Schlagsdorf (Guben)

Schlagsdorf
Stadt Guben
Koordinaten: 51° 55′ N, 14° 41′ OKoordinaten: 51° 54′ 45″ N, 14° 41′ 6″ O
Höhe: 56 m ü. NHN
Fläche: 2,3 km²
Einwohner: 225 (31. Dez. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner/km²
Eingemeindung: 6. Dezember 1993
Postleitzahl: 03172
Vorwahl: 035692
Schlagsdorf (Brandenburg)
Schlagsdorf (Brandenburg)

Lage von Schlagsdorf in Brandenburg

Bahnhof Schlagsdorf

Schlagsdorf (niedersorbisch Sławkojce) ist ein Ortsteil der Stadt Guben im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg.

Lage

Schlagsdorf liegt in der Niederlausitz etwa drei Kilometer südlich von Guben entfernt und unmittelbar an der Grenze zu Polen. Umliegende Ortschaften sind Kaltenborn im Norden, die bereits in Polen liegenden Dörfer Gubinek im Nordosten, Sękowice im Osten sowie die zur Gemeinde Schenkendöbern gehörenden Dörfer Klein Gastrose im Süden, Groß Gastrose im Südwesten, Kerkwitz im Westen und Atterwasch im Nordwesten.

Die Bundesstraße 112 nach Frankfurt (Oder) verläuft im westlichen Teil des Ortes. Südlich von Schlagsdorf beginnt die Bundesstraße 97, die von der polnischen Grenze nach Cottbus führt. Östlich von Schlagsdorf fließt die Lausitzer Neiße entlang der Grenze zu Polen.

Geschichte

Schlagsdorf wurde am 11. November 1456 unter dem Namen „Slagßdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort ist nach einem Mann mit dem slawischen Personennamen Slawek benannt.[2]

Ab 1512 war Schlagsdorf im Besitz des Johanniterordenamtes Schenkendorf. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort stark zerstört, zudem waren sieben Grundstücke ohne Besitzer. Diese wurden zunächst dem Johanniterorden zugeschlagen und bildeten ein Vorwerk für das benachbarte Schenkendorf. Ab spätestens 1654 wurde in der Nähe des Ortes Weinbau betrieben. 1730 brach in Schlagsdorf eine Viehseuche aus, dieser fielen im Dorf insgesamt 95 Tiere zum Opfer. Zwischen Juli und November 1759 gab es erneut eine Viehseuche, an der dieses Mal 105 Tiere starben.

Zum 1. Juni 1904 wurde in Schlagsdorf die Bahnstrecke Forst–Guben in Betrieb genommen. An dieser hatte der Ort bei Streckenkilometer 23,8 einen Bahnhof. Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde zum 30. Mai 1981 eingestellt. 1995 erfolgte auch die Einstellung des Güterverkehrs auf der Strecke.[3]

Schlagsdorf lag seit jeher im Königreich Preußen, zwischen 1816 und 1945 war der Ort dort Teil des Regierungsbezirkes Frankfurt in der Teilprovinz Neumark. Innerhalb des Regierungsbezirkes wurde Schlagsdorf vom Amtsbezirk Schenkendöbern verwaltet. Zur Zeit der Sowjetischen Besatzungszone lag die Gemeinde zwei Jahre im Landkreis Cottbus. Am 25. Juli 1952 wurde Schlagsdorf dem neu gebildeten Kreis Guben im Bezirk Cottbus zugeordnet. Nach der Wende lag die Gemeinde zunächst im Landkreis Guben und wurde mit der brandenburgischen Kreisreform vom 6. Dezember 1993 dem Landkreis Spree-Neiße zugeordnet. Zeitgleich wurde sie zusammen mit den bis dahin ebenfalls eigenständigen Gemeinden Bresinchen und Deulowitz nach Guben eingemeindet.[4]

Schlagsdorf ist Teil der Kirchengemeinde Kerkwitz. Diese gehört zur Pfarrei Guben, welche seit dem 1. September 2004 dem Dekanat Cottbus-Neuzelle untergeordnet ist und zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gehört.[5]

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung in Schlagsdorf von 1875 bis 1992[6]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 265 1939 269 1981 246
1890 296 1946 426 1985 230
1910 314 1950 401 1989 202
1925 279 1964 333 1992 199
1933 288 1971 281

Weblinks

Commons: Schlagsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), abgerufen am 29. Dezember 2020.
  2. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter - Herkunft - Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S. 150.
  3. Die Geschichte des Ortsteils Schlagsdorf. Stadt Guben, abgerufen am 19. September 2017.
  4. Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1993 StBA
  5. Schlagsdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis. Abgerufen am 19. September 2017.
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Spree-Neiße. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 19. September 2017.