Pfetterhouse

Pfetterhouse
Pfetterhouse (Frankreich)
Pfetterhouse (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Haut-Rhin (68)
ArrondissementAltkirch
KantonMasevaux-Niederbruck
GemeindeverbandSud Alsace Largue
Koordinaten47° 30′ N, 7° 10′ OKoordinaten: 47° 30′ N, 7° 10′ O
Höhe391–501 m
Fläche14,28 km²
Einwohner948 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte66 Einw./km²
Postleitzahl68480
INSEE-Code

Bürgermeisteramt (Mairie)

Pfetterhouse (deutsch Pfetterhausen, elsässisch Pfatterhüsa) ist eine französische Gemeinde mit 948 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Die Einwohner nennen sich auf Französisch Pfetterhousiens oder Pfetterhousiennes. Das Gemeindewappen zeigt eine „Schneegans“. Pfetterhouse ist Mitglied des Gemeindeverbandes Sud Alsace Largue.

Geografie

Pfetterhouse liegt im südwestlichen Sundgau und grenzt direkt an das Département Territoire de Belfort und den Schweizer Kanton Jura. Die Nachbargemeinde ist dort Basse-Vendline. Die elsässischen Nachbargemeinden sind Seppois-le-Bas, Seppois-le-Haut, Durlinsdorf, Mooslargue und Courtavon.

Geschichte

Eine erste Erwähnung der Örtlichkeit stammt aus dem Jahr 732 mit dem lateinischen Namen „Petrosa“, was auf eine steinige Straße verweisen kann. Gemäß Ausführungen des Archäologen Karl Gutmann könnte der Name aber auch von einem Steinbruch für eine römische Station im Largtal abgeleitet sein. Später gaben die Alemannen dem Dorf den Namen „Pfetterhausen“.

Nach 1648 kam der Ort wie die restlichen habsburgischen Besitzungen im Elsass an Frankreich. Das devastierte Dorf wurde mit Siedlern aus Tirol und der Schweiz besetzt.

Von 1871 bis 1920 gehörte der Ort zum Reichsland Elsass-Lothringen. Westlich des Ortes befand sich das Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Bekannt war zu dieser Zeit vor allem der „Dreigrenzenstein“ Borne des Trois Puissances.

Zur Vermeidung des deutschen Einfuhrzolls für ihre Produkte entstanden zahlreiche Niederlassungen Schweizer Uhrmachereien im Grenzort. Vor diesem Hintergrund ist die Eröffnung der Bahnstrecke Dammerkirch–Pfetterhausen am 29. September 1910 zu sehen, die Verlängerung vom Bahnhof Pfetterhausen zum Schweizerischen Grenzbahnhof Bonfol ging am 27. Oktober 1910 in Betrieb. Nach der Einstellung des Bahnbetriebs 1971 sind noch Reste des ehemaligen Bahnhofs Pfetterhausen erhalten. Das groß dimensionierte Empfangsgebäude wurde zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut.[1]

Nach 1920 wurde der Ort, da sich die französische Sprache im ursprünglich deutschsprachigen Elsass immer mehr ausbreitete, „Pérouse“ genannt. Daraus wurde später „Pfetterhouse“. Die Uhrenindustrie ging nach der Angliederung an Frankreich nieder.

1940–1944 gehörte der Ort mit dem unter deutscher Zivilverwaltung stehenden Elsass noch einmal zu Deutschland.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920062016
Einwohner78980990692497197210271000

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 584–585.
  • Hans-Heinrich Schmid Schweizer Taschenuhren für Deutschland. Auf den Spuren der Uhrenindustrie im Elsaß. In: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie. Jahresschrift. Bd. 49, 2010, ISSN 1617-0113, S. 15–28.
Commons: Pfetterhouse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Laurent Baudoin: Les gares d'Alsace-Lorraine. Un heritage de l'annexion Allemande (1871–1918). Editions Pierron, Sarreguemines 1995. Ohne ISBN, S. 76.