„Giorgio Moroder“ – Versionsunterschied

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* [http://www.discog.info/moroder.html Giorgio Moroder: Biografie und Diskografie] (engl.)
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Version vom 29. März 2011, 16:20 Uhr

Hansjörg „Giorgio“ Moroder (* 26. April 1940 in St. Ulrich in Gröden (Ortisei, Urtijëi), Südtirol, Italien) ist ein Südtiroler Produzent und Komponist. Moroder gilt als Erfinder der Synthesizer-Disco-Musik.

Biografie

Moroder – ein Neffe von Luis Trenker – wuchs in Gröden auf und begann als Teenager mit dem Gitarrespiel. Ab seinem 19. Lebensjahr tourte er mit Bands durch Europa. Von 1967 an konzentrierte er sich aufs Songwriting und Komponieren. Unter anderem schrieb er gemeinsam mit Michael Holm einen Hit für Ricky Shayne. 1969 war er dann als „Giorgio“ mit der Bubblegum-Nummer Looky, Looky in den französischen, italienischen und spanischen Hitparaden recht erfolgreich. Moroder interessierte sich schon damals für die Musikproduktion, vor allem für die neuartigen elektronischen Innovationen dieser Jahre. 1970 produzierte er den ersten deutschsprachigen Hit, in dem ein Synthesizer verwendet wurde: Arizona Man in der Version von Mary Roos kletterte bis auf Platz neun der Charts. Anfang 1971 erwarb er einen Moog-Synthesizer. Sein nächster und erster größerer eigener Hit Son of My Father von 1972, bereits gemeinsam mit dem langjährigen Arbeitspartner Pete Bellotte produziert, war ebenfalls unter Verwendung des Synthesizers entstanden, auch wenn die Elektronik hier noch nicht im Vordergrund stand.

Moroder hatte inzwischen in München sein eigenes Studio eingerichtet, Musicland. Ab 1973 arbeitete Giorgio Moroder mit der Ex-Bostonerin und ehemaligen Musical-Sängerin Donna Summer zusammen. Summer, gebürtige LaDonna Andrea Gaines, hatte es nach einer Europatour des Hippiemusicals Hair nach München verschlagen, wo sie zu dieser Zeit als alleinerziehende Mutter lebte. Im Team mit dem Arrangeur Harold Faltermeyer, Drummer und Co-Autor Keith Forsey und dem Toningenieur Juergen Koeppers kreierte Moroder für sie einen energetischen Discosound. Der ausgekoppelte Song The Hostage aus ihrem ersten Soloalbum Lady of the Night von 1974 lief in Holland und Frankreich recht erfolgreich. Der Durchbruch für Summer wie für Moroder kam aber erst 1976 mit dem 17-minütigen „erotischen Epos“ Love to Love You, Baby. Die BBC boykottierte den Song.

Anfang 1976 veröffentlichten Moroder und Bellotte unter dem Bandprojektnamen MLS (Musicland Set) auch die Instrumental-Single Take Five/Enterprise, die aber ebenso wenig kommerziellen Erfolg hatte wie Einzelgänger, das auf deutsch gesungene Soloalbum Moroders, welches er ein Jahr zuvor veröffentlicht hatte und später wieder vom Markt nahm, indem er versuchte, sämtliche noch verbliebenen Exemplare aufzukaufen. Im Februar 1976 erreichte Love to Love You, Baby Platz 2 der US-Charts (Billboard Hot 100), das Disco-Genre war geboren. Moroder: „Ich glaube, wir erfanden den Bass Drum- und Bass-Sound, der Teil der modernen Discomusik wurde.“ Der Produzent räumt dabei ein, aus zahlreichen Quellen geschöpft zu haben, so z. B. vom Philadelphia- oder Philly Soul, vom Motown-Stil, aber auch von zeitgenössischen elektronischen Bands in Deutschland, wie Popol Vuh oder Tangerine Dream. Die Veröffentlichung des Titels ohne die Angabe seines Namens als Co-Komponist, veranlasste Bassist Dave King zu einem Rechtsstreit gegen Giorgio Moroder, den er jedoch nach einigen Jahren verlor. King hatte angegeben, die Basslauf-Figur auf der Single sei seine Erfindung gewesen, nicht die Moroders, und hätte dem Musiktitel erst als prägendes Element zu weltweitem Erfolg verholfen.

