„Esperanto“ – Versionsunterschied

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'''Esperanto''' ist die am weitesten verbreitete internationale [[Plansprache]]. ''Doktoro Esperanto'' (,Doktor Hoffender‘) war das [[Pseudonym]], unter dem [[Ludwik Lejzer Zamenhof]] 1887 die Grundlagen der Sprache veröffentlichte<ref>Die deutsche Ausgabe der Broschüre erschien am 24. November 1887, die erste, russische Ausgabe am 26. Juli (beides greg. Kalender). {{Literatur|Autor=Adam Zakrzewski|Titel=Historio de Esperanto 1887-1912|Auflage=Fotorepreso de la eldono Varsovio, 1913, 2.|Ort=Varsovio (Warschau)|Jahr=1979}} Vgl. [[:eo:Esperanto]]</ref>. Seine Absicht war, eine leicht erlernbare, neutrale Sprache für die internationale Verständigung zu entwickeln. Auf Initiative Zamenhofs entstand eine Sprachgemeinschaft, die das Esperanto seither für viele Zwecke anwendet.
'''Esperanto''' ist die am weitesten verbreitete internationale [[Plansprache]]. ''Doktoro Esperanto'' (,Doktor Hoffender‘) war das [[Pseudonym]], unter dem [[Ludwik Lejzer Zamenhof]] 1887 die Grundlagen der Sprache veröffentlichte. Seine Absicht war, eine leicht erlernbare, neutrale Sprache für die internationale Verständigung zu entwickeln. Auf Initiative Zamenhofs entstand eine Sprachgemeinschaft, die das Esperanto seither für viele Zwecke anwendet.

== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte des Esperanto}}
1887 veröffentlichte Ludwik Lejzer Zamenhof in [[Warschau]] eine Broschüre mit den Grundlagen der neuen Sprache.<ref>Дръ Эсперанто: международный языкъ, 1887 (erschien als Reprint 1992 in Moskau)</ref><ref>Dr. Esperanto: Język międzynarodny, 1887 (erschien als Reprint 1984 in Warschau)</ref> 1889 folgte eine Adressenliste mit den ersten Anhängern, außerdem wurde die auf Esperanto in [[Nürnberg]] herausgegebene Zeitschrift ''La Esperantisto'' gegründet.<ref>"[[La Esperantisto]]. Gazeto de la amikoj de la lingvo Esperanto 1889-1895", Georg Olms Verlag, 1988, ISBN 3-487-090627</ref>

1898 gründete [[Louis de Beaufront]] eine französische Esperanto-Gesellschaft, die später der erste Esperanto-Landesverband wurde.<ref>Enciklopedio de Esperanto, Seite 41, Stichwort ''Beaufront''</ref> 1908 wurde die [[Universala Esperanto-Asocio]] (der Esperanto-Weltbund) gegründet.<ref>Enciklopedio de Esperanto, Seite 546, Stichwort ''UEA''</ref> Bis zum Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] gab es Verbände oder zumindest Ortsgruppen auf allen Kontinenten.

Zwischen den beiden Weltkriegen kam es in mehr als einem Dutzend Ländern zu politischen Behinderungen. Im [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Deutschland wurden alle sogenannten Kunstsprachevereinigungen verboten. Unter [[Josef Stalin]]s Herrschaft in der [[Sowjetunion]] war die Bewegung zwar nicht ausdrücklich verboten, doch wurden Esperantisten wegen „staatfeindlicher Aktivitäten“ erschossen oder kamen in Lagern ums Leben.<ref>Siehe Ulrich Lins: ''Die gefährliche Sprache. Die Verfolgung der Esperantisten unter Hitler und Stalin''. Bleicher, Gerlingen 1988. Das Verbot des Unterrichts in deutschen Schulen findet sich auf S. 104, das Verbot für Parteigenossen, Mitglied in Esperanto-Verbänden zu sein, auf S. 110, von dem Himmlerschen Erlass mit der Aufforderung zur Selbstauflösung des DEB ist auf S. 111 zu lesen. In der Sowjetunion waren die entsprechenden Dokumente geheim; ein Befehl von 1940 aus Litauen listet „Esperantisten“ unter den zu verhaftenden Personengruppen (S. 222).</ref>

[[Datei:1926-Locarno.jpg|miniatur|Zentralkomitee und Länderrat der Esperanto-Bewegung, im April 1926 auf einer gemeinsamen Sitzung in Locarno (Schweiz)]]
[[Datei:2008-07-22 uk co ekspozicio.JPG|miniatur|Ausstellung über ''Hundert Jahre [[Esperanto-Weltbund]]'', Rotterdam 2008]]

Während des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] dauerte es längere Zeit, bis in den osteuropäischen Staaten Esperanto-Verbände gegründet werden konnten. Eine Ausnahme bildete [[Jugoslawien]], wo bereits 1953 ein Esperanto-Weltkongress stattfand. 1959 fand in Warschau der erste Weltkongress in einem Land des Ostblocks statt. Nach und nach entwickelten sich Kontakte und Zusammenarbeit zwischen den Landesverbänden in Ost und West. 1980 durfte der chinesische Landesverband dem Esperanto-Weltbund beitreten.

Nach dem [[Berliner Mauer#Mauerfall|Fall der Berliner Mauer]] stieg die Zahl der Landesverbände im Weltbund.


== Sprache ==
== Sprache ==
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* ''ŝi estas'' ,sie ist‘
* ''ŝi estas'' ,sie ist‘


Zur besseren Erkennbarkeit haben einige [[Wortart]]en bestimmte Endungen. -o beispielsweise ist die Endung für Substantive: ''domo'' ,Haus‘; -a ist die Endung für Adjektive: ''doma'' ,häuslich‘ usw.
Ebenso ''mi staras, vi staras'', ... (ich stehe, du stehst, ...). In der Vergangenheit wird -is an den Stamm gehängt: ''mi estis, vi estis'' (ich war, du warst) bzw. ''mi staris, vi staris'' (ich stand, du standst).

Einige [[Wortart]]en haben bestimmte Endungen. -o beispielsweise ist die Endung für Substantive: ''domo'' ,Haus‘; -a ist die Endung für Adjektive: ''doma'' ,häuslich‘ usw.

Viele Wörter werden in Esperanto mit bestimmten Vor- und Nachsilben gebildet, wodurch sich die Anzahl der zu lernenden Vokablen verringert. So heißt z.B. ''sana'' gesund, ''malsana'' krank, ''malsanulo'' Kranker, ''malsanulejo'' Krankenhaus, ''sanigi'' heilen, ''saneco'' Gesundheit usw. Ebenso ''granda'' (groß), ''malgranda'' (klein), ''grandigi'' (vergrößern) usw.


Die meisten Esperanto-Wörter entstammen dem [[Latein]] oder [[Romanische Sprachen|romanischen Sprachen]] wie dem [[Französische Sprache|Französischen]]. Ein ziemlich großer Anteil kommt aber auch aus [[Germanische Sprachen|germanischen Sprachen]], vor allem dem [[Deutsche Sprache|Deutschen]] und [[Englische Sprache|Englischen]] (je nach Sprachkorpus wird dieser Anteil auf fünf bis zwanzig Prozent geschätzt). Dazu gibt es eine Reihe von Wörtern aus [[Slawische Sprachen|slawischen Sprachen]], besonders dem [[Polnische Sprache|Polnischen]] und dem [[Russische Sprache|Russischen]]. Außerdem wurden Wörter aus dem [[Griechische Sprache|Griechischen]] entlehnt. Viele Wörter sind in mehreren Sprachen zu finden, z.B. ''telefono'' oder ''fenestro'' (Fenster, frz. fenêtre, it. finestra).
Die meisten Esperanto-Wörter entstammen dem [[Latein]] oder [[Romanische Sprachen|romanischen Sprachen]] wie dem [[Französische Sprache|Französischen]]. Ein ziemlich großer Anteil kommt aber auch aus [[Germanische Sprachen|germanischen Sprachen]], vor allem dem [[Deutsche Sprache|Deutschen]] und [[Englische Sprache|Englischen]] (je nach Sprachkorpus wird dieser Anteil auf fünf bis zwanzig Prozent geschätzt). Dazu gibt es eine Reihe von Wörtern aus [[Slawische Sprachen|slawischen Sprachen]], besonders dem [[Polnische Sprache|Polnischen]] und dem [[Russische Sprache|Russischen]]. Außerdem wurden Wörter aus dem [[Griechische Sprache|Griechischen]] entlehnt.


Die Schreibweise ist [[Phonematische Orthographie|phonematisch]], das heißt, dass jedem [[Schriftzeichen]] nur ein [[Phonem]] (Sprachlaut) und jedem Phonem nur ein Schriftzeichen zugeordnet ist. Sie verwendet Buchstaben des [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabets]], ergänzt durch Überzeichen ([[Diakritisches Zeichen|diakritische Zeichen]]). Beispielsweise entspricht ''ŝ'' dem deutschen ''sch'' und ''ĉ'' dem ''tsch'' (z.&nbsp;B. in ''ŝako'' „Schach“ und ''Ĉeĉenio'' „Tschetschenien“). (Siehe auch [[Esperanto-Rechtschreibung]].)
Die Schreibweise ist [[Phonematische Orthographie|phonematisch]], das heißt, dass jedem [[Schriftzeichen]] nur ein [[Phonem]] (Sprachlaut) und jedem Phonem nur ein Schriftzeichen zugeordnet ist. Sie verwendet Buchstaben des [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabets]], ergänzt durch Überzeichen ([[Diakritisches Zeichen|diakritische Zeichen]]). Beispielsweise entspricht ''ŝ'' dem deutschen ''sch'' und ''ĉ'' dem ''tsch'' (z.&nbsp;B. in ''ŝako'' „Schach“ und ''Ĉeĉenio'' „Tschetschenien“). (Siehe auch [[Esperanto-Rechtschreibung]].)
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Bei ethnologue.com wird ohne weitere Angaben eine Zahl von zwei Millionen Sprechern genannt<ref name="ethno" />. Diese Zahl umfasst auch diejenigen, die Esperanto schon seit längerer Zeit nicht mehr aktiv sprechen. Sie entstammt dem ''World Almanac'' von Sidney S. Culbert.<ref>Vgl. [http://www.panix.com/~dwolff/docs/culbert-1967.html Brief von Culbert] an World Almanac, der die Quelle für ethnologue.com ist. Zu Culberts Methoden siehe auch [http://www.panix.com/~dwolff/docs/culbert-methods.html] und [http://www.xs4all.nl/~pilger/wfp/nombronl.htm]</ref>
Bei ethnologue.com wird ohne weitere Angaben eine Zahl von zwei Millionen Sprechern genannt<ref name="ethno" />. Diese Zahl umfasst auch diejenigen, die Esperanto schon seit längerer Zeit nicht mehr aktiv sprechen. Sie entstammt dem ''World Almanac'' von Sidney S. Culbert.<ref>Vgl. [http://www.panix.com/~dwolff/docs/culbert-1967.html Brief von Culbert] an World Almanac, der die Quelle für ethnologue.com ist. Zu Culberts Methoden siehe auch [http://www.panix.com/~dwolff/docs/culbert-methods.html] und [http://www.xs4all.nl/~pilger/wfp/nombronl.htm]</ref>

Gelegentlich wird behauptet, es gäbe mehr Klingonisch-Sprecher als Esperanto-Sprecher<ref>"(...) es gibt heute mehr Leute, die Klingonisch sprechen als Esperanto." Kommentar von "bolonch", 24. 7. 2012 zu [http://www.spiegel.de/schulspiegel/esperanto-lernen-in-der-esperanto-stadt-herzberg-am-harz-a-843032.html Artikel über Esperanto im Spiegel-Online Schulspiegel</ref>. Tatsächlich gibt es weltweit etwa 20 bis 30 Menschen, die Klingonisch fließend sprechen<ref>"But what about speakers in the sense of people who can carry on a spontaneous live conversation in Klingon? (...) I would say, oh, twenty or so. Maybe thirty." Arika Okrent. In the Land of Invented Languages. New York (Spiegel & Grau). 2010, S. 273.</ref>; bei den Volkszählungen in Ungarn und Rußland hat niemand Klingonisch-Kenntnisse angegeben. Eine Wikipedia in Klingonisch gibt es nicht mehr, die klingonische Wikia<ref>Klingon [http://klingon.wikia.com/wiki/ghItlh%27a%27 Wikia]</ref> hat 195 Artikel (Nov. 2012).


=== Lebende Sprache ===
=== Lebende Sprache ===
Zwar kann keine verlässliche quantitative, jedoch eine Aussage qualitativer Art getroffen werden, basierend auf der Untersuchung der Sprachpraxis. Die Sprechergemeinschaft des Esperantos war und ist ausreichend groß, um die Sprache in einer bereits viele Jahrzehnte währenden Kontinuität anzuwenden und weiterzuentwickeln. Esperanto gehört nicht zu den vom Aussterben [[Bedrohte Sprache|bedrohten Sprachen]]. Im Internet und bei vielen Computerprogrammen wird Esperanto als Option angeboten (z.B. bei [[Google Translate]]), ebenso wie bei fast jeder populären [[Open Source|Open-Source-Software]], so etwa bei [[Mozilla Firefox|Firefox]].<ref>[http://mozilla.com/de/firefox/all.html#eo Mozilla Firefox auf Esperanto] (offiziell)</ref><ref>Anleitung zum Herunterladen einer [http://tradukado.esperanto.org.uy/elsutado.html Esperanto-Sprachpaket-Erweiterung für Firefox]</ref>
Zwar kann keine verlässliche quantitative, jedoch eine Aussage qualitativer Art getroffen werden, basierend auf der Untersuchung der Sprachpraxis. Die Sprechergemeinschaft des Esperantos war und ist ausreichend groß, um die Sprache in einer bereits viele Jahrzehnte währenden Kontinuität anzuwenden und weiterzuentwickeln. Esperanto gehört nicht zu den vom Aussterben [[Bedrohte Sprache|bedrohten Sprachen]]. Im Internet und bei Computerprogrammen wird Esperanto als Option angeboten, ebenso wie bei fast jeder populären [[Open Source|Open-Source-Software]], so etwa bei [[Mozilla Firefox|Firefox]].<ref>[http://mozilla.com/de/firefox/all.html#eo Mozilla Firefox auf Esperanto] (offiziell)</ref><ref>Anleitung zum Herunterladen einer [http://tradukado.esperanto.org.uy/elsutado.html Esperanto-Sprachpaket-Erweiterung für Firefox]</ref>
Auch die [[Wikipedia]] wird in Esperanto angeboten: Dort waren im August 2012 über 168.000 Artikel in Esperanto verfügbar.<ref>[[:eo:Vikipedio:Ĉefpaĝo|Wikipedia Esperanto]]</ref> Die chinesische Regierung veröffentlicht täglich Nachrichten in Esperanto, gelegentlich auch Video-Nachrichten.<ref>[http://esperanto.china.org.cn/ esperanto.china.org.cn] Vgl. auch die Seiten des [http://esperanto.cri.cn chinesischen Radios] und der [http://www.espero.com.cn Zeitschrift "El Popola Ĉinio"]</ref>
Auch die [[Wikipedia]] wird in Esperanto angeboten: Dort waren im August 2012 über 168.000 Artikel in Esperanto verfügbar.<ref>[[:eo:Vikipedio:Ĉefpaĝo|Wikipedia Esperanto]]</ref>


=== Beispiele für Esperanto-Sprecher ===
=== Beispiele für Esperanto-Sprecher ===
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* [[Franz Jonas]], früherer österreichischer [[Bundespräsident (Österreich)|Bundespräsident]]
* [[Franz Jonas]], früherer österreichischer [[Bundespräsident (Österreich)|Bundespräsident]]
* [[Harry Harrison]], Science-Fiction-Autor
* [[Harry Harrison]], Science-Fiction-Autor
* [[Lou Harrison]], US-amerikanischer Komponist<ref>Vgl. [http://esperantodocumentary.com/blog/an-interview-with-eva-soltes-about-composer-lou-harrison Interview über ihn zu Esperanto]</ref>
* [[Lew Sinowjewitsch Kopelew|Lew Kopelew]], Schriftsteller und Dissident
* [[Lew Sinowjewitsch Kopelew|Lew Kopelew]], Schriftsteller und Dissident
* [[Max Mangold]], [[Redakteur]] des Aussprache-[[Duden]]s
* [[Max Mangold]], [[Redakteur]] des Aussprache-[[Duden]]s
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* [[Miloslav Vlk]], emeritierter Erzbischof von Prag, [[Kardinal]]
* [[Miloslav Vlk]], emeritierter Erzbischof von Prag, [[Kardinal]]


=== Esperanto als Muttersprache ===
=== Esperanto als zweite Muttersprache ===
Es gibt eine geringe Anzahl Familien, in denen Esperanto gesprochen wird und auch die Kinder –&nbsp;neben einer anderen Sprache&nbsp; beziehungsweise zwei, drei oder mehr – mit Esperanto aufwachsen. Laut dem Linguisten [[Harald Haarmann]] wird Esperanto von „etlichen tausend Menschen“ weltweit als [[Muttersprache]] gesprochen.<ref name="haarmann" /> Die ungarische Volkszählung 2001 ergab dort 168 Esperanto-Muttersprachler.<ref>4575 Personen gaben an, Esperanto zu sprechen, davon 4407 als Fremdsprache, somit 168 als Muttersprache, laut dem [http://www.nepszamlalas2001.hu/hun/kotetek/18/tables/load1_32.html Ungarischen Amt für Statistik]</ref>.
Es gibt eine geringe Anzahl Familien, in denen Esperanto gesprochen wird und auch die Kinder –&nbsp;neben einer anderen Sprache&nbsp;– mit Esperanto aufwachsen. Laut dem Linguisten [[Harald Haarmann]] wird Esperanto von „etlichen tausend Menschen“ weltweit als Muttersprache gesprochen.<ref name="haarmann" /> Die ungarische Volkszählung 2001 ergab dort 168 Esperanto-Muttersprachler.<ref>4575 Personen gaben an, Esperanto zu sprechen, davon 4407 als Fremdsprache, somit 168 als Muttersprache, laut dem [http://www.nepszamlalas2001.hu/hun/kotetek/18/tables/load1_32.html Ungarischen Amt für Statistik]</ref>.


