Hornisgrinde
Hornisgrinde | ||
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Höhe | 1164 m ü. NN | |
Lage | Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Deutschland | |
Gebirge | Schwarzwald | |
Koordinaten | 48° 36′ 25″ N, 8° 12′ 9″ O | |
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Die Hornisgrinde ist mit 1164 m ü. NN der höchste Berg des Nordschwarzwaldes. Sie ist ein langgestreckter Bergrücken mit einer Länge von ca. 2 km und liegt ungefähr in Nord-Süd-Ausrichtung.
Herkunft des Namens
Der Name leitet sich vermutlich vom lateinischen mons grinto ab, was soviel wie sumpfiger Kopf (mons, montis (lat): der Berg) bedeutet und auf das Hochmoor hinweist. Eine andere Deutung des Namens ist aus den Begriffen Horn, miss und grind abgeleitet und bedeutet soviel wie kahler Bergrücken, der auf seiner Höhe ein Moor trägt.
Geographie
Der Gipfelrücken der Hornisgrinde wird eingerahmt vom Muhrkopf (1003 m) im Norden und dem Mummelsee (1036 m) im Süden. Im Westen wird der Abhang in etwa 900–1000 m Höhe durch die Schwarzwaldhochstraße (B 500) durchschnitten, im Osten fällt der Hang steil zum eiszeitlichen Kar Biberkessel mit dem verlandenden Blindsee ab. Der Gipfelrücken geht im Südwesten in den 1123 m hohen Katzenkopf über, im Südosten in den Dreifürstenstein (1152 m). Diese beiden Nebengipfel bilden das Kar des Mummelsees.
Klima
Die Hornisgrinde gehört zu den niederschlagsreichsten Orten in Deutschland. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 1931 mm. Über 99 % der Messstellen des Deutschen Wetterdienstes zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der Februar; am meisten regnet es im Juni. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 1,4-mal mehr Regen als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. In über 81 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.
Hochmoor
Direkt nördlich des Turms liegt das Hochmoor. Es entstand nach der Rodung des Waldes und der anschließenden Nutzung als Weidefläche ab dem 15. Jahrhundert. Weiter in Richtung Norden befindet sich der mit 1164 m ü. NN höchste Punkt der Hornisgrinde.
Tourismus
Über den Bergrücken führt der Westweg, entlang des West- und Südabhangs verläuft die Schwarzwaldhochstraße mit einem großen Parkplatz am Mummelsee.
Aussichtsturm
Am südlichen Ende, oberhalb des Mummelsees, steht der 23 m hohe Hornisgrindeturm. Sein Bau 1910 geht auf die Initiative des Badischen Schwarzwaldvereins zurück. Als Baumaterial wurde in der Nähe anstehender Buntsandstein verwendet. Zusammen mit dem Mummelsee war der Turm seinerzeit eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region. 1942 wurde er von der deutschen Luftwaffe beschlagnahmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1999 nutzte ihn das französische Militär. Danach hat die Waldgenossenschaft Seebach den Turm vom Bund zurück erworben und die Gemeinde Seebach in Erbpacht übernommen. Am 29. Mai 2005 wurde der Turm wieder für die Allgemeinheit geöffnet.
Signalturm
Auf der Hornisgrinde befindet sich noch ein weiterer für die Öffentlichkeit zugängliche Turm und zwar der 7 Meter hohe, um 1840 errichtete Signalturm. Dieser Turm wurde 1892 durch Montage einer Treppe an der Außenseite in einen Aussichtsturm umgewandelt. Im Jahr 2000 wurde dieses Bauwerk, welches auch als Bismarckturm bezeichnet wird, saniert und auch die Außentreppe durch eine Wendeltreppe ersetzt.
Wintersport
Alpin
Direkt an der Hornisgrinde befindet sich keine Liftanlage. Nördlich des Gipfels befindet sich jedoch der Skizirkus Unterstmatt, mit zwei Liften am Nordhang des Muhrkopfes.
Langlauf
Um den Gipfel der Hornisgrinde herum führt eine 14 km lange Rundloipe, die sich aus den Teilstrecken Mummelseeloipe (6 km), Hundsrückenloipe (4,5 km) und der Verbindungsloipe Ochsenstall-Seibelseckle (3,5 km) zusammensetzt. Sie ist für klassische und Skating-Technik präpariert. Einstiegsmöglichkeiten befinden sich am Mummelsee, am Bergsattel Seibelseckle und am Bergsattel Unterstmatt.
