„Egon Schiele“ – Versionsunterschied

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Version vom 18. März 2006, 13:04 Uhr


Egon Schiele 1914

Egon Schiele (*12. Juni 1890 in Tulln an der Donau; † 31. Oktober 1918 in Wien) war ein österreichischer Maler des Expressionismus. Er zählt neben Gustav Klimt zu den bedeutendsten bildenden Künstlern der Wiener Moderne.


Selbstporträt mit schwarzem Tongefäß, 1911

Selbstporträt, 1912

Porträt der Gertrude Schiele, 1909

Leben

Als drittes Kind des Tullner Bahnhofsvorstands Adolf Eugen Schiele und seiner Gattin Marie (geborene Soukup, aus dem südböhmischen Krumau) wurde er am 12. Juni 1890 in Tulln (Niederösterreich) geboren. Elvira, die älteste seiner drei Schwestern (Elvira, Melanie und Gertrude), starb bereits im Alter von zehn Jahren; Schwester Gertrude heiratete später den Künstler Anton Peschka sen.


Schwarzhaariges Mädchen mit hochgeschlagenem Rock, 1911

Zurückgelehnte Frau, 1915

Schiele besuchte zuerst die Volksschule in Tulln, dann das Realgymnasium in Krems und später das Gymnasium Klosterneuburg. Zwei der Kunstlehrer Schieles und der Klosterneuburger Künstler Max Kahrer entdeckten bereits dort seine außergewöhnliche Begabung und ebneten ihm den Weg zur Aufnahme in die Wiener Akademie der bildenden Künste, in die er 1906, im Alter von 16 Jahren aufgenommen wurde. Dort lernte Schiele in der Malklasse bei Professor Griepenkerl. Des starren Akademiealltags müde, verließ Schiele bereits nach zwei Jahren die Akademie und gründete mit einigen Kommilitonen die Wiener Neukunstgruppe.

Erste Erfolge feierte Schiele mit der Ausstellung seiner Werke 1909 in der „Großen Kunstschau“. Neben Künstlern wie Gustav Klimt und Oskar Kokoschka konnte Schiele sich hier bei dem Kunstkritiker Arthur Roessler einen Namen machen, der in der Folgezeit, durch seine exzellenten Kontakte, für Schieles Fortkommen eine ganz entscheidende Rolle spielte. Durch Roesslers Vermittlung lernte Schiele die Kunstsammler Carl Reininghaus und Dr. Oskar Reichel kennen, die seinen Einstand in der Wiener Kunstszene finanziell absicherten und ihn mit zahlreichen Auftragsarbeiten versorgten.

Vom Rummel in Wien übersättigt, zog Schiele 1910 aus Wien weg. Es folgten kurze Aufenthalte im Geburtsort seiner Mutter Krumau (heute Český Krumlov) und in Neulengbach, wo er wegen angeblichem sexuellen Übergriff gegen Minderjährige einige Zeit in Untersuchungshaft im Gefängnis verbrachte (der Hauptvorwurf des Missbrauchs von Minderjährigen erwies sich als haltlos, dennoch verurteilte ihn das Gericht wegen des Tatbestands der „Verbreitung unsittlicher Zeichnungen“). 1912 kehrte er zurück nach Wien. Durch seinen Gönner und väterlichen Freund Gustav Klimt konnte er schnell wieder Fuß fassen und feierte in der damaligen Kunstszene Österreichs wieder große Erfolge.


Porträt des Arthur Rössler, 1910

Mädchen, 1911

Porträt der Edith Schiele, sitzend, 1918

Alte Mühle, 1916

Vier Bäume, 1917

1915, nach Beginn des Ersten Weltkriegs, wurde Schiele in den militärischen Verwaltungsdienst eingezogen. Kurz vor seiner Versetzung nach Prag heiratete Schiele seine langjährige Freundin Edith Harms. Nach seiner militärischen Grundausbildung und den damit verbundenen Versetzungen in ganz Österreich wurde Schiele 1917 glücklicherweise nach Wien berufen, wo er als militärischer Verwaltungsangestellter der kaiserlich-königlichen Konsumanstalt trotz der Kriegswirren seiner Malerei nachgehen konnte.

Mit dem Tod Gustav Klimts im Jahre 1918 stieg Schiele zum ersten Star der Wiener Kunstszene auf. Zahlreiche Ausstellungen und viele Anlässe, an der Spitze der Wiener Künstlerschaft zu stehen, verhalfen ihm zu vielen Aufträgen.

Gegen Ende des Krieges, 1918, überzog eine katastrophale Grippewelle (Spanische Grippe) die österreichische Hauptstadt. Edith Schiele, im sechsten Monat schwanger, erlag dieser Krankheit am 28. Oktober. Auch Schiele steckte sich an und verstarb, 28 Jahre jung, am 31. Oktober 1918.

Werk

Schieles Werke sind bis heute weltberühmt und erzielen auf internationalen Auktionen Höchstpreise. Alle Museen weltweit reißen sich um seine Bilder, die unabhängig von Schieles künstlerischer Genialität durch seinen Ruf als „Frühvollendeter“ weltweit Bewunderung finden. Die größte Sammlung von Schiele-Werken befindet sich in Privatbesitz der Sammlung Leopold im Museumsquartier.

Neben seinen zahlreichen Selbstbildnissen ist Schiele vor allem für seine Akte, die fast ausschließlich Frauen und Kinder zeigen, berühmt.

Werke (Auswahl)

Hockender weiblicher Akt, 1910, Kreide, Körperfarbe auf Papier, Sammlung Leopold (Akt)
Schieles Wohnzimmer in Neulengbach, 1911, Öl auf Holz, Wien Museum
Liebespaar, 1913, Sammlung Mario Tazzoli
  • Selbstbildnis mit erhobenen Armen, 1913, Kohle und Aquarell, in Privatbesitz
  • Stehender weiblicher Akt mit blauem Tuch, 1914
Sitzendes Paar, 1915, Bleistift und Tempera auf Papier, Graphische Sammlung der Albertina Wien
Liegende Frau, 1917, Öl auf Leinwand, Sammlung Leopold
  • Sommerlandschaft, 1917
Die Familie, 1918, Öl auf Leinwand, Österreichische Galerie Wien


Commons: Egon Schiele – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur