„Bad Aibling“ – Versionsunterschied

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Die im [[Mangfalltal]] liegende Stadt ist Bayerns ältestes Moorheilbad und seit der Eröffnung der ''Therme Bad Aibling'' am 17. September 2007 auch [[Bayern|Bayerns]] jüngstes [[Thermalbad]]. Für sein Wasser aus einer Tiefe von nahezu 2300 Metern hat die Stadt die staatliche Anerkennung als Heilquelle durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz erhalten. Die [[Desiderius]]-[[Quelle]], benannt nach dem Begründer des Moorheilbades, [[Desiderius Beck]], der 1845 als königlich bayerischer Gerichtsarzt die erste bayerische Sole- und Moorschlamm-Badeanstalt in Bad Aibling eröffnete, soll das [[Heilwasser]] in der [[Rheumatologie]], [[Orthopädie]] und [[Neurologie]] einsetzen.
Die im [[Mangfalltal]] liegende Stadt ist Bayerns ältestes Moorheilbad und seit der Eröffnung der ''Therme Bad Aibling'' am 17. September 2007 auch [[Bayern|Bayerns]] jüngstes [[Thermalbad]]. Für sein Wasser aus einer Tiefe von nahezu 2300 Metern hat die Stadt die staatliche Anerkennung als Heilquelle durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz erhalten. Die [[Desiderius]]-[[Quelle]], benannt nach dem Begründer des Moorheilbades, [[Desiderius Beck]], der 1845 als königlich bayerischer Gerichtsarzt die erste bayerische Sole- und Moorschlamm-Badeanstalt in Bad Aibling eröffnete, soll das [[Heilwasser]] in der [[Rheumatologie]], [[Orthopädie]] und [[Neurologie]] einsetzen.


Am 9. Februar 2016 ereignete sich in der Nähe von Bad Aibling ein [[Eisenbahnunfall von Bad Aibling|schwerer Eisenbahnunfall]].
Am 9. Februar 2016 ereignete sich in der Nähe von Bad Aibling ein schwerer Eisenbahnunfall.

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== Geografie ==
== Geografie ==

Version vom 13. Februar 2016, 22:16 Uhr

WappenDeutschlandkarte
Bad Aibling
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Aibling hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:47° 52′ N, 12° 1′ OKoordinaten: 47° 52′ N, 12° 1′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Oberbayern
Landkreis:Rosenheim
Höhe:492 m ü. NHN
Fläche:41,4 km2
Einwohner:19.745 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:477 Einwohner je km2
Postleitzahlen:83035–83043
Vorwahl:08061
Kfz-Kennzeichen:RO, AIB, WS
Gemeindeschlüssel:09 1 87 117
Stadtgliederung:29 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marienplatz 1
83043 Bad Aibling
Website:www.bad-aibling.de
Bürgermeister:Felix Schwaller (CSU)
Lage der Stadt Bad Aibling im Landkreis Rosenheim
KarteChiemsee (Gemeinde)Chiemsee (Gemeinde)ChiemseeÖsterreichLandkreis AltöttingLandkreis EbersbergLandkreis ErdingLandkreis MiesbachLandkreis MünchenLandkreis Mühldorf am InnLandkreis TraunsteinRosenheimRotter Forst-SüdRotter Forst-NordAlbachingAmerangAschau im ChiemgauBabenshamBad AiblingBad EndorfBad FeilnbachBernau am ChiemseeBrannenburgBreitbrunn am ChiemseeBruckmühlEdlingEggstättEiselfingFeldkirchen-WesterhamFlintsbach am InnFrasdorfGriesstättGroßkarolinenfeldGstadt am ChiemseeHalfingHöslwangKiefersfeldenKolbermoorNeubeuernNußdorf am InnOberaudorfPfaffing (Landkreis Rosenheim)Prien am ChiemseePruttingRamerbergRaublingRiederingRimstingRohrdorf (am Inn)Rott am InnSamerbergSchechenSchonstettSöchtenauSoyenStephanskirchenTuntenhausenVogtareuthWasserburg am Inn
Karte
Der östliche Marienplatz mit dem ehemaligen Schloss Prantshausen und der Sebastianikirche
Die Therme Bad Aibling eröffnete im September 2007

Bad Aibling (bairisch Oabling) ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Rosenheim mit Moorheilbädern.

