„Club von Berlin“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Bot: zu viel Abstand am Absatzende entfernt
K leerer Abschnitt
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
Zeile 44: Zeile 44:
1892 bis 1893 von den Architekten Heinrich Joseph Kayser und Karl von Großheim für den Club von Berlin erbaut, wird das denkmalgeschützte Haus heute von der Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Club von Berlin genutzt.
1892 bis 1893 von den Architekten Heinrich Joseph Kayser und Karl von Großheim für den Club von Berlin erbaut, wird das denkmalgeschützte Haus heute von der Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Club von Berlin genutzt.
Es erhielt zur Jägerstraße eine reich gestaltete Fassade aus Sandstein im Stil des Neobarock, während die Fassade zum Hof, die sich zur Mauerstraße hin öffnet, im Neo-Renaissancestil mit glasierten Ziegeln und rotem Sandstein gefasst wurde.[1] Nach Schäden im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut, erfolgte ab 1999 die Instandsetzung mit Umbau und Modernisierung durch das Architekturbüro Dinse, Feest + Zurl. Von der ursprünglichen Innenausstattung ist heute das Treppenhaus und die Raumfolge der Säle erhalten.
Es erhielt zur Jägerstraße eine reich gestaltete Fassade aus Sandstein im Stil des Neobarock, während die Fassade zum Hof, die sich zur Mauerstraße hin öffnet, im Neo-Renaissancestil mit glasierten Ziegeln und rotem Sandstein gefasst wurde.[1] Nach Schäden im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut, erfolgte ab 1999 die Instandsetzung mit Umbau und Modernisierung durch das Architekturbüro Dinse, Feest + Zurl. Von der ursprünglichen Innenausstattung ist heute das Treppenhaus und die Raumfolge der Säle erhalten.
<!--

== Literatur ==
== Literatur ==-->


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 20. Februar 2020, 12:52 Uhr

Sitz des Clubs von Berlin (Jägerstraße 1). Links daneben das alte Clubgebäude (beide Teil der Hamburger Vertretung)

Der Club von Berlin veranstaltet für seine Mitglieder regelmäßig Vorträge mit anschließender Diskussion zu aktuellen Themen der Zivilgesellschaft sowie Zusammenkünfte an politisch und kulturell interessanten Orten der Stadt. Gegründet 1864 als offene Plattform des Austauschs, war und ist der Club in der Hauptstadt ein bedeutender Ort der Begegnung für namhafte Personen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft.

Heute hat der Club rund 300 Mitglieder, deren Mitgliedsbeiträge das Clubleben finanzieren, mit über 20 Veranstaltungen pro Jahr. Seine Clubräume befinden sich wieder in der Jägerstraße in Berlin-Mitte.

Geschichte

Nach der Gründung 1864 – noch als reiner Herrenclub – wurde ein fünfköpfiges Direktorium gewählt, dessen Vorsitzender von 1864 bis 1877 Lauchlan MacLean war, der u.a. von 1850 bis 1855 dem Preußischen Landtag angehörte und den Titel „Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat“ führte. Zu dieser Zeit hatte der Club etwa 180 Mitglieder, 1918 waren es rund 300, danach stieg die Zahl auf über 700 Mitglieder.

Der Club residierte seit 1893 im eigens erbauten Clubhaus in der Jägerstraße 2/3. Er verfügte über eine Bibliothek, einen Weinkeller, ein Restaurant, Spielsalons und eine Kegelbahn. Im Volksmund wurde er „Millionenclub“ genannt, weil zu den Mitgliedern reiche Industrielle, Bankiers und Minister gehörten. Allein in Berlin gab es Ende des 19. Jahrhunderts zwölf solcher Clubs. Der Club von Berlin sollte der „geselligen Unterhaltung“ dienen und dem geistigen Austausch. Neben Bankiers und Industriellen gehörten dem Club Persönlichkeiten der Politik, aber auch Künstler wie Oskar und Reinhold Begas, Martin Gropius und Richard Strauss und Wissenschaftler wie Ferdinand Sauerbruch an. Zu den Clubmitgliedern zählten auch Juden, die meisten allerdings Konvertiten.