Die erste bekannte Esperanto-Muttersprachlerin war die 1904 geborene Emilia Gastón.<ref>Laut Jahrbuch Welt-Esperantobund, Jarlibro 1966, Rotterdam, S. 81</ref> In Deutschland gehören Margarete Bläsing (verh. Klünder) (*1914) und Ino Kolbe (1914–2010) zu den ersten Esperanto-Muttersprachlerinnen.<ref>Vgl. [http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/geschichte/art15504,2347548 Tagesspiegel Berlin]</ref> Die Weitergabe von Esperanto von einer Generation zur nächsten funktioniert teilweise bereits seit hundert Jahren. So wohnt in der Nähe von [[Münster]] eine Familie, in der Esperanto nunmehr in der vierten Generation gesprochen wird.<ref>[http://www.n-tv.de/957256.html ''Grenzenlos kommunizieren''. n-tv.de, Vermischtes vom 1. Mai 2008]</ref>
Die erste bekannte Esperanto-Muttersprachlerin war die 1904 geborene Emilia Gastón.<ref>Laut Jahrbuch Welt-Esperantobund, Jarlibro 1966, Rotterdam, S. 81</ref> In Deutschland gehören Margarete Bläsing (verh. Klünder) (*1914) und Ino Kolbe (1914–2010) zu den ersten Esperanto-Muttersprachlerinnen.<ref>Vgl. [http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/geschichte/art15504,2347548 Tagesspiegel Berlin]</ref> Die Weitergabe von Esperanto von einer Generation zur nächsten funktioniert teilweise bereits seit hundert Jahren. So wohnt in der Nähe von Münster eine Familie, in der Esperanto nunmehr in der vierten Generation gesprochen wird.<ref>[http://www.n-tv.de/957256.html ''Grenzenlos kommunizieren''. n-tv.de, Vermischtes vom 1. Mai 2008]</ref>


== Esperanto im Gebrauch ==
== Esperanto im Gebrauch ==
[[Datei:2008-07-22 uk greatrex 02.JPG|miniatur|Vortrag in der Sommer-Universität auf dem [[Esperanto-Weltkongress]] 2008]]
[[Datei:2008-07-22 uk greatrex 02.JPG|miniatur|Vortrag in der Sommer-Universität auf dem [[Esperanto-Weltkongress]] 2008]]
{{Hauptartikel|Gebrauch des Esperanto|Esperanto-Kultur}}
{{Hauptartikel|Gebrauch des Esperanto|Esperanto-Kultur}}

=== Literatur, Musik ===
Nach der direkten Kommunikation unter Esperantisten ist die [[Esperanto-Literatur]] der häufigste Anwendungsbereich. Ein Nebenbereich dessen ist die [[Esperanto-Musik]], das heißt Musik mit Texten in dieser Sprache.
Nach der direkten Kommunikation unter Esperantisten ist die [[Esperanto-Literatur]] der häufigste Anwendungsbereich. Ein Nebenbereich dessen ist die [[Esperanto-Musik]], das heißt Musik mit Texten in dieser Sprache.
=== Radio, Filme, Internet ===
Seit den 1920er Jahren gibt es regelmäßige [[Radio]]-Sendungen auf Esperanto, beispielsweise seit 1964 aus Peking von [[Radio China International]], außerdem senden [[Radio Vatikan]] und [[Radio Habana Cuba]] esperantosprachige Programmanteile. Seit April 2011 existiert das Webradio [[Muzaiko]], welches durchgehend Musik auf Esperanto sendet und von einer "nicht-formal organisierten, internationalen Gruppe von jungen Esperantosprechern" betrieben wird. Es wurden bis heute lediglich vier Spielfilme auf Esperanto hergestellt, darunter [[Inkubo]] mit [[William Shatner]]. Im Internet gab es zunächst private Seiten, später kamen größere Projekte hinzu (2001 die [[Esperanto-Wikipedia]], die 2012 mehr als 171000 Artikel zählt).


Seit den 1920er Jahren gibt es regelmäßige [[Radio]]-Sendungen auf Esperanto, beispielsweise seit 1964 aus Peking von [[Radio China International]], außerdem senden [[Radio Vatikan]] und [[Radio Habana Cuba]] esperantosprachige Programmanteile. Es wurden bis heute lediglich vier Spielfilme auf Esperanto hergestellt, darunter [[Inkubo]] mit [[William Shatner]]. Im Internet gab es zunächst private Seiten, später kamen größere Projekte hinzu (2001 die [[Esperanto-Wikipedia]]).
=== Wissenschaftliche Texte ===

Verschiedene Esperanto-Fachverbände beschäftigen sich mit einzelnen Themen, so dass auch Wissenschaftssprache auf Esperanto entsteht. Auf den Esperanto-Weltkongressen gibt es eine Sommer-Universität mit Vorträgen aus unterschiedlichen Wissensgebieten.
Verschiedene Esperanto-Fachverbände beschäftigen sich mit einzelnen Themen, so dass auch Wissenschaftssprache auf Esperanto entsteht. Auf den Esperanto-Weltkongressen gibt es eine Sommer-Universität mit Vorträgen aus unterschiedlichen Wissensgebieten.


== Geschichte ==
== Einschätzungen Dritter ==
{{Hauptartikel|Geschichte des Esperanto}}
1887 veröffentlichte Ludwik Lejzer Zamenhof in [[Warschau]] eine Broschüre mit den Grundlagen der neuen Sprache.<ref>Дръ Эсперанто: международный языкъ, 1887 (erschien als Reprint 1992 in Moskau)</ref><ref>Dr. Esperanto: Język międzynarodny, 1887 (erschien als Reprint 1984 in Warschau)</ref> 1889 folgte eine Adressenliste mit den ersten Anhängern, außerdem wurde die auf Esperanto in [[Nürnberg]] herausgegebene Zeitschrift ''La Esperantisto'' gegründet.<ref>"[[La Esperantisto]]. Gazeto de la amikoj de la lingvo Esperanto 1889-1895", Georg Olms Verlag, 1988, ISBN 3-487-090627</ref>

1898 gründete [[Louis de Beaufront]] eine französische Esperanto-Gesellschaft, die später der erste Esperanto-Landesverband wurde.<ref>Enciklopedio de Esperanto, Seite 41, Stichwort ''Beaufront''</ref> 1908 wurde die [[Universala Esperanto-Asocio]] (der Esperanto-Weltbund) gegründet.<ref>Enciklopedio de Esperanto, Seite 546, Stichwort ''UEA''</ref> Bis zum Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] gab es Verbände oder zumindest Ortsgruppen auf allen Kontinenten.

Zwischen den beiden Weltkriegen kam es in mehr als einem Dutzend Ländern zu politischen Behinderungen. Im [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Deutschland wurden alle sogenannten Kunstsprachevereinigungen verboten. Unter [[Josef Stalin]]s Herrschaft in der [[Sowjetunion]] war die Bewegung zwar nicht ausdrücklich verboten, doch wurden Esperantisten wegen „staatfeindlicher Aktivitäten“ erschossen oder kamen in Lagern ums Leben.<ref>Siehe Ulrich Lins: ''Die gefährliche Sprache. Die Verfolgung der Esperantisten unter Hitler und Stalin''. Bleicher, Gerlingen 1988. Das Verbot des Unterrichts in deutschen Schulen findet sich auf S. 104, das Verbot für Parteigenossen, Mitglied in Esperanto-Verbänden zu sein, auf S. 110, von dem Himmlerschen Erlass mit der Aufforderung zur Selbstauflösung des DEB ist auf S. 111 zu lesen. In der Sowjetunion waren die entsprechenden Dokumente geheim; ein Befehl von 1940 aus Litauen listet „Esperantisten“ unter den zu verhaftenden Personengruppen (S. 222).</ref>

[[Datei:1926-Locarno.jpg|miniatur|Zentralkomitee und Länderrat der Esperanto-Bewegung, im April 1926 auf einer gemeinsamen Sitzung in Locarno (Schweiz)]]
[[Datei:2008-07-22 uk co ekspozicio.JPG|miniatur|Ausstellung über ''Hundert Jahre [[Esperanto-Weltbund]]'', Rotterdam 2008]]

Während des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] dauerte es längere Zeit, bis in den osteuropäischen Staaten Esperanto-Verbände gegründet werden konnten. Eine Ausnahme bildete [[Jugoslawien]], wo bereits 1953 ein Esperanto-Weltkongress stattfand. 1959 fand in Warschau der erste Weltkongress in einem Land des Ostblocks statt. Nach und nach entwickelten sich Kontakte und Zusammenarbeit zwischen den Landesverbänden in Ost und West. 1980 durfte der chinesische Landesverband dem Esperanto-Weltbund beitreten.

Nach dem [[Berliner Mauer#Mauerfall|Fall der Berliner Mauer]] stieg die Zahl der Landesverbände im Weltbund.

== Beurteilung ==
Hier ist zu unterscheiden zwischen der Beurteilung von Esperanto als heute gesprochener Sprache einer internationalen Sprachgemeinschaft sowie andererseits als Projekt einer allgemein verwendeten Weltsprache.
=== Bewertungen durch Behörden und Ministerien ===
=== Bewertungen durch Behörden und Ministerien ===
Das französische Bildungsministerium gab im April 2010 bekannt, Esperanto könne nicht als Schulfach angeboten werden, da die Anzahl der Sprecher zu gering sei, um einen praktischen Gebrauch zu haben. Zudem fehle der Kunstsprache das kulturelle Erbe. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Esperanto weder in der Wirtschaft noch in der Diplomatie noch in der Forschung mit anderen Sprachen konkurrieren könne und zudem in keiner großen internationalen Organisation als Arbeitssprache zugelassen sei.<ref>„L'espéranto qui ne dispose pas encore du statut de langue maternelle […]“ Antwort auf eine [http://questions.assemblee-nationale.fr/q13/13-61840QE.htm Anfrage in der Nationalversammlung]</ref>
Das französische Bildungsministerium gab im April 2010 bekannt, Esperanto könne nicht als Schulfach angeboten werden, da die Anzahl der Sprecher zu gering sei, um einen praktischen Gebrauch zu haben. Zudem fehle der Kunstsprache das kulturelle Erbe. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Esperanto weder in der Wirtschaft noch in der Diplomatie noch in der Forschung mit anderen Sprachen konkurrieren könne und zudem in keiner großen internationalen Organisation als Arbeitssprache zugelassen sei.<ref>„L'espéranto qui ne dispose pas encore du statut de langue maternelle […]“ Antwort auf eine [http://questions.assemblee-nationale.fr/q13/13-61840QE.htm Anfrage in der Nationalversammlung]</ref>
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Die Kultusministerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland hat die Einführung von Esperanto als Pflichtfach mit Beschluss von November 1954 abgelehnt; erneuert im September 1961. „Gegen den Unterricht von Esperanto in freiwilligen Arbeitsgemeinschaften bestehen keine Bedenken.“<ref>[http://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP09/Drucksachen/0000006000/09-06006.pdf Antwort auf eine Anfrage von 1980, Seite 2]</ref>
Die Kultusministerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland hat die Einführung von Esperanto als Pflichtfach mit Beschluss von November 1954 abgelehnt; erneuert im September 1961. „Gegen den Unterricht von Esperanto in freiwilligen Arbeitsgemeinschaften bestehen keine Bedenken.“<ref>[http://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP09/Drucksachen/0000006000/09-06006.pdf Antwort auf eine Anfrage von 1980, Seite 2]</ref>


Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus teilte 1980 mit, dass über die Einrichtung von freien Arbeitsgemeinschaften am Gymnasium hinaus „in der gymnasialen Oberstufe Esperanto durchaus als Grundkursfach gewählt werden“ kann, „sofern sich genügend Interessenten für diesen Unterricht finden“<ref>[http://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP09/Drucksachen/0000006000/09-06006.pdf Antwort] vom 4. Juli 1980 auf eine Anfrage im Bayerischen Landtag, Drucksache 9/6006, S. 2</ref>.
Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus teilte 1980 mit, dass über die Einrichtung von freien Arbeitsgemeinschaften am Gymnasium hinaus „in der gymnasialen Oberstufe Esperanto durchaus als Grundkursfach gewählt werden“ kann, „sofern sich genügend Interessenten für diesen Unterricht finden“. Gleichzeitig wird darauf verwiesen, dass nicht beabsichtigt sei, aufgrund des anzunehmenden geringen Umfangs der Nachfrage eine Lehrplanbefähigung für Esperanto zu schaffen. In der Antwort verweist das Ministerium darüber hinaus darauf, dass an der größten Volkshochschule Bayerns in München keine Esperantokurse angeboten würden, während „bei entsprechender Nachfrage auch Esperanto-Kurse angeboten würden“.<ref>[http://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP09/Drucksachen/0000006000/09-06006.pdf Antwort] vom 4. Juli 1980 auf eine Anfrage im Bayerischen Landtag, Drucksache 9/6006, S. 2</ref>


=== Einschätzungen durch Nicht-Esperanto-Sprecher ===
=== Einschätzungen durch Nicht-Esperanto-Sprecher ===
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Zu dem Artikel von Wolf Schneider schrieb die Sprachwissenschaftlerin [[Sabine Fiedler]], dass er eine vernichtende „Karikatur des Esperanto“ sei, „die auf Irrtümern, falschen Informationen, täuschenden Vergleichen, Halbwahrheiten und irrtümlichen Beurteilungen wegen fehlender Kenntnisse“ beruhe; es handele sich um „ein bedauerliches Beispiel eines Autors, der seine Vorurteile ausdrückt ohne sich über das Thema zu informieren (...).“<ref>Sabine Fiedler, Interlingvistiko/esperantologio kiel fako en universitatoj – spertoj el Leipzig, in: [http://esperantic.org/dosieroj/file/IpI65-2-08.pdf Informilo por Interlingvistoj], n-ro 65 (2/2008), S. 8</ref>
Zu dem Artikel von Wolf Schneider schrieb die Sprachwissenschaftlerin [[Sabine Fiedler]], dass er eine vernichtende „Karikatur des Esperanto“ sei, „die auf Irrtümern, falschen Informationen, täuschenden Vergleichen, Halbwahrheiten und irrtümlichen Beurteilungen wegen fehlender Kenntnisse“ beruhe; es handele sich um „ein bedauerliches Beispiel eines Autors, der seine Vorurteile ausdrückt ohne sich über das Thema zu informieren (...).“<ref>Sabine Fiedler, Interlingvistiko/esperantologio kiel fako en universitatoj – spertoj el Leipzig, in: [http://esperantic.org/dosieroj/file/IpI65-2-08.pdf Informilo por Interlingvistoj], n-ro 65 (2/2008), S. 8</ref>

<!--=== Bewertungen durch Wissenschaftler ===-->

== Kritik ==
{{Hauptartikel|Kritik an Esperanto}}
Die stärkste Kritik an Esperanto, sofern es überhaupt wahrgenommen wird, ist der bisher gescheiterte Anspruch vieler seiner Anhänger, dass es allgemeine Weltsprache werden soll.

Darüber hinaus gibt es bereits seit Bestehen der Sprache Kritik von Sprachwissenschaftlern, die teilweise von anderen Linguisten zurückgewiesen wird. So schrieb [[August Leskien]] 1907, Zamenhof habe ... ''ohne Erfahrung aus der wirklichen Sprachwelt... die prinzipiellen Vorfragen...gar nicht aufgeworfen ....Sein Werk ist daher ein gänzlich misslungener Versuch, das Problem der Weltsprache zu lösen......Dass man mit Hilfe eines Esperanto-Lehrbuchs in kurzer Zeit einen Brief verfassen oder ein paar Sätze.... zusammenstoppeln kann, beweist nichts, und allgemeine Redensarten von begeisterten Anhängern der Weltsprache über die Leichtigkeit des Esperanto sind ganz wertlos.''<ref>[http://www.scribd.com/doc/23362286/Brugmann-Leskien-Zur-Kritik-der-kunstlichen-Weltsprachen-Zur-Kritik-des-Esperanto-1907 August Leskien zur Kritik der künstlichen Weltsprachen , online auf scribd.com, S.37 ff].</ref> In seiner Antwort schrieb [[Jan Ignacy Niecisław Baudouin de Courtenay|Baudouin de Courtenay]] u.a., dass Esperanto "eine wirkliche Sprache" ist, die "praktische Vorzüge vor den meisten anderen «Weltsprachen«" hat.<ref>[http://www26.us.archive.org/stream/annalendernatur01unkngoog/annalendernatur01unkngoog_djvu.txt Baudouin de Courtenay, Jan (1907): „Zur Kritik der künstlichen Weltsprachen.“ In: Annalen der Naturphilosophie (Leipzig) 6] S. 420. Zur Frage der Aktualität der Aussagen von vor 100 Jahren weist Klaus Schubert auf folgendes hin: "The Esperanto which Karl Brugmann, August Leskien, Hugo Schuchardt, Jan Baudouin de Courtenay, and their contemporaries were discussing at the beginning of the century was still in many features a project, while we today can observe a language. Their arguments may not pertain to today's object of interlinguistics. Our evidence differs from theirs (Schuchardt 1904/1976; Brugmann-Leskien 1907; Baudouin de Courtenay 1907/1976; (...) )" (Klaus Schubert (ed.) [http://books.google.de/books?id=mEwgE0MJIzAC&pg=PA20&lpg=PA20&dq=courtenay+leskien+esperanto&source=bl&ots=4sZT5nJAA8&sig=H_7qbZBeRCfRkEAGakVa5gTjZ50&hl=en&sa=X&ei=JiU7UNTnOtHEsgbU74FA&ved=0CC0Q6AEwAA#v=onepage&q=courtenay%20leskien%20esperanto&f=false Interlinguistics], S. 20)</ref>

Außerdem wird die Auswahl der Vokabeln des Esperanto aus den slawischen und westeuropäischen Sprachen kritisiert.

Der britische Soziologe [[Peter Glover Forster]] beschreibt zudem, dass Esperanto häufig mit quasi religiöser Inbrunst verbunden sei und dass seine Sprecher häufig einen Zusammenhang zwischen Esperanto und dem Weltfrieden herstellten.<ref>[http://books.google.de/books?hl=de&lr=&id=3LqqGU3p_noC&oi=fnd&pg=PR7&dq=forster+the+esperanto+movement&ots=8_mOgBDEWK&sig=oERmaUbplOJ5tb60PFxkfdtSKvU#v=onepage&q&f=false The Esperanto Movement, bei google-books online, S. 3]</ref>


== Sonstige Verwendung ==
== Sonstige Verwendung ==
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Zuweilen wird Esperanto in der Kunst verwendet. In [[Charles Chaplin]]s ''[[Der große Diktator]]'' sind die Ladenaufschriften im jüdischen [[Ghetto]] auf Esperanto,<ref>Vgl. z.&nbsp;B. den Ausschnitt aus dem [http://www.youtube.com/watch?v=PW6fmy0zz_4 Film].</ref> und in ''Idiot's Delight'' mit [[Clark Gable]] wird in einer unbenannten europäischen Diktatur Esperanto gesprochen – man wollte nicht ein bestimmtes Land darstellen und wich daher auf die neutrale Sprache aus. Ähnlich war es bei ''Street Fighter'' (1994) und ''[[Blade: Trinity]]'' (2004). Wegen des internationalen und exotischen Anklangs verwendete [[Michael Jackson]] Esperanto-Sätze als Einleitung für den Werbespot zu seinem Album ''[[HIStory – Past, Present and Future Book I|HIStory]]'' .
Zuweilen wird Esperanto in der Kunst verwendet. In [[Charles Chaplin]]s ''[[Der große Diktator]]'' sind die Ladenaufschriften im jüdischen [[Ghetto]] auf Esperanto,<ref>Vgl. z.&nbsp;B. den Ausschnitt aus dem [http://www.youtube.com/watch?v=PW6fmy0zz_4 Film].</ref> und in ''Idiot's Delight'' mit [[Clark Gable]] wird in einer unbenannten europäischen Diktatur Esperanto gesprochen – man wollte nicht ein bestimmtes Land darstellen und wich daher auf die neutrale Sprache aus. Ähnlich war es bei ''Street Fighter'' (1994) und ''[[Blade: Trinity]]'' (2004). Wegen des internationalen und exotischen Anklangs verwendete [[Michael Jackson]] Esperanto-Sätze als Einleitung für den Werbespot zu seinem Album ''[[HIStory – Past, Present and Future Book I|HIStory]]'' .


In der [[Science-Fiction]]-Literatur wird Esperanto vereinzelt als die Einheitssprache einer fernen Zukunft genutzt, beispielsweise im preisgekrönten ''[[Flusswelt]]''-Zyklus von [[Philip José Farmer]].<ref>Vgl. Artikel in [http://fictionfantasy.de/der-flusswelt-zyklus-von-philip-jose-farmer Fictionfantasy].</ref> Auch im Stahlrattenzyklus des SF-Autors [[Harry Harrison]] spielt Esperanto die Rolle einer intergalaktischen Verkehrssprache. Teilweise sind Orte und Personen mit Esperantoworten benannt. Um diesen [[Verfremdungseffekt]] bei der Übersetzung der Werke ins Esperanto beizubehalten, wichen die Übersetzer in diesen Fällen auf [[Volapük]] aus. Bevor er verschiedene Kunstsprachen entwickelt hat, hat [[Tolkien]] zuerst mit Esperanto in Kontakt gestanden.
In der [[Science-Fiction]]-Literatur wird Esperanto vereinzelt als die Einheitssprache einer fernen Zukunft genutzt, beispielsweise im preisgekrönten ''[[Flusswelt]]''-Zyklus von [[Philip José Farmer]].<ref>Vgl. Artikel in [http://fictionfantasy.de/der-flusswelt-zyklus-von-philip-jose-farmer Fictionfantasy].</ref> Auch im Stahlrattenzyklus des SF-Autors [[Harry Harrison]] spielt Esperanto die Rolle einer intergalaktischen Verkehrssprache. Teilweise sind Orte und Personen mit Esperantoworten benannt. Um diesen Verfremdungseffekt bei der Übersetzung der Werke ins Esperanto beizubehalten, wichen die Übersetzer in diesen Fällen auf [[Volapük]] aus.



=== Metaphorischer und sonstiger Gebrauch des Wortes „Esperanto“ ===
=== Metaphorischer und sonstiger Gebrauch des Wortes „Esperanto“ ===
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== Literatur ==
== Literatur ==
'''Sprachwissenschaft'''
'''Sprachwissenschaft'''
* {{Literatur|Autor=Benoît Philippe|Titel=Sprachwandel bei einer Plansprache am Beispiel des Esperanto|Verlag=Hartung-Gorre|Ort=Konstanz|Jahr=1991|ISBN=3-8919-1480-6|Kommentar=Zugleich [[Dissertation]] an der [[Universität Konstanz]] 1991}}
* {{Literatur|Autor=[[Detlev Blanke]]|Titel=Internationale Plansprachen|TitelErg=Eine Einführung|Verlag=Akademie|Ort=Berlin|Jahr=1985|Kommentar= = ''Sammlung Akademie-Verlag'', Band 34; ohne [[ISBN]]}}
* {{Literatur|Autor=[[Detlev Blanke]]|Titel=Internationale Plansprachen|TitelErg=Eine Einführung|Verlag=Akademie|Ort=Berlin|Jahr=1985|Kommentar= = ''Sammlung Akademie-Verlag'', Band 34; ohne [[ISBN]]}}
* {{Literatur|Autor=Detlev Blanke|Titel=Interlinguistische Beiträge|TitelErg=Zum Wesen und zur Funktion internationaler Plansprachen|Herausgeber=Sabine Fiedler|Verlag=Lang|Ort=Berlin u.&nbsp;a.|Jahr=2006|ISBN=978-3-631-55024-3}}
* {{Literatur|Autor=Detlev Blanke|Titel=Interlinguistische Beiträge|TitelErg=Zum Wesen und zur Funktion internationaler Plansprachen|Herausgeber=Sabine Fiedler|Verlag=Lang|Ort=Berlin u.&nbsp;a.|Jahr=2006|ISBN=978-3-631-55024-3}}
* {{Literatur|Autor=Umberto Eco|Titel=Die Suche nach der vollkommenen Sprache|TitelErg=|Herausgeber=|Verlag=C. H. Beck|Ort=München|Jahr=1994|ISBN=978-3406378881}} S. 328 - 341
* {{Literatur|Autor=Pierre Janton|Titel=Einführung in die Esperantologie|Auflage=2.|Verlag=Olms|Ort=Hildesheim|Jahr=1993|ISBN=3-487-06541-X}}
* {{Literatur|Autor=Pierre Janton|Titel=Einführung in die Esperantologie|Auflage=2.|Verlag=Olms|Ort=Hildesheim|Jahr=1993|ISBN=3-487-06541-X}}
* {{Literatur|Autor=Benoît Philippe|Titel=Sprachwandel bei einer Plansprache am Beispiel des Esperanto|Verlag=Hartung-Gorre|Ort=Konstanz|Jahr=1991|ISBN=3-8919-1480-6|Kommentar=Zugleich [[Dissertation]] an der [[Universität Konstanz]] 1991}}


'''Geschichte'''
'''Geschichte'''
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* {{Literatur|Autor=Ulrich Matthias, Dietrich M. Weidmann|Titel=Kleines Wörterbuch Deutsch-Esperanto / Esperanto-Deutsch|Verlag=Marix|Ort=Wiesbaden|Jahr=2008|ISBN=978-3-86539-182-7}}
* {{Literatur|Autor=Ulrich Matthias, Dietrich M. Weidmann|Titel=Kleines Wörterbuch Deutsch-Esperanto / Esperanto-Deutsch|Verlag=Marix|Ort=Wiesbaden|Jahr=2008|ISBN=978-3-86539-182-7}}
* [[tatoeba]] Vielsprachiges Sätze-Wörterbuch. Esperanto ist darin mit über 170.000 Beispielsätzen vertreten.
* [[tatoeba]] Vielsprachiges Sätze-Wörterbuch. Esperanto ist darin mit über 170.000 Beispielsätzen vertreten.
* [http://kono.be/vivo/ ViVo], Vikia Vortaro. Sucht in vier weiteren Online-Wörterbüchern sowie Wikipedia.


'''Lehrbücher und Grammatik'''
'''Lehrbücher'''
* {{Literatur|Autor=Eckhard Bick u. a.|Titel=Tesi, la testudo|TitelErg=Esperanto-Lehrbuch / Intensa lernolibro|Auflage=3.|Verlag=EsperantoLand|Ort=Berlin|Jahr=2006|ISBN=978-3922570806}}
* {{Literatur|Autor=Detlev Blanke, Till Dahlenburg|Titel=Konversationsbuch Deutsch-Esperanto|Verlag=Enzyklopädie|Ort=Leipzig|Jahr=1990|ISBN=3-324-00508-6}}
* {{Literatur|Autor=Detlev Blanke, Till Dahlenburg|Titel=Konversationsbuch Deutsch-Esperanto|Verlag=Enzyklopädie|Ort=Leipzig|Jahr=1990|ISBN=3-324-00508-6}}
* {{Literatur|Autor=Klaus Dahmann, Thomas Pusch|Titel=Esperanto Wort für Wort|Verlag=Kauderwelsch|Band=Band 56|Jahr=1998|ISBN=3-89416-246-5|Kommentar=Sprachführer mit Grammatik und Wortliste}}
* {{Literatur|Autor=Klaus Dahmann, Thomas Pusch|Titel=Esperanto Wort für Wort|Verlag=Kauderwelsch|Band=Band 56|Jahr=1998|ISBN=3-89416-246-5|Kommentar=Sprachführer mit Grammatik und Wortliste}}
* {{Literatur|Autor=Hermann Göhl|Titel=Ausführliche Sprachlehre des Esperanto|TitelErg=Lehr- und Nachschlagewerk für Fortgeschrittene|Kommentar=Eine sehr detaillierte Darstellung der Struktur des Esperantos, der 2. Nachdruck der Auflage von 1932|Verlag=Esperanto-Verband im Kulturbund der DDR|Ort=Berlin (Ost)|Jahr=1989}}
* {{Literatur|Autor=Eckhard Bick u. a.|Titel=Tesi, la testudo|TitelErg=Esperanto-Lehrbuch / Intensa lernolibro|Auflage=3.|Verlag=EsperantoLand|Ort=Berlin|Jahr=2006|ISBN=}}
* {{Literatur|Autor=Dirk Willkommen|Titel=Esperanto-Grammatik|TitelErg=Eine Lerner- und Referenzgrammatik|Auflage=2.|Verlag=Buske|Ort=Hamburg|Jahr=2007|ISBN=3-87548-244-1}}
* {{Literatur|Autor=Dirk Willkommen|Titel=Esperanto-Grammatik|TitelErg=Eine Lerner- und Referenzgrammatik|Auflage=2.|Verlag=Buske|Ort=Hamburg|Jahr=2007|ISBN=3-87548-244-1}}
* {{Literatur|Autor=Hermann Göhl|Titel=Ausführliche Sprachlehre des Esperanto|TitelErg=Lehr- und Nachschlagewerk für Fortgeschrittene|Kommentar=Eine sehr detaillierte Darstellung der Struktur des Esperantos, der 2. Nachdruck der Auflage von 1932|Verlag=Esperanto-Verband im Kulturbund der DDR|Ort=Berlin (Ost)|Jahr=1989}}


== Siehe auch ==
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* [[Speso]]
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* [[Stelo]]
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* [[Kritik an Esperanto]]


== Weblinks ==
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[[vls:Esperanto]]
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Version vom 30. November 2012, 01:36 Uhr

Esperanto
ProjektautorLudwik Lejzer Zamenhof
Jahr der Veröffentlichung1887
SprecherEinige tausend Muttersprachler;[1] verschiedene Schätzungen für Esperanto als Zweitsprache, z. B. 500.000[2] und 2 Millionen.[3]
Linguistische
Klassifikation
BesonderheitenSubstantive, Adjektive, Verben und
abgeleitete Adverben sind an
charakteristischen Endungen erkennbar.(*)
Sprachcodes
ISO 639-1

eo

ISO 639-2

epo

ISO 639-3

epo

Symbole
EsperantoflaggeJubiläumssymbol
Esperanto-FlaggeEsperanto-Ei
Textprobe
La akcento estas sur la antaŭlasta silabo. La kernon de la silabo formas vokalo. Vokaloj ludas grandan rolon en la ritmo de la parolo. Substantivoj finas per -o, adjektivoj per -a. La signo de la pluralo estas -j. La pluralo de „lasta vorto“ estas „lastaj vortoj“.

