„Hornisgrinde“ – Versionsunterschied

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=== Sendeanlagen ===
=== Sendeanlagen ===
==== Südwestrundfunk ====
==== Südwestrundfunk ====
→ ''Hauptartikel:'' [[Sender Hornisgrinde]]
Nördlich des höchsten Punktes befindet sich ein 206 m hoher Sendeturm des [[Südwestrundfunk]]s (SWR) in Stahlbetonbauweise, der von 1971 bis 1972 errichtet wurde. Die von dort gesendeten Frequenzen können dank der exponierten Lage des Turms fast das gesamte [[Oberrheinische Tiefebene|Rheintal]] zwischen [[Freiburg im Breisgau]] und [[Mannheim]] mit Hörfunk und Fernsehen versorgen und reichen bis in weite Teile des nördlichen und mittleren Schwarzwalds, der Schwäbischen Alb und des Gebiets Neckar-Alb. Aufgrund von Reflexionen sind die Programme von der Hornisgrinde teilweise bis in die [[Innerschweiz]] und bis an die tschechische Grenze in der Oberpfalz zu empfangen.


Nördlich des höchsten Punktes befindet sich ein 206 m hoher Sendeturm des [[Südwestrundfunk]]s (SWR) in Stahlbetonbauweise, der von 1971 bis 1972 errichtet wurde.
Bis Ende der 1980er-Jahre waren die damaligen [[Südwestfunk|SWF]]-Programme bis hinter die Vogesen zu hören. Aufgrund internationaler Vereinbarungen mit Frankreich musste die Sendeleistung Richtung Westen reduziert werden. Koordiniert sind in diese Richtung derzeit erlaubte Strahlungsleistungen von jeweils 10 kW auf den fünf leistungsstarken Frequenzen. Trotzdem sind die von der Hornisgrinde abgestrahlten Sender meist bis zum Vogesen-Hauptkamm und damit u. a. in Straßburg und Umgebung in sehr guter Qualität zu empfangen.

Von der Hornisgrinde werden derzeit folgende Programme abgestrahlt:

===== UKW-Hörfunk =====
{| class="prettytable"
|- style="background:#dfdfdf;"
! Programmname
! Region
! UKW-Frequenz
! ERP
|-
| [[SWR1|SWR1 Baden-Württemberg]]
| keine
|align="right"| 93,5 MHz
|align="right"| 80 kW
|-
| [[SWR2]]
| Baden-Württemberg
|align="right"| 96,2 MHz
|align="right"| 80 kW
|-
| [[SWR3]]
| Baden/Kurpfalz
|align="right"| 98,4 MHz
|align="right"| 80 kW
|-
| [[SWR4 Baden-Württemberg]]
| Ortenau Radio
|align="right"| 94,0 MHz
|align="right"| 5 kW
|-
| [[Radio Regenbogen]]
| Karlsruhe
|align="right"| 100,4 MHz
|align="right"| 80 kW
|-
| [[Deutschlandfunk]]
| keine
|align="right"| 106,3 MHz
|align="right"| 80 kW
|}

===== Digital Audio Broadcasting =====
Es wird das landesweite [[Digital Audio Broadcasting|DAB]]-Ensemble der [[Digital Radio Südwest]] auf Kanal 12B mit 90 W ausgestrahlt.

===== Fernsehen =====
{| class="prettytable"
|- style="background:#dfdfdf;"
! Programmname
! Kanal
! ERP
|-
| [[Das Erste]]
|align="right"| 9
|align="right"| 80 kW
|}


Geografische Koordinaten: {{Koordinate Text|48_36_38.7_N_8_12_6.5_E_type:landmark_region:DE-BW|48° 36′ 39″ nördliche Breite, 8° 12′ 7″ östliche Länge}}. Der Turm ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
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Version vom 12. Februar 2008, 20:32 Uhr