Technische Bebauung
Nördlich des Hochmoores befinden sich drei Windkraftanlagen und ein Sendeturm des Südwestrundfunks. Nördlich der Sendeanlage senkt sich der Bergrücken in Richtung Muhrkopf (1003 m) und Unterstmatt.
Windpark
Aufgrund der hohen Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,2 m/s im Jahresmittel wurde auf der Hornisgrinde Mitte der 1990er Jahre ein kommerzieller Windpark errichtet. 1994 wurden in privater Initiative zwei Windkraftanlagen zu je 110 kW Leistung erbaut, eine dritte mit 132 kW folgte 1996. Wie bei vielen anderen Windparks wird auch hier über den exponierten Standort kontrovers diskutiert.
Sendeanlagen
Südwestrundfunk
Nördlich des höchsten Punktes befindet sich ein 206 m hoher Sendeturm des Südwestrundfunks (SWR) in Stahlbetonbauweise, der von 1971 bis 1972 errichtet wurde. Die von dort gesendeten Frequenzen können dank der exponierten Lage des Turms fast das gesamte Rheintal zwischen Freiburg im Breisgau und Mannheim mit Hörfunk und Fernsehen versorgen und reichen bis in weite Teile des nördlichen und mittleren Schwarzwalds, der Schwäbischen Alb und des Gebiets Neckar-Alb. Aufgrund von Reflexionen sind die Programme von der Hornisgrinde teilweise bis in die Innerschweiz und bis an die tschechische Grenze in der Oberpfalz zu empfangen.
Bis Ende der 1980er-Jahre waren die damaligen SWF-Programme bis hinter die Vogesen zu hören. Aufgrund internationaler Vereinbarungen mit Frankreich musste die Sendeleistung Richtung Westen reduziert werden. Koordiniert sind in diese Richtung derzeit erlaubte Strahlungsleistungen von jeweils 10 kW auf den fünf leistungsstarken Frequenzen. Trotzdem sind die von der Hornisgrinde abgestrahlten Sender meist bis zum Vogesen-Hauptkamm und damit u. a. in Straßburg und Umgebung in sehr guter Qualität zu empfangen.
Von der Hornisgrinde werden derzeit folgende Programme abgestrahlt:
UKW-Hörfunk
Programmname | Region | UKW-Frequenz | ERP |
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SWR1 Baden-Württemberg | keine | 93,5 MHz | 80 kW |
SWR2 | Baden-Württemberg | 96,2 MHz | 80 kW |
SWR3 | Baden/Kurpfalz | 98,4 MHz | 80 kW |
SWR4 Baden-Württemberg | Ortenau Radio | 94,0 MHz | 5 kW |
Radio Regenbogen | Karlsruhe | 100,4 MHz | 80 kW |
Deutschlandfunk | keine | 106,3 MHz | 80 kW |
Digital Audio Broadcasting
Es wird das landesweite DAB-Ensemble der Digital Radio Südwest auf Kanal 12B mit 90 W ausgestrahlt.
Fernsehen
Programmname | Kanal | ERP |
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Das Erste | 9 | 80 kW |
Geografische Koordinaten: unbenannte Parameter 1:48_36_38.7_N_8_12_6.5_E_type:landmark_region:DE-BW, 2:48° 36′ 39″ nördliche Breite, 8° 12′ 7″ östliche Länge . Der Turm ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Deutsche Telekom
Am nördlichen Ende des Gipfelplateaus befindet sich ein Sendeturm der Deutschen Telekom AG. Dieser beherbergt u. a. eine Relaisstation für Amateurfunk-Fernsehen. Bis 2005 wurde von diesem Turm auch das Programm des Deutschlandfunks ausgestrahlt, bevor der Sender zum höheren und damit weiter reichenden SWR-Turm verlagert wurde.
Geographische Koordinaten: unbenannte Parameter 1:48_36_52.3_N_8_12_13_E_type:landmark_region:DE-BW, 2:48° 36′ 52″ nördliche Breite, 8° 12′ 13″ östliche Länge . Auch dieser Turm ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Weblinks
Bildergalerie
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Windkraftanlagen auf der Hornisgrinde
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Hochmoor auf der Hornisgrinde
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Signalturm (kleiner Aussichtsturm) im Hochmoor
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Alpenpanorama von der Hornisgrinde
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Blick auf die Rheinebene
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Gebäude auf der Hornisgrinde von 1945 bis 1996 von der franz. Armee genutzt
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Weiteres ungenutztes und vom Zerfall bedrohtes Gebäude