Esperanto ist die am weitesten verbreitete internationale Plansprache. Doktoro Esperanto (,Doktor Hoffender‘) war das Pseudonym, unter dem Ludwik Lejzer Zamenhof 1887 die Grundlagen der Sprache veröffentlichte. Seine Absicht war, eine leicht erlernbare, neutrale Sprache für die internationale Verständigung zu entwickeln. Auf Initiative Zamenhofs entstand eine Sprachgemeinschaft, die das Esperanto seither für viele Zwecke anwendet.

Geschichte

1887 veröffentlichte Ludwik Lejzer Zamenhof in Warschau eine Broschüre mit den Grundlagen der neuen Sprache.[4][5] 1889 folgte eine Adressenliste mit den ersten Anhängern, außerdem wurde die auf Esperanto in Nürnberg herausgegebene Zeitschrift La Esperantisto gegründet.[6]

1898 gründete Louis de Beaufront eine französische Esperanto-Gesellschaft, die später der erste Esperanto-Landesverband wurde.[7] 1908 wurde die Universala Esperanto-Asocio (der Esperanto-Weltbund) gegründet.[8] Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges gab es Verbände oder zumindest Ortsgruppen auf allen Kontinenten.

Zwischen den beiden Weltkriegen kam es in mehr als einem Dutzend Ländern zu politischen Behinderungen. Im nationalsozialistischen Deutschland wurden alle sogenannten Kunstsprachevereinigungen verboten. Unter Josef Stalins Herrschaft in der Sowjetunion war die Bewegung zwar nicht ausdrücklich verboten, doch wurden Esperantisten wegen „staatfeindlicher Aktivitäten“ erschossen oder kamen in Lagern ums Leben.[9]

Zentralkomitee und Länderrat der Esperanto-Bewegung, im April 1926 auf einer gemeinsamen Sitzung in Locarno (Schweiz)
Ausstellung über Hundert Jahre Esperanto-Weltbund, Rotterdam 2008

Während des Kalten Krieges dauerte es längere Zeit, bis in den osteuropäischen Staaten Esperanto-Verbände gegründet werden konnten. Eine Ausnahme bildete Jugoslawien, wo bereits 1953 ein Esperanto-Weltkongress stattfand. 1959 fand in Warschau der erste Weltkongress in einem Land des Ostblocks statt. Nach und nach entwickelten sich Kontakte und Zusammenarbeit zwischen den Landesverbänden in Ost und West. 1980 durfte der chinesische Landesverband dem Esperanto-Weltbund beitreten.

Nach dem Fall der Berliner Mauer stieg die Zahl der Landesverbände im Weltbund.

Sprache

Die Wörter bestehen überwiegend aus unveränderlichen Wortelementen (Morpheme), die aneinandergefügt werden. So wird beispielsweise die Mehrzahl eines Substantivs oder Adjektivs und vieler Pronomen durch das Anhängen eines -j gebildet: domo ,Haus‘, domoj ,Häuser‘, der Objektfall durch das Anhängen eines weiteren -n: domojn ‚Häusern‘. Dieses Prinzip wird in der Sprachwissenschaft agglutinierend (anklebend) genannt. In anderen Sprachen kann sich auch der Stamm eines Wortes ändern. Ein Beispiel dafür ist in der deutschen Sprache die Mehrzahl Häuser.

Darüber hinaus war der Schöpfer des Esperanto Zamenhof um eine Regelmäßigkeit im Sprachaufbau bemüht. Für die Deklination von Substantiven und die Konjugation von Verben gibt es jeweils nur ein Schema. Beispielsweise wird das in vielen Sprachen unregelmäßige Verb „sein“ im Esperanto nach demselben Schema konjugiert wie alle anderen Verben:

  • mi estas ,ich bin‘
  • vi estas ,du bist‘
  • li estas ,er ist‘
  • ŝi estas ,sie ist‘

Zur besseren Erkennbarkeit haben einige Wortarten bestimmte Endungen. -o beispielsweise ist die Endung für Substantive: domo ,Haus‘; -a ist die Endung für Adjektive: doma ,häuslich‘ usw.

Die meisten Esperanto-Wörter entstammen dem Latein oder romanischen Sprachen wie dem Französischen. Ein ziemlich großer Anteil kommt aber auch aus germanischen Sprachen, vor allem dem Deutschen und Englischen (je nach Sprachkorpus wird dieser Anteil auf fünf bis zwanzig Prozent geschätzt). Dazu gibt es eine Reihe von Wörtern aus slawischen Sprachen, besonders dem Polnischen und dem Russischen. Außerdem wurden Wörter aus dem Griechischen entlehnt.

Die Schreibweise ist phonematisch, das heißt, dass jedem Schriftzeichen nur ein Phonem (Sprachlaut) und jedem Phonem nur ein Schriftzeichen zugeordnet ist. Sie verwendet Buchstaben des lateinischen Alphabets, ergänzt durch Überzeichen (diakritische Zeichen). Beispielsweise entspricht ŝ dem deutschen sch und ĉ dem tsch (z. B. in ŝako „Schach“ und Ĉeĉenio „Tschetschenien“). (Siehe auch Esperanto-Rechtschreibung.)

Sprecher

Einige der Teilnehmer der Internationalen Woche (Xanten, 2005/2006)

Esperanto-Sprecher gibt es auf allen Kontinenten. Zwei Drittel der etwa 5.500 Mitglieder des größten Dachverbandes, des Esperanto-Weltbundes leben in Europa. Das Jahrbuch 2009 der UEA verzeichnet Delegierte aus 102 Ländern.

Für Esperantosprecher werden lokale, nationale und internationale Kongresse, Seminare, Kulturveranstaltungen und Feste angeboten. Darüber hinaus gibt es Internetforen und Chaträume, die auf Esperanto angeboten werden.

Ein internationaler Gastgeberdienst namens Pasporta Servo informiert über Esperantosprecher, die bereit sind, andere Esperantosprecher kostenlos für eine kurze Zeit bei sich übernachten zu lassen. Brieffreundschaften auf Esperanto vermitteln beispielsweise der Korrespondenzdienst Koresponda Servo Mondskala[10] und Edukado.net.[11] Weit wichtiger als Brieffreundschaften ist heute aber die Kommunikation per Internet über E-Mail, Mailingliste oder Voice over IP.

Die größten Esperanto-Organisationen in Deutschland sind der Deutsche Esperanto-Bund sowie die Jugendorganisation Deutsche Esperanto-Jugend mit ihren Orts-, Regional- und Landesverbänden. Der größte weltweite Dachverband heißt Universala Esperanto-Asocio (Esperanto-Weltbund) mit Sitz in Rotterdam. Die DEJ ist als nationaler Verband der UEA-Jugendorganisation TEJO angeschlossen.

Veranstaltungsorte des Esperanto-Weltkongresses, der jährlich größten Veranstaltung mit je nach Land etwa tausend bis dreitausend Teilnehmern, waren zuletzt Białystok (2009), Havanna (2010), Kopenhagen (2011) und Hanoi (2012).[12] Die nächsten Weltkongresse werden in Reykjavík (2013) und Buenos Aires (2014) stattfinden. Daneben finden jährlich Hunderte kleinerer Veranstaltungen statt.

Anzahl der Sprecher

Über die weltweite Zahl der Sprecher liegen nur Schätzungen vor; in einigen Ländern sind die Sprachkenntnisse bei Volkszählungen ermittelt worden. Weitere Anhaltspunkte kann die Mitgliedschaft in Esperantoverbänden geben.

Bei der Volkszählung in Litauen 2001 gaben 844 Personen an, Esperanto zu sprechen (also ca. 0,025 % der 3,5 Millionen Einwohner). Esperanto belegte damit Platz 16 unter den von Litauern gesprochenen Fremdsprachen.[13] In Ungarn, wo Esperanto an den Universitäten Wahlpflichtfach ist, gaben bei der Volkszählung 2001 insgesamt 4.575 Personen an, dass sie Esperanto sprechen (also ca. 0,045 % der 10,2 Mio. Einwohner).[14] Auch hier belegte Esperanto Platz 16 unter den beherrschten Fremdsprachen. Die ungarischen Volkszählungen deuten auch auf ein Anwachsen der Zahl der Esperantosprecher in Ungarn hin: 1941 wurden 942 Esperantosprecher gezählt (0,010 % der Bevölkerung), 1990 waren es 2 083 (0,020 % der Bevölkerung) und 2001 dann 4 575 (0,045 % der Bevölkerung).

