„1,2-Dichlorpropan“ – Versionsunterschied

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*1,2-D, DCP
*1,2-D, DCP

Version vom 25. Januar 2007, 15:04 Uhr

Strukturformel
Datei:1,2-Dichlorpropane.gif
Allgemeines
Name1,2-Dichlorpropan
Andere Namen
  • Propylendichlorid
  • 1,2-D, DCP
SummenformelC3H6Cl2
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer78-87-5
WikidataQ161478
Eigenschaften
Molare Masse?
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,156 g/l

Schmelzpunkt

-100 °C

Siedepunkt

95-96 °C

Dampfdruck

56 hPa

Löslichkeit

3 g/l bei 20 °C

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-SätzeH: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
MAK

75 ppm

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

1,2-Dichlorpropan ist eine chemische Verbindung, eine klare, farblose bis gelbliche, brennbare Flüssigkeit mit süßlichem, Chloroform-artigem Geruch. Es war als Lösungsmittel in vielen Gebrauchschemikalien verbreitet und ist ein Ausgangsprodukt für die organische Synthese. Wenn es in den Körper oder auf die Haut gelangt, kann es Nieren- und Leberschäden verursachen[2]. Da es nur von speziellen Bakterien abgebaut wird, sammelt es sich im Boden an und stellt ein Problem im Grundwasser dar.

Gewinnung

Als erster berichtete 1869 Carl Schorlemmer über die Herstellung von 1,2-Dichlorpropan, als er eine Mischung der Gase Chlor und Propan in einem Glasbehälter dem Sonnenlicht aussetzte. Auch heute noch ist es ein Hauptprodukt bei der technischen Chlorierung von Propan. Die Synthese erfolgt dabei über die monochlorierten Propane, die ihrerseits sofort weiter zu den dichlorierten umgesetzt werden.

Verwendung und Ökologie

DCP fand weite Verbreitung als Lösungsmittel für Öle, Wachse, Harze, Klebstoff, Entfettungsmittel, Pestizide und Firnis, wurde jedoch durch andere Substanzen ersetzt. Es ist nach wie vor ein Ausgangsstoff für die organische Synthese.

Obwohl 1,2-Dichlorpropan wegen geringer Wirksamkeit zur Containerbegasung seit 1987 in Deutschland nicht mehr zugelassen ist, findet man den Stoff aufgrund seiner hohen Stabilität heute noch in Böden und Grundwasser, teilweise kommt es auch zu Grenzwertüberschreitungen. Als Folge mussten im Kreis Pinneberg mehrere Brunnen und ganze Wasserwerke stillgelegt werden bzw. Aktivkohle-Filteranlagen errichtet werden[3]. Die Halbwertszeit von DCP im Grundwasser beträgt zwischen 6 Monaten und 2 Jahren[4].

Siehe auch: Baumschule

Anaerobe Bakterien der Gattung Dehalococcoides sind in der Lage, Propylendichlorid abzubauen[5].

Referenzen

  1. Datenblatt bei Acros
  2. E Fiaccadori et al.: Acute renal and hepatic failure due to accidental percutaneous absorption of 1,2-dichlorpropane contained in a commercial paint fixative. Nephrol Dial Transplant 18/1/2003. S. 219-220 Online Version
  3. Wolfgang Wolters: Untersuchungen auf Pflanzenschutzmittel im Grundwasser von Schleswig-Holstein.
  4. 1,2-DCP bei Eco-USA
  5. Ritalahti KM und Loffler FE: Populations implicated in anaerobic reductive dechlorination of 1,2-dichloropropane in highly enriched bacterial communities. Appl Environ Microbiol. 70/7/2004. S. 4088-95. PMID 15240287