr|königlich ungarischen Landwehr]] aufgestellt.


== Erster Weltkrieg ==
== Erster Weltkrieg ==

Version vom 17. Oktober 2012, 16:12 Uhr

Denkmal für die Gefallenen der Kroatischen Heimwehr im Zweiten Weltkrieg (Mirogoj Friedhof, Zagreb)

Als Hrvatsko domobranstvo („Kroatische Heimwehr“) bezeichnete man die kroatischen Verbände Österreich-Ungarns (k.u. Landwehr) und die regulären Streitkräfte des Unabhängigen Staates Kroatien.

Häufiger wird die Bezeichnung für die Angehörigen des Hrvatsko domobranstvo, nämlich Domobrani (kroatisch Singular: „domobran“ = „Heimatverteidiger“) verwendet. Fälschlicherweise wird Hrvatsko domobranstvo auch häufig mit „Kroatische Landwehr“ übersetzt, obwohl man als Landwehr im deutschen Sprachraum Verbände mit verminderter Kampfkraft bezeichnet, was hier bestenfalls für die Kroatische Heimwehr zur Zeit Österreich-Ungarns noch zutreffen könnte.

Gründung

Der Ungarisch-Kroatische Ausgleich im Jahr 1868 regelte die Autonomie des Königreichs Kroatien und Slawonien innerhalb des ungarischen Reichsteils der k.u.k. Doppelmonarchie. Darin wurden vier Punkte für die Aufstellung kroatischer Truppen vereinbart.

  • die Angehörigen sollten ausschließlich auf dem Gebiet des Königreichs Kroatien und Slawonien dienen
  • die Ausbildung der Soldaten ausschließlich in kroatischer Sprache.
  • die Ausbildung der Offiziere und Unteroffiziere der Domobranen ausschließlich in der Akademie der Domobranen.
  • die Bezeichnung der Einheiten erfolgte mit kroatischen Namen

Dementsprechend wurden kroatische Verbände im Rahmen der königlich ungarischen Landwehr aufgestellt.

Erster Weltkrieg

Unmittelbar vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde die 42. Division gegründet, die wegen ihrer militärischen Erfolge den Spitznamen „Teufelsdivision“ bekam. Zu dieser Division gehörten unter der Führung von Generaloberst Stjepan Sarkotić 14.000 Mann. Diese Division zeichnete sich im Jahr 1915 bei der Einnahme Montenegros aus.

Der Wehrdienst für Wehrpflichtige dauerte zwei Jahre.

Nach der Errichtung des Königreiches Jugoslawien wurde die Kroatische Heimwehr aufgelöst.

Zweiter Weltkrieg

Wehrbereiche der Kroatischen Heimwehr im Unabhängigen Staat Kroatien (ab 1943)

In der Folge der Invasion Jugoslawiens durch die deutsche Wehrmacht wurde ein kroatischer Marionettenstaat gegründet. Am 16. April 1941 wurde unter Slavko Kvaternik als Oberbefehlshaber die Hrvatsko domobranstvo mit Heer, Marine, Luftwaffe, Nationalgarde, Gendarmerie und Arbeitsdienst als reguläre Streitkräfte Kroatiens gebildet. Sie waren an der Eindämmung der ersten Aufstandswelle im Spätsommer und Herbst 1941 entscheidend beteiligt. Ihre operative Führung wurde gemäß 1942 und 1943 geschlossenen Abkommen von der zuständigen deutschen Heeresgruppe oder dem deutschen Armeeoberkommando übernommen. Zwischen November 1941 bis Mai 1943 waren rund 55.000 Mann in drei Armeekorps mit sechs Infanterie-Divisionen und einer Gebirgs-Division gegliedert. Im Mai 1943 wurden die sechs Divisionen in vier Gebirgs- und vier Schützenbrigaden umgewandelt. Am 21. November 1944 übernahm das Staatsoberhaupt Ante Pavelić den Oberbefehl und verfügte die Verschmelzung des Heeres mit der faschistischen Ustascha. Zusammengelegt ergab dies eine Personalstärke von 16 Divisionen. Neben Kroaten dienten auch Bosniaken, Serben, Tschechen, Slowaken, Ukrainer, Russen und Angehörige anderer nationaler Minderheiten.

Als die Jugoslawische Volksbefreiungsarmee siegte, flohen im Mai 1945 die Soldaten der Domobrani mit der Regierung aus Zagreb in Richtung Kärnten, wo sie bedingungslos kapitulierten und von britischen Armeestellen an die jugoslawische Regierung unter Tito ausgeliefert wurden. In der Folge kam es zu den Massakern von Bleiburg.

Galerie

Erster Weltkrieg

Zweiter Weltkrieg

Siehe auch

Literatur

Belletristik

  • Rudolf Horvat: Poviest Međimurja (Geschichte der Međimurje). Zagreb 1944.
  • Adolf von Ernsthausen: Die Wölfe der Lika : Mit Legionären, Ustaschi, Domobranen und Tschetniks gegen Titos Partisanen : Erlebnisse in Kroatien 1944. Kurt Vowinckel Verlag, Neckargemünd 1959.

Wissenschaftliche Literatur

  • Ivan Košutić: Hrvatsko Domobranstvo u Drugom Svjetskom Ratu (Die Kroatische Heimwehr im Zweiten Weltkrieg). Zagreb, 1992.
  • Ivan Košutić: Hrvatsko Domobranstvo u Drugom Svjetskom Ratu, II dio. (Die Kroatische Heimwehr im Zweiten Weltkrieg, II. Teil). Zagreb, 1994.
  • Nigel Thomas, Krunoslav Mikulan: Axis forces in Yugoslavia 1941-5 (Die Achsenmächte in Jugoslawien 1941-5). Osprey publishing, Oxford 1995, ISBN 1-85532-473-3.
  • Tomislav Aralica/Višeslav Aralica: Hrvatski ratnici kroz stoljeća. 3. Band. Oružane snage Nezavisne Države Hrvatske i druge hrvatske postrojbe na osovinskoj strani 1941.-1945. (Die Streitkräfte des Unabhängigen Staates Kroatien und andere kroatische Truppen der Achsenmächte 1941-1945). Znanje, Zagreb 1996, ISBN 978-953-195-899-8.
  • Krunoslav Mikulan/Siniša Pogačić: Hrvatsko oružane snage : 1941.-1945. P.C. grafičke usluge, Zagreb 1999, ISBN 953-97564-2-1.