„Abtei Königsmünster“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Meschede Königsmünster Sauerland-Ost 415.jpg|mini|hochkant=1.3|Luftbild der Abtei Königsmünster]]
[[Datei:Meschede Königsmünster Sauerland-Ost 415.jpg|mini|hochkant=1.3|Luftbild der Abtei Königsmünster]]

Die '''Abtei Königsmünster''' in [[Meschede]] ([[Nordrhein-Westfalen]]) ist ein Kloster der [[Benediktinerkongregation von St. Ottilien]]. Neben der Mission und der Seelsorge betreiben die Brüder eine Reihe handwerklicher oder landwirtschaftlicher Betriebe und ein Gymnasium.
Die '''Abtei Königsmünster''' in [[Meschede]] ([[Nordrhein-Westfalen]]) ist ein Kloster der [[Benediktinerkongregation von St. Ottilien]]. Neben der Mission und der Seelsorge betreiben die Brüder eine Reihe handwerklicher oder landwirtschaftlicher Betriebe und ein Gymnasium.


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Die Abtei wurde 1928 von [[Mönchtum|Mönchen]] aus drei [[Bayern|bayerischen]] [[Kloster|Klöstern]] gegründet. Der Vertrag vom 2. März 1928 zwischen der Stadt [[Meschede]] und der [[Benediktiner]]kongregation von [[Erzabtei Sankt Ottilien|St. Ottilien]] ([[Benediktinerkongregation von St. Ottilien|Missionsbenediktiner]]) sah vor, dass die Mönche die städtische Rektoratsschule übernehmen und dafür von der Stadt materielle Unterstützung für den Aufbau des Klosters erhalten. Die Kongregation schrieb einen Wettbewerb für einen Gesamtbebauungsplan des Klosters aus, den der Architekt [[Franz Schneider (Architekt)|Franz Schneider]] 1930 gewann. Auch bei der Ausschreibung setzte sich Schneider durch, so dass er die Ausführung der symmetrisch um eine Kirchenfassade entwickelten Gesamtanlage übernahm. Das Kloster erhielt den Namen Königsmünster, also „Kloster (lateinisch monasterium, davon deutsch Münster) des Königs (Christus).“
Die Abtei wurde 1928 von [[Mönchtum|Mönchen]] aus drei [[Bayern|bayerischen]] [[Kloster|Klöstern]] gegründet. Der Vertrag vom 2. März 1928 zwischen der Stadt [[Meschede]] und der [[Benediktiner]]kongregation von [[Erzabtei Sankt Ottilien|St. Ottilien]] ([[Benediktinerkongregation von St. Ottilien|Missionsbenediktiner]]) sah vor, dass die Mönche die städtische Rektoratsschule übernehmen und dafür von der Stadt materielle Unterstützung für den Aufbau des Klosters erhalten. Die Kongregation schrieb einen Wettbewerb für einen Gesamtbebauungsplan des Klosters aus, den der Architekt [[Franz Schneider (Architekt)|Franz Schneider]] 1930 gewann. Auch bei der Ausschreibung setzte sich Schneider durch, so dass er die Ausführung der symmetrisch um eine Kirchenfassade entwickelten Gesamtanlage übernahm. Das Kloster erhielt den Namen Königsmünster, also „Kloster (lateinisch monasterium, davon deutsch Münster) des Königs (Christus).“


Innerhalb der Region stellten sich die Mönche auch in die Tradition von [[Kloster Grafschaft]]. Aus dem Wappen der alten Benediktinerabtei übernahm man in Meschede das Hirschgeweih. Außerdem erarbeiteten die Mönche in den letzten Jahren ein [[Nekrolog]]ium der Grafschafter Mönche, um ihrer an deren Todestagen im Gebet zu gedenken.
Innerhalb der Region stellten sich die Mönche auch in die Tradition von [[Kloster Grafschaft]]. Aus dem Wappen der alten Benediktinerabtei übernahm man in Meschede das Hirschgeweih. Außerdem erarbeiteten die Mönche in den letzten Jahren ein [[Nekrolog (Totenverzeichnis)|Nekrologium]] der Grafschafter Mönche, um ihrer an deren Todestagen im Gebet zu gedenken.


=== Priorat ===
=== Priorat ===
1932 wurde das Kloster zu einem selbstständigen [[Prior]]at mit [[Pater]] Linus Leberle als erstem Prior. Zwischen 1937 und 1956 war Alban Buckel aus [[Münsterschwarzach]] Konventualprior. Durch das nationalsozialistische Regime war das Kloster von 1941 bis 1945 aufgehoben.
1932 wurde das Kloster zu einem selbstständigen [[Prior]]at mit [[Pater]] Linus Leberle (1880–1956) als erstem Prior.<ref>''Sorge um das Wohlbefinden. Ein Porträt von „P. Linus“''. In: ''Gruß aus der Abtei Königsmünster'', Jg. 2017, Heft 3, S. 27–29, hier S. 29.</ref> Zwischen 1937 und 1956 war Alban Buckel aus [[Münsterschwarzach]] Konventualprior. Durch das nationalsozialistische Regime war das Kloster von 1941 bis 1945 aufgehoben.

Als erster Mönch kehrte der 56-jährige Bruder Virgil Wilhelm im April 1945 nach Meschede zurück. Im Juni wollte er mit einem geliehenen Fahrrad nach [[Kallenhardt]] fahren, doch kam er dort nie an. Seine sterblichen Überreste wurden schließlich ein Jahr später gefunden und anhand seines Klausurschlüssels und der Wäschereste identifiziert. Er war am 8. Juni 1945 am [[Stimmstamm]] bei Meschede von Unbekannten, möglicherweise „marodierenden Fremdarbeitern“, gefoltert und ermordet worden, die es vermutlich auf das Fahrrad abgesehen hatten. („Marodierende Fremdarbeiter“ war eine damals gängige Bezeichnung ehemaliger Nationalsozialisten für die über 1000 Zwangsarbeiter, die zur Sklavenarbeit nach Meschede verschleppt, in drei Lagern innerhalb des Stadtgebietes gehalten<ref>International Tracing Service HQ: Catalogue of Camps and Prisons in Germany and German-occupied Territories, Sept. 1st, 1939 — May 8th, 1945, Volume II, Arolsen, April 1950.</ref> und am 8. April 1945 von der amerikanischen Armee befreit worden waren.) Die Schützengemeinschaft Meschede-Nord errichtete einen Gedenkstein.<ref>Stadtarchiv Meschede: ''Kriegsende. Die Stunde Null.'' ([http://www.meschede.de/fileadmin/user_upload/PDFs-Sonstige/PDFs-_Geschichte/Meschede_bei_Kriegsende_-_die_Stunde_Null.pdf PDF])</ref>