Hornisgrinde
Höhe 1164 m ü. NN
Lage Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Deutschland
Gebirge Schwarzwald
Koordinaten 48° 36′ 25″ N, 8° 12′ 9″ OKoordinaten: 48° 36′ 25″ N, 8° 12′ 9″ O
Hornisgrinde (Baden-Württemberg)
Hornisgrinde (Baden-Württemberg)
Hochebene der Hornisgrinde im Jahr 2004: Im Vordergrund Bereiche des Hochmoors, im Hintergrund der SWR-Sendeturm und die in den letzten Jahren installierten Windkrafträder
Geschützte Flächen des Hochmoors auf dem Gipfelplateau der Hornisgrinde mit typischer Moorvegation und verkrüppelten, kleinwüchsigen Nadelgehölzen

Die Hornisgrinde ist mit 1164 m ü. NN der höchste Berg des Nordschwarzwaldes. Sie ist ein langgestreckter Bergrücken mit einer Länge von ca. 2 km und liegt ungefähr in Nord-Süd-Ausrichtung.

Herkunft des Namens

Der Name leitet sich vermutlich vom lateinischen mons grinto ab, was soviel wie sumpfiger Kopf (mons, montis (lat): der Berg) bedeutet und auf das Hochmoor hinweist. Eine andere Deutung des Namens ist aus den Begriffen Horn, miss und grind abgeleitet und bedeutet soviel wie kahler Bergrücken, der auf seiner Höhe ein Moor trägt.

Geographie

Der Gipfelrücken der Hornisgrinde wird eingerahmt vom Muhrkopf (1003 m) bei Unterstmatt im Norden und dem Mummelsee (1036 m) im Süden. Im Westen wird der Abhang in etwa 900–1000 m Höhe durch die Schwarzwaldhochstraße (B 500) durchschnitten, im Osten fällt der Hang steil zum eiszeitlichen Kar Biberkessel mit dem verlandenden Blindsee ab. Der Gipfelrücken geht im Südwesten in den 1123 m hohen Katzenkopf über, im Südosten in den Dreifürstenstein (1152 m), dessen Grat in Richtung Seibelseckle abfällt. Diese beiden Nebengipfel bilden das Kar des Mummelsees.

Grinden und Hochmoor

Die Grinden, baumlose Feuchtheiden auf der Hochfläche, entstanden nach der Rodung des Waldes und der anschließenden Nutzung als Weidefläche ab dem 15. Jahrhundert. Dagegen ist das bis zu fünf Meter starke Hochmoor im südöstlichen Bereich des Gipfelplateaus von Natur aus unbewaldet. Es wird angenommen, dass es mindestens 6.000 Jahre alt ist.[1]

Teile der Hochfläche mit dem Hochmoor und die Karwand zum Biberkessel wurden 1992 zum 95 ha großen Naturschutzgebiet Hornisgrinde–Biberkessel erklärt.

Klima

Die Hornisgrinde gehört zu den niederschlagsreichsten Orten in Deutschland. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 1931 mm. Über 99 % der Messstellen des Deutschen Wetterdienstes zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der Februar; am meisten regnet es im Juni. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 1,4-mal mehr Regen als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. In über 81 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.

Tourismus

Über den Bergrücken führt der Westweg, entlang des West- und Südabhangs verläuft die Schwarzwaldhochstraße mit einem großen Parkplatz am Mummelsee. Von dort führt ein Lehrpfad mit Schautafeln des Naturschutzzentrums Ruhestein über die Gipfelebene, der das Hochmoor mit einem Holzbohlenweg durchquert.

