Claudia Michelsen

Claudia Michelsen auf der Berlinale 2017
2012 bei der Verleihung des Hessischen Film- und Kinopreises

Claudia Michelsen (* 4. Februar 1969 in Dresden) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Claudia Michelsen ist die Tochter einer Zahnärztin und des Komponisten Udo Zimmermann, den sie allerdings erst mit 15 Jahren kennengelernt hat. Der spätere Mann ihrer Mutter adoptierte sie und gab ihr seinen Namen.[1] Sie interessierte sich für die darstellenden Künste, aber auch für das Leben außerhalb der DDR. Sie hatte erwogen, Funkoffizierin bei der Handelsflotte zu werden, entschied sich aber mit ihrer Freundin Christine Hoppe zusammen für eine Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Während ihrer Studienzeit debütierte sie in Rainer Simons Stück Die Besteigung des Chimborazo (1989). Nach Abschluss ihrer Ausbildung erhielt sie ein Engagement an der Berliner Volksbühne. Sie spielte 1991 in dem Godard-Film Deutschland Neu(n) Null. 1995 wurde sie für ihre Rolle in dem Fernsehspiel Das schafft die nie als beste Nachwuchsdarstellerin mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet.

2000 spielte sie neben Boris Aljinovic und Jürgen Tarrach die Hauptrolle in dem Kinofilm Drei Chinesen mit dem Kontrabass. 2002 war sie in der weiblichen Hauptrolle des preisgekrönten Psychothrillers Der Anwalt und sein Gast neben Heino Ferch und Götz George zu sehen. In der Fernsehserie Kanzleramt verkörperte sie 2005 die außenpolitische Beraterin des Bundeskanzlers.

2008 trat sie neben Devid Striesow in der Rolle der Stasi-Gefangenen Bettina in dem für den Grimme-Preis nominierten Drama 12 heißt: Ich liebe Dich auf. Von 2009 bis 2012 spielte sie in dem vom ZDF ausgestrahlten Freitagskrimi Flemming an der Seite ihres Kollegen Samuel Finzi die weibliche Hauptrolle der Kommissariatsleiterin Ann Gittel.

Seit dem Jahr 2013 ermittelt Michelsen als Kriminalhauptkommissarin Doreen Brasch in der ARD-Fernsehreihe Polizeiruf 110 in Magdeburg. In den ersten fünf Filmen war Sylvester Groth ihr Partner. Die erste Folge lief am 13. Oktober 2013. Michelsen stand im selben Jahr für das Thriller-Drama Stärke 6 des SRF an der Seite von Pasquale Aleardi vor der Kamera. Der Film nimmt Bezug auf die Geschichte der Munitionsversenkungen in Schweizer Seen nach dem Zweiten Weltkrieg. Michelsen spielt darin eine Geologin, deren Freund bei einem Tauchgang durch die Druckwelle einer Handgranate unter Wasser stirbt.[2]

Die Schauspielerin gehört seit der Gründung des Michael-Althen-Preises für Kritik im Jahre 2012 dessen Jury an.[3]

Claudia Michelsen heiratete den deutschen Regisseur Josef Rusnak und zog 1995 zu ihm nach Los Angeles, wo 1998 ihre gemeinsame Tochter, die deutschamerikanische Schauspielerin Lisa Rusnak, geboren wurde. Nach ihrer Scheidung im Sommer 2001[4] kehrte Michelsen nach Deutschland zurück. Von 2002 bis 2013 lebte sie mit dem Schweizer Schauspieler Anatole Taubman zusammen,[5] dem Vater ihrer zweiten Tochter, Tara Taubman (* 2004).[6] Michelsen lebt in Berlin.

Filmografie (Auswahl)

Kino

Fernsehen

Synchron/Sprachrolle

  • 2014: Der kleine Drache Kokosnuss (Regie: Hubert Weiland, Nina Wels)
  • 2019: Claudia Michelsen liest: Karl Barth, Die Menschlichkeit Gottes, hg. von Johannes Voigtländer, Theologischer Verlag Zürich.

Theater (Auswahl)

Hörspiele und Hörbücher (Auswahl)

Auszeichnungen (Auswahl)

Interview mit dem WDR anlässlich der Bekanntgabe der Grimme-Preisträger 2013

Literatur

  • Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 283 ff.
Commons: Claudia Michelsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zur Person: Claudia Michelsen, Berliner Morgenpost vom 30. September 2012
  2. Claudia Michelsen in "Stärke 6" allein gegen alle
  3. FAZ: Der Michael-Althen-Preis für Kritik 2016 (Memento vom 13. Juli 2016 im Internet Archive).
  4. Biografie Claudia Michelsens bei IMDb.com
  5. Er spricht über die schwere Trennung. In: Schweizer Illustrierte. 23. Dezember 2013, abgerufen am 27. Dezember 2013.
  6. Porträt Claudia Michelsens bei newsflex.de