„Eiszeit (1975)“ – Versionsunterschied

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== Kritiken ==
== Kritiken ==
{{Zitat|Um den norwegischen Nobelpreisträger Knut Hamsun, der mit der Nazi-Besatzung kollaborierte, schrieb Tankred Dorst ein Stück ‚mit einer erfundenen Handlung und erfundenen Personen‘. Dorst faszinierte an dem ‚Alten‘, daß er ‚kein Konformist ist‘ und lieber Nazi bleiben wollte, als für unzurechnungsfähig erklärt zu werden. Peter Zadek, Regisseur der erfolgreichen Bochumer Uraufführung, hat das Stuck mit O. E. Hasse (Photo) in Norwegen verfilmt. Hasse: ‚Dieser alte Knüppel ist ja ein ziemliches Ekel – wunderschön zu spielen.‘|Quelle=[[Der Spiegel]], Nr. 25 vom 19. Juni 1978}}
{{Zitat|Um den norwegischen Nobelpreisträger Knut Hamsun, der mit der Nazi-Besatzung kollaborierte, schrieb Tankred Dorst ein Stück ‚mit einer erfundenen Handlung und erfundenen Personen‘. Dorst faszinierte an dem ‚Alten‘, daß er ‚kein Konformist ist‘ und lieber Nazi bleiben wollte, als für unzurechnungsfähig erklärt zu werden. Peter Zadek, Regisseur der erfolgreichen Bochumer Uraufführung, hat das Stuck mit O. E. Hasse (Photo) in Norwegen verfilmt. Hasse: ‚Dieser alte Knüppel ist ja ein ziemliches Ekel – wunderschön zu spielen.‘|Quelle=[[Der Spiegel]], Nr. 25 vom 19. Juni 1978}}

{{Zitat|Optisch tat man geheimnisvoll, gedanklich wurde auf Sinngebung, politische Stringenz und psychologische Stimmigkeit kurzweg verzichtet. Das Resultat: Da Beliebigkeit alles und Strukturierung nichts war, kam sehr bald Langeweile auf. […] Eine Summe von Bild-Nichtigkeiten, aber kein Ganzes. Und wie gespreizt, wie bedeutungsvoll sie sich gaben, die Nichtigkeiten! Das Maskenfest im Altersheim zum Geisterreigen stilisiert. Die Bezüge zwischen den Aneinandergeketteten, dem problematischen Partisanen und dem fragwürdigen Nazi, in einer Weise wiedergegeben, als gelte es, hohe Kunst zu befördern. […] Und so blieb dann am Ende nichts weiter übrig als eine nördliche Landschaft, in der bekannte Schauspieler ein paar aus dem Kontext gerissene … Dorstsche Dramen-Sätze zitieren: Kunstgewerbe der billigsten Sorte.|Quelle=[[Die Zeit]] vom 5. Dezember 1975}}


{{Zitat|Die Auseinandersetzung zwischen einem im Altersheim internierten 90jährigen Literatur-Nobelpreisträger, dem vorgeworfen wird, ein Nazi-Kollaborateur zu sein, und einem jungen ehemaligen Widerstandskämpfer, der zunächst nur den Tod des Verräters will, jedoch immer mehr von ihm fasziniert wird und in seiner Ausweglosigkeit schließlich keinen anderen Weg mehr sieht, als sich selbst in die Luft zu sprengen. Schauspielerisch ausgezeichneter, geistig jedoch unklarer und etwas verworrener Film um die letzten Lebenstage des norwegischen Dichters Knut Hamsun.|Quelle=[[Lexikon des Internationalen Films]]|ref=<ref>{{LdIF|24035}}</ref>}}
{{Zitat|Die Auseinandersetzung zwischen einem im Altersheim internierten 90jährigen Literatur-Nobelpreisträger, dem vorgeworfen wird, ein Nazi-Kollaborateur zu sein, und einem jungen ehemaligen Widerstandskämpfer, der zunächst nur den Tod des Verräters will, jedoch immer mehr von ihm fasziniert wird und in seiner Ausweglosigkeit schließlich keinen anderen Weg mehr sieht, als sich selbst in die Luft zu sprengen. Schauspielerisch ausgezeichneter, geistig jedoch unklarer und etwas verworrener Film um die letzten Lebenstage des norwegischen Dichters Knut Hamsun.|Quelle=[[Lexikon des Internationalen Films]]|ref=<ref>{{LdIF|24035}}</ref>}}

