Deutsches Kunstarchiv

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Das Deutsche Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum (Nürnberg) ist das größte Archiv für schriftliche Nachlässe zur Kunst und Kultur im deutschsprachigen Raum. Es wurde 1964 als Archiv für Bildende Kunst innerhalb des Germanischen Nationalmuseums gegründet und 2008 in „Deutsches Kunstarchiv“ umbenannt.

Archiviert werden Vor- und Nachlässe aus dem Bereich der bildenden Kunst. Es umfasst knapp 1.400 Bestände und hat einen Umfang von etwa zweieinhalb Regalkilometern. Der Schwerpunkt liegt auf schriftlichem Archivgut wie persönlichen Dokumenten, Korrespondenzen und Unterlagen zum künstlerischen beziehungsweise beruflichen Leben von Künstlern und Kunstwissenschaftlern vom späten 19. Jahrhundert bis heute.

Bedeutende Nachlässe stammen von Lovis Corinth, Otto Dix, Olaf Gulbransson, Franz Marc, Gerhard Marcks, Gabriel von Max, Ernst Wilhelm Nay, Richard Riemerschmid oder Werner Tübke. Auch die Unterlagen zur Reichstagsverhüllung von Christo wurden dem Deutschen Kunstarchiv überlassen. Einige Künstlerinnen und Künstler geben bereits zu Lebzeiten ihre Unterlagen als so genannten Vorlass ins Archiv, darunter Johannes Grützke, Heinz-Günter Prager oder Rudolf Wachter. Zu den bedeutenden Kunstwissenschaftler-Nachlässen gehören die von Kurt Bauch, Ludwig Grote, Edwin Redslob oder Wilhelm Worringer. Vorlässe, wie etwa der von Tilman Buddensieg oder Martin Warnke, werden ebenfalls im Deutschen Kunstarchiv verwahrt. Zudem befinden sich auch einige Galerien- und Vereins-Nachlässe im Archiv, zum Beispiel die Bestände der Galerien Arnold/Gutbier oder Heinemann, des Künstlersonderbunds Deutschland oder des Verbands Deutscher Kunsthistoriker.

Eine Übersicht über die Bestände des Deutschen Kunstarchivs bietet die vom Bundesarchiv Koblenz eingerichtete Zentrale Datenbank Nachlässe [1]. Dort sind alle Fonds natürlicher Personen mit kurzen Inhaltsangaben, Umfang, Laufzeit und Zustand der Verzeichnung recherchierbar. Über die Homepage des Germanischen Nationalmuseums wird außerdem eine regelmäßig aktualisierte PDF-Liste aller im Deutschen Kunstarchiv verwahrten Bestände bereitgestellt [2].

Als eine zentrale Forschungseinrichtung der Bundesrepublik hat das Deutsche Kunstarchiv nicht nur das Sammeln und Bewahren von Vor- und Nachlässen, sondern auch deren wissenschaftliche Erschließung und Vermittlung zur Aufgabe. Unter Einhaltung der Urheber- und Persönlichkeitsschutzrechte werden schriftliche Anfragen beantwortet, und im Lesesaal stehen die Bestände allen Interessierten zur Einsicht zur Verfügung.

Schon seit Mitte der 1970er Jahre finden im Deutschen Kunstarchiv monografische Sonderausstellungen in der Reihe Werke und Dokumente statt, die stets von einem Katalog begleitet werden. Sie zeigen anhand des künstlerischen Œuvres sowie des schriftlichen Nachlasses Eigenart und Zeittypik des jeweiligen Künstlers. Auch Editionen bestimmter Archivalien, die als noch unentdeckte „Schätze“ im Archiv schlummern, gehören zum Programm des Deutschen Kunstarchivs. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die Forscher aus ihrer Arbeit im Archiv gewinnen, werden in Vorträgen in der Reihe Aus dem Deutschen Kunstarchiv einem kunstinteressierten Publikum vorgestellt.

Somit versteht sich das Deutsche Kunstarchiv als reges Kommunikationszentrum und interessante Schnittstelle zwischen Kunstproduktion, Wissenschaft und Publikum. Als zentrale Einrichtung in Deutschland mit der Aufgabe, die schriftlichen Nachlässe von Künstlern und Kunstwissenschaftlern zu sammeln, ist für das Deutsche Kunstarchiv das oberste Ziel der Schutz vor Verlust von kulturellem Archivgut.

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. [2]