Mit dem Nationalsozialismus begann der Niedergang des Clubs. 1938 fusionierten der Club von Berlin und der Deutsche (Herren-)Klub (Berlin) zum Deutschen Klub von Berlin. Dieser spielte im gesellschaftlichen Leben der Hauptstadt jedoch keine besondere Rolle mehr. Jüdische Mitglieder mussten den Club verlassen. Über diese Zeit informiert das vom Club initiierte Buch „Willkommen im Club? Die Geschichte des Clubs von Berlin und das Schicksal seiner jüdischen Mitglieder im Nationalsozialismus“, Autorin: Ariane Knackmuß; herausgegeben von Marion Welsch; Lexxion Verlag, 2007.

1945 wurde der Club von den Alliierten verboten. Das Haus des Clubs wurde 1945 von der sowjetischen Militäradministration enteignet und dem Bund der Kulturschaffenden übergeben, dem späteren Kulturbund, der seinen Sitz um die Ecke Eingang in der Mauerstraße errichtete. 1949 wurde das Gebäude Jägerstraße 2 von der DDR in Volkseigentum umgewandelt und Sitz des Clubs der Kulturschaffenden. In West-Berlin mieteten Clubmitglieder Räume am Kurfürstendamm an, doch die Zahl der Mitglieder sank kontinuierlich. Ende der 1980er-Jahre waren es gerade noch 25, unter ihnen Hermann J. Abs. Das Clubleben war weitgehend erloschen.

Mit der Wiedervereinigung Berlins und Deutschlands kam es zur Wiederbelebung des Clubs in einer zeitgemäßen Gestalt. [1]Seit 1993 heißt der Club wieder Club von Berlin. Er gab sich eine neue Satzung und ließ Frauen als Mitglieder zu.

Die Immobilie in der Jägerstraße 2 wurde in den Besitz des Bundesvermögens übernommen und 1998 zusammen mit dem Eckhaus Jägerstraße 1 an die Freie und Hansestadt Hamburg verkauft, die dort im Jahr 2000 die Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund als Landesvertretung eröffnete. Der Vereinssitz ist heute wieder in der Jägerstraße 1, in mehreren Räumen, die von der Stadt Hamburg angemietet sind.[2] Der Club hat rund 300 Mitglieder, seit 2004 ist er ein eingetragener Verein (e. V.). Er finanziert sich vor allem durch Mitgliedsbeiträge. Der Club hat einen Vorstand und ein Kuratorium. Höchstes Organ ist laut Satzung die Mitgliederversammlung.

Heute versteht sich der Club wieder als offene Plattform. Mit seinen vielfältigen Veranstaltungen, Vorträgen und Diskussionen will er Veränderungen anstoßen, nicht nur für Berlin, sondern auch darüber hinaus. Zugang zu den Veranstaltungen des Clubs haben nur Mitglieder des Clubs und eingeladene Gäste. 2014 feierte der Club sein 150-jähriges Jubiläum. Die Festrede hielt Kulturstaatsministerin Monika Grütters. (Quelle aus dem Internet: https://www.tagesspiegel.de/berlin/150-jahre-club-von-berlin-das-auf-und-ab-hat-tradition/10805684.html)

Mitglieder (Auswahl)

Der Club wurde 1864 als Vereinigung von namhaften Kaufleuten, Wissenschaftlern, Politikern und Künstlern gegründet. Zu ihnen gehör(t)en:

Joachim Gauck (*1940) Bundespräsident a.D.

Gebäude

Eingang zum alten Clubhaus um 1898

1892 bis 1893 von den Architekten Heinrich Joseph Kayser und Karl von Großheim für den Club von Berlin erbaut, wird das denkmalgeschützte Haus heute von der Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Club von Berlin genutzt. Es erhielt zur Jägerstraße eine reich gestaltete Fassade aus Sandstein im Stil des Neobarock, während die Fassade zum Hof, die sich zur Mauerstraße hin öffnet, im Neo-Renaissancestil mit glasierten Ziegeln und rotem Sandstein gefasst wurde.[1] Nach Schäden im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut, erfolgte ab 1999 die Instandsetzung mit Umbau und Modernisierung durch das Architekturbüro Dinse, Feest + Zurl. Von der ursprünglichen Innenausstattung ist heute das Treppenhaus und die Raumfolge der Säle erhalten.

Commons: Club von Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise