Heinrich Heine

Heinrich Heine, 1831, Gemälde von Moritz Daniel Oppenheim

Christian Johann Heinrich Heine (* 13. Dezember 1797 in Düsseldorf als Harry Heine; † 17. Februar 1856 in Paris) war einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Journalisten des 19. Jahrhunderts.

Heine gilt als „letzter Dichter der Romantik“ und gleichzeitig als deren Überwinder. Er machte die Alltagssprache lyrikfähig, erhob das Feuilleton und den Reisebericht zur Kunstform und verlieh der deutschen Sprache eine zuvor nicht gekannte elegante Leichtigkeit. Als kritischer, politisch engagierter Journalist, Essayist, Satiriker und Polemiker war er ebenso bewundert wie gefürchtet. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Einstellung wurde Heine immer wieder angefeindet und ausgegrenzt. Die Außenseiterrolle prägte sein Leben, sein Werk und dessen wechselvolle Rezeptionsgeschichte. Heute gehört er zu den am häufigsten übersetzten und vertonten Dichtern deutscher Sprache.

Leben

Jugend und Lehrjahre

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Der junge Heinrich Heine

„Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt, und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zu Muthe. Ich bin dort geboren und es ist mir, als müsste ich gleich nach Hause gehn. Und wenn ich sage nach Hause gehn, dann meine ich die Bolkerstraße und das Haus, worin ich geboren bin“, schrieb Heinrich Heine 1827 in Ideen. Das Buch Le Grand.[1]

Während über Heines Geburtsort nie ein Zweifel bestand, herrschte über sein genaues Geburtsdatum lange Unklarheit. Alle zeitgenössischen Akten, die darüber Auskunft geben könnten, sind im Laufe der letzten 200 Jahre verloren gegangen. Heine selbst bezeichnete sich scherzhaft als „ersten Mann des Jahrhunderts“, da er in der Neujahrsnacht 1800 geboren sei. Gelegentlich gab er auch 1799 als Geburtsjahr an, laut Fritz J. Raddatz[2] vielleicht aus Verehrung für Napoléon Bonaparte, der in diesem Jahr durch den Staatsstreich des 18. Brumaire die Macht in Frankreich an sich riss. Nach heutigem Forschungsstand gilt aber als gesichert, dass Harry Heine – so sein Geburtsname – am 13. Dezember 1797 zur Welt kam.

Er war das älteste von vier Kindern des Tuchhändlers Samson Heine und seiner Frau Betty (eigentlich Peira), geborene van Geldern. Seine Geschwister waren Charlotte, Gustav - der spätere Baron Heine-Geldern und Herausgeber des Wiener Fremdenblatts - und Maximilian, später Arzt in Sankt Petersburg. Er wuchs in einem weitgehend assimilierten, vom Geist der Haskala geprägten jüdischen Elternhaus auf. Als Kind erlebte er den Einzug Napoléons in Düsseldorf. Heine verehrte den Kaiser zeitlebens für die Einführung des Code Civil im Jahr 1806, der die Juden der übrigen Bevölkerung rechtlich gleichstellte. Da Düsseldorf zur Zeitpunkt seiner Geburt von unter französischer Herrschaft stand, konnte er später Anspruch auf die französische Staatsbürgerschaft erheben.

Von 1807 an besuchte Harry Heine das Düsseldorfer Lyzeum, das heutige Görres-Gymnasium, das im Sinne der Spätaufklärung wirkte. Schon als Schüler schrieb Harry erste Gedichte. 1814 verließ er das Lyzeum ohne Abgangszeugnis. Der Familientradition folgend, sollte er sich an einer Handelsschule auf einen kaufmännischen Beruf vorbereiten.

Salomon Heine (1767–1844), Heinrichs vermögender Onkel und Förderer

In den Jahren 1815 und 1816 arbeitete Heine als Volontär zunächst bei dem Frankfurter Bankier Rindskopff. Damals lernte er in der Frankfurter Judengasse das bedrückende und ihm bis dahin fremde Ghettodasein der Juden kennen. Außerdem besuchten Vater und Sohn Heine die Freimaurerloge „Zur aufgehenden Morgenröte“. Unter den Freimaurern erfuhren sie die Anerkennung, die ihnen als Juden in der Gesellschaft sonst oft verwehrt blieb. 1816 wechselte Heine ins Bankhaus seines wohlhabenden Onkels Salomon Heine in Hamburg. Salomon, der im Gegensatz zu seinem Bruder Samson geschäftlich höchst erfolgreich war, nahm sich des Neffen an. Bis zu seinem eigenen Tod im Jahr 1844 unterstützte er ihn finanziell, obwohl er wenig Verständnis für dessen literarische Interessen hatte. Überliefert ist Salomons Ausspruch: „Hätt’ er gelernt was Rechtes, müsst er nicht schreiben Bücher.“

Amalie Heine, Heinrichs Cousine und erste große Liebe

Da Heine weder Neigung noch Talent für Geldgeschäfte mitbrachte, richtete sein Onkel ihm schließlich ein Tuchgeschäft ein. Aber „Harry Heine & Co.“ musste bereits nach kurzer Zeit Bankrott anmelden. Der Inhaber widmete sich schon damals lieber der Dichtkunst. Dem Familienfrieden abträglich war auch Harrys unglückliche Liebe zu seiner Cousine Amalie. Die unerwiderte Zuneigung verarbeitete er später in den romantischen Liebesgedichten im Buch der Lieder. Die bedrückende Atmosphäre im Haus des Onkels, in dem er sich zunehmend unwillkommen fühlte, beschrieb er in dem Gedicht Affrontenburg. Wahrscheinlich haben die Zwistigkeiten in der Familie Salomon Heine schließlich davon überzeugt, dem Drängen des Neffen nachzugeben und ihm ein Studium fernab von Hamburg zu ermöglichen.

Studium in Bonn, Göttingen und Berlin

Obwohl Heine sich auch für die Rechtswissenschaft nicht sonderlich interessierte, nahm er 1819 ein Jurastudium auf. Zunächst schrieb er sich in Bonn ein, wo er aber nur eine einzige juristische Vorlesung belegte.

August Wilhelm Schlegel, der Heine die Romantik nahe brachte

Dagegen hörte er im Wintersemester 1819/20 die Vorlesung zur Geschichte der deutschen Sprache und Poesie von August Wilhelm Schlegel. Der Mitbegründer der Romantik übte einen starken literarischen Einfluss auf den jungen Heine aus, was diesen aber nicht daran hinderte, sich in späteren Werken spöttisch über Schlegel zu äußern. Das gleiche widerfuhr einem weiteren seiner Bonner Lehrer, Ernst Moritz Arndt, dessen reaktionäre Ansichten Heine in späteren Gedichten und Prosatexten mehrfach aufs Korn nahm.

Im Wintersemester 1820 ging Heine an die Universität Göttingen. Dort schloss er sich der Landsmannschaft der Westfalen an (heute: Corps Hildeso-Guestphalia Göttingen). Schon im Februar 1821 musste er Göttingen wegen einer Duellaffäre wieder verlassen: Heine suchte aufgrund der gesellschaftlichen Zurücksetzung, der Juden im damaligen Deutschland ausgesetzt waren, seine Herkunft möglichst zu verbergen. Als er von einem Kommilitonen wegen seines Judentums beleidigt wurde, forderte er diesen zum Duell. Die Universität relegierte ihn und seinen Duellgegner daher für ein Semester.

Heine wechselte zur Berliner Universität, wo er von 1821–1823 studierte und u. a. Vorlesungen bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel hörte. Bald fand er Kontakt zu den literarischen Zirkeln der Stadt, und war u. a. regelmäßiger Gast im sogenannten 2. Salon Rahel Varnhagens. Rahel und ihr Mann Karl August Varnhagen von Ense blieben Heine freundschaftlich verbunden und förderten seine Karriere, indem sie seine frühen Werke positiv besprachen und ihm weitere Kontakte vermittelten. Varnhagen von Ense stand bis zu Heines Tode in einem regen Briefwechsel mit ihm.

Von Berlin aus unternahm Heine 1822 eine Reise nach Posen. Hier begegnete er erstmals dem chassidischen Judentum, das ihn zwar faszinierte, mit dem er sich jedoch nicht identifizieren konnte. Im Frühjahr 1823, zwei Jahre vor seinem Übertritt zum Christentum, schrieb er in einem Brief an seinen Freund Immanuel Wohlwill: „Auch ich habe nicht die Kraft, einen Bart zu tragen, und mir Judemauschel nachrufen zu lassen, und zu fasten etc.“[3]

Taufe und Platen-Affäre

Wieder in Göttingen, promovierte Heine im Juli 1825 zum Doktor der Rechte. Um seine Anstellungschancen als Jurist zu erhöhen, hatte er sich im Juni zuvor in Heiligenstadt protestantisch taufen lassen und den Vornamen Christian Johann Heinrich angenommen. Von da an nannte er sich Heinrich Heine. Er versuchte zunächst, die Taufe möglichst geheim zu halten: Sie erfolgte in der Wohnung des Pfarrers mit dem Taufpaten als einzigem Zeugen. Religiös damals völlig indifferent, betrachtete er den Taufschein ohnehin nur als Entre-Billet zur Europäischen Kultur.[4] Doch er musste feststellen, dass viele Träger dieser Kultur auch einen getauften Juden wie ihn nicht als ihresgleichen akzeptierten. Heine war jedoch nicht bereit, Zurücksetzungen und Kränkungen unwidersprochen hinzunehmen.

August Graf von Platen, mit dem Heine sich eine heftige Auseinandersetzung lieferte

Dies zeigte sich besonders deutlich in der so genannten Platen-Affäre: Aus einem literarischen Streit mit dem Dichter August Graf von Platen entwickelte sich eine persönliche Auseinandersetzung, in deren Folge Heine auch wegen seiner jüdischen Herkunft angegriffen wurde. So bezeichnete Platen ihn in einem 1829 veröffentlichten Theaterstück[5] als „Petrark des Laubhüttenfestes“ und „des sterblichen Geschlechts der Menschen Allerunverschämtester“. Er warf ihm „Synagogenstolz“ vor und schrieb: „... doch möcht' ich nicht sein Liebchen sein; Denn seine Küsse sondern ab Knoblauchsgeruch.

Heine wertete diese und andere Äußerungen als Teil einer Kampagne, die seine Bewerbung um eine Professur an der Münchner Universität hintertreiben sollte. Daher äußerte er sich nun seinerseits öffentlich über Platens Homosexualität und machte diesen damit gesellschaftlich unmöglich. In Die Bäder von Lucca bezeichnete er seinen Kontrahenten als warmen Freund[6] und schrieb, der Graf sei mehr ein Mann von Steiß als ein Mann von Kopf.[7] Platen ging anschließend nach Italien ins freiwillige Exil. Ohne Anlass und Umstände der Affäre zu erwähnen, warfen Kritiker Heine wegen seiner Äußerungen immer wieder „Charakterlosigkeit“ vor.

Heine machte die judenfeindlichen Angriffe Platens und anderer dafür verantwortlich, dass König Ludwig I. von Bayern ihm die schon sicher geglaubte Professur nicht verlieh. Dafür bedachte er nun auch den Monarchen mit einer ganzen Reihe spöttischer Verse, etwa in Lobgesänge auf König Ludwig:

Das ist Herr Ludwig von Bayerland.
Desgleichen gibt es wenig;
Das Volk der Bavaren verehrt in ihm
Den angestammelten König.
[8]

In erster Linie aufgrund der Platen-Affäre war Heines letzter Versuch gescheitert, als Jurist eine Anstellung in einem der deutschen Staaten zu erhalten. Die erhofften Folgen der Taufe waren also ausgeblieben, und Heine hat seinen Übertritt zum Christentum später mehrfach ausdrücklich bedauert. So schieb er bereits am 9. Januar 1826 in einem Brief an Moses Moser: „Ich bereue sehr daß ich mich getauft hab; ich seh noch gar nicht ein daß es mir seitdem besser gegangen sey, im Gegentheil, ich habe seitdem nichts als Unglück.[9] Er entschloss sich daher, für damalige Verhältnisse eher ungewöhnlich, seinen Lebensunterhalt als freischaffender Schriftsteller zu verdienen.

Fast alle Biografien betonen die Bedeutung der jüdischen Herkunft für Heines Leben und Dichtung. Insbesondere der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki vertritt die Ansicht, Heines spätere Emigration nach Paris sei weniger politisch motiviert gewesen als vielmehr durch seine Ausgrenzung aus der deutschen Gesellschaft. In Deutschland sei Heine als Jude immer ein Ausgestoßener gewesen, in Frankreich dagegen als Deutscher nur ein Ausländer.[10]

Erste literarische Erfolge

Loreley-Denkmal bei St. Goarshausen

Seine ersten Gedichte (u. a.: Ein Traum, gar seltsam, Mit Rosen, Zypressen) veröffentlichte Heine bereits 1816, in seiner Hamburger Zeit, unter dem Pseudonym Sy. Freudhold Riesenharf (ein Anagramm von Harry Heine, Dusseldorff) in der Zeitschrift Hamburgs Wächter. Als H. Heine publizierte er im Dezember 1821 in Berlin seinen ersten Lyrikband Gedichte. 1823 folgte Tragödien, nebst einem Lyrischen Intermezzo. Daraus stammt seine frühe politische Aussage: Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.[11] 1824 erschien die Sammlung Dreiunddreißig Gedichte, darunter Heines in Deutschland heute bekanntestes Werk: Die Loreley. Im selben Jahr besuchte er während einer Harzreise den von ihm hoch verehrten Johann Wolfgang von Goethe in Weimar. Bereits zwei Jahre zuvor hatte er ihm seinen ersten Gedichtband mit einer Widmung zugesandt. Der Besuch verlief für Heine aber eher enttäuschend, da er sich – ganz im Gegensatz zu seinem Naturell – befangen und linkisch zeigte und Goethe ihm nur höflich-distanziert begegnete.

Heines Verleger Julius Campe

Im Jahr 1826 veröffentlichte Heine den Reisebericht Harzreise, der sein erster großer Publikumserfolg wurde. Im gleichen Jahr begann seine Geschäftsbeziehung zu dem Hamburger Verlag Hoffmann und Campe. Julius Campe sollte bis zu Heines Tod sein Verleger bleiben. Er brachte im Oktober 1827 den Lyrikband Buch der Lieder heraus, der Heines Ruhm begründete und bis heute populär ist. Der romantische, oft volksliedhafte Ton dieser und späterer Gedichte, die unter anderem in Robert Schumanns Dichterliebe vertont wurden, traf den Nerv nicht nur seiner Zeit.

Aber Heine überwand den romantischen Ton bald, indem er ihn ironisch unterlief und die Stilmittel des romantischen Gedichts auch für Verse politischen Inhalts nutzte. Er selbst nannte sich einen „entlaufenen Romantiker“. Hier ein Beispiel für die ironische Brechung, in dem er sich über sentimental-romantische Naturergriffenheit lustig macht:

Das Fräulein stand am Meere
und seufzte lang und bang.
Es rührte sie so sehre
der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein! Sein sie munter,
das ist ein altes Stück;
hier vorne geht sie unter
und kehrt von hinten zurück.
[12]

Heine selbst erlebte das Meer zum ersten Mal in den Jahren 1827 und 1828 auf Reisen nach England und Italien. Seine Eindrücke schilderte er in weiteren Reisebildern, die er zwischen 1826 und 1831 veröffentlichte. Dazu gehören z. B. der Zyklus Nordsee und die Werke Die Bäder von Lucca, Ideen und Das Buch Le Grand, letzteres ein Bekenntnis zu Napoléon[13] und den Errungenschaften der Französischen Revolution. Er erwies sich als witziger und sarkastischer Kommentator, wenn er während seiner Italienreise nach Genua beispielsweise schreibt: Ja, mich dünkt zuweilen, der Teufel, der Adel und die Jesuiten existiren nur so lange, als man an sie glaubt.[14] Wie zugespitzt, ja beleidigend, Sarkasmus und Ironie sein konnten, zeigt beispielsweise der bekannte Text über die Bewohner Göttingens:

Im Allgemeinen werden die Bewohner Göttingens eingetheilt in Studenten, Professoren, Philister und Vieh; welche vier Stände doch nichts weniger als streng geschieden sind. Der Viehstand ist der bedeutendste. Die Namen aller Studenten und aller ordentlichen und unordentlichen Professoren hier herzuzählen, wäre zu weitläuftig; auch sind mir in diesem Augenblick nicht alle Studentennamen im Gedächtnisse, und unter den Professoren sind manche, die noch gar keinen Namen haben. Die Zahl der göttinger Philister muß sehr groß seyn, wie Sand, oder besser gesagt, wie Koth am Meer; wahrlich, wenn ich sie des Morgens, mit ihren schmutzigen Gesichtern und weißen Rechnungen, vor den Pforten des akademischen Gerichtes aufgepflanzt sah, so mochte ich kaum begreifen, wie Gott nur so viel Lumpenpack erschaffen konnte.[15]

Alle seine Veröffentlichungen in Deutschland waren der Zensur unterworfen, die er 1827 in Das Buch Le Grand mit folgendem, vorgeblich zensierten Text satirisch unterlief:

 Die deutschen Censoren ——  ——  ——  ——
——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——
——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——
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——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——
——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——
——  ——  ——  ——  ——   Dummköpfe  ——  ——
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In dieser Zeit wurde Heine allmählich als großes literarisches Talent wahrgenommen. Seit Anfang der 1830er Jahre verbreitete sich sein Ruhm in Deutschland und Europa.