Die im Mangfalltal liegende Stadt ist Bayerns ältestes Moorheilbad und seit der Eröffnung der Therme Bad Aibling am 17. September 2007 auch Bayerns jüngstes Thermalbad. Für sein Wasser aus einer Tiefe von nahezu 2300 Metern hat die Stadt die staatliche Anerkennung als Heilquelle durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz erhalten. Die Desiderius-Quelle, benannt nach dem Begründer des Moorheilbades, Desiderius Beck, der 1845 als königlich bayerischer Gerichtsarzt die erste bayerische Sole- und Moorschlamm-Badeanstalt in Bad Aibling eröffnete, soll das Heilwasser in der Rheumatologie, Orthopädie und Neurologie einsetzen.

Am 9. Februar 2016 ereignete sich in der Nähe von Bad Aibling ein schwerer Eisenbahnunfall.

Geografie

Räumliche Lage

Bad Aibling liegt im oberbayerischen Alpenvorland, im Kessel des ehemaligen Rosenheimer Sees. Im Stadtgebiet fließt die Glonn in die Mangfall. Die dicht bebaute Innenstadt liegt am Fuß eines Moränenhügels, des Klafferers, der am nordwestlichen Ende mit dem Hofberg abschließt. Am südlichen Rand der Stadtmitte liegt der Kurpark mit dem Irlachweiher.

Bad Aibling befindet sich rund 50 km südöstlich der Landeshauptstadt München, 23 km südlich von Grafing bei München, 33 km südwestlich von Wasserburg am Inn, 10 km westlich von Rosenheim, 40 km nördlich von Kufstein und 22 km nordöstlich von Miesbach. Verkehrstechnisch ist die Stadt mit einer Anschlussstelle an die Bundesautobahn 8 und einem Bahnhof an der Mangfalltalbahn Holzkirchen–Rosenheim erschlossen.

Stadtteile

Bad Aibling hat 29 Ortsteile[2]:

  • Haslach
  • Heimathsberg
  • Heinrichsdorf
  • Holzhausen
  • Köckbrunn
  • Mainz
  • Markfeld

Nachbargemeinden

TuntenhausenGroßkarolinenfeld
BruckmühlKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtKolbermoor
IrschenbergBad FeilnbachRaubling

Bevölkerungsstatistik

Einwohnerentwicklung in Bad Aibling seit 1840

Einwohner (einschließlich allen Stadtteilen):[3]

  • 1840: 02.597
  • 1871: 03.479
  • 1900: 05.181
  • 1925: 06.218
  • 1939: 07.764
  • 1950: 10.908
  • 1961: 09.991
  • 1970: 10.860
  • 1980: 11.821
  • 1987: 12.583 (Volkszählung)
  • 1990: 14.163
  • 2000: 16.437
  • 2005: 17.834
  • 2006: 17.795
  • 2007: 18.007
  • 2008: 18.052
  • 2009: 18.125
  • 2010: 18.272
  • 2011: 17.099
  • 2012: 17.316
  • 2013: 17.633


Der Anteil der unter 18-jährigen beträgt 19,6 %, der der über 65-jährigen 17,1 %. Bei der bayerischen Volkszählung im Jahre 1987 lag der Ausländeranteil bei 5,6 %.

Geschichte

Hofberg (Stich von Matthäus Merian 1644)
Stadtpfarrkirche am Hofberg
Irlachweiher, Entstehung und Geschichte des Weihers

Seit etwa 500 vor Christus wurde Bad Aibling durch die Kelten besiedelt. Im Jahr 15 v. Chr. wurde die Siedlung durch die Römer besetzt.

Um das Jahr 470 nach Christus folgte die Besetzung durch die Bajuwaren. Es entstand ein Hof auf dem Hofberg (Agilolfinger). 788 war Bad Aibling der Königshof (Pfalz) der Karolinger. Anno 804 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Epininga. Die Hofkapelle als Eigenkirche der Salzburger Erzbischöfe wurde im Jahr 927 bezeugt.

Zwischen 1000 und 1200 nach Christus war der Ort Verwaltungssitz für die oberbayerischen Ländereien des Bistums Bamberg (Vogtei Aibling). 1180 erwarben die Gaugrafen von Falkenstein-Neuburg die Aiblinger Vogteirechte. Die Beurkundung als Markt wurde 1244 verliehen. Etwa sechs Jahre später, 1250, fiel Aibling von den Falkensteinern an die Wittelsbacher. Fünfzig Jahre später wurde das Pflegamt Aibling eingerichtet. Seit dem 14. Jahrhundert wird Aibling als Stadt bezeichnet.

Anno 1321 erhielten die Bürger das Münchener Stadtrecht, d.h., dass sich Aibling „aufgrund eines herzoglichen Privilegs“ sein Recht bei der Residenzstadt München „holen“, also von diesem ableiten durfte.[4] 1481 folgte die Erteilung der Marktfreiheit. Zum Ende des Dreißigjährigen Krieges, am 13. Juni 1648, besetzten schwedische Truppen Aibling, nachdem bei erbitterten Kämpfen fast alle Verteidiger gefallen waren.

Aibling wurde im Rahmen des Spanischen bzw. des Österreichischen Erbfolgekriegs 1704, 1705 und 1741–1745 von österreichischen Truppen besetzt. Während des Zweiten Koalitionskriegs im Jahr 1800 rückten drei französische Divisionen unter Jean-Victor Moreau in Aibling ein. 1845 wurde eine Soolen- und Moorschlamm-Badeanstalt durch Desiderius Beck eröffnet. Am 31. Oktober 1857 folgte die Eröffnung der Mangfalltalbahn. Der Ort wurde am 17. Mai 1895 durch Prinz Luitpold als Heilbad anerkannt.[5] Am 27. Mai 1897 wurde mit der Lokalbahn Bad Aibling–Feilnbach die erste elektrisch betriebene Bahnstrecke Bayerns eröffnet.

Am 23. Februar 1919 wurde ein revolutionärer Arbeiterrat zusammengesetzt. Am 7. April wurde die Räterepublik ausgerufen, 8 Tage darauf folgte der Einmarsch der Münchener Rotgardisten. Am 4. Mai marschierte die weiße Garde des Freikorps Chiemgau nach dem Sturz der Räteregierung ein.

Die Erhebung zur Stadt erlebte Aibling am 1. April 1933. In den Jahren 1936 und 1937 wurde der Sportflugplatz zum Fliegerhorst der Luftwaffe ausgebaut. Das historische Rathaus der Stadt wurde 1940 durch einen Brand zerstört. 1941 wurde auf dem Fliegerhorst die Stuka-Vorschule 1 eingerichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Bad Aibling zur Amerikanischen Besatzungszone. Auf dem Gelände des Fliegerhorsts wurde direkt nach der Ankunft der amerikanischen Truppen das größte Kriegsgefangenenlager Süddeutschlands errichtet, teilweise waren hier bis zu 100.000 Personen gleichzeitig interniert. Bis zur Auflösung des Lagers wird die Gesamtzahl der Kriegsgefangenen mit etwa 750.000 angegeben. Die amerikanische Militärverwaltung richtete danach auf dem Gelände ein DP-Lager zur Unterbringung so genannter Displaced Persons ein. Das Lager wurde von der UNRRA betreut. Das DP-Lager wurde 1952 von der US Army übernommen und zur geheimdienstlich genutzten Bad Aibling Station ausgebaut.

1971 wurde die Mangfalltalbahn elektrifiziert. Ein Jahr darauf folgte mit der Landkreisgebietsreform die Auflösung des Landkreises Bad Aibling; Bad Aibling und der größte Teil des Mangfalltales wurden Teil des Landkreises Rosenheim. 1973 wurde die Lokalbahn Bad Aibling–Feilnbach stillgelegt.

Im Jahr 2000 wurde eine Umgehungsstraße eröffnet. 2002 unternahm man eine Bohrung nach Thermalwasser (Tiefbohrung Bad Aibling Thermal 1) mit Niederbringung auf eine Endteufe von 2.299,7 m. Bad Aibling feierte 2004 sein 1200-jähriges Bestehen. Im gleichen Jahre wurde das Stadtspiel 1648 uraufgeführt und die Field Station 81 des Echelon-Systems aufgelassen. Ein Jahr darauf war der Beginn der Baumaßnahmen für die Therme Bad Aibling. Im Jahr 2006 begründete Bad Aibling eine Städtepartnerschaft mit Cavaion Veronese in Norditalien. 2007 brannte das historische Kurhotel Ludwigsbad nach Brandstiftung aus; die Therme wurde eröffnet.

Seit 2005 entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Bad Aibling Station die Nullenergiestadt Mietraching.

Das Hallenbad Prantseck bestand seit 35 Jahren; es war vor allem bei Schwimmern, Schulen und Kindergärten sehr beliebt. Im Herbst 2013 musste das Bad auf Grund schlechter Bausubstanz geschlossen werden. Bad Aibling diskutiert nun um den Neubau eines Hallenbades.

Am 9. Februar 2016 ereignete sich gegen 7 Uhr ein schwerer Eisenbahnunfall auf Höhe des städtischen Klärwerks auf der Bahnstrecke Holzkirchen-Rosenheim. Es kollidierten frontal zwei Züge auf einer eingleisigen Strecke mit 11 Toten und über 18 Schwer- sowie 63 Leichtverletzten.[6]

Eingemeindungen

Im Jahre 1936 wurde auf Befehl der NS-Regierung ein größeres Gebiet von Mietraching nach Bad Aibling umgegliedert, um dort den Fliegerhorst, eine militärische Schulflugbasis, zu gründen. Am 1. Januar 1973 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ellmosen eingegliedert. Gebietsteile der aufgelösten Gemeinden Mietraching und Willing kamen am 1. Mai 1978 hinzu.[7]

Wappen

Das Wappen zeigt den Heiligen Georg, dargestellt als heraldisch nach rechts reitenden geharnischten Ritter, der mit dem Speer den Drachen tötet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Kirchzeile mit Hofberg

In Bad Aibling befinden sich große Kur- und Rehabilitationseinrichtungen, die sich insbesondere auf Badetorf als traditionelles Kurmittel stützen. Unter anderem gibt es mehrere Rheumakliniken und eine Neurologische Klinik mit Stroke Unit.

Ansässige Unternehmen

In Bad Aibling sind Unternehmen aus den Bereichen Pharmaindustrie, Textilproduktion, Elektroindustrie, Kunststoff- und Milchverarbeitung ansässig. Des Weiteren gibt es eine der wenigen Gerbereien in Bayern, die Gerberei Scherer in der Gerberstraße.

Weitere überregional bekannte Firmen sind:

Öffentliche Einrichtungen

  • Rathaus (Bürgerbüro) am Marienplatz 1
  • Stadtverwaltung Am Klafferer 4
  • Wertstoffhof in der Thürhamer Str. 21a
  • Bauhof in der Gerberstraße 9
  • Stadtwerke Bad Aibling / Therme Bad Aibling in der Lindenstr. 30 und 32
  • Veterinäramt des Landkreises Rosenheim Am Klafferer 3
  • KFZ-Zulassungsstelle des Landkreises Rosenheim in der Krankenhausstraße 5
  • Amtsgericht Rosenheim, Zweigstelle Bad Aibling am Hofberg 5

Schulen

Am westlichen Stadtrand befindet sich ein Schulzentrum, mit:

  • Gymnasium Bad Aibling
  • Wilhelm-Leibl-Realschule
  • Wirtschaftsschule Alpenland

Darüber hinaus befinden sich die folgenden Schulen in Bad Aibling:

  • Luitpoldschule (Grundschule)
  • St.-Georg-Schule (Grund- und Mittelschule)
  • Staatliche Berufsschule Bad Aibling
  • Deutsches Fußball-Internat & DFI Privatschule Bad Aibling
  • Rupert-Egenberger-Schule (Förderzentrum)
  • Raphael-Schule (Heilpädagogische Waldorfschule)
  • Volkshochschule Bad Aibling
  • Bildungshaus des Diakonischen Werkes
  • Deutsche Sport-Privatschule mit DSP-Hochschulcampus (Sportbusinesscampus)

Medizin

Kreiskrankenhaus Bad Aibling

Kliniken und Institute

Laut der Stadtverwaltung sind folgende Kliniken in Bad Aibling ansässig:[8]

  • RoMed-Klinik Bad Aibling (früher Kreiskrankenhaus Bad Aibling oder Triamed Kreisklinik Bad Aibling, akademisches Lehrkrankenhaus der TU München)
  • Klinik Harthausen der Klinikgruppe Schön Kliniken
  • Neurologische Klinik der Klinikgruppe Schön Kliniken, Kooperationsklinik der medizinischen Fakultäten der LMU München und der Universität Tübingen.
  • Reha-Klinik Wendelstein der DRV Bund
  • Rheumaklinik Bad Aibling der DRV Nordbayern
  • Klinik St. Georg
  • Fachklinik Alpenland
  • Hermann Buhl – Trainings- und Forschungszentrum
  • Fachklinik Ghersburg für geriatrische Rehabilitation

Kurmittel

Die Kurmittel des Heilbades sind Badetorf und das Thermalwasser der Desideriusquelle, eine Natrium-Chlorid-Hydrogencarbonat-Schwefel-Therme mit hohen Anteilen an Fluorid und Jodid, die mit einer Temperatur von 39,1 °C gefördert wird.

Freizeitanlagen

In Bad Aibling befinden sich zahlreiche Sport- und Freizeitanlagen, die auch regional bekannt sind.[9]

Therme Bad Aibling

Im Jahr 2002 wurde mit der Bohrung nach Thermalwasser begonnen, die schließlich erfolgreich war. Im September 2007 konnte die neue Therme Bad Aibling, mit Thermal und Saunabereich, die vom Stuttgarter Architektenbüro Behnisch Architekten entworfen worden war, eröffnet werden. Im Sommer 2008 wurde die Aiblinger Desiderius-Quelle schließlich von der Bayerischen Staatsregierung als Heilquelle anerkannt. Eine Besonderheit an der Therme in Bad Aibling ist vor allem die außergewöhnliche Architektur in Form von Kuppeln. In der Therme setzt man vor allem auf Ruhe und Entspannung, durch "Wandeln und Verweilen". Die Sauna der Therme Bad Aibling hat sieben Saunen, von Eukalyptus-, Rosenquarz-, bis zur Blockhaussauna.

Freibad Bad Aibling

Im Frühjahr 2008 eröffnete das neue Freibad gleich neben der Therme. Es ist von Mai bis September bei schönem Wetter geöffnet. Das Freibad hat drei Becken, ein Schwimmer-, ein Erlebnis- und ein Kinderbecken mit Wasserspielplatz.

Freibad Harthausen

Im Ortsteil Harthausen von Bad Aibling befindet sich ein Schwimmbad mit großem Schwimmerbecken und einem Kinderbecken.

Schwimmbecken des Hermann Buhl Trainings- und Forschungszentrums

Das Schwimmbecken des Hermann Buhl Trainings- und Forschungszentrums in Ghersburgstraße wird auch von Vereinen und Schulen genutzt.

Eislaufhalle

Von Oktober bis März ist es in Bad Aibling möglich, Schlittschuh zu laufen, Eishockey zu spielen oder auch den örtlichen Eiskunst- und Eishockeyvereinen beim Laufen und Spielen zuzusehen. Der örtliche Eishockeyverein, EHC Bad Aibling, spielt derzeit in der Landesliga Süd/West.

Sport

Die bekanntesten Vereine in Bad Aibling sind der Eishockeyverein EHC Bad Aibling und der TuS Bad Aibling. Die Damen-Basketball-Abteilung des TuS Bad Aibling stieg in die 1. Damen-Basketball-Bundesliga auf und spielte dort in der Saison 2014/2015 unter dem Namen TuS Bad Aibling Fireballs. Nach einer Saison stiegen die Fireballs wieder in die 2. Liga ab.[10]

Verkehr

Straßenverkehr

  • A 8, Ausfahrt Bad Aibling
  • Staatsstraße 2078 München – Rosenheim

Im Jahr 2000 wurde eine aufwendige, teils in einem Tunnel geführte Süd-Umgehung eröffnet, um die enorme Belastung der Innenstadt durch den Durchgangsverkehr der Staatsstraße zu mindern. Selbst diese Baumaßnahme führte jedoch nicht vollständig zur erhofften Verkehrsberuhigung. Zusätzlich versucht die Stadt durch verkehrsberuhigende Elemente, Fahrradstreifen und ausgedehnte Tempo-30-Zonen den Verkehr aus der Innenstadt fernzuhalten, und diese somit für Einkäufe und Kurgäste attraktiver zu gestalten. Seit 2005 existiert eine neue Verkehrsführung in der Innenstadt, die allerdings umstritten ist, da der durch eine Einbahnstraße verdrängte Durchgangsverkehr nun durch Wohngebiete umgeleitet wird. Im Herbst 2012 war der Umbau zum Shared Space in der Stadtmitte am Marienplatz fertiggestellt. Die Stadt prüft den Bau einer weiteren Umgehungsstraße (Entlastungsstraße Nord), um auch den nach Norden, Richtung Großkarolinenfeld und Tuntenhausen fließenden Verkehr um das Stadtgebiet herumzuleiten.

Schienenverkehr

Die Stadt Bad Aibling hat zwei Zugangsstellen an der Mangfalltalbahn, eine im Zentrum, den Bahnhof „Bad Aibling“ und als zweite den Haltepunkt „Bad Aibling Kurpark“ am Ende des Kurparks an der Rosenheimer Straße. Der Haltepunkt am Kurpark wurde im September 2009 eröffnet.

Öffentlicher Personennahverkehr

Als innerstädtisches Nahverkehrsangebot bzw. ÖPNV existiert der Linienverkehr des Moorexpress, der den klinik- und hotelleriereichen Norden der Stadt, das Zentrum und auch den Süden mit der Therme Bad Aibling anbindet. Des Weiteren gibt es noch Busverbindungen nach Kolbermoor, Rosenheim, Großkarolinenfeld sowie Tuntenhausen, Hohenthann, Grafing und Bad Feilnbach.

Militär und Geheimdienste

Radome der Abhörstation in Mietraching bei Bad Aibling

Im Zweiten Weltkrieg befand sich ein Fliegerhorst der Luftwaffe im Stadtteil Mietraching. Bemerkenswert ist, dass 1941 die Ausbildung an der Stukavorschule 1 auf amerikanischen Flugzeugen vom Typ NAA 64 stattfand. Nach dem Krieg befand sich dort eine US-Kaserne mit Abhörstation, die Teil des Abhörsystems Echelon war (Bad Aibling Station). Diese wurde 2004 endgültig aufgelöst und bis zum 30. September wurde die Kaserne komplett geräumt. Nach der Untersuchung auf Altlasten entsteht auf dem Gelände derzeit die Nullenergiestadt Mietraching zur zivilen Nutzung.

Ganz in der Nähe der ehemaligen US-Kaserne befindet sich die Mangfall-Kaserne, ein Stützpunkt des Bundesnachrichtendienstes. Getarnt ist die Abhöreinrichtung des BND als Einheit der „Fernmeldeweitverkehrsstelle der Bundeswehr (FmWVStBw)“, in Wirklichkeit soll es sich bei der Fernmeldeverkehrstelle des Bundesnachrichtendiensts aber um eine unabhängige Einrichtung handeln. Nach dem Abzug der NSA wird ein Teil der Abhöreinrichtungen der Field Station 81 heute vom BND genutzt. Die Radome der Abhörstation Bad Aibling werden nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 2. Mai 2015 (Die Überwachungsfabrik) nach wie vor intensiv genutzt.[11]

Politik

Stadtrat

24 ehrenamtliche Stadträte bilden zusammen mit dem hauptamtlichen Bürgermeister den Stadtrat von Bad Aibling.

2014[12]2008[13]2002[14]1996199019841978197219661960
Sitze insgesamt25252525252525201717
CSU111114111014161185
SPD046479881099
ÜWG05545421---
GOL0333221----
Bayernpartei01--------1
ödp01---------
FDP---------1
BHE---------1

Bürgermeister

Amtszeit1. Bürgermeister2. Bürgermeister3. Bürgermeister
1947–1948Wunnibald Sedlmeier (CSU)Michael Scherer (CSU)-
1948–1952Josef Matheis (CSU)-
1952–1956Josef Matheis (CSU)Michael Scherer (CSU)-
1956–1960Max Falter (SPD)Dr. Wolfgang Kessler (CSU)-
1960–1966Ferdinand Arnold (CSU)-
1966–1968Michael Scherer (CSU)-
1968Michael Scherer (CSU)--
1968–1974Hans Falter (SPD)Michael Scherer (CSU)-
1974–1984Josef Riedl (CSU)Konrad Gartmeier (CSU)-
1984–1985Anton Müller (CSU)-
1985–1986Felix Schwaller (CSU)-
1986–1990Werner Keitz (SPD)Felix Schwaller (CSU)-
1990–2002Meinrad Egger (ÜWG)
2002–2008Felix Schwaller (CSU)Roland Fortner (CSU)Rudi Gebhart (ÜWG)
2008–2014Heidi Benda (Grüne)Otto Steffl (CSU)
2014–Otto Steffl (CSU)Kristin Sauter (SPD)

Städtepartnerschaft

Bad Aibling unterhält seit 2006 eine Städtepartnerschaft mit Cavaion Veronese in Italien.[15]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kurpark mit Blick auf das Kurhaus
Irlachweiher im Kurpark in Bad Aibling
Das Echelon Festival im Jahr 2012

Stadtbeschreibung

Zentraler Platz Bad Aiblings ist der Marienplatz. Anlässlich einer Pestepidemie wurde die Mariensäule errichtet. Der Platz (in seiner heutigen Form seit einer Neugestaltung 1979) wird im Westen vom Rathaus begrenzt, im Osten schließt sich die Kirchzeile mit dem Schloss Prantseck und der Sebastianikirche an. Gesäumt wird die Kirchzeile von zahlreichen Bäumen und aufwändig restaurierten Bürgerhäusern. Sie schließt ab mit dem Hofberg, auf dessen Rücken sich die Stadtpfarrkirche mit ihrem markanten Zwiebelturm befindet.

Kurpark

Der großzügig angelegte Kurpark liegt in der Mitte der Stadt. Es gibt zahlreiche kleinere Gärten, wie z. B. einen Moorgarten und den Duft- und Tastgarten. Der „Irlachweiher“ und eine Tennisanlage liegen zentral im Park. Der Mühlbach fließt im Kurpark wieder in die Glonn. Im Sommer finden zahlreiche Veranstaltungen wie das „Parkfest“ oder auch Konzerte statt. Am östlichen Rand befindet sich eine Minigolfanlage, die ab dem Frühjahr bis zum Herbst geöffnet hat. Im Süden grenzt der Kurpark an die Bahnlinie, im Norden an die Stadtmitte.

Museum

Seit 1931 betreibt der Historische Verein in Bad Aibling das Heimatmuseum. Dort kann man sich über die Geschichte der Stadt informieren, man findet auch zahlreiche Kunstwerke, alte bäuerliche Möbel, Handwerkssammlungen und eine vollständig rekonstruierte Werkstatt eines Fassbinders und Schäfflers. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Marbacher Stube, eine Stube mit Renaissance-Einrichtung und Kassettendecke. Auch die Malerstube von Wilhelm Leibl, die durch ein Geschenk des damaligen Oberbürgermeisters von Köln, Konrad Adenauer, zurück nach Bad Aibling kam, ist im Museum ausgestellt.

Schloss Prantshausen

Das Schloss Prantshausen ist ein ehemaliges Schloss in der Stadtmitte am Marienplatz in Bad Aibling.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Vereinsleben

In der Stadt Bad Aibling sind viele Vereine angesiedelt:

  • TuS Bad Aibling (Fußball, Judo und vieles mehr)
  • FFC 07 Bad Aibling e.V. (Frauenfußball)
  • Kreisfischereiverein Bad Aibling (Angelverein)
  • Königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Bad Aibling (Sportschützenverein)[16]
  • EHC "Aibdogs" Bad Aibling (Eishockey)
  • Skiclub Bad Aibling

Theater

Der Verein Theater Bad Aibling e.V. betreibt das Luli Theater in der Wendelsteinstraße in Bad Aibling. Der Verein hat zahlreiche Mitglieder, die den Betrieb unterstützen und aufrechterhalten. Im Veranstaltungskalender finden sich Stücke für Kinder und Erwachsene. Auch im Kurhaus Bad Aibling werden während des ganzen Jahres Theaterstücke aufgeführt.

Echelon Festival

Das Echelon Open Air & Indoor Festival ist ein seit 2009 stattfindendes Electro- und House-Festival in Bad Aibling.

Fotos

Persönlichkeiten

Die Liste von Persönlichkeiten der Stadt Bad Aibling enthält die Namen der Söhne und Töchter der Stadt sowie weiterer Personen, die mit Bad Aibling in Verbindung stehen.

Siehe auch

Literatur

  • Förg, Klaus G., Schönmetzler, Klaus J., Schubert, Kurt: Mangfalltal – Bad Aibling und seine Landschaft, Edition Förg, Rosenheim 1998, ISBN 3-9803116-2-7.
  • Loose, H.: Archivbilder Bad Aibling, Sutton-Verlag, Erfurt 1999, ISBN 3-89702-142-0.
  • Der Mangfallgau, heimatkundliches Jahrbuch für den Landkreis Bad Aibling, Verlag des Historischen Vereins für Bad Aibling und Umgebung, erscheint unregelmäßig seit 1956.
  • Mayr, Gottfried: Bad Aibling – Geschichte einer Stadt, 2 Bde., 2006 und 2007.
  • Spaziergänge durch das alte Bad Aibling. Fotografien aus den Jahren 1920–1940, Geiger, Horb am Neckar 1989, ISBN 3-89264-328-8.
  • Steffan, E., Vicedom, C.: Bad Aibling, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2001, ISBN 3-934572-30-8.
Commons: Bad Aibling – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Bad Aibling – in den Nachrichten
Wikivoyage: Bad Aibling – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111021/155405&attr=OBJ&val=493
  3. GENESIS-Online Bayern: Ergebnis - 12411-001. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, abgerufen am 22. November 2012.
  4. Historisches Lexikon Bayerns, Städte und Märkte in Altbayern, Abschnitt „Autonomie und Rechtsausstattung“. Abgerufen am 6. Januar 2016.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. S. 425
  6. Liveticker zum Unglück im Focus
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 587 und 589.
  8. Kliniken. aib-kur.de, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Februar 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.aib-kur.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. Baden. aib-kur.de, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Februar 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.aib-kur.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. Fireballs verabschieden sich aus 1. Liga, Aiblink Netzwerk und Printausgabe Aiblink Journal vom 19. März 2015, S. 11, abgerufen am 8. Dezember 2015
  11. Die Überwachungsfabrik, Süddeutsche Zeitung online und Printausgabe Süddeutsche Zeitung vom 2./3. Mai 2015, S. 6, abgerufen am 3. Mai 2015
  12. Kommunalwahlen 2014 Bad Aibling
  13. Stadtratswahl 2008
  14. CSU Bad Aibling
  15. Städtepartnerschaft Bad Aiblings
  16. Königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Bad Aibling. Abgerufen am 18. November 2014.