=== Abtei ===
=== Abtei ===
[[Datei:Monastery Meschede (2).jpg|miniatur|Die Abtei]]
[[Datei:Monastery Meschede (2).jpg|mini|Die Abtei]]
Am 18. Oktober 1956 wurde das Kloster in den kirchenrechtlichen Rang einer [[Abtei]] erhoben und Pater [[Harduin Bießle]] wurde zum ersten [[Abt]] gewählt. In seine Amtszeit fiel der Bau der Abteikirche durch den Architekten [[Hans Schilling (Architekt)|Hans Schilling]]. Beim Kirchenbau wurden bewusst Formensprache und Symbolik für Menschen des 20. Jahrhunderts gewählt.
Am 18. Oktober 1956 wurde das Kloster in den kirchenrechtlichen Rang einer [[Abtei]] erhoben und Pater [[Harduin Bießle]] wurde zum ersten [[Abt]] gewählt. In seine Amtszeit fiel der Bau der Abteikirche durch den Architekten [[Hans Schilling (Architekt)|Hans Schilling]]. Beim Kirchenbau wurden bewusst Formensprache und Symbolik für Menschen des 20. Jahrhunderts gewählt. Die Kirche wurde am 1. September 1964, also am 25. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen, als „Friedenskirche in einer Welt, die nicht zum Frieden kommen kann“ (Jahresbericht von 1958) geweiht.
Die Kirche wurde am 1. September 1964, also am 25. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen, als „Friedenskirche in einer Welt, die nicht zum Frieden kommen kann“ (Jahresbericht von [[1958]]) geweiht.


In der Amtszeit des zweiten Abtes, [[Stephan Schröer]] (1976–2001), traten zahlreiche junge Männer der Gemeinschaft bei, so dass der [[Kloster#Grundbegriffe|Konvent]] zwischenzeitlich auf über 80 Mitglieder anwuchs. Dazu trug vermutlich bei, dass die Abtei durch die Arbeit in der Schule inzwischen in der Region sehr bekannt geworden war und durch ein verstärktes Engagement in der Jugendarbeit (Jugendgästehaus Oase seit 1981) gerade junge Menschen anzog.
In der Amtszeit des zweiten Abtes, [[Stephan Schröer]] (1976–2001), traten zahlreiche junge Männer der Gemeinschaft bei, so dass der [[Kloster#Grundbegriffe|Konvent]] zwischenzeitlich auf über 80 Mitglieder anwuchs. Dazu trug vermutlich bei, dass die Abtei durch die Arbeit in der Schule inzwischen in der Region sehr bekannt geworden war und durch ein verstärktes Engagement in der Jugendarbeit (Jugendgästehaus Oase seit 1981) gerade junge Menschen anzog.


In das Jahr 2001 fielen die Einweihung des „Hauses der Stille“, dessen von [[Peter Kulka]] stammende Architektur in der Fachwelt Beachtung fand, die [[Resignation#Resignation im religiösen Kontext|Resignation]] von Abt Stephan, die Begrenzung der Amtszeit des Abtes auf 12 Jahre durch Beschluss der Gemeinschaft und die Wahl von Pater [[Dominicus Meier]] zum dritten Abt.
In das Jahr 2001 fielen die Einweihung des „Hauses der Stille“, dessen von [[Peter Kulka]] stammende Architektur in der Fachwelt Beachtung fand, die [[Resignation#Resignation im geistlichen Kontext|Resignation]] von Abt Stephan, die Begrenzung der Amtszeit des Abtes auf 12 Jahre durch Beschluss der Gemeinschaft und die Wahl von Pater [[Dominicus Meier]] zum dritten Abt.


Im März 2010 wurden im Zuge der bundesweiten Aufdeckung von Missbrauchsfällen auch Missbrauch durch einen Mönch der Abtei Königsmünster in mehreren Fällen öffentlich bekannt.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/missbrauch-der-lange-schatten-des-zweiten-jahrtausends-1955577.html FAZ: Missbrauch - Der lange Schatten des zweiten Jahrtausends]</ref>
Im März 2010 wurden im Zuge der bundesweiten Aufdeckung von Missbrauchsfällen auch Missbrauch durch einen Mönch der Abtei Königsmünster in mehreren Fällen öffentlich bekannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Timo Frasch |url=http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/missbrauch-der-lange-schatten-des-zweiten-jahrtausends-1955577.html |titel=Missbrauch: Der lange Schatten des zweiten Jahrtausends |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|faz.net]] |datum=2010-03-18 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150519080434/http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/missbrauch-der-lange-schatten-des-zweiten-jahrtausends-1955577.html |archiv-datum=2015-05-19 |abruf=2023-08-18}}</ref>


Die heute ungefähr 60 Mönche arbeiten in der Schule (Gymnasium der Benediktiner), in der Jugendarbeit, im „Haus der Stille“ (Haus für Einkehr und [[Exerzitien]]), in der [[Seelsorge]] und in verschiedenen Werkstätten. Einige Brüder sind als Missionare in [[Südkorea]], [[Tansania]] und [[Kuba]] tätig, drei arbeiten in der [[Cella Sankt Benedikt]] in [[Hannover]].
Die heute ungefähr 60 Mönche arbeiten in der Schule (Gymnasium der Benediktiner), in der Jugendarbeit, im „Haus der Stille“ (Haus für Einkehr und [[Exerzitien]]), in der [[Seelsorge]] und in verschiedenen Werkstätten. Einige Brüder sind als Missionare in [[Südkorea]], [[Tansania]] und [[Kuba]] tätig, drei arbeiten in der [[Cella Sankt Benedikt]] in [[Hannover]].
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== Abteikirche ==
== Abteikirche ==
[[Datei:Abtei Königsmünster Meschede Front.jpg|miniatur|Abteikirche, Westwerk]]
[[Datei:Meschede Abtei Königsmünster Kirche Haupteingang von SO.jpg|mini|Abteikirche, Haupteingang von Südosten]]
[[Datei:Monastery Meschede interior (1).jpg|miniatur|Blick auf den Altarraum]]
<!--BILDRECHTE?? [[Datei:Monastery Meschede interior - view of altar.jpg|alternativtext=Blick auf den Altarraum der Kirche der Abtei Königsmünster|mini|Blick auf den Altarraum]]-->
Die Planungen fanden zeitlich mit dem [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzil]] statt. Vor dem Hintergrund der Aufbruchstimmung der Erneuerungsbewegung stritten die Brüder mit dem Architekten um die Gestalt ihrer Kirche. Beim Kirchenbau wurden bewusst Formensprache und Symbolik für Menschen des 20. Jahrhunderts gewählt. Die Kirche wurde am 1. September 1964, also am 25. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen, als „Friedenskirche in einer Welt, die nicht zum Frieden kommen kann“ (Jahresbericht von 1958) geweiht. Geprägt ist der Bau durch die Einfachheit des Grundrisses und eine für ein katholisches Gotteshaus bemerkenswerte Schlichtheit der Ausstattung. Nach außen hin wirkt die weithin sichtbare Kirche aus rotbraunen Klinkersteinen wie eine große Burg oder wie ein Schiff.<ref>Wortmann, S.66f.</ref>
Die Planungen fanden zeitlich mit dem [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzil]] statt. Vor dem Hintergrund der Aufbruchstimmung der Erneuerungsbewegung stritten die Brüder mit dem Architekten um die Gestalt ihrer Kirche. Beim Kirchenbau wurden Formensprache und Symbolik für Menschen des 20. Jahrhunderts gewählt. Die Kirche wurde am 1. September 1964, also am 25. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen, als „Friedenskirche in einer Welt, die nicht zum Frieden kommen kann“ (Jahresbericht von 1958) geweiht. Geprägt ist der Bau durch die Einfachheit des Grundrisses und eine für ein katholisches Gotteshaus bemerkenswerte Schlichtheit der Ausstattung. Nach außen hin wirkt die weithin sichtbare Kirche aus rotbraunen Klinkersteinen wie eine große Burg oder wie ein Schiff.


=== Orgel ===
=== Orgel ===
Die im Jahr 1971 von der Werkstatt [[Orgelbau Kreienbrink]] gebaute [[Orgel]] (III+P/38) wurde nach Ausfall der Windlade des Hauptwerkes und wegen Materialverschleißes Anfang September 2008 außer Dienst gestellt.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=orgbase2&%250=2008200&LGE=DE&LIJST=lang | titel= Orgel Abtei Königsmünster | hrsg= Orgeldatenbank Nl| zugriff=2013-03-02}}</ref>
Die im Jahr 1971 von der Werkstatt [[Orgelbau Kreienbrink]] gebaute [[Orgel]] (III+P/38) wurde nach Ausfall der Windlade des Hauptwerkes und wegen Materialverschleißes Anfang September 2008 außer Dienst gestellt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=orgbase2&%250=2008200&LGE=DE&LIJST=lang |titel=Orgel Abtei Königsmünster |hrsg=Orgeldatenbank Nl |abruf=2013-03-02}}</ref>


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Nebenregister und Spielhilfen: 3 vrije combinaties, 2 vrije pedaalcombinaties, 4 vaste combinaties, Tongwerken af, Registercrescendo (Wals).
Nebenregister und Spielhilfen: 3 vrije combinaties, 2 vrije pedaalcombinaties, 4 vaste combinaties, Tongwerken af, Registercrescendo (Wals).
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Das Nachfolgeinstrument ist von der Orgelbauwerkstatt [[Johannes Klais Orgelbau|Klais]] aus Bonn ab April 2016 wiederum auf der Empore oberhalb der Marienkapelle errichtet worden. Die Orgel ist auf 58 [[Register (Orgel)|Register]] auf drei [[Manual Musik)|Manualen]] und [[Pedal (Orgel)|Pedal]] [[Disposition (Orgel)|disponiert]]. Die feierliche [[Orgelweihe]] erfolgte im [[Pontifikalamt]] zum 52. Kirchweihfest am 1. September 2016 durch den Paderborner [[Erzbischof]] [[Hans-Josef Becker]].<ref>{{Internetquelle | url= http://www.orgel-koenigsmuenster.de/orgel/upload/Orgelpatenschaft/Orgelpatenschaft.pdf| titel= Abteiorgel| titelerg= | autor= | hrsg= Abtei Königsmünster | werk= | seiten= | datum= | zugriff=2013-03-02 | sprache= | format=PDF; 1,4&nbsp;MB | kommentar= | zitat= | offline=}}</ref>
Das Nachfolgeinstrument ist von der Orgelbauwerkstatt [[Johannes Klais Orgelbau|Klais]] aus Bonn ab April 2016 wiederum auf der Empore oberhalb der Marienkapelle errichtet worden. Die Orgel ist auf 58 [[Register (Orgel)|Register]] auf drei [[Manual (Musik)|Manualen]] und [[Pedal (Orgel)|Pedal]] [[Disposition (Orgel)|disponiert]]. Die [[Orgelweihe]] erfolgte im [[Pontifikalamt]] zum 52. Kirchweihfest am 1. September 2016 durch den Paderborner Erzbischof [[Hans-Josef Becker]].<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.orgel-koenigsmuenster.de/orgel/upload/Orgelpatenschaft/Orgelpatenschaft.pdf |titel=Abteiorgel |werk= |hrsg=Abtei Königsmünster |datum= |format=PDF; 1,4&nbsp;MB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120617004520/http://www.orgel-koenigsmuenster.de/orgel/upload/Orgelpatenschaft/Orgelpatenschaft.pdf |archiv-datum=2012-06-17 |abruf=2019-05-31}}</ref>


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| 14.||Mixtur IV
| 14. || Mixtur IV
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| 15.||Trompete ||16′
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| 16.||Trompete ||8′
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| 17.||Minorprincipal ||8′
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| 18.||Bordun ||8′
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| 19.||Echogambe ||8′
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| 20. || Flute céleste || {{0}}8′
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| 21.||Dolce ||8′
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| 22.||Octave ||4′
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| 23.||Nachthorn ||4′
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| 24.||Flautino ||2′
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| 25.||Progressio II-IV
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| 26.||Horn ||16′
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| 28.||Clarinette ||8′
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| 29.||Horn ||4′
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| ||''Tremulant''
| || ''Tremulant''
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|colspan="4"| '''III Schwellwerk''' C–c<sup>4</sup>
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| 30.||Salicional ||16′
| 30. || Salicional || 16′
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| 31.||Geigenprincipal ||8′
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| 33.||Viola ||8′
| 33. || Viola || {{0}}8′
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| 34.||Vox coelestis ||8′
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| 35.||Aeoline ||8′
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| 39.||Piccolo ||2′
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| 41.||Harmonia aetheria IV
| 41. || Harmonia aetheria IV
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| 42.||Fagott ||16′
| 42. || Fagott || 16′
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| 43.||Trompette ||8′
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| 44.||Oboe ||8′
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| ||''Tremulant''
| || ''Tremulant''
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| 45.||Bordun ||32′
| 45. || Bordun || 32′
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| 46.||Principalbass ||16′
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| 47.||Violon ||16′
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|-
| 48.||Subbass ||16′
| 48. || Subbass || 16′
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| 49.||Zartbass ||16′
| 49. || Zartbass || 16′
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|-
| 50.||Octavbass ||8′
| 50. || Octavbass || {{0}}8′
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|-
| 51.||Cello ||8′
| 51. || Cello || {{0}}8′
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| 52.||Gedecktbass ||8′
| 52. || Gedecktbass || {{0}}8′
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| 53.||Superoctave ||4′
| 53. || Superoctave || {{0}}4′
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|-
| 54.||Posaune ||16′
| 54. || Posaune || 16′
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|-
| 55.||Horn ||16′
| 55. || Horn || 16′
|-
|-
| 56.||Tuba ||8′
| 56. || Tuba || {{0}}8′
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|-
| 57.||Horn ||8′
| 57. || Horn || {{0}}8′
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|-
| 58.||Tuba clairon ||4′
| 58. || Tuba clairon || {{0}}4′
|}
|}
|}
|}
* ''Koppeln:''
** ''Normalkoppeln:'' II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
** ''Suboktavkoppeln:'' I/I, II/I, II/II, III/I, III/III
** ''Superoktavkoppeln:'' I/I, II/I, II/II, III/I, III/III, II/P, III/P
** ''Melodiekoppeln:'' II/I, III/I, III/II
** ''Äquallage-Absteller:'' I, II, III


=== Glocken ===
=== Glocken ===
Das Geläut besteht aus sieben Bronzeglocken mit den [[Schlagton|Schlagtönen]] h<sup>0</sup>, d<sup>1</sup>, e<sup>1</sup>, fis<sup>1</sup>, g<sup>1</sup>, a<sup>1</sup>, h<sup>1</sup>. Die [[Kirchenglocke]]n wurden 1964 von der Glockengießerei [[Petit & Gebr. Edelbrock]] (Gescher) gegossen; die g<sup>1</sup>-Glocke wurde von derselben Glockengießerei im Jahre 2002 ergänzt.<ref>Informationen zu den [https://www.youtube.com/watch?v=fXhEMdsJ3j8 Glocken] mit Klangprobe</ref>
Das Geläut besteht aus sieben Bronzeglocken. Die [[Kirchenglocke]]n wurden 1964 von der Glockengießerei [[Petit & Gebr. Edelbrock]] (Gescher) gegossen, mit Ausnahme von Glocke Nr. 5, die von derselben Glockengießerei im Jahre 2002 ergänzt wurde.<ref>Informationen zu den [https://www.youtube.com/watch?v=fXhEMdsJ3j8 Glocken] mit Klangprobe auf [[YouTube]]</ref>

{| class="wikitable" style="text-align:center;"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Nr.<br />&nbsp; || Name<br />&nbsp; || Gussjahr<br />&nbsp; || Durchmesser<br />(mm) || Masse<br />(kg) || Nominal<br />(16tel) || Inschrift<br />&nbsp;
|-
| 1 ||style="text-align:left;"| '''Christus''' ||rowspan="4"|1964 || 1680 || 2900 || '''h<sup>0</sup>''' ||style="text-align:left;"| CHRISTUS KÖNIG DES WELTALLS
|-
| 2 ||style="text-align:left;"| '''Michael''' || 1400 || 1700 || '''d<sup>1</sup>''' ||style="text-align:left;"| ST. MICHAEL BANNERTRÄGER DES FRIEDENS
|-
| 3 ||style="text-align:left;"|'''Maria''' || 1240 || 1200 || '''e<sup>1</sup>''' ||style="text-align:left;"| + MARIA UNSERE LIEBE FRAU VOM BERGE
|-
| 4 ||style="text-align:left;"| '''Benedikt''' || 1090 || 800 || '''fis<sup>1</sup>''' +1 ||style="text-align:left;"| ST. BENEDIKT VATER DER LOBPREISENDEN
|-
| 5 ||style="text-align:left;"| '''Peter''' || 2002 || 1000 || 680 || '''g<sup>1</sup>''' ||style="text-align:left;"| ST. PETER HÜTER DER KIRCHE
|-
| 6 ||style="text-align:left;"| '''Bonifatius''' ||rowspan=2|1964 || 915 || 450 || '''a<sup>1</sup>''' +2 ||style="text-align:left;"| ST. BONIFATIUS KÜNDER DER FROHEN BOTSCHAFT
|-
| 7 ||style="text-align:left;"| '''Antonius''' || 810 || 330 || '''h<sup>1</sup>''' +2 ||style="text-align:left;"| ST. ANTONIUS RUFER ZUR STILLE IN GOTT
|}


== Klosteranlage ==
== Klosteranlage ==
=== Wirtschaftsbetriebe ===
=== Wirtschaftsbetriebe ===
Von Beginn an gehörten zum Kloster eine Landwirtschaft und die Gärtnerei. Die Gärtnerei produziert heute fast ausschließlich Gemüse und ähnliches für den Eigenbedarf der Einrichtung. Im Gebäude der Gärtnerei befindet sich auch ein Mostbetrieb. Dagegen wurden die Produkte der Landwirtschaft unter anderem durch eine hauseigene Metzgerei weiterverarbeitet und vermarktet. Die Produkte des „Putenpaters“ [[Reinald Rickert]] wurden weit über die Grenzen der Stadt Meschede hinaus von Restaurants und Privatpersonen geschätzt. Hinzu kommt eine Schmiede, in der einige Brüder, Mitarbeiter, Auszubildende und Praktikanten verschiedene Metallobjekte aus Stahl und Messing herstellen. Neben Kreuzen, Grabmälern und Geländern werden auch Skulpturen und Brunnen gestaltet. Während die Schmiede von einem Bruder geleitet wird, arbeiten in der klostereigenen Schreinerei zurzeit nur weltliche Beschäftigte. Sie diente lange Zeit überwiegend dem Eigenbedarf, nimmt jedoch seit einiger Zeit auch Fremdaufträge an. Sie fertigt unter anderem Möbel in Handarbeit. Weitere Werkstätten sind die Schneiderei, in der die Habite der Brüder hergestellt werden, eine Handweberei, in der insbesondere liturgische [[Parament]]e gewebt und geschneidert werden und eine Hand-Töpferei, in der verschiedene Keramikgegenstände hergestellt werden. Zu dem Klosterbetrieb gehört eine Buch- und Kunsthandlung, die neben Literatur und Kunst auch die Produkte der Abtei anbietet. Sie wurde mehrfach als beste Klosterbuchhandlung Deutschlands ausgezeichnet.<ref>Wortmann, S. 67–70</ref>
Die Abtei hat verschiedene Handwerksbereiche. Dazu gehört eine Schmiede, in der einige Brüder, Mitarbeiter, Auszubildende und Praktikanten verschiedene Metallobjekte aus Stahl und Messing herstellen. Neben Kreuzen, Grabmälern und Geländern werden auch Skulpturen und Brunnen gestaltet. Während die Schmiede von einem Bruder geleitet wird, arbeiten in der klostereigenen Schreinerei zurzeit nur weltliche Beschäftigte. Sie diente lange Zeit überwiegend dem Eigenbedarf, nimmt jedoch jetzt auch Fremdaufträge an. Die Schreinerei fertigt unter anderem Möbel in Handarbeit.

Weitere Werkstätten sind die Schneiderei, in der die Habite der Brüder hergestellt werden, eine Handweberei, in der insbesondere liturgische [[Parament]]e gewebt und geschneidert werden und eine Hand-Töpferei, in der verschiedene Keramikgegenstände hergestellt werden.

[[Datei:Meschede Ausschnitt Kern.jpg|mini|500px|Die Abtei oberhalb Meschedes]]

Früher gehörten zum Kloster auch eine Landwirtschaft und eine Gärtnerei. Die Gärtnerei produzierte fast ausschließlich Gemüse und Ähnliches für den Eigenbedarf der Einrichtung. Die Produkte der Landwirtschaft wurden unter anderem durch eine hauseigene Metzgerei weiterverarbeitet und vermarktet. Die Produkte des „Putenpaters“ [[Reinald Rickert]] waren weit über die Grenzen der Stadt Meschede hinaus von Restaurants und Privatpersonen geschätzt.

=== Klosterläden ===
Zum Klosterbetrieb gehört eine Buch- und Kunsthandlung, die mehrfach als beste Klosterbuchhandlung Deutschlands ausgezeichnet wurde. Neben Literatur und Kunst werden dort im Klosterladen auch die weiteren Produkte der Abtei, insbesondere aus dem Lebensmittelbereich, angeboten.

Weitere Klosterläden werden im benachbarten [[Olsberg]] sowie in Rüthen-[[Meiste]] betrieben.

=== Abteigaststätte ===
Direkt auf dem Klosterareal befindet sich die Abteigaststätte, die sowohl für Übernachtungsgäste als auch für Tagesbesucher geöffnet ist. In Teilen dient sie auch als Mensa für Schüler und Lehrer des Gymnasiums. Die angebotenen Gerichte und Produkte stammen überwiegend aus eigener Produktion und von im Kloster selbst erzeugten Zutaten.


=== Gymnasium ===
=== Gymnasium ===
Das Gymnasium war der ursprüngliche Grund für die Errichtung des Klosters in Meschede. Es spielt noch immer eine wichtige Rolle für die Abtei. Die Schule hat etwa 680 Schülerinnen und Schüler. Neben einigen Mönchen besteht das Kollegium in der Mehrzahl aus angestellten Lehrkräften. Bemerkenswert sind u.&nbsp;a. die zahlreichen Schulpartnerschaften mit anderen Benediktinerschulen. Eine weltweite Vernetzung mit Schulen in benediktinischer Tradition besteht ebenso auf Seiten der Lehrer und Eltern. Die Betonung des musischen Aspekts durch Schultheater, -chor, -orchester und Kunstausstellungen sind ein Kennzeichen der Einrichtung.
[[Datei:Meschede Ausschnitt Kern.jpg|miniatur|hochkant=1.6|Die Abtei oberhalb Meschedes]]

Das Gymnasium war der ursprüngliche Grund für die Errichtung des Klosters in Meschede. Es spielt noch immer eine wichtige Rolle für die Abtei. Die Schule hat etwa 680 Schülerinnen und Schüler. Neben einigen Mönchen besteht das Kollegium in der Mehrzahl aus angestellten Lehrkräften. Bemerkenswert sind u.a. die zahlreichen Schulpartnerschaften mit anderen Benediktinerschulen. Eine weltweite Vernetzung mit Schulen in benediktinischer Tradition besteht ebenso auf Seiten der Lehrer und Eltern. Die Betonung des musischen Aspekts durch Schultheater, -chor, -orchester und Kunstausstellungen sind ein Kennzeichen der Einrichtung.<ref>Wortmann, S.70</ref>
Zudem wird Gymnasiasten aus dem eigenen sowie weiteren 42 Gymnasien sowie Studierenden die Möglichkeit zur Teilnahme an der Oberstufenakademie der Abtei Königsmünster angeboten.<ref>[https://woll-magazin.de/2018/06/29/oberstufenakademie-2018-zertifikatsverleihung-in-der-abtei-koenigsmuenster/ Oberstufenakademie Königsmünster]</ref> In Wochenendseminaren und Abendveranstaltungen sollen Fähigkeiten auf personalem, sozialem und geistigen Gebiet erweitert werden.


=== Platz für Gäste ===
=== Platz für Gäste ===
Die Abtei legt großen Wert auf den Kontakt nach außen. Sie bietet vielfältige Möglichkeiten zur geistlichen Einkehr aber auch zu weltlichen Tagungen und Veranstaltungen. Zum einen besteht die Möglichkeit für Männer Gast im Klausurbereich zu sein. Dabei besteht die Möglichkeit am Leben und den Gebetszeiten der Mönche teilzunehmen.<ref>[http://www.koenigsmuenster.de/abtei+k%C3%B6nigsm%C3%BCnster/abtei/gaeste/bewirtet/klausurgastbereich/ Klausurbereich]</ref> Darüber hinaus existiert seit 1981 mit der Oase in einem eigenen Bau ein Haus der Besinnung und Begegnung insbesondere für junge Leute.<ref>Wortmann, S.70, [http://www.koenigsmuenster.de/abtei+k%C3%B6nigsm%C3%BCnster/linkes_menu/oase/ Oase]</ref> In der Oase leisteten jedes Jahr sechs oder sieben Zivildienstleistende ihren Dienst ab. Sie wurden von zwei Austauschschülern aus Ungarn unterstützt. Darüber hinaus gibt es seit 2001 das Haus der Stille. Entworfen von dem Architekten [[Peter Kulka]] ist der Bau in Architektenkreisen auf große Resonanz gestoßen. Es bietet zwanzig Einzelzimmer. Es richtet sich an Einzelgäste und Gruppen. Angeboten werden jährlich unterschiedliche Kurse.<ref>[http://www.koenigsmuenster.de/abtei+k%C3%B6nigsm%C3%BCnster/linkes_menu/haus-der-stille/programm/?oldcat= Programm Haus der Stille]</ref>
Die Abtei legt großen Wert auf den Kontakt nach außen. Sie bietet vielfältige Möglichkeiten zur geistlichen Einkehr aber auch zu weltlichen Tagungen und Veranstaltungen. Zum einen besteht die Möglichkeit für Männer, Gast im Klausurbereich zu sein und dabei am Leben und den Gebetszeiten der Mönche teilzunehmen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.koenigsmuenster.de/gaeste-angebote/klausurgastbereich/ |titel=Mitleben im Kloster |abruf=2019-05-31 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190531100004/https://www.koenigsmuenster.de/gaeste-angebote/klausurgastbereich/ |archiv-datum=2019-05-31 }}</ref> Darüber hinaus existiert seit 1981 mit der „Oase“ in einem eigenen Bau ein Haus der Besinnung und Begegnung insbesondere für junge Leute.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.koenigsmuenster.de/gaeste-angebote/oase/ |titel=Oase |abruf=2019-05-31}}</ref> In der „Oase“ leisteten jedes Jahr sechs oder sieben Zivildienstleistende ihren Dienst ab. Sie wurden von zwei Austauschschülern aus Ungarn unterstützt. Darüber hinaus gibt es seit 2001 das „Haus der Stille“. Entworfen von dem Architekten [[Peter Kulka]] ist der Bau in Architektenkreisen auf große Resonanz gestoßen. Es bietet zwanzig Einzelzimmer. Es richtet sich an Einzelgäste, Familien und Gruppen, für die ganzjährig unterschiedliche Kurse angeboten werden.<ref>https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/kloster-abtei-haus-stille-meschede-100.html</ref> Darüber hinaus finden über das Jahr verteilt diverse Veranstaltungen statt, z.&nbsp;B. ein Weihnachtsbasar, Sommerabende zu unterschiedlichen Themen oder Wanderwochen.


== Mitglieder der Gemeinschaft ==
== Mitglieder der Gemeinschaft ==
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== Äbte ==
== Äbte ==
* [[Harduin Bießle]] (1956–1976)
* 1956–1976 [[Harduin Bießle]]
* [[Stephan Schröer]] (1976–2001)
* 1976–2001 [[Stephan Schröer]]
* [[Dominicus Meier]] (2001–2013)
* 2001–2013 [[Dominicus Meier]]
* 2013–2023 [[Aloysius Althaus]]
* [[Aloysius Althaus]] seit 8. Juni 2013<ref>[http://www.koenigsmuenster.de/abtei+k%C3%B6nigsm%C3%BCnster/rechtes_menu/aktuelles/habemus-abbatem.html?idlog_result=113790 ''Habemus abbatem'']. Mitteilung der Abtei zur Wahl und Installation Abt Aloysius´. Online auf www.koenigsmuenster.de, abgerufen 12. Juli 2013.</ref>
* seit 2023 [[Cosmas Hoffmann]]<ref>{{Internetquelle |autor=Christoph Brüwer |url=https://katholisch.de/artikel/46582-abtei-koenigsmuenster-hat-einen-neuen-abt |titel=Abtei Königsmünster hat einen neuen Abt |werk=[[katholisch.de]] |datum=2023-08-18 |abruf=2023-08-18}}</ref>


== Weitere bekannte Konventsangehörige ==
== Weitere bekannte Konventsangehörige ==
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== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
[[Datei:Abtei Königsmünster-Haus der Stille.jpg|miniatur|links|Das Haus der Stille]]
[[Datei:Abtei Königsmünster-Haus der Stille.jpg|mini|Das Haus der Stille]]
2004: Das 2001 von dem Kölner Architekten [[Peter Kulka]] erbaute Gästehaus („Haus der Stille“) wurde mit dem Nordrhein-Westfälischen Architekturpreis ausgezeichnet, der alle drei Jahre vom [[Bund Deutscher Architekten]] verliehen wird.
Das 2001 nach Entwürfen des Kölner Architekten [[Peter Kulka]] erbaute Gästehaus („Haus der Stille“) wurde 2004 mit dem Nordrhein-Westfälischen Architekturpreis ausgezeichnet, der alle drei Jahre vom [[Bund Deutscher Architekten]] verliehen wird.

== Einzelnachweise ==
<references />


== Literatur ==
== Literatur ==
* Ansgar Wortmann: ''Die Abtei Königsmünster. Eine kleine Führung durch das Mescheder Benediktinerkloster''. In: Jahrbuch Hochsauerlandkreis 1999 S.65ff.
* Markus Payer: ''Wie ein schwimmender roter Schwan''. In: ''Jahrbuch Hochsauerlandkreis 1986'', S. 39ff.
* Markus Payer: ''Wie ein schwimmender roter Schwan''. In: Jahrbuch Hochsauerlandkreis 1986 S.39ff.
* Ansgar Wortmann: ''Die Abtei Königsmünster. Eine kleine Führung durch das Mescheder Benediktinerkloster''. In: ''Jahrbuch Hochsauerlandkreis 1999'', S. 65ff.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.koenigsmuenster.de/ Abtei Königsmünster]
* [https://www.koenigsmuenster.de/ Abtei Königsmünster]
* {{Webarchiv | url=http://koenigsmuenster.de/gottesdienst/geschichte.shtml | wayback=20090211210359 | text=Geschichte der Abtei Königsmünster}}
* [https://www.koenigsmuenster.de/abtei-moenche/geschichte/ Geschichte der Abtei Königsmünster]
* [http://www.gymn-benedictinum.de/ Gymnasium der Benediktiner]
* [http://www.gymn-benedictinum.de/ Gymnasium der Benediktiner]
* [http://www.missionsbenediktiner.de/ Kongregation von St. Ottilien]
* [http://www.missionsbenediktiner.de/ Kongregation von St. Ottilien]

== Einzelnachweise ==
<references />


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[[Kategorie:Bauwerk in Meschede]]
[[Kategorie:Sakralbau in Meschede]]
[[Kategorie:Gegründet 1928]]
[[Kategorie:Gegründet 1928]]
[[Kategorie:Christentum im Hochsauerlandkreis]]
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[[Kategorie:Organisation (Meschede)]]

Aktuelle Version vom 14. März 2024, 12:52 Uhr

Abtei Königsmünster mit angeschlossenem Gymnasium (links) und dem Begegnungszentrum „Oase“ (vorne links)
Luftbild der Abtei Königsmünster

Die Abtei Königsmünster in Meschede (Nordrhein-Westfalen) ist ein Kloster der Benediktinerkongregation von St. Ottilien. Neben der Mission und der Seelsorge betreiben die Brüder eine Reihe handwerklicher oder landwirtschaftlicher Betriebe und ein Gymnasium.

Geschichte

Gründung

Die Abtei wurde 1928 von Mönchen aus drei bayerischen Klöstern gegründet. Der Vertrag vom 2. März 1928 zwischen der Stadt Meschede und der Benediktinerkongregation von St. Ottilien (Missionsbenediktiner) sah vor, dass die Mönche die städtische Rektoratsschule übernehmen und dafür von der Stadt materielle Unterstützung für den Aufbau des Klosters erhalten. Die Kongregation schrieb einen Wettbewerb für einen Gesamtbebauungsplan des Klosters aus, den der Architekt Franz Schneider 1930 gewann. Auch bei der Ausschreibung setzte sich Schneider durch, so dass er die Ausführung der symmetrisch um eine Kirchenfassade entwickelten Gesamtanlage übernahm. Das Kloster erhielt den Namen Königsmünster, also „Kloster (lateinisch monasterium, davon deutsch Münster) des Königs (Christus).“

Innerhalb der Region stellten sich die Mönche auch in die Tradition von Kloster Grafschaft. Aus dem Wappen der alten Benediktinerabtei übernahm man in Meschede das Hirschgeweih. Außerdem erarbeiteten die Mönche in den letzten Jahren ein Nekrologium der Grafschafter Mönche, um ihrer an deren Todestagen im Gebet zu gedenken.

Priorat

1932 wurde das Kloster zu einem selbstständigen Priorat mit Pater Linus Leberle (1880–1956) als erstem Prior.[1] Zwischen 1937 und 1956 war Alban Buckel aus Münsterschwarzach Konventualprior. Durch das nationalsozialistische Regime war das Kloster von 1941 bis 1945 aufgehoben.

Abtei

Die Abtei

Am 18. Oktober 1956 wurde das Kloster in den kirchenrechtlichen Rang einer Abtei erhoben und Pater Harduin Bießle wurde zum ersten Abt gewählt. In seine Amtszeit fiel der Bau der Abteikirche durch den Architekten Hans Schilling. Beim Kirchenbau wurden bewusst Formensprache und Symbolik für Menschen des 20. Jahrhunderts gewählt. Die Kirche wurde am 1. September 1964, also am 25. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen, als „Friedenskirche in einer Welt, die nicht zum Frieden kommen kann“ (Jahresbericht von 1958) geweiht.

In der Amtszeit des zweiten Abtes, Stephan Schröer (1976–2001), traten zahlreiche junge Männer der Gemeinschaft bei, so dass der Konvent zwischenzeitlich auf über 80 Mitglieder anwuchs. Dazu trug vermutlich bei, dass die Abtei durch die Arbeit in der Schule inzwischen in der Region sehr bekannt geworden war und durch ein verstärktes Engagement in der Jugendarbeit (Jugendgästehaus Oase seit 1981) gerade junge Menschen anzog.