Version vom 7. Dezember 2016, 00:31 Uhr

Film
Titel Eiszeit
Produktionsland Deutschland,
Norwegen
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1975
Länge 115 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Peter Zadek
Drehbuch Tankred Dorst,
Peter Zadek
Produktion Gyula Trebitsch
Musik Peer Raben
Kamera Gérard Vandenberg
Schnitt Bettina Lewertoff
Besetzung

Eiszeit ist ein deutsch-norwegischer Spielfilm aus dem Jahre 1975 von Peter Zadek mit O. E. Hasse in der Hauptrolle als ein greiser, an die Person Knut Hamsuns angelehnter Schriftsteller. Dem Film lag das gleichnamige Theaterstück von Tankred Dorst zugrunde.

Handlung

Der Schauplatz: ein norwegisches Altersheim in den ersten Jahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Die deutsche Besatzung ist beendet und die Menschen sind glücklich, ihre Freiheit wiedererlangt zu haben. Ein halsstarriger Greis von etwa 90 Jahren steht im Zentrum der Geschichte, und er befindet sich in einer politischen wie gesellschaftlichen Eiszeit. Er ist perfekt isoliert und wird von den Honoratioren der Gegend wie dem Sparkassendirektor und dem Pfarrer Holm geächtet, weil er einer der wenigen Norweger war, der sich allzu eng mit den deutschen Besatzern eingelassen hat. Der Alte ist jedoch nicht einfach nur ein Kollaborateur, sondern zugleich eines der berühmtesten Landeskinder: ein überlebensgroßer Schriftsteller und Nobelpreisträger. Aufgrund seiner Kollaboration mit dem Feind hat man ihn 1945 jedoch nicht verhaftet, eingesperrt und kurzen Prozess gemacht, wie etwa mit Vidkun Quisling. Aus Respekt vor des Alten überragender Lebensleistung beließ man es bei dieser Zwangseinweisung in das Altenheim. Der Literat soll sich jedoch für sein Verhalten in einem ordentlichen Gerichtsprozess verantworten. Dazu verhört man ihn und untersucht den Greis auch medizinisch. Man versucht herauszubekommen, ob fortgeschrittene Senilität oder eine geistige Verwirrung für sein Verhalten verantwortlich war, und man möchte in Erfahrung bringen, ob der Alte überhaupt noch verhandlungsfähig ist. Doch der alte Mann ist geistig hellwach und beharrt auf seine politischen Ansichten. Er will lieber aufrechten Hauptes von seinen Landsleuten zu einem Verräter und Verbrecher abgestempelt werden, als dass man ihn für einen senilen Schwachkopf hält.

Eines Tages besucht ihn ein junger Mann im Altersheim. Es handelt sich dabei um einen gewissen Oswald Kronen. Dieser Mann hatte sich von 1940 bis 1945 dem Widerstand gegen die Nazis angeschlossen. In seiner Tasche hat Kronen eine Handgranate versteckt, mit der festen Absicht, den Alten damit, den er als Verräter und Nazikollaborateur ansieht, zu ermorden. Bald aber wird Kronen von der geistigen Frische und intellektuellen Schärfe des Alten gefangen. Man lernt sich näher kennen und beginnt einander zu respektieren. Man lacht sogar gemeinsam und unternimmt Spaziergänge. Der Nobelpreisträger, der seinem Sohn Paul und seine zweite Frau Vera Ignoranz und Ablehnung entgegenbringt und beide mit intellektuellem Hochmut straft und dadurch ständig verletzt, beginnt Oswald zu umgarnen, sucht dessen Nähe. Er will teilhaben an Kronens Leben und Plänen, an der Zukunft, die Jugend Oswalds um sich herum genießen. Als Oswald Kronen das Heim wieder verlässt, reißt der Alte aus und fährt ein Stück des Weges mit ihm. Schließlich aber lässt der ehemalige Widerständler, der sich zu seinem Attentat nicht durchringen konnte, den Greis zurück und kehrt nach Oslo heim. Dort sprengt sich Oswald mit der eigenen Handgranate in die Luft. Der Widerstreit, die aus Bewunderung und zugleich Abscheu für den alten Mann erwachsende Verzweiflung, führte dazu, dass Kronen keinen anderen Ausweg mehr aus seinem inneren Dilemma sah. Wenig später erfährt der Alte im Heim von Oswalds Selbstmord. Er legt eine schwarze Armbinde an und sagt: „Ich trauere um einen Freund.“