Pariser Jahre

Wegen seiner politischen Ansichten zunehmend angefeindet – vor allem in Preußen – und der Zensur in Deutschland überdrüssig, ging Heinrich Heine 1831, nach dem Ausbruch der französischen Julirevolution, nach Paris. Hier begann seine zweite Lebens- und Schaffensphase. Zeit seines Lebens sollte Heine sich nach Deutschland sehnen, wie sein Gedicht In der Fremde belegt:

Ich hatte einst ein schönes Vaterland.
Der Eichenbaum
Wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft.
Es war ein Traum.
Das küsste mich auf deutsch und sprach auf deutsch
(Man glaubt es kaum
Wie gut es klang) das Wort: „Ich liebe dich!“
Es war ein Traum.
[17]

Doch er sollte dieses Vaterland nur noch zweimal wiedersehen. Endgültig wurde Paris zu Heines Exil, als seine Werke – auch alle zukünftigen – 1833 in Preußen und 1835 auf Beschluss des Frankfurter Bundestages in allen Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes verboten wurden. Das gleiche Schicksal traf die Dichter des Jungen Deutschland. Im Beschluss des Bundestages hieß es, die Mitglieder dieser Gruppe zielten darauf ab,„in belletristischen, für alle Classen von Lesern zugänglichen Schriften die christliche Religion auf die frechste Weise anzugreifen, die bestehenden socialen Verhältnisse herabzuwürdigen und alle Zucht und Sittlichkeit zu zerstören“[18].

Für Heine tat sich aber schon 1832 eine neue Einnahmequelle als Pariser Korrespondent der Augsburger Allgemeinen Zeitung von Johann Friedrich Cotta auf, dem Verleger Schillers und Goethes. Seine Zeitungsartikel aus dieser Zeit veröffentlichte er 1833 in Buchform unter dem Titel Französische Zustände.

Im selben Jahr zeigten sich die ersten Symptome der Krankheit – Lähmungserscheinungen, Kopfschmerzattacken und Sehschwächen –, die ihn am Ende seines Lebens acht Jahre ans Bett fesseln sollte. Zunächst aber genoss er das Leben in Paris. Er begegnete den Größen des französischen und deutschen Kulturlebens wie Hector Berlioz, Ludwig Börne, Frédéric Chopin, George Sand, Alexandre Dumas und Alexander von Humboldt.

Eine Zeit lang suchte er die Nähe zu utopischen Sozialisten wie Prosper Enfantin, einem Schüler Saint-Simons. Heines Hoffnung, in dessen quasireligiöser Bewegung ein „neues Evangelium“, ein „drittes Testament“[19] zu finden, hatte zu seinem Entschluss beigetragen, nach Paris überzusiedeln. Nach anfänglicher Faszination wandte er sich bald von den Saint-Simonisten ab, auch deshalb, weil sie von ihm verlangten, sein Künstlertum in ihren Dienst zu stellen. 1835, nachdem das Scheitern der Bewegung offenkundig geworden war, schrieb Heine:

Wir [die Pantheisten] wollen keine Sansculotten sein, keine frugale Bürger, keine wohlfeile Präsidenten: wir stiften eine Demokratie gleichherrlicher, gleichheiliger, gleichbeseligter Götter.(...) Die Saint-Simonisten haben etwas der Art begriffen und gewollt. Aber sie standen auf ungünstigem Boden, und der umgebende Materialismus hat sie niedergedrückt, wenigstens für einige Zeit. In Deutschland hat man sie besser gewürdigt. [20]

Die Weltstadt Paris inspirierte Heine in den folgenden Jahren zu einer Flut von Essays, politischen Artikeln, Polemiken, Denkschriften, Gedichten und Prosawerken. In Schriften wie Französische Zustände (1832) versuchte er, den Deutschen Frankreich und den Franzosen Deutschland näher zu bringen. Dabei gelangen ihm Analysen von nahezu prophetischer Qualität, beispielsweise im Schlusswort von Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. Heine schrieb diesen Text 1834 an die Adresse der Franzosen, 99 Jahre vor der Machtergreifung jener, die auch seine Bücher verbrennen sollten:

Das Christentum – und das ist sein schönstes Verdienst – hat jene brutale germanische Kampflust einigermaßen besänftigt, konnte sie jedoch nicht zerstören, und wenn einst der zähmende Talisman, das Kreuz, zerbricht, dann rasselt wieder empor die Wildheit der alten Kämpfer, die unsinnige Berserkerwut (…) Der Gedanke geht der Tat voraus wie der Blitz dem Donner. Der deutsche Donner ist freilich auch ein Deutscher und ist nicht sehr gelenkig und kommt etwas langsam herangerollt; aber kommen wird er, und wenn ihr es einst krachen hört, wie es noch niemals in der Weltgeschichte gekracht hat, so wißt: der deutsche Donner hat endlich sein Ziel erreicht. Bei diesem Geräusche werden die Adler aus der Luft tot niederfallen, und die Löwen in den fernsten Wüsten Afrikas werden sich in ihre königlichen Höhlen verkriechen. Es wird ein Stück aufgeführt werden in Deutschland, wogegen die französische Revolution nur wie eine harmlose Idylle erscheinen möchte.[21]

Früher als die meisten seiner Zeitgenossen erkannte Heine den zerstörerischen Zug im deutschen Nationalismus, der sich – anders als der französische – zusehends von den Ideen von Demokratie und Volkssouveränität entfernte. Der Dichter spürte in ihm vielmehr einen untergründigen Hass auf alles Fremde, wie er in dem Gedicht Diesseits und jenseits des Rheins schrieb:

Aber wir verstehen uns bass,
Wir Germanen auf den Hass.
Aus Gemütes Tiefen quillt er,
Deutscher Hass! Doch riesig schwillt er,
Und mit seinem Gifte füllt er
Schier das Heidelberger Fass.
[22]
Ludwig Börne um 1835

Weitere wichtige Werke jener Jahre waren Die romantische Schule (1836), das Romanfragment Der Rabbi von Bacherach (1840) und die Denkschrift Über Ludwig Börne (1840). In ihr reagierte Heine auf den Vorwurf seines früheren Freundes, Ziele der Revolution verraten zu haben. Börne, der zu Lebzeiten größere Bekanntheit als Heine genoss, hatte ihm mehrfach Gesinnungsmangel und Opportunismus vorgeworfen. Heine hingegen verstand sich in besonderem Maße als freier, unabhängiger Journalist und fühlte sich deshalb Zeit seines Lebens keiner politischen Strömung verpflichtet. Dass das Werk erst nach Börnes Tod im Jahr 1837 erschien und zudem persönliche Angriffe auf dessen Freundin Jeanette Wohl enthielt, wurde Heine selbst von ansonsten wohlwollenden Lesern übel genommen. Jeanette Wohls Ehemann Salomon Strauß, der sich durch die Denkschrift bloßgestellt fühlte, schlug Heine öffentlich ins Gesicht, worauf dieser ihn zu einem Pistolenduell aufforderte. Dabei wurde Heine leicht an der rechten Hüfte verletzt, während Strauß unversehrt blieb.

Noch vor dem Duell heiratete Heine 1841 in der Kirche St. Sulpice in Paris die Schuhverkäuferin Eugenie Crescentia Mirat, die er seit 1834 kannte und die er für den Fall seines Todes versorgt wissen wollte. Viele seiner Freunde, wie Marx und Engels, lehnten seine Verbindung mit der einfachen, aber lebenslustigen Frau ab. Heine dagegen schätzte Mathilde, wie er sie liebevoll nannte, auch deshalb, weil sie kein Wort deutsch sprach und - erst auf sein Drängen lernte sie Lesen und Schreiben - ein Gegenstück zur Welt der Intellektuellen war. Nach seinem Tod sollte sie sich allerdings als die bessere Geschäftsfrau erweisen: Mit dem Verleger Cotta verhandelte sie erfolgreicher um die Veröffentlichungsrechte, als es ihr Mann zu Lebzeiten getan hatte.

Heine's wife Mathilde Heine (Eugenie Crescentia Mirat)

1843 schrieb Heine sein Gedicht Nachtgedanken, das mit den oft zitierten Worten beginnt:

Denk’ ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht.
[23]

Er verband darin die Sorge um die politischen Zustände in Deutschland mit der um seine dort allein lebende, verwitwete Mutter. Nicht zuletzt um sie wiederzusehen und ihr seine Frau vorzustellen, unternahm Heinrich Heine 1843 und 1844 seine zwei letzten Reisen nach Deutschland. In der Zwischenzeit lernte er Karl Marx und Ferdinand Lassalle kennen. Später arbeitete Heine an Marx’ Zeitschriften Vorwärts! und Deutsch-Französische Jahrbücher mit. Mitte der 40er Jahre entstanden Heines große Versepen Atta Troll und – angeregt durch seine erste Reise – Deutschland. Ein Wintermärchen. Darin kommentierte er äußerst bissig die staatlichen, kirchlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse Deutschlands, durchaus im Sinne von Karl Marx. In den Eingangsversen schildert er eine Szene gleich nach dem Grenzübertritt, in der ein Mädchen eine fromme Weise singt:

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.
Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.
Ein neues Lied, ein besseres Lied
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.
Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch
Was fleißige Hände erwarben.
[24]

Seine „neuen und besseren Lieder“ veröffentlichte Heine 1844 in der Lyriksammlung Neue Gedichte, in der auch das „Wintermärchen“ zuerst erschien.

Heine und der Marxismus

Zu Beginn der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts radikalisierte sich Heines Ton zusehends. Er gehörte zu den ersten deutschen Dichtern, die die Folgen der einsetzenden Industriellen Revolution zur Kenntnis nahmen und das Elend der neu entstandenen Arbeiterklasse in ihren Werken aufgriffen. Beispielhaft dafür ist sein Gedicht Die schlesischen Weber vom Juni 1844. Es war von dem Weberaufstand inspiriert, der im selben Monat in den schlesischen Ortschaften Peterswaldau und Langenbielau ausbrach.

Karl Marx in den 1840er Jahren, in denen er Heine begegnete


Die schlesischen Weber

Im düstern Auge keine Träne,
sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne;
Deutschland, wir weben dein Leichentuch.
Wir weben hinein den dreifachen Fluch.
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
In Winterskälte und Hungersnöten;
Wir haben vergebens gehofft und geharrt,
Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt-
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
den unser Elend nicht konnte erweichen,
der den letzten Groschen von uns erpresst
und uns wie Hunde erschießen lässt!
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
Wo jede Blume früh geknickt,
Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt-
Wir weben, wir weben!

Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht-
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch,
Wir weben, wir weben!
[25]

Das auch als Weberlied bekannt gewordene Gedicht erschien im Juli im von Karl Marx herausgegebenen Vorwärts! und wurde in einer Auflage von 50.000 Stück als Flugblatt in den Aufstandsgebieten verteilt. Der preußische Innenminister Arnim bezeichnete das Werk in einem Bericht an König Friedrich Wilhelm IV. als „eine in aufrührerischem Ton gehaltene und mit verbrecherischen Äußerungen angefüllte Ansprache an die Armen im Volke“. Das Königlich Preußische Kammergericht ordnete ein Verbot des Gedichts an. Ein Rezitator, der es dennoch gewagt hatte, es öffentlich vorzutragen, wurde 1846 in Preußen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Friedrich Engels, der Heine im August 1844 in Paris kennenlernte, übersetzte das Weberlied ins Englische und publizierte es im Dezember des selben Jahres in der Zeitung „The New Moral World“.

Heine pflegte seit Beginn seiner Pariser Zeit Kontakte zu Vertretern des Saint-Simonismus (vgl. Henri de Saint-Simon), einer frühen sozialistischen Strömung. Trotz dieser Kontakte und der freundschaftlichen Beziehungen zu Marx und Engels, hatte er jedoch stets ein ambivalentes Verhältnis zur kommunistischen Philosophie. Heine erkannte die Not der entstehenden Arbeiterschicht und unterstützte ihre Anliegen. Zugleich fürchtete er, dass der Materialismus und die Radikalität der kommunistischen Idee vieles von dem vernichten würde, was er an der europäischen Kultur liebte und bewunderte. Im Vorwort zur französischen Ausgabe von „Lutetia“ schrieb Heine im Jahr vor seinem Tod:

Dieses Geständniß, daß den Com<m>unisten die Zukunft gehört, machte ich im Tone der größten Angst und Besorgniß, und ach! diese Tonart war keineswegs eine Maske! In der That, nur mit Grauen und Schrecken denke ich an die Zeit wo jene dunklen Iconoklasten zur Herrschaft gelangen werden: mit ihren rohen Fäusten zerschlagen sie als dann alle Marmorbilder meiner geliebten Kunstwelt, sie zertrüm<m>ern alle jene phantastischen Schnu<r>pfeifereyen die dem Poeten so lieb waren; sie hakken mir meine Lorbeerwälder um und pflanzen darauf Kartoffel<n> (…) und ach! mein Buch der Lieder wird der Krautkrämer zu Düten verwenden um Kaffe oder Schnupftabak darin zu schütten für die alten Weiber der Zukunft – Ach! das sehe ich alles voraus und eine unsägliche Betrübniß ergreift mich wenn ich an den Untergang denke womit meine Gedichte und die ganze alte Weltordnu<n>g von dem Communismus bedroht ist – Und dennoch ich gestehe es freymüthig, übt derselbe auf mein Gemüth einen Zauber, dessen ich mich nicht erwehren kann, in meiner Brust sprechen zwey Stimmen zu seinen Gunsten, die sich nicht zum Schweigen bringen lassen (…).
Denn die erste dieser Stimmen ist die der Logik. (…) und kann ich der Prämisse nicht widersprechen: »daß alle Menschen das Recht haben zu essen«, so muß ich mich auch allen Folgerungen fügen(…).
Die zweite der beiden zwingenden Stimmen von welchen ich rede, ist noch gewaltiger als die erste, denn sie ist die des Hasses, des Hasses den ich jenem gemeinsamen Feinde widme, der den bestimmtesten Gegensatz zu dem Communismus bildet und der sich dem zürnenden Riesen, schon bey seinem ersten Auftreten entgegenstellen wird – ich rede von der Parthey der sogenannten Vertreter der Nazionalität in Deutschland, von jenen falschen Patrioten deren Vaterlandsliebe nur in einem blödsinnigen Widerwillen gegen das Ausland und die Nachbarvölker besteht und die namentlich gegen Frankreich täglich ihre Galle ausgießen.
[26]

Die gescheiterte Revolution

Der liberal-konstitutionellen Bewegung nahestehend, verfolgte der überzeugte Demokrat [20] Heine, dessen Gesundheitszustand sich im Februar 1848 deutlich verschlechtert hatte, 1848 die revolutionäre Entwicklung in ganz Europa. Die Pariser Februarrevolution betrachtete er mit großer Skepsis und nannte sie „Universalanarchie, Weltkuddelmuddel, sichtbar gewordener Gotteswahnsinn“[27]. Die Märzrevolution in den Staaten des Deutschen Bundes forderte unter dem Vorzeichen des Liberalismus einen demokratisch verfassten, deutschen Nationalstaat. Auch von der Entwicklung in Deutschland wandte sich Heine bald enttäuscht ab, da die Verfechter einer republikanisch-demokratischen Staatsform sowohl in den neu besetzten Kammerparlamenten als auch in der Frankfurter Nationalversammlung in der Minderheit blieben. Im Versuch des ersten gesamtdeutschen Parlaments, eine Monarchie unter einem erblichen Kaisertum zu schaffen, sah er nur politisch untaugliche, romantische Träumereien von einer Wiederbelebung des 1806 untergegangenen Heiligen Römischen Reichs.

In dem Gedicht Michel nach dem März schrieb Heine:

Doch als die schwarz-rot-goldene Fahn,
Der altgermanische Plunder,
Aufs neue erschien, da schwand mein Wahn
Und die süßen Märchenwunder.
Ich kannte die Farben in diesem Panier
Und ihre Vorbedeutung:
Von deutscher Freiheit brachten sie mir
Die schlimmste Hiobszeitung.
Schon sah ich den Arndt, den Vater Jahn
Die Helden aus anderen Zeiten
Aus ihren Gräbern wieder nahn
Und für den Kaiser streiten.
Die Burschenschaftler allesamt
Aus meinen Jünglingsjahren,
Die für den Kaiser sich entflammt,
Wenn sie betrunken waren.
Ich sah das sündenergraute Geschlecht
Der Diplomaten und Pfaffen,
Die alten Knappen vom römischen Recht,
Am Einheitstempel schaffen- (…)
[28]

Die erste Phase der Revolution scheiterte, als Preußens König Friedrich Wilhelm IV. im Frühjahr 1849 die Annahme der erblichen Kaiserwürde ablehnte, die ihm die Mehrheit der Nationalversammlung angetragen hatte. Als Reaktion darauf entstand in West- und Südwestdeutschland eine demokratische Aufstandsbewegung, die die Fürsten zur Annahme der Paulskirchenverfassung zwingen wollte. Aber schon im Sommer und Herbst wurde diese zweite Welle der Revolution vor allem durch preußische Truppen niedergeschlagen. Resigniert kommentierte Heine die Vorgänge in seinem Gedicht Im Oktober 1849:

Gelegt hat sich der starke Wind
und wieder wird’s stille daheime.
Germania, das große Kind
erfreut sich wieder seiner Weihnachtsbäume.(…)
Gemütlich ruhen Wald und Fluß,
Von sanftem Mondlicht übergossen;
Nur manchmal knallt’s – Ist das ein Schuß? –
Es ist vielleicht ein Freund, den man erschossen.
[29]

Matratzengruft

Heinrich Heine und seine platonische Geliebte Elise Krinitz, Holzschnitt von Heinrich Lefler

Im selben Monat, in dem die Revolution in Paris ausbrach, im Februar 1848, erlitt Heine einen Zusammenbruch. Fast vollständig gelähmt, sollte er die acht Jahre bis zu seinem Tod in der von ihm so bezeichneten „Matratzengruft“ verbringen.

Sein Nervenleiden hatte sich bereits 1845 zusehends verschlimmert. Dazu hat mit Sicherheit auch der sog. „Erbschaftsstreit“ beigetragen.[30] Nach dem Tode seines wohlhabenden Onkels Salomon im Dezember 1844 führte Heine eine über zwei Jahre dauernde Aueinandersetzung mit seinem Vetter Carl über die Fortzahlung einer Jahresrente, die sein Onkel ihm 1838 zwar bewilligt, aber nicht testamentarisch verfügt hatte. Im Februar 1847 kam es zwar zu einer für den Dichter finanziell zufriedenstellenden Einigung, sein Gesundheitszustand war zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits bedenklich. Aufenthalte in Kurorten (Barèges in den Pyrenäen 1846) oder auf dem Lande (Montmorency 1847) brachten keine wirkliche Besserung mehr.

Heine selbst war der Überzeugung, an Syphilis erkrankt zu sein. Dagegen spricht jedoch, dass er bis zu seinem Tode bei klarem Verstand blieb. Eine Untersuchung von Haaren des Dichters im Jahr 1997 ergab, dass er an einer chronischen Bleivergiftung gelitten hat.[31]

Heinrich Heines Gesundheitszustand verschlechterte sich in mehreren Schüben dramatisch. Einmal wurde er vorzeitig für tot erklärt. Gegen die drohende Vereinsamung halfen gelegentliche Besuche von Kollegen und Freunden, die seine Matratzengruft nach eigenem Bekunden meist trauriger verließen als ein wirkliches Grab. Friedrich Engels suchte Heine im Januar 1848 auf, also noch vor dem endgültigen Zusammenbruch. Er berichtete:

Heine ist am Kaputtgehen. Vor 14 Tagen war ich bei ihm, da lag er im Bett und hatte einen Nervenanfall gehabt. Gestern war er auf, aber höchst elend. Er kann keine drei Schritt mehr gehen, er schleicht, an den Mauern sich stützend, von Fauteuil bis ans Bett und vice versa. Dazu Lärm in seinem Hause, der ihn verrückt macht.[32]

In den Jahren vor seinem Tod gelangte Heine zu einer milderen Beurteilung der Religion. In seinem Testament von 1851 bekannte er sich zum Glauben an einen persönlichen Gott, ohne sich aber einer der christlichen Kirchen oder dem Judentum wieder anzunähern. In seinem Testament heißt es:

Obschon ich durch den Taufakt der lutherischen Konfession angehöre, wünsche ich nicht, daß die Geistlichkeit dieser Kirche zu meinem Begräbnisse eingeladen werde; ebenso verzichte ich auf die Amtshandlung jeder andern Priesterschaft, um mein Leichenbegängnis zu feiern. Dieser Wunsch entspringt aus keiner freigeistigen Anwandlung. Seit vier Jahren habe ich allem philosophischen Stolze entsagt und bin zu religiösen Ideen und Gefühlen zurückgekehrt; ich sterbe im Glauben an einen einzigen Gott, den ewigen Schöpfer der Welt …

Im Nachwort zum Romanzero stellte er im Dezember 1851 noch einmal fest:

Ausdrücklich widersprechen muß ich jedoch dem Gerüchte, als hätten mich meine Rückschritte bis zur Schwelle irgendeiner Kirche oder gar in ihren Schooß geführt. (…) Ich habe nichts abgeschworen, nicht einmal meine alten Heidengötter, von denen ich mich zwar abgewendet, aber scheidend in Liebe und Freundschaft.[33]

Heines geistige Schaffenskraft ließ auch in den qualvollen Jahren des Krankenlagers nicht nach. Da er kaum noch selbst schreiben konnte, diktierte er seine Verse und Schriften meist einem Sekretär oder überließ diesem seine eigenhändigen Entwürfe zur Reinschrift. Das Korrekturlesen von Druckvorlagen, das er bis zuletzt nicht aus der Hand gab, war für den nahezu erblindeten Heine eine zusätzliche Belastung. Trotz dieser schwierigen Bedingungen veröffentlichte er noch eine Reihe wesentlicher Werke, darunter im Oktober 1851 den Gedichtband Romanzero und 1854 drei Bände Vermischte Schriften, die unter anderem sein politisches Vermächtnis Lutetia und die Gedichte. 1853 und 1854 enthielten.

Im Romanzero fasste er sein politisches Leben mit dem Gedicht Enfant Perdu so zusammen:

Verlorner Posten in dem Freiheitskriege,
Hielt ich seit dreißig Jahren treulich aus.
Ich kämpfe ohne Hoffnung, daß ich siege.
Ich wußte, nie komm ich gesund nach Haus.

[…]
Doch fall ich unbesiegt, und meine Waffen
Sind nicht gebrochen – nur mein Herze brach.
[34]
Elise Krinitz, die „Mouche“

Trotz seines Leidens kamen Heine Humor und Leidenschaft nicht abhanden. Die letzten Monate seines Lebens erleichterten ihm die Besuche seiner Verehrerin Elise Krinitz, die er zärtlich „Mouche“ nannte. Sie wurde zu seiner „angebeteten Lotosblume“. Diese Anbetung konnte jedoch wegen seiner Hinfälligkeit nur noch auf geistiger Ebene stattfinden, was Heine selbstironisch mit den Versen kommentiert:

Worte! Worte! keine Taten!
Niemals Fleisch geliebte Puppe.
Immer Geist und keinen Braten,
Keine Knödel in der Suppe.
[35]

Dass er sich seine Ironie auch in den letzten Krankheitsjahren bewahrte, zeigt sein Gedicht Epilog:

Unser Grab erwärmt der Ruhm.
Torenworte! Narrentum!
Eine bessre Wärme gibt
eine Kuhmagd, die verliebt
uns mit dicken Lippen küsst
und beträchtlich riecht nach Mist (…)
[36]
Heines Grabbüste auf dem Friedhof Montmartre in Paris

Am 17. Februar 1856 starb Heinrich Heine. Drei Tage später wurde er auf dem Friedhof Montmartre beerdigt, wo nach dem ausdrücklichen Willen des Dichters 27 Jahre später auch Mathilde ihre letzte Ruhe fand. Das im Jahre 1901 erstellte Grabmal ziert eine von dem dänischen Bildhauer Louis Hasselriis stammende Marmorbüste Heines und sein Gedicht Wo?:

Wo wird einst des Wandermüden
letzte Ruhestätte sein?
Unter Palmen in dem Süden?
Unter Linden an dem Rhein?
Werd ich wo in einer Wüste
eingescharrt von fremder Hand?
Oder ruh ich an der Küste
eines Meeres in dem Sand?
Immerhin, mich wird umgeben
Gotteshimmel, dort wie hier.
Und als Totenlampen schweben
nachts die Sterne über mir.
[37]

Bedeutung und Nachleben

Heine-Denkmal in Berlin
Heine-Denkmal auf dem Harzer Brocken

Aufgrund seiner Eigenständigkeit sowie seiner formalen und inhaltlichen Breite lässt sich Heines Werk keiner eindeutigen literarischen Strömung zuordnen. Heine geht aus der Romantik hervor, überwindet aber bald deren Ton und Thematik – auch in der Lyrik. Sein Biograph Joseph A. Kruse sieht in seinem Werk Elemente der Aufklärung, der Weimarer Klassik, des Realismus und des Symbolismus.

Vor allem war er ein politisch kritischer Autor des Vormärz. Mit den Autoren des Jungen Deutschland, denen er bisweilen zugerechnet wird, verbindet ihn das Streben nach politischer Veränderung hin zu mehr Demokratie in ganz Europa, speziell in Deutschland. Seine Distanzierung von der „Tendenzliteratur“, die er u.a. mit „gereimten Zeitungsartikeln“ [38] verglich, erfolgte weniger aus politischen als aus ästhetischen Motiven. Persönlich stand Heine Karl Marx und Friedrich Engels nahe, ohne jedoch deren politische Philosophie bis ins Letzte zu teilen. [39]

Heine polarisierte schon seine Zeitgenossen, nicht zuletzt, weil er selbst polarisierende Urteile nicht scheute. Er griff tatsächliche oder vermeintliche Gegner ebenso hart an wie er selbst angegriffen wurde und schreckte vor keiner Polemik zurück. Nach seinem Tod nahm die Schärfe der Auseinandersetzungen um ihn eher noch zu – und sie hielt mehr als ein Jahrhundert an. Symptomatisch dafür war der Streit um ein würdiges Heine-Denkmal in Deutschland.

Nationalistisch und antisemitisch argumentierende Literaturwissenschaftler wie Adolf Bartels prägten seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend die öffentliche Wahrnehmung Heines. Die seit dem Jubiläumsjahr 1897 anhaltenden Bemühungen, ihm in seiner Geburtsstadt Düsseldorf ein Denkmal zu setzen, denunzierte Bartels 1906 in seinem berühmt-berüchtigten Aufsatz „Heinrich Heine. Auch ein Denkmal“ als „Kotau vor dem Judentum“, ihn selbst als Decadence-Juden“. Erst in den 1920er Jahren wurden Heine-Denkmäler in Hamburg und Frankfurt am Main errichtet. Diese wurden jedoch schon wenige Jahre später, in der Zeit des Nationalsozialismus, wieder zerstört oder entfernt.

Im „Dritten Reich“ waren Heinrich Heines Werke verboten, und seine Bücher wurden zusammen mit denen zeitgenössischer Dichter verbrannt. Für die nach dem Krieg von Theodor W. Adorno verbreitete Behauptung des Germanisten Walter Arthur Berendsohn, Heines Loreley-Lied sei in Lesebüchern der Nazi-Zeit mit der Angabe „Dichter: unbekannt“ erschienen, fehlt allerdings bis heute jeder Beleg.

Nach 1945 war die Aufnahme Heinrich Heines und seines Werkes in Deutschland lange Zeit ambivalent und Gegenstand vielfältiger Auseinandersetzungen, zu denen nicht zuletzt die deutsche Teilung beitrug. Während in der Bundesrepublik im restaurativen Klima der Adenauerzeit Heine eher zurückhaltend und höchstens als romantischer Lyriker rezipiert wurde, hatte die DDR ihn relativ schnell im Rahmen ihres „Erbe“-Konzeptes auf der Haben-Seite gebucht und bemühte sich um die Popularisierung seines Werkes, wobei vor allem „Deutschland. Ein Wintermärchen“ und sein Kontakt mit Karl Marx im Mittelpunkt des Interesses stand. Der erste internationale wissenschaftliche Heine-Kongress wurde im Gedenkjahr 1956 in Weimar veranstaltet, im selben Jahr erschien erstmals die fünfbändige Werkausgabe in der Bibliothek Deutscher Klassiker im Aufbau-Verlag. Der DDR-Germanist Hans Kaufmann legte 1967 die bis dahin wesentlichste Heine-Monografie der Nachkriegszeit vor.

Erst in den 1960er Jahren nahm auch in der Bundesrepublik das Interesse an Heine spürbar zu. Als Zentrum der westdeutschen Heine-Forschung etablierte sich allmählich seine Geburtsstadt Düsseldorf. Aus dem Heine-Archiv entwickelte sich schrittweise das Heinrich-Heine-Institut mit Archiv, Bibliothek und Museum. 1962 wurde die Veröffentlichung des Heine-Jahrbuchs begonnen, das schnell zum internationalen Forum der Heine-Forschung avancierte. Dennoch hielt der Streit um Heine an. Die geplante Benennung der Düsseldorfer Universität nach dem bedeutendsten Dichter, den die Stadt hervorgebracht hat, verursachte eine fast 20 Jahre währende Auseinandersetzung, die erst gegen Ende der 1980er Jahre beigelegt wurde. Offiziell seit 1989 gibt es in Heines Geburtsstadt die Heinrich-Heine-Universität und seit 1981 ein Heine-Denkmal, das von Bert Gerresheim gestaltet wurde. Darüber hinaus verleiht die Stadt Düsseldorf seit 1972 den Heinrich-Heine-Preis. Abgesehen von diesen offiziellen Ehren erfuhr der politische Schriftsteller Heinrich Heine ein zunehmendes Interesse bei Nachwuchswissenschaftlern und engagierten Zeitgenossen, was ohne Zweifel auch durch die Studentenbewegung forciert wurde. Dass die Bundesrepublik in Sachen Heine-Rezeption mit der DDR gleichgezogen hatte, brachte die Veranstaltung zweier konkurrierender Heine-Kongresse im Jubiläumsjahr 1972 sinnfällig zum Ausdruck. Ein weiteres Resultat der deutsch-deutschen Konkurrenz war der nahezu zeitgleiche Erscheinensbeginn zweier groß angelegter historisch-kritischer Werkausgaben: der Düsseldorfer Heine-Ausgabe und der Heine-Säkularausgabe in Weimar.

In den 1980er Jahren nahm die ideologisch geprägte Auseinandersetzung um Heine spürbar ab und wich einer gewissen „Normalisierung“. Die Fachwissenschaft wandte sich bisher vernachlässigten Fragestellungen zu, darunter u.a. der späte Heine. Sein Werk fand zunehmend Aufnahme in die Lehr- und Lektürepläne, was auch zu einer deutlichen Zunahme didaktisch orientierter Heine-Literatur führte. Ihren vorläufigen Höhepunkt fand die Heine-Renaissance mit den zahlreichen Veranstaltungen, die aus Anlass seines 200. Geburtstages im Jahr 1997 stattfanden.

Ungeachtet weltanschaulicher Auseinandersetzungen und fachwissenschaftlicher Paradigmenwechsel erfreut sich besonders Heines Lyrik ungebrochener Popularität, ließen sich doch seine romantischen, oft volksliedartigen Gedichte – allen voran das Buch der Lieder – erfolgreich mit der Musik verbinden. Ein Standardwerk über „Heine in der Musik“ weist annähernd 10.000 Vertonungen nach,[40] unter denen Friedrich Silchers Bearbeitung der Loreley von 1838 herausragt. Auch Opernkomponisten ließen sich von Heine inspirieren, zuletzt Günter Bialas zu seiner 1992 uraufgeführten Oper „Aus der Matratzengruft“. Im Theater hingegen ist Heine mit eigenen Stücken wenig präsent. Zu erwähnen ist aber Tankred Dorsts „Harrys Kopf“ aus dem Heine-Jahr 1997, das sich der Persönlichkeit des Dichters nähert.

Zahlreiche Schriftsteller des 19. und 20. Jahrhunderts griffen Heines Werke auf, darunter die großen Erzähler Theodor Fontane und Thomas Mann. Wie Heine wagten Bertolt Brecht und Kurt Tucholsky die Gratwanderung zwischen Poesie und Politik. In der Tradition des Dichters stehen ebenfalls die Heine-Preisträger, so etwa Wolf Biermann und Robert Gernhardt.

Während seines gesamten Schaffens war Heine um ein überparteiliches Künstlertum bemüht. Von dem radikal-republikanischen Publizisten Ludwig Börne grenzte er sich ab: „Ich bin eine gewöhnliche Guillotine, und Börne ist eine Dampfguillotine.“ [41] Börne hingegen hielt seinem Kontrahenten Gesinnungsmangel vor und verwies auf die Notwendigkeit, im Freiheitskampf eine klare Position zu beziehen. Mit ihrem Streit, ob und wieweit ein Schriftsteller parteilich sein dürfe, nahmen sie spätere Auseinandersetzungen über politische Moral in der Literatur vorweg, wie sie zwischen Heinrich und Thomas Mann, Benn und Brecht, Lukásc und Adorno, Sartre und Simon ausgetragen wurden. So hält Hans Magnus Enzensberger den Streit zwischen Heine und Börne für die „folgenreichste Kontroverse der deutschen Literaturgeschichte“[42].

Während die Rezeption in Deutschland und Frankreich Höhen und Tiefen kennt, verlief die Aufnahme der Werke Heines weltweit geradliniger. Schon zu Lebzeiten des Dichters wurden einzelne Werke ins Japanische übersetzt. Heine war einer der ersten deutschen Autoren, die in allen Weltsprachen zu lesen waren. So erklärt sich auch der Einfluss, den er auf andere Nationalliteraturen hatte. Auf besonders große Anerkennung trifft Heine in England, Osteuropa und Asien.

Die Alltagssprache verdankt Heine u.a. das Wort „Fiasko“, das er aus Frankreich mitbrachte sowie die Metapher „Vorschusslorbeeren“ (aus seinem Gedicht Plateniden).

Zitate über Heine

  • „Den höchsten Begriff vom Lyriker hat mir Heinrich Heine gegeben. Ich suche umsonst in allen Reichen der Jahrtausende nach einer gleich süßen und leidenschaftlichen Musik. Er besaß eine göttliche Bosheit, ohne die ich mir das Vollkommene nicht zu denken vermag (...). – Und wie er das Deutsche handhabt! Man wird einmal sagen, dass Heine und ich bei weitem die ersten Artisten der deutschen Sprache gewesen sind.“Friedrich Nietzsche [43]
  • „Heine ist von den meisten anderen Dichtern verschieden, weil er alle Scheinheiligkeit verachtet, er zeigt sich stets als der, welcher er ist, mit allen menschlichen Eigenschaften und allen menschlichen Fehlern.“ – Kaiserin Elisabeth von Österreich [44]
  • „Wenn man einem deutschen Autor nachsagt, er müsse bei den Franzosen in die Schule gegangen sein, so ist es erst dann das höchste Lob, wenn es nicht wahr ist. Denn es will besagen: er verdankt der deutschen Sprache, was die französische jedem gibt. Hier ist man noch sprachschöpferisch, wenn man dort schon mit den Kindern spielt, die hereingeschneit kamen, man weiß nicht wie. Aber seit Heinrich Heine den Trick importiert hat, ist es eine pure Fleißaufgabe, wenn deutsche Feuilletonisten nach Paris gehen, um sich Talent zu holen. (...) Esprit und Grazie, die gewiß dazu gehört haben, auf den Trick zu kommen und ihn zu handhaben, gibt er selbsttätig weiter. Mit leichter Hand hat Heine das Tor dieser furchtbaren Entwicklung aufgestoßen, und der Zauberer, der der Unbegabung zum Talent verhalf, steht gewiß nicht allzu hoch über der Entwicklung. (...) Ihren besten Vorteil dankt sie jenem Heinrich Heine, der der deutschen Sprache so sehr das Mieder gelockert hat, daß heute alle Kommis an ihren Brüsten fingern können.“Karl Kraus [45]
  • „Die Zahl der deutschen Kriegerdenkmäler zur Zahl der deutschen Heine-Denkmäler verhält sich hierzulande wie die Macht zum Geist“ - Kurt Tucholsky.[46]
  • „Es fehlt in Heines Heimat an der Zivilcourage eines offenen Bekenntnisses zu dem Sänger eines neuen Liedes, eines besseren Liedes, um so mehr als dieser die unverzeihliche Sünde begangen hat, als Sohn jüdischer Eltern das Licht der Welt zu erblicken.“ – Der New Yorker Aufbau vom 9. August 1968 [47]
  • „Der Wohlklang, der Scharfsinn und der Stil – und damit ist schon charakterisiert, was Heines bahnbrechendes Werk von beinahe allen seinen Vorgängern und beinahe allen seinen Nachfolgern unterscheidet. Bahnbrechend? Ist das nicht ein gar zu großes Wort? Nein, ich nehme es nicht zurück, ich werde es auch nicht abmildern [...]. Ihm ist geglückt, was Europa den Deutschen kaum mehr zutraute: ein Stück Weltliteratur in deutscher Sprache.“Marcel Reich-Ranicki [48]

Werke

Originalausgaben

Nach Erscheinungsjahr in Buchform:

  • 1821: Gedichte
  • 1823: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo (darin William Ratcliff, Almansor und Lyrisches Intermezzo)
  • 1824: Dreiunddreißig Gedichte
  • 1826: Reisebilder. Erster Teil (darin Die Harzreise, Die Heimkehr, Die Nordsee. Erste Abteilung sowie verschiedene Gedichte)
  • 1827: Buch der Lieder sowie Reisebilder. Zweiter Teil (darin Die Nordsee. Zweite und dritte Abteilung, Ideen. Das Buch Le Grand und Briefe aus Berlin)
  • 1830: Reisebilder. Dritter Teil (darin Die Reise von München nach Genua und Die Bäder von Lucca)
  • 1831: Einleitung zu Kahldorf über den Adel sowie Reisebilder. Vierter Teil (darin Die Stadt Lucca und Englische Fragmente)
  • 1832: Französische Zustände
  • 1833: Über den Denunzianten. Eine Vorrede zum dritten Teil des Salons., Einleitung zu Don Quixote sowie Der Salon. Dritter Teil (darin Florentinische Nächte und Elementargeister)
  • 1834: Der Salon. Erster Teil (darin Französische Maler, Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski sowie verschiedene Gedichte)
  • 1835: Der Salon. Zweiter Teil (darin Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland und der Gedichtzyklus Neuer Frühling)
  • 1836: Der Salon. Dritter Teil
  • 1836: Die romantische Schule
  • 1838: Der Schwabenspiegel
  • 1839: Shakespeares Mädchen und Frauen sowie Schriftstellernöten
  • 1840: Ludwig Börne. Eine Denkschrift sowie Der Salon. Vierter Teil (darin Der Rabbi von Bacherach, Über die französische Bühne und verschiedene Gedichte)
  • 1844: Neue Gedichte (darin Deutschland. Ein Wintermärchen)
  • 1847: Atta Troll – Ein Sommernachtstraum
  • 1851: Romanzero und Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem
  • 1854: Vermischte Schriften, 3 Bände
    (darin Geständnisse, Die Götter im Exil, Die Göttin Diana, Ludwig Marcus, Gedichte 1853 und 1854, Lutetia. Erster Teil und Lutetia. Zweiter Teil)
  • 1857 (postum): Tragödien
  • 1869 (postum): Letzte Gedichte und Gedanken
  • 1884 (postum): Memoiren
  • 1892 (postum): Heinrich Heines Familienleben. 122 Familienbriefe des Dichters und 4 Bilder. (Digitale Rekonstruktion: UB Bielefeld)

Gesamtausgaben

  • Heinrich-Heine-Säkularausgabe. Werke, Briefwechsel, Lebenszeugnisse. 53 Bände, hg. v. Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar / Centre National de la Recherche Scientifique in Paris, Akademie Verlag, Berlin 1970ff
  • Sämtliche Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke. Düsseldorfer Ausgabe, 16 Bände, hg. v. Manfred Windfuhr, Hoffmann und Campe, Hamburg 1973–97
  • Sämtliche Schriften. Sechs Bände, hg. v. Klaus Briegleb, Hanser, München 1968–76, ISBN 978-3-446-10726-7
  • Sämtliche Werke in 4 Bänden, Artemis & Winkler, Düsseldorf 2001, ISBN 978-3-538-05498-1

Neuere Ausgaben (Auswahl)

Literatur

Einführungen und Gesamtdarstellungen

  • Jeffrey L. Sammons: Heinrich Heine, Metzler (Realien zur Literatur: SM 261), Stuttgart 1991, ISBN 3-476-10261-0
  • Ralf Schnell: Heinrich Heine zur Einführung, Junius, Hamburg 1996, ISBN 3-88506-930-X
  • Bernd Kortländer: Heinrich Heine, Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-017638-7
  • Gerhard Höhn: Heine-Handbuch. Zeit, Person, Werk, Metzler, Stuttgart 1987 (3., überarb. u. erw. Aufl. 2004), ISBN 3-476-01965-9
  • Christian Liedtke: Heinrich Heine, Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 3-499-50685-8

Tagungs- und Sammelbände

  • Joseph A. Kruse u.a. (Hgg.) : Ich Narr des Glücks. Heinrich Heine 1797–1856. Bilder einer Ausstellung, Metzler, Stuttgart / Weimar 1997, ISBN 3-476-01525-4
  • Joseph A. Kruse u.a. (Hgg.): Aufklärung und Skepsis. Internationaler Heine-Kongreß 1997 zum 200. Geburtstag, Metzler, Stuttgart / Weimar 1998, ISBN 3-476-01621-8
  • Christian Liedtke (Hg.): Heinrich Heine. Neue Wege der Forschung, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 978-3-534-14466-2
  • Jeffrey L. Sammons: Heinrich Heine. Alternative Perspectives 1985–2005, Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3212-8

Zur Biografie

  • Kerstin Decker: Heinrich Heine. Narr des Glücks, Propyläen, Berlin 2005, ISBN 3-549-07259-7
  • Franz Futterknecht: Heinrich Heine. Ein Versuch, Narr, Tübingen 1985, ISBN 3-87808-820-5
  • Wolfgang Hädecke: Heinrich Heine – Eine Biographie, Rowohlt, Reinbek 1989, ISBN 3-499-15975-9
  • Jan-Christoph Hauschild / Michael Werner: Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst. Heinrich Heine. Eine Biographie, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1997; aktualisierte Neuausgabe 2005 bei Zweitausendeins, ISBN 978-3-86150-739-0
  • Lew Kopelew: Ein Dichter kam vom Rhein. Heinrich Heines Leben und Leiden. Vom Autor gemeinsam mit Edith Kaiser überarbeitete Neuausgabe (dt. EA: Berlin 1981), dtv, München 1986
  • Joseph A. Kruse: Heinrich Heine, Suhrkamp (BasisBiographien 7), Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-518-18207-9
  • Karl-Josef Kuschel: Gottes grausamer Spaß? Heinrich Heines Leben mit der Katastrophe, Patmos, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-70350-6
  • Fritz Mende: Heinrich Heine. Chronik seines Lebens und Werkes, 2. Aufl., Kohlhammer, Stuttgart [u.a.] 1981, ISBN 3-17-007092-4
  • Ernst Pawel: Der Dichter stirbt. Heinrich Heines letzte Jahre in Paris, Berlin Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-8270-0233-8
  • Fritz J. Raddatz: Taubenherz und Geierschnabel. Heinrich Heine – Eine Biographie, Beltz, Weinheim 2006, ISBN 978-3-407-22176-6
  • Werner Steinberg: Der Tag ist in die Nacht verliebt, Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin 1962
  • Jochanan Trilse-Finkelstein: Gelebter Widerspruch. Heinrich-Heine-Biographie, Aufbau, Berlin 1997, ISBN 3-351-02461-4

Zu Werk und Rezeption

  • Albrecht Betz: Ästhetik und Politik. Heinrich Heines Prosa, Hanser, München 1971
    • Heinrich Heines Prosa. Ästhetik und Politik I, Rimbaud, Aachen 19992, ISBN 3-89086-833-9
    • Der Charme des Ruhestörers. Ästhetik und Politik II, Rimbaud, Aachen 1997, ISBN 3-89086-820-7
  • Ralf G. Bogner (Hg.): Heinrich Heines Höllenfahrt. Nachrufe auf einen streitbaren Schriftsteller. Dokumente 1846–1858, Palatina (Bibliotheca Funebris 1), Heidelberg 1997, ISBN 978-3-932608-02-5
  • Jürgen Brummack (Hg.): Heinrich Heine. Epoche – Werk – Wirkung, Beck, München 1980, ISBN 3-406-07946-6
  • Eberhard Galley / Alfred Estermann (Hgg.), Heinrich Heines Werk im Urteil seiner Zeitgenossen (Fortgeführt von Sikander Singh und Christoph auf der Horst), 12 Bände, Hoffmann und Campe, Hamburg (bzw. Metzler, Stuttgart) 1981ff
  • Walter Hinck: Die Wunde Deutschland. Heinrich Heines Dichtung im Widerstreit von Nationalidee, Judentum und Antisemitismus, Insel, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-458-16117-1
  • Hans Kaufmann: Heinrich Heine. Geistige Entwicklung und künstlerisches Werk, Aufbau, Berlin 1967
  • Helmut Landwehr: Der Schlüssel zu Heines Romanzero, Kovac, Hamburg 2000, ISBN 3-8300-0316-1
  • Günter Oesterle: Integration und Konflikt. Die Prosa Heinrich Heines im Kontext oppositioneller Literatur der Restaurationsepoche, Metzler, Stuttgart 1972, ISBN 3-476-00254-3
  • T. J. Reed / Alexander Stillmark (Hgg.): Heine und die Weltliteratur, Oxford 2000
  • Marcel Reich-Ranicki: Der Fall Heine, DVA, Stuttgart 1997; dtv, München 2000, ISBN 3-423-12774-0

Weblinks

Wikisource: Heinrich Heine – Quellen und Volltexte
Commons: Heinrich Heine – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Die Zitate von Heine selbst stammen, wenn nicht anders angegeben, aus:

Heinrich Heine: Sämtliche Werke in vier Bänden. Artemis & Winkler-Verlag, Düsseldorf und Zürich

  1. aus: Reisebilder. Zweiter Teil: Ideen. Das Buch Le Grand, zit. nach DHA, Bd. 6, S. 182
  2. in: Taubenherz und Geierschnabel. Heinrich Heine - eine Biographie.
  3. Brief vom 7. April 1823, zit. nach HSA, Bd. 20, S. 72
  4. aus: Prosanotizen, zit. nach DHA, Bd. 10, S. 313
  5. Auszug aus Der romantische Ödipus.
  6. aus: Reisebilder. Dritter Teil: Italien. Die Bäder von Lucca, zit. nach DHA, Bd. 7/1, S. 134
  7. aus: Reisebilder. Dritter Teil: Italien. Die Bäder von Lucca, zit. nach DHA, Bd. 7/1, S. 141
  8. aus: Anhang zu Neue Gedichte, zit. nach DHA, Bd. 2, S. 142
  9. zit. nach: DHA, Bd. 20, S. 234
  10. aus: Das Literarische Quartett (2006): Heinrich Heine zum 150. Todestag. Videoaufnahme ZDF am 03.02.2006
  11. aus: Almansor(1823), Vers 243, zit. nach: DHA, Bd. 5, S. 16
  12. aus: Neue Gedichte, zit. nach DHA, Bd. 2, S. 15f.
  13. Heines Napoléon-Verehrung war gleichwohl nicht ungeteilt. in den Reisebildern heißt es:„[...] meine Huldigung gilt nicht den Handlungen, sondern nur dem Genius des Mannes. Unbedingt liebe ich ihn nur bis zum achtzehnten Brumaire – da verrieth er die Freyheit.“, aus: Reisebilder. Dritter Teil: Reise von München nach Genua, zit. nach: DHA, Bd. 7/1, S. 68.
  14. aus: Reisebilder. Dritter Teil: Italien, Reise von München nach Genua, zit. nach: DHA, Bd. 7/1, S. 31 . Nur wenige Seiten später fällte er folgendes Pauschalurteil über die Tiroler: Die Tyroler sind schön, heiter, ehrlich, brav, und von unergründlicher Geistesbeschränktheit. Sie sind eine gesunde Menschenrace, vielleicht weil sie zu dumm sind, um krank seyn zu können. (a.a.O., S. 34)
  15. aus: Reisebilder. Erster Teil: Die Harzreise (1826), zit. nach: DHA, Bd. 6, S. 84
  16. aus: Reisebilder. Zweiter Teil: Ideen. Das Buch Le Grand. Kapitel XII, zit. nach DHA, Bd. 6, S. 201 - wobei der Zeilenumbruch hier jedoch der Typographie des Erstdrucks angepasst wurde.
  17. aus: Neue Gedichte, zit. nach Heine: Werke, Bd. I, S. 238
  18. aus: Verbot der Schriften des Jungen Deutschland. Bundesbeschluß vom 10. Dezember 1835, zit. nach: http://www.verfassungen.de/de/de06-66/bundesbeschluss24.htm
  19. zit. nach Jörg Aufenanger: Heinrich Heine in Paris, dtv, München 2005, S. 20
  20. a b Heine gibt sich in dem Zitat als Pantheist in der Nachfolge Baruch Spinozas zu erkennen. Aus: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland, S. 104, zit. nach Digitale Bibliothek Band 3: Geschichte der Philosophie, Directmedia, Berlin (vgl. Heine: Werke und Briefe in zehn Bänden, hg. von Hans Kaufmann, 2. Auflage, Aufbau, Berlin und Weimar 1972. Bd. 5, S. 234-235)
  21. aus: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland, zit. nach Heine: Werke, Bd. III, S. 518f
  22. aus: Nachlese der Gedichte, zit. nach Heine: Werke, Bd. I, S. 757f
  23. aus: Neue Gedichte, zit. nach Heine: Werke, Bd. I, S. 290f
  24. aus: Deutschland - Ein Wintermärchen, zit. nach Heine: Werke, Bd. I, S. 375f
  25. aus: Nachlese der gedichte, zit. nach Heine: Werke, Bd. I, S. 327
  26. aus Heines Entwurf zur Préface für die französische Ausgabe der Lutezia (1855), zit. nach: DHA, Bd. 13/1, S. 294f.
  27. Brief an Julius Campe, 9.6.1848, zit. nach [1]
  28. aus: Nachlese der Gedichte, zit. nach Heine: Werke, Bd. I, S. 752
  29. aus: Romanzero, zit. nach Heine: Werke, Bd. I, S. 535
  30. Zum Erbschaftsstreit u.a. Ludwig Rosenthal: Heinrich Heines Erbschaftsstreit. Hintergründe, Verlauf, Folgen. Grundmann, Bonn 1982.
  31. siehe hierzu: H. Kijewski / W. Huckenbeck / U. Reus: Krankheit und Tod des Dichters Heinrich Heine aus der Sicht neuer spurenkundlicher Untersuchungen an Haaren. In: Rechtsmedizin 10 (2000), S. 207-211 und 13 (2003), S. 131–136. Vgl. aber Chr. auf der Horst / A. Labisch: Heinrich Heine, der Verdacht einer Bleivergiftung und Heines Opium-Abusus. In: Heine-Jahrbuch 38 (1999), S. 105-131.
  32. Brief an Karl Marx vom 14. Jan. 1848, zit. nach Michael Werner (Hg.): Begegnungen mit Heine. Berichte der Zeitgenossen. Hoffmann und Campe, Hamburg 1973. Bd. 2 (1847 - 1856), S. 99
  33. zit. nach: DHA, Bd. 3/1, S. 180f.
  34. aus: Romanzero, zit. nach Heine: Werke, Bd. I, S. 539
  35. aus: Nachlese der Gedichte, zit. nach Heine: Werke, Bd. I, S. 817
  36. aus: Gedichte 1853 und 1854, zit. nach Heine: Werke, Bd. I, S. 646
  37. aus: Nachlese der Gedichte, zit. nach Heine: Werke, Bd. I, S. 796
  38. Lutezia, Kap. LV vom 20. März 1843, zit. nach: DHA Bd. 14/1, S. 48
  39. vgl. u.a.: Marcel Reich-Ranicki: Der Fall Heine, dtv, München 2000, S. 34 ff.
  40. Günter Metzner: Heine in der Musik. Bibliographie der Heine-Vertonungen. 12 Bde. Schneider, Tutzing 1989 - 1994
  41. zit. nach Willi Jaspers: Ludwig Börne. Keinem Vaterland geboren, Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 2003, S. 18
  42. zit. nach Willi Jaspers: Ludwig Börne. Keinem Vaterland geboren, Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 2003, S. 277
  43. Friedrich Nietzsche: Ecce homo(um 1888), Insel Taschenbuch 290, Frankfurt am Main, 9. Auflage 1997, Kapitel Warum ich so klug bin, 4. Abschnitt, Seite 62.
  44. aus ihrem Tagebuch; zitiert nach Joseph A. Kruse: Heinrich Heine. Leben und Werk in Daten und Bildern, Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1983, S.11
  45. aus: Heine und die Folgen, zuerst erschienen im Dezember 1910 im Verlag Albert Langen, München; Text online
  46. in: Die Weltbühne, Nr. 28 vom 9. Juli 1929, S. 58.
  47. zitiert nach Otto Schönfeldt (Hg.): Und alle lieben Heinrich Heine.,Pahl-Rugenstein, Köln 1972, S. 46
  48. aus: Der Fall Heine, dtv, München 2000, S. 13

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