Air Commerz war eine deutsche Charterfluggesellschaft. Der offizielle Heimatflughafen der Gesellschaft war Düsseldorf.^[1] Überwiegend wurden jedoch Strecken ab Hamburg bedient.

Air Commerz wurde 1970 von Privatinvestoren in Hamburg gegründet. Im März 1970 erwarb die Gesellschaft eine Vickers Viscout 808C aus den Beständen der irischen Aer Lingus, mit der man im Juni 1970 den Flugbetrieb aufnahm.^[2] Eine zweite Maschine dieses Typs wurde im August 1970 übernommen. Die Gesellschaft konnte kein führendes Touristikunternehmen als Kunden gewinnen. Stattdessen flog man hauptsächlich Gelegenheitscharter für kleinere Reiseveranstalter und bot außerhalb der Ferienzeiten auch Sonderflüge für Gastarbeiter in deren Heimatländer an. Obwohl die wirtschaftliche Grundlage durch das Fehlen langfristiger Charterverträge nicht gesichert war, übernahm die Gesellschaft im März und Mai 1971 jeweils eine gebrauchte Boeing 707-138B von der kanadischen Pacific Western Airlines. Die betagten Maschinen stammten aus dem Jahr 1959 und waren ursprünglich an die australische Fluggesellschaft Qantas ausgeliefert worden. Der erste Charterflug mit einer Boeing 707 erfolgte im Juni 1971 auf der Strecke Hamburg-Reims. Die Anschaffung der wartungsintensiven Düsenflugzeuge verschärfte die ohnehin angespannte finanzielle Situation des Unternehmens. Die mangelhafte Auslastung der Maschinen und die Summe der laufenden Verbindlichkeiten führten dazu, dass der Flugbetrieb am 4. September 1972 eingestellt werden musste.^[3] Air Commerz wurde im Januar 1973 liquidiert.

• Vickers Viscout 808C
• Boeing 707-138B

Flottenliste und Flugzeugbilder der Air Commerz

1. ↑ jp airline-markings 72, F.E. Bucher und U. Klee, 1972
2. ↑ Leisure Airlines of Europe, K. Vomhof, 2001
3. ↑ Der Spiegel, 38/1972 [1]