Hornisgrinde

Hornisgrinde
Höhe 1164 m ü. NN
Lage Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Deutschland
Gebirge Schwarzwald
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Hochebene der Hornisgrinde im Jahr 2004: Im Vordergrund Bereiche des Hochmoors, im Hintergrund der SWR-Sendeturm und die in den letzten Jahren installierten Windkrafträder.
Geschützte Flächen des Hochmoors auf dem Gipfelplateau der Hornisgrinde mit typischer Moorvegation und verkrüppelten, kleinwüchsigen Nadelgehölzen.
Hornisgrindeturm

Die Hornisgrinde ist mit 1164 m ü. NN der höchste Berg des Nordschwarzwaldes. Sie ist ein langgestreckter Bergrücken mit einer Länge von ca. 2 km und liegt ungefähr in Nord-Süd-Ausrichtung. Der Namen leitet sich vermutlich vom lateinischen mons grinto ab, was soviel wie sumpfiger Kopf (mons, montis(lat): der Berg) bedeutet und auf das Hochmoor hinweist. Eine andere Deutung des Namens ist aus den Begriffen Horn, miss und grind abgeleitet und bedeutet soviel wie kahler Bergrücken, der auf seiner Höhe ein Moor trägt.

Der Bergrücken

Aussichtsturm

Am südlichen Ende, oberhalb des Mummelsees, steht der 23 m hohe Hornisgrindeturm. Sein Bau 1910 geht auf die Initiative des Badischen Schwarzwaldvereins zurück. Als Baumaterial wurde in der Nähe anstehender Buntsandstein verwendet. Zusammen mit dem Mummelsee war der Turm seinerzeit eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region. 1942 wurde er von der deutschen Luftwaffe beschlagnahmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1999 nutzte ihn das französische Militär. Danach hat die Waldgenossenschaft Seebach den Turm vom Bund zurück erworben und die Gemeinde Seebach in Erbpacht übernommen. Am 29. Mai 2005 wurde der Turm wieder für die Allgemeinheit geöffnet.

Signalturm

Auf der Hornisgrinde befindet sich noch ein weiterer für die Öffentlichkeit zugängliche Turm und zwar der 7 Meter hohe, um 1840 errichtete Signalturm. Dieser Turm wurde 1892 durch Montage einer Treppe an der Außenseite in einen Aussichtsturm umgewandelt. Im Jahr 2000 wurde dieses Bauwerk, welches auch als Bismarckturm bezeichnet wird, saniert und auch die Außentreppe durch eine Wendeltreppe ersetzt.

Hochmoor

Direkt nördlich des Turms liegt das Hochmoor. Es entstand nach der Rodung des Waldes und der anschließenden Nutzung als Weidefläche ab dem 15. Jahrhundert. Weiter in Richtung Norden befindet sich der mit 1164 m ü. NN höchste Punkt der Hornisgrinde. Danach folgen in Richtung Norden drei Windkraftanlagen und schließlich ein Sendeturm des Südwestrundfunks. Nördlich der Sendeanlage senkt sich der Bergrücken in Richtung Unterstmatt.

Entlang des Bergrückens führt der Westweg, sowie entlang der Westseite die Schwarzwaldhochstraße (B 500).

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 1931mm. Der Niederschlag liegt im oberen Drittel der Messstellen des Deutschen Wetterdienstes. Über 99% zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der Februar; am meisten regnet es im Juni. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 1,4mal mehr Regen, als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. In über 81% aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.

Windpark

Aufgrund der hohen Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,2 m/s im Jahresmittel wurde auf der Hornisgrinde Mitte der 1990er Jahre ein kommerzieller Windpark errichtet. 1994 wurden in privater Initiative zwei Windkraftanlagen zu je 110 kW Leistung erbaut, eine dritte mit 132 kW folgte 1996. Wie bei vielen anderen Windparks wird auch hier über den exponierten Standort kontrovers diskutiert.

Sendeanlagen

Südwestrundfunk

Nördlich des höchsten Punktes befindet sich ein 206 m hoher Sendeturm des Südwestrundfunks (SWR) in Stahlbetonbauweise, der von 1971 bis 1972 errichtet wurde. Die von dort gesendeten Frequenzen können dank der exponierten Lage des Turms fast das gesamte Rheintal zwischen Freiburg im Breisgau und Mannheim mit Hörfunk und Fernsehen versorgen und reichen bis in weite Teile des nördlichen und mittleren Schwarzwalds, der Schwäbischen Alb und des Gebiets Neckar-Alb. Aufgrund von Reflexionen sind die Programme von der Hornisgrinde teilweise bis in die Innerschweiz und bis an die tschechische Grenze in der Oberpfalz zu empfangen.

Bis Ende der 1980er-Jahre waren die damaligen SWF-Programme bis hinter die Vogesen zu hören. Aufgrund internationaler Vereinbarungen mit Frankreich musste die Sendeleistung Richtung Westen reduziert werden. Koordiniert sind in diese Richtung derzeit erlaubte Strahlungsleistungen von jeweils 10 kW auf den fünf leistungsstarken Frequenzen. Trotzdem sind die von der Hornisgrinde abgestrahlten Sender meist bis zum Vogesen-Hauptkamm und damit u. a. in Straßburg und Umgebung in sehr guter Qualität zu empfangen.

Von der Hornisgrinde werden derzeit folgende Programme abgestrahlt:

UKW-Hörfunk
Programmname Region UKW-Frequenz ERP
SWR1 Baden-Württemberg keine 93,5 MHz 80 kW
SWR2 Baden-Württemberg 96,2 MHz 80 kW
SWR3 Baden/Kurpfalz 98,4 MHz 80 kW
SWR4 Baden-Württemberg Ortenau Radio 94,0 MHz 5 kW
Radio Regenbogen Karlsruhe 100,4 MHz 80 kW
Deutschlandfunk keine 106,3 MHz 80 kW
Digital Audio Broadcasting

Es wird das landesweite DAB-Ensemble der Digital Radio Südwest auf Kanal 12B mit 90 W ausgestrahlt.

Fernsehen
Programmname Kanal ERP
Das Erste 9 80 kW

Geografische Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:48_36_38.7_N_8_12_6.5_E_type:landmark_region:DE-BW, 2:48° 36′ 39" nördliche Breite, 8° 12′ 7" östliche Länge . Der Turm ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Deutsche Telekom

Nördlich des SWR-Turms befindet sich noch ein Sendeturm der Deutschen Telekom AG auf der Hornisgrinde. Dieser beherbergt u. a. eine Relaisstation für Amateurfunk-Fernsehen. Bis 2005 wurde von diesem Turm auch das Programm des Deutschlandfunks ausgestrahlt, bevor der Sender zum höheren und damit weiter reichenden SWR-Turm verlagert wurde.

Geographische Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:48_36_52.3_N_8_12_13_E_type:landmark_region:DE-BW, 2:48° 36′ 52" nördliche Breite, 8° 12′ 13" östliche Länge . Auch dieser Turm ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Panorama von der Hornisgrinde


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