Die elektronischen Einflüsse waren noch deutlicher auf der 1977er-Summer-Nummer I Feel Love zu hören. Der Song kletterte im Juli des Jahres auf die Spitzenposition der britischen Charts. Mit seinen repetitiven Synthesizer-Loops beeinflusste er noch in den 1990er Jahren zahlreiche Produzenten der elektronischen Tanzmusik. I Feel Love führte erneut zu einem Rechtsstreit, dieses Mal von Seiten Eberhard Schoeners, der reklamierte, die Synthesizer-Sequenz hätte sich Moroder bei ihm abgeschaut; auch dieses Mal gewann Moroder. 1978 übersiedelte Moroder nach den USA und komponierte den Soundtrack zu dem Hollywood-Film "12 Uhr nachts – Midnight Express", sein erster Versuch auf diesem Gebiet wurde sofort mit einem Oscar belohnt. Insgesamt komponierte und produzierte er im Anschluss über ein Dutzend Filmmusiken, darunter auch für bekannte Werke wie Top Gun, Scarface, Katzenmenschen, Flashdance und American Gigolo. Außerdem steuerte er für die Olympischen Spiele von Los Angeles 1984 mit (Reach Out [1] ) den offiziellen Song bei, ebenso für die Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul (Hand in Hand [2]) sowie für die Fußball-Weltmeisterschaft 1990 (Un'estate Italiana [3]) bei.

Giorgio Moroder arbeitete in seiner Karriere mit zahlreichen Größen des Musikgeschäfts zusammen, beispielsweise mit den Sparks, mit Elton John, mit den Three Degrees, mit David Bowie, Phil Oakey, Freddie Mercury, mit Blondie, Barbra Streisand, Pat Benatar, Roger Daltrey, Chaka Khan und Cher. Er remixte u. A. Musik der Eurythmics und von Heaven 17. Ihm wurden drei Oscars, drei Grammys und vier Golden Globes verliehen. Seine Musikproduktionen gaben dabei immer Anlass zu Spekulationen über die angeblich seelenlose 'Music-Machine' als Grundlage seiner Musik. „Ich bin Produzent, kein Politiker“, erklärte Moroder nüchtern, „also mache ich Musik und keine Storys“. Neben dem Musikgeschäft widmet sich Giorgio Moroder seit einigen Jahren auch computergenerierter Video- und Fotokunst, ferner war er an einem Supersportwagen-Projekt beteiligt (Cizeta Moroder).

Moroders musikalischer Beitrag zur umstrittenen 1984er Neufassung des Stummfilm-Klassikers Metropolis verprellte manchen, der bleibende Einfluss seiner Arbeit auf neuere Musikrichtungen wie Techno wird jedoch anerkannt. 1987 produzierte er das Duett von Falco und Brigitte Nielsen Body Next to Body. Ein recht bekannter Titel entstand im Jahr 2000: ein Trance-Remix von Jam & Spoon seines 70er-Jahre-Titels The Chase. Da es sich um eine reine Instrumental-Nummer handelte und im Radio meist die Titel nicht angesagt werden, der Titel aber oft im Radio lief, kannten und suchten zahllose DJs und Fans den Titel, wussten aber nicht, wie er heißt und von wem er ist. Erst mit dem Aufkommen des Internet und der Peer-to-Peer-Tauschbörsen erreichte der Titel wieder die Konsumenten. Moroder komponierte auch die Musik zum offiziellen Olympiasong 2008 "Forever friends".

Giorgio Moroder lebt heute in Los Angeles (Beverly Hills) mit seiner mexikanischen Frau Francisca und seinem Sohn Alex, geboren 1989. Im Grödnertal besitzt er noch ein Haus, wo er seinen Urlaub verbringt. Im Jahr 2005 wurde er vom italienischen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi zum Commendatore im Verdienstorden der Italienischen Republik ernannt. Am 5. September 2010 wurde ihm der Große Verdienstorden des Landes Südtirol verliehen.

Trivia

  • Sein Album "Einzelgänger" (1975) gehört zu den Raritäten auf Musikbörsen; einzelne Exemplare erreichten besonders hohe Erlöse.
  • Die Zeitschrift ff schätzt sein Vermögen auf etwa 300 Millionen Euro.
  • Moroder war zeitweise beteiligt am Projekt des Supersportwagens Cizeta V16T und besitzt bis heute den Prototyp, welcher noch den Namen "Cizeta-Moroder" trug.

Diskografie Singles (Auswahl)

Chart­plat­zie­rungen
(vorläufig)

Erklärung der Daten
Singles
Looky, Looky
 DE26xx.xx.1969(7 Wo.)[4]
 CH3xx.xx.1969(19 Wo.)
Moody Trudy
 DE31xx.xx.1970(6 Wo.)
Underdog
 DE22xx.xx.1971(13 Wo.)
Son of My Father
 DE47xx.xx.1972(2 Wo.)
 US46xx.xx.1972(…Template:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig Wo.)
From Here to Eternity
 DE29xx.xx.1977(10 Wo.)
 UK16xx.xx.1977(…Template:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig Wo.)[5]
 NL22xx.xx.1977(4 Wo.)
Chase
 UK48xx.xx.1979(6 Wo.)
 US33xx.xx.1979(4 Wo.)[6]
Lady Lady Lady (mit Joe Esposito)
 NL49xx.xx.1983(1 Wo.)
Reach Out (mit Paul Engemann)
 DE1xx.xx.1984(14 Wo.)[7]
 CH2xx.xx.1984(11 Wo.)[8]
 US81xx.xx.1984(4 Wo.)
 NL47xx.xx.1984(3 Wo.)
Together in Electric Dreams (mit Phil Oakey)
 UK3xx.xx.1984(15 Wo.)
 NL35xx.xx.1984(5 Wo.)
American Dream (mit Paul Engemann)
 DE36xx.xx.1984(7 Wo.)
Goodbye Bad Times (mit Phil Oakey)
 UK44xx.xx.1985(5 Wo.)
Be My Lover Now (mit Phil Oakey)
 UK91xx.xx.1985(1 Wo.)
Carry On (mit Donna Summer)
 UK65xx.xx.1998(1 Wo.)
The Chase (feat. Jam & Spoon)
 DE44xx.xx.2000(5 Wo.)
 UK46xx.xx.2000(1 Wo.)
 CH75xx.xx.2000(5 Wo.)
 NL68xx.xx.2000(6 Wo.)
Last Night (mit Gloria Gaynor)
 DE70xx.xx.2000(9 Wo.)
 CH89xx.xx.2000(2 Wo.)

Template:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/vorläufige Chartplatzierung

als Giorgio

  • Stop / Believe in Me - Hansa 1966
  • Bla Bla Diddley / How Much Longer Must I Wait - Hansa 1966 (als Giorgio and the Morodians)
  • Lilly Belle / Love's Morning Land - Hansa 1967
  • Yummy, Yummy, Yummy / Make Me Your Baby - Hansa 1968
  • Cinnamon / Reesy-Beesy - Hansa 1968
  • Looky, Looky / Happy Birthday - Hansa 1969
  • Máh-Ná-Máh-Ná / Doo-Bee-Doo-Bee-Doo - Hansa 1969
  • Moody Trudy / Stop - Hansa 1969
  • Arizona Man / Sally Don't You Cry - Hansa 1970
  • Underdog / Watch Your Step - Hansa 1971
  • Son of My Father / I'm Free Now - Hansa 1971
  • Everybody Join Hands / London Traffic - Hansa 1971
  • Today's a Tomorrow / Pauline - Hansa 1972
  • Take It, Shake It, Break My Heart / Spanish Disaster - Hansa 1972
  • Lonely Lovers' Symphony / Crippled Words - Philips 1973
  • Heaven Helps the Man (Who Helps Himself) / Sandy - Philips 1973
  • Marrakesh / Nostalgie - Philips 1974
  • Lie, Lie, Lie / Collico - Philips 1974
  • Bricks and Mortar / It's a Shame - Philips 1975
  • Rock Me to My Soul / Dark and Deep and Inbetween - Philips 1975 (als Giorgio's Common Cause)
  • Einzelgänger - Philips 1975
  • Knights In White Satin 1976

als Giorgio Moroder

  • I Wanna Funk with You Tonite / Oh, L'Amour - Oasis 1976
  • Let the Music Play / Oh, L'Amour - Oasis 1977
  • From Here to Eternity / Utopia - Me Giorgio - Oasis 1977
  • Love's in You (Love's in Me) / I Can't Wait - Oasis 1978 (Giorgio & Chris)

als Spinach (mit Michael Holm)

  • America / America (Rythm of Love) - Liberty 1970
  • Action Man part 1 & 2 - Liberty 1971
  • (Sweet Sixteen) You Know What I Mean / Knockin' on Your Door - United Artists 1972

Werke (als Produzent)

Einzelne Songs oder Alben für

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Song auf You Tube
  2. Song auf You Tube
  3. Song auf You Tube
  4. Günter Ehnert (Hrsg.): Hit-Bilanz, Deutsche Chart Singles 1956-1980. Taurus-Press, Hamburg 1990, ISBN 3-922542-24-7, S. 85.
  5. everyhit.com, Suchmaske: „Giorgio"
  6. Joel Whitburn: The Billboard Book of Top 40 Hits. 7. Auflage. Billboard Books, New York 2000, ISBN 0-8230-7690-3, S. 442.
  7. Günter Ehnert (Hrsg.): Hit-Bilanz, Deutsche Chart Singles 1981-1987. Taurus-Press, Hamburg 1988, ISBN 3-922542-34-4, S. 119.
  8. hitparade.ch, Giorgio Moroder