„Frühlingslichtblume“ – Versionsunterschied

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Die '''Frühlingslichtblume''' (''Colchicum bulbocodium'' Ker Gawl., [[Taxon#Synonyme|Syn.]]: ''Colchicum montanum'' auct. non L., ''Bulbocodium ruthenicum'' Bunge, ''Bulbocodium vernum'' L., ''Colchicum vernum''), auch '''Lichtmessblume''' oder '''Lichtblume''' genannt, ist eine der nur zwei Pflanzenarten der Gattung ''[[Colchicum]]'', die zur Familie der [[Zeitlosengewächse]] (Colchicaceae) gehört. Sie blüht im Spätwinter und Frühling. Der botanische Artname ''Bulbocodium'' leitet sich vom [[Griechische Sprache|griechischen]] ''bolbos'' = Zwiebel und [[kódion]] = kleines Fell her, für „wollige Knolle“.
Die '''Frühlingslichtblume''' (''Bulbocodium vernum'', [[Taxon#Synonyme|Syn.]]: ''Colchicum bulbocodium'' Ker Gawl, ''Colchicum montanum'' auct. non L., ''Bulbocodium ruthenicum'' Bunge, ''Colchicum vernum''), auch '''Lichtmessblume''' oder '''Lichtblume''' genannt, ist eine der nur zwei Pflanzenarten der Gattung ''[[Bulbocodium]]'', die zur Familie der [[Zeitlosengewächse]] (Colchicaceae) gehört. Sie blüht im Spätwinter und Frühling. Der botanische Gattungsname ''Bulbocodium'' leitet sich vom [[Griechische Sprache|griechischen]] ''bolbos'' = Zwiebel und [[kódion]] = kleines Fell her, für „wollige Knolle“.


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
''Colchicum bulbocodium'' ist eine ausdauernde [[krautige Pflanze]], die Wuchshöhen von 5 bis 15 cm erreicht. Dieser [[Geophyt]] bildet eine [[Pflanzenknolle|Sprossknolle]] als Überdauerungsorgan. Die zwei bis drei grundständigen [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind dunkelgrün und lanzettlich.
''Bulbocodium vernum'' ist eine ausdauernde [[krautige Pflanze]], die Wuchshöhen von 5 bis 15 cm erreicht. Dieser [[Geophyt]] bildet eine [[Pflanzenknolle|Sprossknolle]] als Überdauerungsorgan. Die zwei bis drei grundständigen [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind dunkelgrün und lanzettlich.


Bis zu drei Blüten pro Pflanze blühen bis zu drei Wochen lang und erinnern an einen zu groß geratenen [[Krokusse|Krokus]]. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleichgestaltigen [[Blütenhüllblätter]] sind zu einer Röhre verzahnt und meist lila-rosa oder seltener weiß gefärbt. Die Blütezeit liegt je nach Witterung zwischen Anfang Februar und Ende April.
Bis zu drei Blüten pro Pflanze blühen bis zu drei Wochen lang und erinnern an einen zu groß geratenen [[Krokusse|Krokus]]. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleichgestaltigen [[Blütenhüllblätter]] sind zu einer Röhre verzahnt und meist lila-rosa oder seltener weiß gefärbt. Die Blütezeit liegt je nach Witterung zwischen Anfang Februar und Ende April.
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== Vorkommen ==
== Vorkommen ==
''Colchicum bulbocodium'' kommt in Mittel- und Südeuropa, in den Pyrenäen und den Alpen vor. Am häufigsten im Wallis (Schweiz) und im Grenzgebiet zwischen Ungarn, Rumänien und der Ukraine. Sie sind selten, dann aber in hübschen größeren Beständen. Die Vorkommen sind montan bis subalpin, selten kollin, meist in Höhenlagen zwischen 500 und 2000 Metern. Diese Art wächst wild an vollsonnigen, frühlingsfeuchten (bei der Schneeschmelze) und sommertrockenen, alpinen Wiesen.
''Bulbocodium vernum'' kommt in Mittel- und Südeuropa, in den Pyrenäen und den Alpen vor. Am häufigsten im Wallis (Schweiz) und im Grenzgebiet zwischen Ungarn, Rumänien und der Ukraine. Sie sind selten, dann aber in hübschen größeren Beständen. Die Vorkommen sind montan bis subalpin, selten kollin, meist in Höhenlagen zwischen 500 und 2000 Metern. Diese Art wächst wild an vollsonnigen, frühlingsfeuchten (bei der Schneeschmelze) und sommertrockenen, alpinen Wiesen.


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Version vom 17. August 2010, 19:52 Uhr

Frühlingslichtblume

Frühlingslichtblume (Bulbocodium vernum)

Systematik
Klasse:Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung:Lilienartige (Liliales)
Familie:Zeitlosengewächse (Colchicaceae)
Gattung:Bulbocodium
Art:Frühlingslichtblume
Wissenschaftlicher Name
Bulbocodium vernum
L.

Die Frühlingslichtblume (Bulbocodium vernum, Syn.: Colchicum bulbocodium Ker Gawl, Colchicum montanum auct. non L., Bulbocodium ruthenicum Bunge, Colchicum vernum), auch Lichtmessblume oder Lichtblume genannt, ist eine der nur zwei Pflanzenarten der Gattung Bulbocodium, die zur Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae) gehört. Sie blüht im Spätwinter und Frühling. Der botanische Gattungsname Bulbocodium leitet sich vom griechischen bolbos = Zwiebel und kódion = kleines Fell her, für „wollige Knolle“.

Beschreibung

Bulbocodium vernum ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 15 cm erreicht. Dieser Geophyt bildet eine Sprossknolle als Überdauerungsorgan. Die zwei bis drei grundständigen Laubblätter sind dunkelgrün und lanzettlich.

Bis zu drei Blüten pro Pflanze blühen bis zu drei Wochen lang und erinnern an einen zu groß geratenen Krokus. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind zu einer Röhre verzahnt und meist lila-rosa oder seltener weiß gefärbt. Die Blütezeit liegt je nach Witterung zwischen Anfang Februar und Ende April.

Es wird eine Kapselfrucht gebildet. Die Samen reifen im Spätfrühling bis in den Sommer hinein.

Vorkommen

Bulbocodium vernum kommt in Mittel- und Südeuropa, in den Pyrenäen und den Alpen vor. Am häufigsten im Wallis (Schweiz) und im Grenzgebiet zwischen Ungarn, Rumänien und der Ukraine. Sie sind selten, dann aber in hübschen größeren Beständen. Die Vorkommen sind montan bis subalpin, selten kollin, meist in Höhenlagen zwischen 500 und 2000 Metern. Diese Art wächst wild an vollsonnigen, frühlingsfeuchten (bei der Schneeschmelze) und sommertrockenen, alpinen Wiesen.

Sie kommt in größeren Beständen in den Walliser Alpen (Schweiz) und im ungarisch-rumänisch-ukrainischen Grenzgebiet vor. In den Ostalpen gibt es ein einziges lokales Vorkommen auf einem Steilhang der Gerlitze in der Nähe von Villach (Kärnten). Dieser Standort wurde erst im Jahr 1911 entdeckt. Das etwa 2 ha große Areal wurde gänzlich unter Naturschutz gestellt und wird vom österreichischen Naturschutzbund betreut. Unter anderem wurde es umzäunt und zu hohe Fichten entfernt, um der seltenen Art genügend Licht zu geben.

Ihre Zuchtform wird selten in Parks und Gärten, besonders in Steingärten als Frühblüher gepflanzt.