In das Jahr 2001 fielen die Einweihung des „Hauses der Stille“, dessen von Peter Kulka stammende Architektur in der Fachwelt Beachtung fand, die Resignation von Abt Stephan, die Begrenzung der Amtszeit des Abtes auf 12 Jahre durch Beschluss der Gemeinschaft und die Wahl von Pater Dominicus Meier zum dritten Abt.

Im März 2010 wurden im Zuge der bundesweiten Aufdeckung von Missbrauchsfällen auch Missbrauch durch einen Mönch der Abtei Königsmünster in mehreren Fällen öffentlich bekannt.[2]

Die heute ungefähr 60 Mönche arbeiten in der Schule (Gymnasium der Benediktiner), in der Jugendarbeit, im „Haus der Stille“ (Haus für Einkehr und Exerzitien), in der Seelsorge und in verschiedenen Werkstätten. Einige Brüder sind als Missionare in Südkorea, Tansania und Kuba tätig, drei arbeiten in der Cella Sankt Benedikt in Hannover.

Zur Unterstützung des Klosters wurde am 11. Januar 1990 der Freundeskreis Königsmünster e. V. gegründet, dem über 1.000 Mitglieder deutschlandweit angehören.

Abteikirche

Abteikirche, Haupteingang von Südosten

Die Planungen fanden zeitlich mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil statt. Vor dem Hintergrund der Aufbruchstimmung der Erneuerungsbewegung stritten die Brüder mit dem Architekten um die Gestalt ihrer Kirche. Beim Kirchenbau wurden Formensprache und Symbolik für Menschen des 20. Jahrhunderts gewählt. Die Kirche wurde am 1. September 1964, also am 25. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen, als „Friedenskirche in einer Welt, die nicht zum Frieden kommen kann“ (Jahresbericht von 1958) geweiht. Geprägt ist der Bau durch die Einfachheit des Grundrisses und eine für ein katholisches Gotteshaus bemerkenswerte Schlichtheit der Ausstattung. Nach außen hin wirkt die weithin sichtbare Kirche aus rotbraunen Klinkersteinen wie eine große Burg oder wie ein Schiff.

Orgel

Die im Jahr 1971 von der Werkstatt Orgelbau Kreienbrink gebaute Orgel (III+P/38) wurde nach Ausfall der Windlade des Hauptwerkes und wegen Materialverschleißes Anfang September 2008 außer Dienst gestellt.[3]

Das Nachfolgeinstrument ist von der Orgelbauwerkstatt Klais aus Bonn ab April 2016 wiederum auf der Empore oberhalb der Marienkapelle errichtet worden. Die Orgel ist auf 58 Register auf drei Manualen und Pedal disponiert. Die Orgelweihe erfolgte im Pontifikalamt zum 52. Kirchweihfest am 1. September 2016 durch den Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker.[4]

I Hauptwerk C–c4
01.Großprincipal 016′
02.Bourdon16′
03.Principal08′
04.Gambe08′
05.Vox angelica08′
06.Traversflöte08′
07.Gedeckt08′
08.Dulciana08′
09.Octave04′
10.Flöte04′
11.Quinte02230
12.Superoctave02′
13.Terz0135
14.Mixtur IV
15.Trompete16′
16.Trompete08′
II Schwell-Positiv C–c4
17.Minorprincipal08′
18.Bordun08′
19.Echogambe08′
20.Flute céleste08′
21.Dolce08′
22.Octave04′
23.Nachthorn04′
24.Flautino02′ 0
25.Progressio II-IV 0
26.Horn16′
27.Horn08′
28.Clarinette08′
29.Horn04′
Tremulant
III Schwellwerk C–c4
30.Salicional16′
31.Geigenprincipal08′
32.Harmonieflöte08′
33.Viola08′
34.Vox coelestis08′
35.Aeoline08′
36.Violine04′
37.Querflöte04′
38.Nasat02230
39.Piccolo02′
40.Terz0135
41.Harmonia aetheria IV
42.Fagott16′
43.Trompette08′
44.Oboe08′
Tremulant
Pedalwerk C–f1
45.Bordun32′
46.Principalbass 016′
47.Violon16′
48.Subbass16′
49.Zartbass16′
50.Octavbass08′
51.Cello08′
52.Gedecktbass08′
53.Superoctave04′
54.Posaune16′
55.Horn16′
56.Tuba08′
57.Horn08′
58.Tuba clairon04′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
    • Suboktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, III/I, III/III
    • Superoktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, III/I, III/III, II/P, III/P
    • Melodiekoppeln: II/I, III/I, III/II
    • Äquallage-Absteller: I, II, III

Glocken

Das Geläut besteht aus sieben Bronzeglocken. Die Kirchenglocken wurden 1964 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock (Gescher) gegossen, mit Ausnahme von Glocke Nr. 5, die von derselben Glockengießerei im Jahre 2002 ergänzt wurde.[5]

Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg)
Nominal
(16tel)
Inschrift
 
1Christus196416802900h0CHRISTUS KÖNIG DES WELTALLS
2Michael14001700d1ST. MICHAEL BANNERTRÄGER DES FRIEDENS
3Maria12401200e1+ MARIA UNSERE LIEBE FRAU VOM BERGE
4Benedikt1090800fis1 +1ST. BENEDIKT VATER DER LOBPREISENDEN
5Peter20021000680g1ST. PETER HÜTER DER KIRCHE
6Bonifatius1964915450a1 +2ST. BONIFATIUS KÜNDER DER FROHEN BOTSCHAFT
7Antonius810330h1 +2ST. ANTONIUS RUFER ZUR STILLE IN GOTT

Klosteranlage

Wirtschaftsbetriebe

Die Abtei hat verschiedene Handwerksbereiche. Dazu gehört eine Schmiede, in der einige Brüder, Mitarbeiter, Auszubildende und Praktikanten verschiedene Metallobjekte aus Stahl und Messing herstellen. Neben Kreuzen, Grabmälern und Geländern werden auch Skulpturen und Brunnen gestaltet. Während die Schmiede von einem Bruder geleitet wird, arbeiten in der klostereigenen Schreinerei zurzeit nur weltliche Beschäftigte. Sie diente lange Zeit überwiegend dem Eigenbedarf, nimmt jedoch jetzt auch Fremdaufträge an. Die Schreinerei fertigt unter anderem Möbel in Handarbeit.

Weitere Werkstätten sind die Schneiderei, in der die Habite der Brüder hergestellt werden, eine Handweberei, in der insbesondere liturgische Paramente gewebt und geschneidert werden und eine Hand-Töpferei, in der verschiedene Keramikgegenstände hergestellt werden.

Die Abtei oberhalb Meschedes

Früher gehörten zum Kloster auch eine Landwirtschaft und eine Gärtnerei. Die Gärtnerei produzierte fast ausschließlich Gemüse und Ähnliches für den Eigenbedarf der Einrichtung. Die Produkte der Landwirtschaft wurden unter anderem durch eine hauseigene Metzgerei weiterverarbeitet und vermarktet. Die Produkte des „Putenpaters“ Reinald Rickert waren weit über die Grenzen der Stadt Meschede hinaus von Restaurants und Privatpersonen geschätzt.

Klosterläden

Zum Klosterbetrieb gehört eine Buch- und Kunsthandlung, die mehrfach als beste Klosterbuchhandlung Deutschlands ausgezeichnet wurde. Neben Literatur und Kunst werden dort im Klosterladen auch die weiteren Produkte der Abtei, insbesondere aus dem Lebensmittelbereich, angeboten.

Weitere Klosterläden werden im benachbarten Olsberg sowie in Rüthen-Meiste betrieben.

Abteigaststätte

Direkt auf dem Klosterareal befindet sich die Abteigaststätte, die sowohl für Übernachtungsgäste als auch für Tagesbesucher geöffnet ist. In Teilen dient sie auch als Mensa für Schüler und Lehrer des Gymnasiums. Die angebotenen Gerichte und Produkte stammen überwiegend aus eigener Produktion und von im Kloster selbst erzeugten Zutaten.

Gymnasium

Das Gymnasium war der ursprüngliche Grund für die Errichtung des Klosters in Meschede. Es spielt noch immer eine wichtige Rolle für die Abtei. Die Schule hat etwa 680 Schülerinnen und Schüler. Neben einigen Mönchen besteht das Kollegium in der Mehrzahl aus angestellten Lehrkräften. Bemerkenswert sind u. a. die zahlreichen Schulpartnerschaften mit anderen Benediktinerschulen. Eine weltweite Vernetzung mit Schulen in benediktinischer Tradition besteht ebenso auf Seiten der Lehrer und Eltern. Die Betonung des musischen Aspekts durch Schultheater, -chor, -orchester und Kunstausstellungen sind ein Kennzeichen der Einrichtung.

Zudem wird Gymnasiasten aus dem eigenen sowie weiteren 42 Gymnasien sowie Studierenden die Möglichkeit zur Teilnahme an der Oberstufenakademie der Abtei Königsmünster angeboten.[6] In Wochenendseminaren und Abendveranstaltungen sollen Fähigkeiten auf personalem, sozialem und geistigen Gebiet erweitert werden.

Platz für Gäste

Die Abtei legt großen Wert auf den Kontakt nach außen. Sie bietet vielfältige Möglichkeiten zur geistlichen Einkehr aber auch zu weltlichen Tagungen und Veranstaltungen. Zum einen besteht die Möglichkeit für Männer, Gast im Klausurbereich zu sein und dabei am Leben und den Gebetszeiten der Mönche teilzunehmen.[7] Darüber hinaus existiert seit 1981 mit der „Oase“ in einem eigenen Bau ein Haus der Besinnung und Begegnung insbesondere für junge Leute.[8] In der „Oase“ leisteten jedes Jahr sechs oder sieben Zivildienstleistende ihren Dienst ab. Sie wurden von zwei Austauschschülern aus Ungarn unterstützt. Darüber hinaus gibt es seit 2001 das „Haus der Stille“. Entworfen von dem Architekten Peter Kulka ist der Bau in Architektenkreisen auf große Resonanz gestoßen. Es bietet zwanzig Einzelzimmer. Es richtet sich an Einzelgäste, Familien und Gruppen, für die ganzjährig unterschiedliche Kurse angeboten werden.[9] Darüber hinaus finden über das Jahr verteilt diverse Veranstaltungen statt, z. B. ein Weihnachtsbasar, Sommerabende zu unterschiedlichen Themen oder Wanderwochen.

Mitglieder der Gemeinschaft

Im Jahr 1986 gehörten 72 Mönche der Gemeinschaft an. Diese waren in einem Alter zwischen 20 und 80 Jahren. Von diesen hatten 35 noch nicht die endgültig bindenden Gelübde abgelegt.[10] Im Jahr 2007 umfasste die Gemeinschaft noch 59 Mitbrüder. Davon lebten 51 in der Abtei und der Cella in Hannover. Gemäß dem Ursprung der Kongregation lebten drei als Missionare in Tansania, Südafrika und Südkorea. Fünf Brüder lebten außerhalb des Klosters. Von den 51 im Kloster lebenden waren 16 hauptsächlich mit internen Aufgaben als Abt, in der Verwaltung usw. beschäftigt. Vier Brüder befanden sich im Ruhestand. Weitere vier waren im Gymnasium tätig. Acht Brüder arbeiteten in den verschiedenen Handwerksbetrieben, dem Laden oder der Landwirtschaft der Abtei. Elf Mönche waren hauptsächlich in der Seelsorge, der Jugendarbeit oder als Therapeut tätig. Ein Bruder war als Prokurator für die Koordination der Missionsarbeit zuständig. Weitere zwei waren in der Cella St. Benedikt in Hannover beschäftigt. Fünf Brüder befanden sich in der Ausbildung. Das Durchschnittsalter betrug 47 Jahre.[11]

Äbte

Weitere bekannte Konventsangehörige

Auszeichnungen

Das Haus der Stille

Das 2001 nach Entwürfen des Kölner Architekten Peter Kulka erbaute Gästehaus („Haus der Stille“) wurde 2004 mit dem Nordrhein-Westfälischen Architekturpreis ausgezeichnet, der alle drei Jahre vom Bund Deutscher Architekten verliehen wird.

Literatur

  • Markus Payer: Wie ein schwimmender roter Schwan. In: Jahrbuch Hochsauerlandkreis 1986, S. 39ff.
  • Ansgar Wortmann: Die Abtei Königsmünster. Eine kleine Führung durch das Mescheder Benediktinerkloster. In: Jahrbuch Hochsauerlandkreis 1999, S. 65ff.
Commons: Abtei Königsmünster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sorge um das Wohlbefinden. Ein Porträt von „P. Linus“. In: Gruß aus der Abtei Königsmünster, Jg. 2017, Heft 3, S. 27–29, hier S. 29.
  2. Timo Frasch: Missbrauch: Der lange Schatten des zweiten Jahrtausends. In: faz.net. 18. März 2010, archiviert vom Original am 19. Mai 2015; abgerufen am 18. August 2023.
  3. Orgel Abtei Königsmünster. Orgeldatenbank Nl, abgerufen am 2. März 2013.
  4. Abteiorgel. (PDF; 1,4 MB) Abtei Königsmünster, archiviert vom Original am 17. Juni 2012; abgerufen am 31. Mai 2019.
  5. Informationen zu den Glocken mit Klangprobe auf YouTube
  6. Oberstufenakademie Königsmünster
  7. Mitleben im Kloster. Archiviert vom Original am 31. Mai 2019; abgerufen am 31. Mai 2019.
  8. Oase. Abgerufen am 31. Mai 2019.
  9. https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/kloster-abtei-haus-stille-meschede-100.html
  10. Payer, roter Schwan, S. 39
  11. Geschichte der Abtei (Memento vom 11. Februar 2009 im Internet Archive)
  12. Christoph Brüwer: Abtei Königsmünster hat einen neuen Abt. In: katholisch.de. 18. August 2023, abgerufen am 18. August 2023.

Koordinaten: 51° 21′ 14″ N, 8° 16′ 45″ O