Diskussion:Die Feuerzangenbowle (1944)

Konzession

Als merkliche Konzession an die NS-Zeit wurde Spoerls Oberlehrer Dr. Brett ins Straffe und Schneidig-Scharfe verschoben

Auch wenn ein Beleg dafür angegeben wird, ist das falsch. Im Roman wird Dr. Brett mit folgenden Worten eingeführt.

"Ein kleiner, forscher Herr kommt hereinmarschiert. Bleibt vor dem Schüler stehen. Stemmt sich vor ihm auf. Schnarrt etwas."

und ein paar Sätze später

"Brett pflanzt sich vor der Klasse auf. Kommandiert:"

Der Dr. Brett im Roman ist schärfer und schneidiger als der des Films. Deshalb bin ich dafür, daß der oben zitierte Satzteil entfernt wird. Ich stelle das mal für einen Monat zur Diskussion. 2003:EF:8BC3:1B00:801D:610A:382F:A089 13:47, 27. Dez. 2019 (CET)Beantworten

Erstaufführung bei Hitler im Januar

Der Film wurde betreits am 16.10.1943 in der "Wolfsschanze" vorgeführt. Anwesend waren Hitler, Keitel, Dönitz und Himmler. (Matthias Uhl: "Die Organisation des Terrors: Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1943-1945" Piper Verlag) Die Abwesenheit von Goebbels deutet sogar darauf hin, dass die Erstvorführung für Hitler sogar noch früher stattgefunden haben muss. Die Erzählung von Heinz Rühmann in seiner Biographie kann man als nette Anektote ansehen, deren Wahrheitsgehalt jedoch stark angezweifelt werden muss. (nicht signierter Beitrag von Unger6pack (Diskussion | Beiträge) 12:14, 28. Mär. 2020 (CET)) --79.248.109.78 14:48, 28. Mär. 2020 (CET)Beantworten

Die Kritik am Film geht schon auf das Jahr 1942 zurück, und zwar auf das Drehbuch von Heinrich Spoerl, das von der Zensur begutachtet werden musste. Auskunft gibt hier ein Aktenvermerk vom 10. 2.1942 von Walter Tießler, seines Zeichens Verbindungsmann der Parteikanzlei Martin Bormanns zur Reichspresseleitung: "Spoerl scheint außerordentlich wenig politisches Fingerspitzengefühl zu besitzen, sonst hätte er einen derartigen Film nicht ausgerechnet jetzt geschrieben. [...]Die Höhe der Instinktlosigkeit erreicht Spoerl damit, dass er diesen Film sogar noch als <<jugendfrei>> erklärt haben will. Unter den jetzigen Umständen würde ein derartiger Film auf die Schulerziehung geradezu verheerend wirken, wenn man bedenkt, dass ja zum größten Teil nur die älteren Lehrer in der Heimat geblieben sind.[...] Die ordnungsgemäße Schulerziehung ist heute durch den Lehrermangel an sich schon erschwert. Ein solcher Film aber würde die Autorität der Schule und der Lehrer geradezu gefährden." (Bundesarchiv NS 18/348, Vermerk Tießlers, Die Feuerzangenbowle, Berlin, 10.Februar 1942. Zitiert nach: Volker Koop, Martin Bormann. Hitlers Vollstrecker. Köln-Weimar-Wien 2012, S.241 f.)--2003:F8:700:16F1:4C24:5AE6:69CA:8F9B 19:41, 25. Dez. 2020 (CET) Yeni CifciBeantworten

Dr. Brett und der Nationalsozialismus

Der Figur im Film und dem Film an sich wird mMn Unrecht getan, in dem man dem Film und Dr. Brett unmittelbare nation-soz. Propaganda unterstellt. Er mußte der Zeit angepaßt werden ja, sonst wäre er gar nicht erlaubt worden.

Brett hat einen Dialog mit Bömmel wo es um die "neue Pädagogik" geht und Bömmel fragt Brett, ob er keine Angst hat, dass ihm die Bäume in den Himmel wachsen. Darauf Brett: "Nein, dafür sorgt schon das Leben."; Bömmel:" Ja haben Sie das auch schon gemerkt?" Das ist eindeutig ein kritischer Fingerzeig auf die Rekrutierung der Jugend für den Krieg gemeint, die im Krieg verheizt wird.

Weiter in der Schnauz-Parodie von Rühmann: Jemand der es schafft, 2 Körner wachsen zu lassen wo vorher nur eines wuchs, ist größer als der größte Feldherr. Hitler bezeichnete sich selbst als den größten Feldherrn aller Zeiten. Und Rühmann stellt mit dem Zitat praktisch einen einfachen Landwirt über die Person Hitler.

Das Problem des Filmes ist, dass er im Nationalsozialismus produziert wurde, deswegen per se als Propaganda gilt und einigen heutigen politischen Besserwissern deswegen ein Dorn im Auge ist...Dem ideologischen Unsinn sollte man sich entgegenstellen. --TT1971 (Diskussion) 10:22, 25. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Gibt es für diese Ausführungen Belege aus der Literatur? Beste Grüße --Gmünder (Diskussion) 11:45, 25. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Zu den im Film gezeigten Unterrichtsgegenständen: Schillers "Wallenstein" im Fach Deutsch und die alkoholische Gärung im Bereich der organischen Chemie sind sicherlich glaubhaft für eine Oberprima, d.h. Abiturklasse. Aber ob dort im Geschichtsunterricht noch die Völkerwanderung anstelle der Zeitgeschichte etwa mit dem Ersten Weltkrieg oder der sog.Systemzeit noch Gegenstand gewesen sein konnte, halte ich für sehr zweifelhaft. Wenn es so gewesen sein sollte, dann wäre dies ein eindeutig ideologisch geprägtes Moment gewesen.Im Roman unterrichtet Dr.Brett übrigens wesentlich glaubhafter Mathematik, während Professor Crey in der Stunde mit der Hefteüberprüfung Geschichte hätte unterrichten sollen. Zum Dr.Brett im Film gibt es übrigens eine Analogie mit dem Fluglehrer Hansen in dem auch während des Krieges entstandenen Film "Quax, der Bruchpilot" - ebenfalls mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. --2003:F8:700:16F1:4C24:5AE6:69CA:8F9B 19:54, 25. Dez. 2020 (CET) Yeni CifciBeantworten