Produktionsnotizen

Eiszeit, eine Film-Fernseh-Gemeinschaftsproduktion, entstand im Sommer 1974 rund um Oslo in Norwegen. Der Film wurde am 15. August 1975 uraufgeführt. Da Eiszeit eine Koproduktion mit dem WDR war, konnte man die Zadek-Verfilmung bereits am 30. November 1975 in der ARD erstmals auch im Fernsehen begutachten.

Peter Zadek wurde für seine Regieleistung auf der Berlinale für den Goldenen Bär nominiert. Für Hasse war dies die letzte Kinofilmrolle.

Vorlage

Dorsts Theaterstück Eiszeit erlebte seine deutsche Erstaufführung am 15. März 1973 im Schauspielhaus Bochum und wurde auch dort von Peter Zadek inszeniert. Auch hier spielte Hasse den starrköpfigen Alten.

Kritiken

„Um den norwegischen Nobelpreisträger Knut Hamsun, der mit der Nazi-Besatzung kollaborierte, schrieb Tankred Dorst ein Stück ‚mit einer erfundenen Handlung und erfundenen Personen‘. Dorst faszinierte an dem ‚Alten‘, daß er ‚kein Konformist ist‘ und lieber Nazi bleiben wollte, als für unzurechnungsfähig erklärt zu werden. Peter Zadek, Regisseur der erfolgreichen Bochumer Uraufführung, hat das Stuck mit O. E. Hasse (Photo) in Norwegen verfilmt. Hasse: ‚Dieser alte Knüppel ist ja ein ziemliches Ekel – wunderschön zu spielen.‘“

Der Spiegel, Nr. 25 vom 19. Juni 1978

„Optisch tat man geheimnisvoll, gedanklich wurde auf Sinngebung, politische Stringenz und psychologische Stimmigkeit kurzweg verzichtet. Das Resultat: Da Beliebigkeit alles und Strukturierung nichts war, kam sehr bald Langeweile auf. […] Eine Summe von Bild-Nichtigkeiten, aber kein Ganzes. Und wie gespreizt, wie bedeutungsvoll sie sich gaben, die Nichtigkeiten! Das Maskenfest im Altersheim zum Geisterreigen stilisiert. Die Bezüge zwischen den Aneinandergeketteten, dem problematischen Partisanen und dem fragwürdigen Nazi, in einer Weise wiedergegeben, als gelte es, hohe Kunst zu befördern. […] Und so blieb dann am Ende nichts weiter übrig als eine nördliche Landschaft, in der bekannte Schauspieler ein paar aus dem Kontext gerissene … Dorstsche Dramen-Sätze zitieren: Kunstgewerbe der billigsten Sorte.“

Die Zeit vom 5. Dezember 1975

„Die Auseinandersetzung zwischen einem im Altersheim internierten 90jährigen Literatur-Nobelpreisträger, dem vorgeworfen wird, ein Nazi-Kollaborateur zu sein, und einem jungen ehemaligen Widerstandskämpfer, der zunächst nur den Tod des Verräters will, jedoch immer mehr von ihm fasziniert wird und in seiner Ausweglosigkeit schließlich keinen anderen Weg mehr sieht, als sich selbst in die Luft zu sprengen. Schauspielerisch ausgezeichneter, geistig jedoch unklarer und etwas verworrener Film um die letzten Lebenstage des norwegischen Dichters Knut Hamsun.“

Einzelnachweis

  1. Eiszeit im Lexikon des internationalen Films