Der Esperanto-Weltbund hatte 2011 insgesamt 5.321 Einzelmitglieder (davon 502 aus Deutschland) und 10.480 zusätzliche Mitglieder über seine weltweiten Landesverbände (davon 653 über den Deutschen Esperanto-Bund).[15]

Bei ethnologue.com wird ohne weitere Angaben eine Zahl von zwei Millionen Sprechern genannt[3]. Diese Zahl umfasst auch diejenigen, die Esperanto schon seit längerer Zeit nicht mehr aktiv sprechen. Sie entstammt dem World Almanac von Sidney S. Culbert.[16]

Lebende Sprache

Zwar kann keine verlässliche quantitative, jedoch eine Aussage qualitativer Art getroffen werden, basierend auf der Untersuchung der Sprachpraxis. Die Sprechergemeinschaft des Esperantos war und ist ausreichend groß, um die Sprache in einer bereits viele Jahrzehnte währenden Kontinuität anzuwenden und weiterzuentwickeln. Esperanto gehört nicht zu den vom Aussterben bedrohten Sprachen. Im Internet und bei Computerprogrammen wird Esperanto als Option angeboten, ebenso wie bei fast jeder populären Open-Source-Software, so etwa bei Firefox.[17][18] Auch die Wikipedia wird in Esperanto angeboten: Dort waren im August 2012 über 168.000 Artikel in Esperanto verfügbar.[19]

Beispiele für Esperanto-Sprecher

Esperanto als zweite Muttersprache

Es gibt eine geringe Anzahl Familien, in denen Esperanto gesprochen wird und auch die Kinder – neben einer anderen Sprache – mit Esperanto aufwachsen. Laut dem Linguisten Harald Haarmann wird Esperanto von „etlichen tausend Menschen“ weltweit als Muttersprache gesprochen.[1] Die ungarische Volkszählung 2001 ergab dort 168 Esperanto-Muttersprachler.[21].

Die erste bekannte Esperanto-Muttersprachlerin war die 1904 geborene Emilia Gastón.[22] In Deutschland gehören Margarete Bläsing (verh. Klünder) (*1914) und Ino Kolbe (1914–2010) zu den ersten Esperanto-Muttersprachlerinnen.[23] Die Weitergabe von Esperanto von einer Generation zur nächsten funktioniert teilweise bereits seit hundert Jahren. So wohnt in der Nähe von Münster eine Familie, in der Esperanto nunmehr in der vierten Generation gesprochen wird.[24]

Esperanto im Gebrauch

Vortrag in der Sommer-Universität auf dem Esperanto-Weltkongress 2008

Nach der direkten Kommunikation unter Esperantisten ist die Esperanto-Literatur der häufigste Anwendungsbereich. Ein Nebenbereich dessen ist die Esperanto-Musik, das heißt Musik mit Texten in dieser Sprache.

Seit den 1920er Jahren gibt es regelmäßige Radio-Sendungen auf Esperanto, beispielsweise seit 1964 aus Peking von Radio China International, außerdem senden Radio Vatikan und Radio Habana Cuba esperantosprachige Programmanteile. Es wurden bis heute lediglich vier Spielfilme auf Esperanto hergestellt, darunter Inkubo mit William Shatner. Im Internet gab es zunächst private Seiten, später kamen größere Projekte hinzu (2001 die Esperanto-Wikipedia).

Verschiedene Esperanto-Fachverbände beschäftigen sich mit einzelnen Themen, so dass auch Wissenschaftssprache auf Esperanto entsteht. Auf den Esperanto-Weltkongressen gibt es eine Sommer-Universität mit Vorträgen aus unterschiedlichen Wissensgebieten.

Einschätzungen Dritter

Bewertungen durch Behörden und Ministerien

Das französische Bildungsministerium gab im April 2010 bekannt, Esperanto könne nicht als Schulfach angeboten werden, da die Anzahl der Sprecher zu gering sei, um einen praktischen Gebrauch zu haben. Zudem fehle der Kunstsprache das kulturelle Erbe. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Esperanto weder in der Wirtschaft noch in der Diplomatie noch in der Forschung mit anderen Sprachen konkurrieren könne und zudem in keiner großen internationalen Organisation als Arbeitssprache zugelassen sei.[25]

Ein Vertreter des britischen Department for Children, Schools and Families erklärte 2008 [26] zur Frage der Zulassung des Esperanto als Schulsprache, dass Esperanto es Schülern nicht erlaube, „ein Interesse an der Kultur anderer Nationen zu entwickeln“ oder „mit Muttersprachlern zu kommunizieren“, weil es „keine zugehörige Kultur“ oder ein Mutterland habe.

Die Kultusministerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland hat die Einführung von Esperanto als Pflichtfach mit Beschluss von November 1954 abgelehnt; erneuert im September 1961. „Gegen den Unterricht von Esperanto in freiwilligen Arbeitsgemeinschaften bestehen keine Bedenken.“[27]

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus teilte 1980 mit, dass über die Einrichtung von freien Arbeitsgemeinschaften am Gymnasium hinaus „in der gymnasialen Oberstufe Esperanto durchaus als Grundkursfach gewählt werden“ kann, „sofern sich genügend Interessenten für diesen Unterricht finden“. Gleichzeitig wird darauf verwiesen, dass nicht beabsichtigt sei, aufgrund des anzunehmenden geringen Umfangs der Nachfrage eine Lehrplanbefähigung für Esperanto zu schaffen. In der Antwort verweist das Ministerium darüber hinaus darauf, dass an der größten Volkshochschule Bayerns in München keine Esperantokurse angeboten würden, während „bei entsprechender Nachfrage auch Esperanto-Kurse angeboten würden“.[28]

Einschätzungen durch Nicht-Esperanto-Sprecher

Wolf Schneider veröffentlichte in der NZZ im Oktober 1994 einen Artikel „Nachruf aufs Esperanto“; der Artikel wurde 2009 in einem Buch des Rowohlt-Verlags nachgedruckt[29]. Dort formuliert Schneider, dass der Bedarf an einer Kunstsprache noch nie so gering wie heute sei. Die Frage, warum man die Kunstsprachen allesamt für tot erklären dürfe, beantwortet er auf mehreren Ebenen. Neben der fehlenden Wärme und Macht der Kunstsprachen schreibt er, diese verfügten weder über Aura noch Tiefe. Dem Esperanto wirft er darüber hinaus vor, es verlange eine komplizierte Deklination. Im übrigen seien Weltsprachen immer durch militärische, kulturelle, wirtschaftliche Übermacht entstanden. Dies alles fehle dem Esperanto und sei zugleich dessen drastischster Nachteil.[30]

Zu dem Artikel von Wolf Schneider schrieb die Sprachwissenschaftlerin Sabine Fiedler, dass er eine vernichtende „Karikatur des Esperanto“ sei, „die auf Irrtümern, falschen Informationen, täuschenden Vergleichen, Halbwahrheiten und irrtümlichen Beurteilungen wegen fehlender Kenntnisse“ beruhe; es handele sich um „ein bedauerliches Beispiel eines Autors, der seine Vorurteile ausdrückt ohne sich über das Thema zu informieren (...).“[31]


Kritik

Die stärkste Kritik an Esperanto, sofern es überhaupt wahrgenommen wird, ist der bisher gescheiterte Anspruch vieler seiner Anhänger, dass es allgemeine Weltsprache werden soll.

Darüber hinaus gibt es bereits seit Bestehen der Sprache Kritik von Sprachwissenschaftlern, die teilweise von anderen Linguisten zurückgewiesen wird. So schrieb August Leskien 1907, Zamenhof habe ... ohne Erfahrung aus der wirklichen Sprachwelt... die prinzipiellen Vorfragen...gar nicht aufgeworfen ....Sein Werk ist daher ein gänzlich misslungener Versuch, das Problem der Weltsprache zu lösen......Dass man mit Hilfe eines Esperanto-Lehrbuchs in kurzer Zeit einen Brief verfassen oder ein paar Sätze.... zusammenstoppeln kann, beweist nichts, und allgemeine Redensarten von begeisterten Anhängern der Weltsprache über die Leichtigkeit des Esperanto sind ganz wertlos.[32] In seiner Antwort schrieb Baudouin de Courtenay u.a., dass Esperanto "eine wirkliche Sprache" ist, die "praktische Vorzüge vor den meisten anderen «Weltsprachen«" hat.[33]

Außerdem wird die Auswahl der Vokabeln des Esperanto aus den slawischen und westeuropäischen Sprachen kritisiert.

Der britische Soziologe Peter Glover Forster beschreibt zudem, dass Esperanto häufig mit quasi religiöser Inbrunst verbunden sei und dass seine Sprecher häufig einen Zusammenhang zwischen Esperanto und dem Weltfrieden herstellten.[34]

Sonstige Verwendung

Esperanto als Stilmittel

Zuweilen wird Esperanto in der Kunst verwendet. In Charles Chaplins Der große Diktator sind die Ladenaufschriften im jüdischen Ghetto auf Esperanto,[35] und in Idiot's Delight mit Clark Gable wird in einer unbenannten europäischen Diktatur Esperanto gesprochen – man wollte nicht ein bestimmtes Land darstellen und wich daher auf die neutrale Sprache aus. Ähnlich war es bei Street Fighter (1994) und Blade: Trinity (2004). Wegen des internationalen und exotischen Anklangs verwendete Michael Jackson Esperanto-Sätze als Einleitung für den Werbespot zu seinem Album HIStory .

In der Science-Fiction-Literatur wird Esperanto vereinzelt als die Einheitssprache einer fernen Zukunft genutzt, beispielsweise im preisgekrönten Flusswelt-Zyklus von Philip José Farmer.[36] Auch im Stahlrattenzyklus des SF-Autors Harry Harrison spielt Esperanto die Rolle einer intergalaktischen Verkehrssprache. Teilweise sind Orte und Personen mit Esperantoworten benannt. Um diesen Verfremdungseffekt bei der Übersetzung der Werke ins Esperanto beizubehalten, wichen die Übersetzer in diesen Fällen auf Volapük aus.


Metaphorischer und sonstiger Gebrauch des Wortes „Esperanto“

Metaphorisch gebraucht man das Wort Esperanto manchmal, um etwas Internationales, Vermittelndes oder Gemischtes anzudeuten, mitunter auch abwertend. Beispielsweise wurde Java als das „Esperanto der Programmiersprachen[37], BASICODE als „Esperanto für Computer“ oder "Computer-Esperanto"[38] und der Euro als „Esperanto-Währung“[39] bezeichnet.

Literatur

Sprachwissenschaft

  • Benoît Philippe: Sprachwandel bei einer Plansprache am Beispiel des Esperanto. Hartung-Gorre, Konstanz 1991, ISBN 3-89191-480-6 (Zugleich Dissertation an der Universität Konstanz 1991).
  • Detlev Blanke: Internationale Plansprachen. Eine Einführung. Akademie, Berlin 1985 (= Sammlung Akademie-Verlag, Band 34; ohne ISBN).
  • Detlev Blanke: Interlinguistische Beiträge. Zum Wesen und zur Funktion internationaler Plansprachen. Hrsg.: Sabine Fiedler. Lang, Berlin u. a. 2006, ISBN 978-3-631-55024-3.
  • Pierre Janton: Einführung in die Esperantologie. 2. Auflage. Olms, Hildesheim 1993, ISBN 3-487-06541-X.

Geschichte

  • Ulrich Lins: Die Gefährliche Sprache. Die Verfolgung der Esperantisten unter Hitler und Stalin. Bleicher, Gerlingen / Stuttgart 1988, ISBN 3-88350-023-2.
  • Marcus Sikosek: Die neutrale Sprache. Eine politische Geschichte des Esperanto-Weltbundes. Skonpres, Bydgoszcz 2006, ISBN 978-83-8996203-4 (Deutsch, mit Zusammenfassungen in Niederländisch und Esperanto).

Wörterbücher

  • Erich-Dieter Krause: Großes Wörterbuch Esperanto-Deutsch. Buske, Hamburg 1999, ISBN 3-87548-193-3.
  • Erich-Dieter Krause: Großes Wörterbuch Deutsch-Esperanto. Buske, Hamburg 2007, ISBN 978-3-87548-466-3.
  • Ulrich Matthias, Dietrich M. Weidmann: Kleines Wörterbuch Deutsch-Esperanto / Esperanto-Deutsch. Marix, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-86539-182-7.
  • tatoeba Vielsprachiges Sätze-Wörterbuch. Esperanto ist darin mit über 170.000 Beispielsätzen vertreten.

Lehrbücher

  • Detlev Blanke, Till Dahlenburg: Konversationsbuch Deutsch-Esperanto. Enzyklopädie, Leipzig 1990, ISBN 3-324-00508-6.
  • Klaus Dahmann, Thomas Pusch: Esperanto Wort für Wort. Band 56. Kauderwelsch, 1998, ISBN 3-89416-246-5 (Sprachführer mit Grammatik und Wortliste).
  • Eckhard Bick u. a.: Tesi, la testudo. Esperanto-Lehrbuch / Intensa lernolibro. 3. Auflage. EsperantoLand, Berlin 2006.
  • Dirk Willkommen: Esperanto-Grammatik. Eine Lerner- und Referenzgrammatik. 2. Auflage. Buske, Hamburg 2007, ISBN 3-87548-244-1.
  • Hermann Göhl: Ausführliche Sprachlehre des Esperanto. Lehr- und Nachschlagewerk für Fortgeschrittene. Esperanto-Verband im Kulturbund der DDR, Berlin (Ost) 1989 (Eine sehr detaillierte Darstellung der Struktur des Esperantos, der 2. Nachdruck der Auflage von 1932).

Siehe auch

Commons: Esperanto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Esperanto – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikibooks: Esperanto – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

  1. a b Harald Haarmann: Kleines Lexikon der Sprachen. Von Albanisch bis Zulu. Beck Verlag, München 2001 (S. 115–116): Esperanto wird „auch von etlichen tausend Menschen in der Welt (z. B. in Ungarn, Österreich, Bulgarien, Japan, USA) als Muttersprache erlernt“. „Inzwischen gibt es Muttersprachler der zweiten und sogar dritten Generation.“ Online bei fischer-zim.ch.
  2. Detlev Blanke: Internationale Plansprachen. Berlin 1985, S. 289
  3. a b ethnologue.com
  4. Дръ Эсперанто: международный языкъ, 1887 (erschien als Reprint 1992 in Moskau)
  5. Dr. Esperanto: Język międzynarodny, 1887 (erschien als Reprint 1984 in Warschau)
  6. "La Esperantisto. Gazeto de la amikoj de la lingvo Esperanto 1889-1895", Georg Olms Verlag, 1988, ISBN 3-487-090627
  7. Enciklopedio de Esperanto, Seite 41, Stichwort Beaufront
  8. Enciklopedio de Esperanto, Seite 546, Stichwort UEA
  9. Siehe Ulrich Lins: Die gefährliche Sprache. Die Verfolgung der Esperantisten unter Hitler und Stalin. Bleicher, Gerlingen 1988. Das Verbot des Unterrichts in deutschen Schulen findet sich auf S. 104, das Verbot für Parteigenossen, Mitglied in Esperanto-Verbänden zu sein, auf S. 110, von dem Himmlerschen Erlass mit der Aufforderung zur Selbstauflösung des DEB ist auf S. 111 zu lesen. In der Sowjetunion waren die entsprechenden Dokumente geheim; ein Befehl von 1940 aus Litauen listet „Esperantisten“ unter den zu verhaftenden Personengruppen (S. 222).
  10. Koresponda Servo Mondskala
  11. Edukado.net
  12. UEA.ORG: Retaj arkivoj pri kongresoj
  13. Litova Stelo, 1/2004, S. 24 (hier irrtümlich 858 Personen angegeben) und Mail-Mitteilung des Litauischen Amts für Statistik.
  14. Ungar. Stat. Amt; nach einer anderen Seite, Volkszählung 2001 (Bewohner nach Sprachkenntnissen), waren es 4565.
  15. Esperanto-Weltbund: UEA retenis la membronombron
  16. Vgl. Brief von Culbert an World Almanac, der die Quelle für ethnologue.com ist. Zu Culberts Methoden siehe auch [1] und [2]
  17. Mozilla Firefox auf Esperanto (offiziell)
  18. Anleitung zum Herunterladen einer Esperanto-Sprachpaket-Erweiterung für Firefox
  19. Wikipedia Esperanto
  20. http://www.dieterwunderlich.de/Daniel-Tammet.htm
  21. 4575 Personen gaben an, Esperanto zu sprechen, davon 4407 als Fremdsprache, somit 168 als Muttersprache, laut dem Ungarischen Amt für Statistik
  22. Laut Jahrbuch Welt-Esperantobund, Jarlibro 1966, Rotterdam, S. 81
  23. Vgl. Tagesspiegel Berlin
  24. Grenzenlos kommunizieren. n-tv.de, Vermischtes vom 1. Mai 2008
  25. „L'espéranto qui ne dispose pas encore du statut de langue maternelle […]“ Antwort auf eine Anfrage in der Nationalversammlung
  26. BBC: "Esperanto does not allow pupils to develop an interest in the culture of other nations or to communicate with native speakers as it does not have an associated culture or homeland," says a spokesman.
  27. Antwort auf eine Anfrage von 1980, Seite 2
  28. Antwort vom 4. Juli 1980 auf eine Anfrage im Bayerischen Landtag, Drucksache 9/6006, S. 2
  29. Wolf Schneider. Gewönne doch der Konjunktiv! Reinbek bei Hamburg, 2009, S. 106 ff. Vgl. Inhaltsverzeichnis
  30. Alles in NZZ Folio 10/94, abgerufen am 8. April 2011
  31. Sabine Fiedler, Interlingvistiko/esperantologio kiel fako en universitatoj – spertoj el Leipzig, in: Informilo por Interlingvistoj, n-ro 65 (2/2008), S. 8
  32. August Leskien zur Kritik der künstlichen Weltsprachen , online auf scribd.com, S.37 ff.
  33. Baudouin de Courtenay, Jan (1907): „Zur Kritik der künstlichen Weltsprachen.“ In: Annalen der Naturphilosophie (Leipzig) 6 S. 420. Zur Frage der Aktualität der Aussagen von vor 100 Jahren weist Klaus Schubert auf folgendes hin: "The Esperanto which Karl Brugmann, August Leskien, Hugo Schuchardt, Jan Baudouin de Courtenay, and their contemporaries were discussing at the beginning of the century was still in many features a project, while we today can observe a language. Their arguments may not pertain to today's object of interlinguistics. Our evidence differs from theirs (Schuchardt 1904/1976; Brugmann-Leskien 1907; Baudouin de Courtenay 1907/1976; (...) )" (Klaus Schubert (ed.) Interlinguistics, S. 20)
  34. The Esperanto Movement, bei google-books online, S. 3
  35. Vgl. z. B. den Ausschnitt aus dem Film.
  36. Vgl. Artikel in Fictionfantasy.
  37. Vgl. Der Spiegel vom 18. März 1996, abgerufen am 20. März 2011.
  38. Vgl. z.B. Spiegel (Mit Kilobytes gegen den Klassenfeind, "Computer-Esperanto") und die englische Wikipedia (mit Bild zu BASICODE)
  39. Vgl. Handelsblatt, 16. März 2010, abgerufen am 20. März 2011.

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