Aussichtsturm

Hornisgrindeturm

Am südlichen Ende, oberhalb des Mummelsees, steht der 23 m hohe Hornisgrindeturm. Sein Bau 1910 geht auf die Initiative des Badischen Schwarzwaldvereins zurück. Als Baumaterial wurde in der Nähe anstehender Buntsandstein verwendet. Zusammen mit dem Mummelsee war der Turm seinerzeit eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region. 1942 wurde er von der deutschen Luftwaffe beschlagnahmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1999 nutzte ihn das französische Militär; der gesamte südliche Bereich der Gipfelebene war eingezäuntes militärisches Sperrgebiet. Danach hat die Waldgenossenschaft Seebach den Turm vom Bund zurück erworben und die Gemeinde Seebach in Erbpacht übernommen. Am 29. Mai 2005 wurde der Turm wieder für die Allgemeinheit geöffnet.

Signalturm

Am höchsten Punkt des Berges, inmitten der Gipfelebene, befindet sich ein weiterer Turm, der 7 Meter hohe, um 1840 errichtete Signalturm. Dieser wurde 1892 durch Montage einer Treppe an der Außenseite in einen Aussichtsturm umgewandelt, war jedoch während der militärischen Nutzung des Gipfels unzugänglich. Im Jahr 2000 wurde das auch als Bismarckturm bezeichnete Bauwerk saniert und durch eine außen liegende, stählerne Wendeltreppe erneut zugänglich gemacht.

Wintersport

Alpin

Direkt an der Hornisgrinde befindet sich keine Liftanlage. Nördlich des Gipfels befindet sich jedoch der Skizirkus Unterstmatt, mit zwei Liften am Nordhang des Muhrkopfes. Im Süden ist der Skilift Seibelseckle benachbart.

Langlauf

Um den Gipfel der Hornisgrinde herum führt eine 14 km lange Rundloipe, die sich aus den Teilstrecken Mummelseeloipe (6 km), Hundsrückenloipe (4,5 km) und der Verbindungsloipe Ochsenstall-Seibelseckle (3,5 km) zusammensetzt. Sie ist für klassische und Skating-Technik präpariert. Einstiegsmöglichkeiten befinden sich am Mummelsee, am Bergsattel Seibelseckle und am Bergsattel Unterstmatt.

Technische Bebauung

Nördlich des Hochmoores befinden sich drei Windkraftanlagen, ein Sendeturm des Südwestrundfunks und ein Sendeturm der Deutschen Telekom. Am Dreifürstenstein stehen umzäunte Stahlgittermasten einer militärisch genutzten Anlage.

Windpark

Aufgrund der hohen Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,2 m/s im Jahresmittel wurde auf der Hornisgrinde Mitte der 1990er Jahre ein kommerzieller Windpark errichtet. 1994 wurden in privater Initiative zwei Windkraftanlagen zu je 110 kW Leistung erbaut, eine dritte mit 132 kW folgte 1996. Wie bei vielen anderen Windparks wird auch hier über den exponierten Standort kontrovers diskutiert.

Sendeanlagen

Südwestrundfunk

Hauptartikel: Sender Hornisgrinde

Nördlich des höchsten Punktes befindet sich ein 206 m hoher Sendeturm des Südwestrundfunks (SWR) in Stahlbetonbauweise, der von 1971 bis 1972 errichtet wurde.

Geografische Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:48_36_38.7_N_8_12_6.5_E_type:landmark_region:DE-BW, 2:48° 36′ 39″ nördliche Breite, 8° 12′ 7″ östliche Länge . Der Turm ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Deutsche Telekom

Am nördlichen Ende des Gipfelplateaus befindet sich ein Sendeturm der Deutschen Telekom AG. Dieser beherbergt u. a. eine Relaisstation für Amateurfunk-Fernsehen. Bis 2005 wurde von diesem Turm auch das Programm des Deutschlandfunks ausgestrahlt, bevor der Sender zum höheren und damit weiter reichenden SWR-Turm verlagert wurde.

Geographische Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:48_36_52.3_N_8_12_13_E_type:landmark_region:DE-BW, 2:48° 36′ 52″ nördliche Breite, 8° 12′ 13″ östliche Länge . Auch dieser Turm ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Panorama von der Hornisgrinde
Commons: Hornisgrinde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Naturschutzzentrum Ruhestein

Bildergalerie