@Gmünder https://de.wikipedia.org/wiki/Gröfaz#:~:text=Gröfaz%20(auch%20in%20der%20Schreibweise,nach%20der%20Schlacht%20bei%20Stalingrad. --TT1971 (Diskussion) 09:27, 26. Dez. 2020 (CET)Beantworten

? Habe dort keinen Beleg gefunden. Bitte ausführen... --Gmünder (Diskussion) 19:25, 27. Dez. 2020 (CET)Beantworten

@Yeni Kann man einem Film gleich national-soz. Propaganda unterstellen, nur weil er in einer Sequenz die Goten und ihre VW behandelt? Es gibt im Film keinerlei Aussagen hinsichtlich Rassenwahn, Kriegsmobilisierung, Antisemitismus o.ä. Wäre der Film 1960 gedreht worden, würde sich niemand an Brett und seinem Unterricht stören...Im Übrigens stand der Film bei den Nazis kurz auf der Verbotsliste...für einen angeblichen "Propagandafilm" doch eher ungewöhnlich. --TT1971 (Diskussion) 09:27, 26. Dez. 2020 (CET) Desweiteren ist der Film 1970 ja sogar nochmal neu produziert worden. Genau mit den selben Inhalten...Nazi-Propaganda um 1970? Das widerlegt dann ihre doch sehr persönliche Interpretation der Lehrinhalte...https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Feuerzangenbowle_(1970) --TT1971 (Diskussion) 09:33, 26. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Im Roman wird nur an einer Stelle etwas über den Inhalt des Geschichtsunterrichts ausgesagt, als nämlich Crey eine Stilübung über den Ersten Koalitionskrieg schreiben lässt, also über die Ära Napoleon. Das mag schon näher an der Wirklichkeit liegen als die Völkerwanderung in dieser Klassenstufe. Mein Verdacht ist, dass Spoerl möglicherweise beim Filmdrehbuch dazu gedrängt worden ist, das Thema Germanen und die Völkerwanderung hineinzuschreiben. Bekanntlich war die Überhöhung alles Germanischen in der NS-Ideologie und Propaganda ein zentrales Thema. So wurden religöse germanische Feste wiederbelebt, Zoppot z.B. in Gotenhafen umbenannt, zahlreiche Thing-Spiele verfasst bis hin zur Aufstellung einer Musikergruppe der SS, die das Spiel auf der Lure, einem antiken Blasinstrument germanischer Herkunft, wiederbeleben sollte. Von einem direkten Ansprechen von Rassenwahn und Kriegsmobilisierung habe ich überhaupt nicht gesprochen. Goebbels selbst hat in dieser Beziehung im Bereich der Kultur mehrfach zu mehr Zurückhaltung aufgerufen, wie etwa in der großen Biographie von Peter Longerich zu lesen ist. Dafür sollte die Propaganda auch in diesem Bereich umso subtiler wirken. Bei zu deutlicher Propaganda im Unterhaltungsfilmbereich befürchtete Goebbels kontraproduktive Effekte. Der Taschenspiegeltrick im Roman ereignet sich, als Dr.Brett den Schüler Knebel an die Tafel ruft, um dort eine bestimmte geometrische Figur zu zeichnen, die dann Pfeiffer mit seinem Taschenspiegel dem hilflosen Knebel andeutet. Diese Version hätte sich sicherlich ebenso, wenn nicht sogar effektvoller im Film verwirklichen lassen--2003:F8:700:1669:7810:12B4:4997:F4FE 15:04, 28. Dez. 2020 (CET) Yeni Cifci .(nicht signierter Beitrag von 2003:F8:700:167B:6551:FCEE:AB02:5607 (Diskussion) 21:08, 27. Dez. 2020 (CET))Beantworten

Neuer Informationsstand Besetzung

Im Artikel sind zahlreiche der neuen Informationen, die Oliver Ohmann in dem Band Heinz Rühmann und die Feuerzangenbowle: Die Geschichte eines Filmklassikers (Leipzig 2010; siehe unter „Literatur“) publiziert hat, noch nicht eingearbeitet. Ohmann hat auf Grundlage einer Auswertung der Originaldokumente zahlreiche bislang kursierende Annahmen überprüfen und dabei zeigen können, dass bspw. bei der Besetzung einige Angaben, wie sie bislang im Artikel stehen, nicht zutreffen. Einzelne dieser Punkte wurden kürzlich auf Grundlage von Ohmanns Nachforschungen in den Artikel eingepflegt und wurden von anderer Seite zwischenzeitlich wieder gelöscht. Bei den Änderungen fehlte der Quellennachweis zu Ohmann. Falls dem keine sachlichen Gründe entgegenstehen sollten, sollen diese Änderungen in Kürze, allerdings ergänzt um den genauen bibliographischen Nachweis, in den Artikel wieder eingefügt werden. --KWa (Diskussion) 11:38, 2. Jan. 2021 (CET)Beantworten